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Cruiser im März 2010

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Dieses Magazin ist schwulCRUISER Edition März 2010Photographer Babalooga, Golden Gay, Alexander McQueen, Nine, Checkpoint Zürich, Raphael Gygax, Wahlen in Zürich, Gaël Roth, Sölden, Mr. Gay Clubtour,

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★ die besten Hotels★ die coolsten Bars★ die heißesten Clubs★ 22.000 Adressen weltweit!Überall im Handeloder direkt bei www.brunos.de weltweit!Überall im Handeloder direkt bei www.brunos.dewww.brunos.dewww.brunos.deW W W. B R U N O G M U E N D E R . C O MGay Travel Guide5 Sprachen, ca. 1.200 Seiten, 14 x 21 cmJetzterhältlich!Photo: © Andy Hwang; istockphoto.comSpartacus2010-Cruiser_205x290.indd 1 17.02.2010 14:29:54 Uhr

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3CRUISER Edition März 2010 InhaltTheater, Theater«Sie sind König, Bettler, Clown im Rampenlicht, doch wie’s tief in ihnen aussieht, sieht man nicht...» Alexander McQueen ist als König von der Modebühne abgetreten. Für ewig genug vom Rampen-licht? Der tief gehende Text stammt aus dem Song «Theater», beschwingt gesungen 1980 von Katja Ebstein am Grand Prix Eurovision de la Chanson. Wir stellen Textauszüge in Zusammenhang mit den starken «Bühnenbildern» der Fotografin Babalooga aus Nizza zum Thema Rampenlicht. Martin Ender, Verleger6Alles Gold, was glänzt?Im «GOLDEN GAY» gibt’s 18 Karat blattvergoldete Wände10Freitod eines FreigeistesZum Tod von Alexander McQueen14«Nine», Allein unter FrauenFellinis Meisterwerk zurück im Kino18Weekend auf dem StoosCheckpoint Zürich lädt zu einem Workshop ein34Branko B. Gabriel trifft...Raphael Gygax31Babalooga PhotograferNews 6 • Prominent 8 • «Ich bin dann mal weg» 12 • Lifestyle 13 • Szene 16 • Wahlen 19 Peter der Zweite 20 • Sölden 21 • Film 22 • Mr. Gay 31 • Kultur 32 Buch 33 • Fit mit Power Plate 36 Horoskop 38 • Musik 39 • Hildegard 40 • Dr. Gay 41 • VEGAS 41 • Agenda 43

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4News CRUISER Edition Winter 09/10Internationale NewsLondonGrossbritannien wird wärmerDie gesellschaftliche Akzeptanz von Schwulen und Lesben in Grossbritannien hat sich deutlich verbessert. Zwar halten noch immer 36 Prozent der Briten Homosexualität für falsch, als die staatliche Statistikbehörde jedoch 1983 zum ersten Mal die Briten nach ihren Einstellungen befragte, waren es noch 62 Prozent. Gut die Hälf-te der Befragten der aktuellen «British Social Attitudes Study» hatten keine Einwände gegen Schwule und Lesben. Der Europa-Abgeordne-te Michael Cashman, Vorsitzender der schwul-lesbischen Intergruppe im EU-Parlament, be-grüsste gegenüber der BBC den Wertewandel, warnte aber: «Es gibt immer noch Hochburgen der Intoleranz.» So habe das Oberhaus gerade eine Ausweitung des Antidiskriminierungsge-setzes auf Kirchen abgelehnt. Religiöse Organi-sationen dürfen daher weiterhin Schwule und Lesben diskriminieren.HollywoodFamilie von Anne Hathaway verlässt katholische KircheHollywoodstar Anne Hathaway und ihre Fa-milie haben sich aus der Katholischen Kirche verabschiedet, nachdem sich der Bruder der Schauspielerin als schwuler Mann geoutet hat-te. «Die ganze Familie trat zur episkopalen Kir-che über, als mein ältester Bruder sich outete. Warum sollte ich eine Organisation unterstüt-zen, die einen sehr eingeschränkten Blick auf meinen geliebten Bruder hat», sagte Hathaway im Interview mit dem GQ-Magazin. Allerdings ist sich der 27-jährige Star aus Filmen wie «The Devil wears Prada» und «Brokeback Mountain» ihrer neuen Konfessionszugehörigkeit noch nicht so ganz sicher. «Momentan weiss ich sel-ber nicht, was ich glauben soll - ich bin auf dem Weg.»LondonIBM – We are familyZum zweiten Mal in vier Jahren ist IBM von der britischen Homosexuellenorganisation «Stonew-all» zum schwulen- und lesbenfreundlichsten Arbeitgeber in Grossbritannien gekürt worden. Das Engagement des Unternehmens bezüglich Diversität am Arbeitsplatz sei vorbildlich. «Seit dem letzten Jahr haben wir unsere Aktionen hinsichtlich gleicher Behandlung neu bewertet… Wenn sich die Mitarbeiter wohlfühlen, hat das Unternehmen Erfolg», sagte ein Sprecher des Un-ternehmens in Grossbritannien. Auf die Plätze zwei und drei der schwulen- und lesbenfreund-lichsten Arbeitgeber in Grossbritannien kamen das Gesundheitsamt Nottinghamshire und der Stadtverbund Brighton und Hove. «Stonewall» er-mittelt jährlich die schwulen- und lesbenfreund-lichsten Arbeitgeber durch eine Umfrage unter 7000 schwul-lesbischen Angestellten.LuxemburgHeiraten im HerzogtumNoch in diesem Jahr wird Luxemburg die Ehe für schwul-lesbische Partnerschaften öffnen. Das kündigte Justizminister François Biltgen im Parlament des kleinen Herzogtums an. Bilt-gen ist Mitglied der Christlich Sozialen Volks-partei (CSV) von Premierminister Jean-Claude Juncker, die bisher der Ehe-Öffnung kritisch gegenüberstand. Eine Verabschiedung des Ge-setzes noch vor der Sommerpause gelte als sehr wahrscheinlich, berichtete das «Luxemburger Tagblatt». Fünf der sechs im Parlament vertre-tenen Parteien haben sich dafür ausgespro-chen. Auch eine deutliche Mehrheit der 500 000 Luxemburger befürwortet Umfragen zufolge die Ehe-Öffnung. Lediglich die rechtsgerichtete Alternativ Demokratische Reformpartei (ADR), die bei den Wahlen im vergangenen Jahr acht Prozent der Stimmen erhielt, ist gegen eine Reform.MalawiVerhaftet wegen Homo-EheZwei schwule Männer in Malawi müssen vor Ge-richt für ihre Rechte streiten. Tiwonge Chimba-langa und Steven Monjeza waren verhaftet wor-den, weil sie in Blantyre, der grössten Stadt des Landes, eine Trauungszeremonie abgehalten hatten. Nach altem britischen Kolonialrecht ist »Sodomie», wie Analverkehr bezeichnet wird, in dem südostafrikanischem Land illegal. Die malawischen Behörden wollen nun mit einer Zwangsuntersuchung nachweisen, dass das Paar Anal-Sex hatte. Im Falle einer Verurtei-lung drohen den beiden 20 und 22 Jahre alten Männern 14 Jahre Haft. Die Menschenrechts-organisation «amnesty international» hat die beiden Männer zu politischen Gefangenen er-klärt. Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Rund die Hälfte der 15,2 Millionen Einwohner lebt von weniger als einem US-Dol-lar am Tag.

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5CRUISER Edition Winter 09/10 NewsStuttgartStrammer Schwulengegner neuer MinisterpräsidentDer CDU-Politiker Stefan Mappus, ein erklär-ter Gegner von Homo-Rechten, ist neuer Mi-nisterpräsident von Baden-Württemberg. Der 43-jährige Nachfolger von Günther Oettinger, der neuer EU-Energiekommissar in Brüssel wur-de, findet den CSD «abstossend». Die frühere Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) beschuldigte er, «Experimente» mit Kindern durchzuführen, weil sie sich für die Gleichstel-lung von Homo-Paaren beim Adoptionsrecht ausgesprochen hatte. Baden-Württemberg ist unter den deutschen Bundesländern das schwu-lenpolitische Schlusslicht. So gibt es keine ein-heitliche Regelung dafür, wo gleichgeschlecht-liche Paare ihre Lebenspartnerschaft eintragen lassen können. In manchen Gemeinden ist statt des Standesamtes die Kfz-Zulassungsstelle zu-ständig.New YorkHomosexuell, gay oder was?Dass es um die Bildung der Amerikaner nicht immer bestens bestellt ist, hat jetzt eine von der Tageszeitung New York Times und dem Fernsehsender CBS durchgeführte Umfrage deutlich gemacht. Die beiden Medien wollten wissen, was ihre Landsleute von Schwulen im Militär halten. Bei der Hälfte der 1084 Be-fragten wurde der Begriff «homosexual» und bei der anderen «gay and lesbian» benutzt. Das Ergebnis war erstaunlich. Fast 70 Prozent wa-ren dafür, dass «gays and lesbians» im Militär dienen dürfen. Immerhin noch 60 Prozent hat-ten auch keine Einwände gegen offen schwule und lesbische Soldaten. Bei den «Homosexuals» sieht es anders aus. Nur 59 Prozent sind für Homosexuelle in der Armee und gar nur 44 Prozent für offen Homosexuelle. Was die Ver-mutung zulässt, dass die Befragten gar nicht wussten, wozu sie eigentlich eine Meinung haben sollten. Aber gut, dass wir drüber ge-sprochen haben.MoskauCSD nimmerMoskaus extrem schwulenfeindlicher Bürger-meister Juri Luschkow will für die russische Hauptstadt ein CSD-Verbot auf ewig erlassen. Er werde sich dem seit Jahren anhaltenden Druck, die «teuflische» Gay Pride zuzulassen, niemals beugen, versicherte Luschkow Ende Januar auf einer Veranstaltung in Moskau. «Eine solche Parade kann nur als satanisch bezeichnet wer-den. Wir haben sie bisher verhindert und wir werden sie auch in Zukunft niemals zulassen. Jeder muss das als unseren politischen Grund-satz anerkennen», sagte der 73-Jährige. Die «Pla-ge» Homosexualität stehe auf der gleichen Stufe wie «Drogenmissbrauch, Ausländerfeindlich-keit und ethnische Konflikte». Dagegen müs-se man rigide vorgehen. «Wir brauchen eine gesellschaftliche Peitsche... und kein liberales Zuckerbrot.»WashingtonUS-Armee will Schwulen-verbot aufhebenDas Pentagon hat sich bei einer Senatsanhö-rung für die Aufhebung des «Don’t ask, don’t tell»-Gesetzes ausgesprochen. Verteidigungs-minister Robert Gates und Generalstabschef Mike Mullen haben im Verteidigungsausschuss für ein Ende des Verbots geworben. «Es beunru-higt mich, dass wir junge Männer und Frauen zwingen, über ihre Identität zu lügen», so Mul-len. Gates versetzte jedoch der Reform einen Dämpfer. Die Aufhebung dieser Bestimmung sei ein langwieriger Prozess, für den gut ein Jahr benötigt würde. Er werde zunächst eine Änderungen der Ausführungsbestimmungen erlassen, um die Anwendung «Don’t ask, don’t tell»-Regelung «fairer» zu machen. So sollen etwa Soldaten, die von Dritten geoutet wurden, nicht automatisch ihren Job verlieren.BrasiliaSchwule sind ein Sicherheits-problemSchwule sollten keine Soldaten befehligen dür-fen, da ihnen dazu die nötige Autorität fehle. Das sagte der brasilianische General Raymun-do Nonato bei einer Anhörung vor einem Aus-schuss des Senats, der über die Einstellung des Offiziers als oberster Richter der Militärge-richtsbarkeit Brasiliens zu befinden hatte. «Ich würde schwule Soldaten nicht feuern, solange sie ihre sexuellen Vorlieben für sich behalten», sagte Nonato, um dann mit Nachdruck hinzu-zufügen: «Allerdings stellen sie ein Sicherheits-problem dar, da ihnen jede Achtung seitens ih-rer Kameraden fehlt.» Einer, der Klartext redet, gefiel den Ausschussmitgliedern so gut, dass sie Nonato einstimmig zum Richter ernannten. Die Berufung Nonatos stiess auf scharfen Protest schwuler Bürgerrechtsorganisationen als auch der brasilianischen Anwaltskammer. WashingtonHomo-Ehe spaltet Familie McCainIm Hause des ehemaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain pral-len politische Welten aufeinander. Gattin Cin-dy und die 25-jährige Tochter Meghan sind ak-tive Mitglieder der NOH8-Kampagne, die für die Wiedereinführung der Ehe für Schwule und Lesben in Kalifornien kämpft. Die freie Mei-nungsäusserung der McCain-Damen kommt bei den notorisch schwulenfeindlichen Republika-nern schlecht an. Die Partei hat den für republi-kanische Verhältnisse als liberal geltenden John McCain gezwungen, in einer Presseerklärung der Homo-Ehe abzuschwören: «Senator McCain glaubt, dass die Ehe einen besonderen Stellen-wert hat und als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert wird.» MadridTodesursache von Stephen Gately geklärtJetzt ist es amtlich. Der Tod von Boyzone-Star Stephen Gately hatte eine natürliche Ursache. Es gäbe keine Anzeichen für Drogenmissbrauch oder Alkoholvergiftung, hiess es in dem im Ja-nuar von den spanischen Behörden veröffentli-chten Abschlussuntersuchungsbericht. Auch gäbe es keine Hinweise auf Gewalteinfluss. Der 33 Jahre alte Gately sei an einem nicht er-kannten Herzfehler gestorben. Der offen schwu-le Popstar war am 10. Oktober 2009 während eines Urlaubs in seinem Ferienhaus in Andratx auf Mallorca tot aufgefunden worden. Nach sei-nem Outing im Juni 1999 war Gately mit Eloy de Jong von der niederländischen Boyband Caught in the Act zusammen. Nach dem Ende der Bezie-hung lernte Gately Andrew Cowles kennen, mit dem er im März 2006 in England eine Lebens-partnerschaft einging.

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6Unternehmen CRUISER Edition März 2010Alles Gold, was glänzt?Im «GOLDEN GAY Spa+Wellness»-Club gibt’s 18 Karat blattvergoldete Wände

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7CRUISER Edition März 2010 UnternehmenDas Golden Gay Spa + Well-ness wurde Mitte Januar im Zürcher Binzquartier eröffnet. Schnell ging ein Raunen und Rauschen durch den Blätterwald: «Erstes Gay-Bordell der Schweiz» titelten «20 Minu-ten» und der «Tages-Anzei-ger», «Erotik – amtlich be-willigt» die «NZZ». Das Medienecho war gross aber einseitig bordell-be-tont. Und darum fragte man sich in der Szene, braucht es so was? «Wer ein Etablissement eröffnet, um dort erotische Begegnungen entgelt-licher und unentgeltlicher Art zu ermöglichen, der braucht viel Ausdauer beim Gang durch die Ämter – obwohl es sich um ein legales Gewerbe han-delt», schrieb die NZZ, und der Clubbetreiber Erich Brandenberger präzi-siert gegenüber CR: «Wir wollten am 1. Oktober 09 eröffnen, bekamen die Bewilligung aber erst im Januar 2010. Nicht mal das Weihnachtsgeschäft hat man uns gegönnt.» Eine Eröffnung mitten im Januarloch ist natürlich denkbar ungünstig. Dennoch will Brandenberger nicht in das Gejammer anderer schwuler Geschäftsleute einstimmen, die mit Behörden und Bewilligungen Pro-bleme hatten. Er gewinnt der «Verzögerungstaktik» der Behörden noch was Gutes ab: «Dieser Betrieb ist für mich neu, das ganze Personal ist neu und so können wir uns erst mal ruhig einarbeiten und sind gewappnet, wenn die Besucherzahlen jetzt ansteigen.» Doch Brandenberger kommt nochmals auf das Bewilligungsverfahren zurück und erzählt: «Norma-lerweise geht man zu den einzelnen Abteilungen – sieben Behörden sind involviert –, legt die Pläne und das Konzept vor und sammelt die einzel-nen Bewilligungen. Da unser Konzept so einzigartig war in der Schweiz und in der Gay-Szene, haben die Behörden gesagt ‚ups, da wollen wir uns nicht die Finger verbrennen’ und haben das Ganze in ein Vernehmlas-sungsverfahren geschickt. Da kommt automatisch jede Behörde zum Zug. Das dauert dann zwar länger, aber man kann sicher sein, dass alle Behördestellen Kenntnis haben und zur Bewilligung stehen.» Mehr Wellness als BordellBrandenbergers Ziel war, nicht eine weitere Gaysauna in Zürich zu eröff-nen. Er betont, dass sein Wellness-Club mehr Relaxzonen aufweist, als man es bisher gewohnt war. Und ja, es ist ein Escort-Service integriert. Doch zwei von drei Etagen, insgesamt 1200 Quadratmeter, sind für den Wellness-Bereich reserviert. Der Bereich ist vom obersten dritten Stock-werk getrennt, wo Boys gegen Bezahlung auf Kundenwünsche eingehen. Das gibt die Gewähr, dass man im ganzen Wellnessbereich nicht von Stri-chern angemacht wird. So sieht Brandenberger auch eine gute Chance, dass zum Beispiel zwei in einer Beziehung lebende Männer zusammen herkommen und sich hier einfach für ein paar Stunden wohlfühlen, das ganze Angebot nutzen und geniessen können von der Bio-Sauna über die Finnische Sauna, die Massage, das Dampfbad, den Whirlpool, bis hin zu den bequemen weissen Leder-Liegen im Relax-Raum und, je nach Ein-trittspreis, auch noch freie Getränke an einer der Bars... dazwischen ein Billard-Spiel. Oder, dass man sich hier zum Feierabend-Drink verabredet statt in einer Bar.Die aufgehängten Schlüssel hinter der Empfangstheke erinnern an einen Hotel-Empfang. Die Schlüssel haben einen guten Grund: Wer sich mal für eine halbe Stunde zurückziehen will, kann dies ohne Aufpreis tun. Er holt sich den Schlüssel für ein luxuriös eingerichtetes Zimmer mit Liege, grossflächigem Fernseher, Video und eigener Dusche. Nach Rückgabe des Schlüssels weiss das Personal, dass das Zimmer gereinigt werden muss. Vorher wird es nicht weitergegeben. Mögliche Spuren eines Sexaktes will Brandenberger nachfolgenden Gästen ersparen.Bedürfnisse der Gäste erkennen und mit Gästen umgehen, das hat Bran-denberger gelernt. Der 47-jährige eidgenössisch diplomierte Hotelier ist in der Gastronomie zuhause. So überlegt er sich denn auch neue, abgestuf-te Preise. Zu Beginn galt ein Eitrittspreis von Fr. 99.–. Für einen längeren Aufenthalt im luxuriös ausgestatteten Club findet Brandenberger diesen Preis nach wie vor gerechtfertigt. Zumal bei diesem Angebot Sknacks und Getränke à discrétion inbegriffen sind. Doch wer nur mal für zwei Stunden daherkommt und in dieser Zeit noch eine Massage von einem der freischaffenden professionellen Masseure will, der nutzt die freie Getränkewahl wohl nicht aus. Darum gibt’s jetzt ein Angebot für Fr. 49.– (ohne Getränke) und eines für Fr. 69.– (mit drei Getränken inklusive).Die Escort-JungsBrandenberger hat offiziell eine sexgewerbliche Bewilligung für den obersten Stock. Er sucht dafür seine Leute persönlich aus und stellt ein paar klare Bedingungen.Sie müssen schwul sein. Einem schwulen Mann kann eigentlich nur ein schwuler Boy einen guten Service leisten, ist Brandenberger überzeugt. Und er lässt nur Jungs mit Bewilligung, mit EU-Pass oder Schweizer ar-beiten. Sie sind freischaffend, aber er bespricht mit ihnen die Präsenz-zeiten und den Kostenrahmen für ihre Leistungen. Für den Gast soll al-les transparent sein. Die Jungs bezahlen keinen Eintritt und bekommen gratis Softgetränke vom Haus. Das Honorar mit dem Boy macht der Gast selber ab. Auf der andern Seite verlangt der Club für die Suite für eine Stunde Fr. 150.– (wer z.B. den Einrittspreis von Fr. 49.– bezahlt, muss für die Suite nur noch Fr. 101.– aufzahlen). Dafür aber erhält er eine Luxussu-ite mit luststeigerndem Decor und privatem Jacuzzi – hier beginnt denn auch in der Regel das Warmwerden mit dem Escort-Boy.Ein GlücksfallEigentlich schwirrte Brandenberger schon vor 20 Jahren die Idee Im Kopf herum, in der Schweiz einen sauberen Escort-Service aufzubauen. Nun sind ihm die Probleme des Hausbesitzers «Grubenstrasse 18» entgegenge-kommen. Ein Glücksfall. Im Haus, genauer gesagt, in dem Stockwerk, wo jetzt der Escort-Service angeboten wird, war für kurze Zeit mal ein Hete-ro-Bordell. Die damaligen Betreiber unterboten die stadtüblichen Preise massiv und wurden prompt massiv bedroht. Anschläge mit Buttersäure und das Hacken der Internetseite waren die Druckmittel. Der Hausbesit-zer wollte diesem Ärger aus dem Weg gehen und kündigte den Mietern.Es folgte die Idee, einen Massagetempel zu errichten. Dazu wurden bereits Um- und Einbauten vorgenommen, aber der Bereich war nie offen.Nun wurden die Räume ausgeschrieben als «Exklusiver Erotiktempel in der Stadt Zürich» und im Inserat stand, dass Bewerber aus der homosexu-ellen Szene bevorzugt werden. Brandenberger meldete sich, erstellte ein Konzept und verhandelte. Das Resultat ist für ihn insofern befriedigend, dass er sich einen einigermassen rentablen Betrieb erhoffen kann – die angenommenen Besucherzahlen vorausgesetzt.Bei der Luxus-Ausstattung des Clubs stellt sich natürlich die Frage: «Wer hat so viel Geld?» Auf das Gerücht angesprochen, ob denn wirklich die Russen dahinter stecken, winkt Brandenberger ab: «Bei solchen Pro-jekten wird viel gemunkelt, in unserer Szene sowieso...». Fakt ist, dass bereits eine Ausstattung vorhanden war. Dafür wird Miete bezahlt. Der unterste Stock wurde neu ausgestattet. Auf die Frage, ob denn eine Bank für solche Investitionen Kredite gäbe, meint Brandenberger kurz: «nein, sicher nicht».Da staunt man erst recht über die Luxusausstattung mit so viel Marmor, Leder und Gold. Doch was kümmert’s den Gast! Er darf stundenlang puren Luxus auf sich wirken lassen und in vollen Zügen geniessen.10 Gratis-Eintritte für das GOLDEN GAYZu gewinnen: Ein 10er-Abo all inclusive für das GOLDEN GAY SPA+WELLNESS im Wert von Fr. 900.–. Als garantierten Sofort-Preis gibt es bei der Teilnahme einen Gutschein für das all inclusive Paket zum Preis von Fr. 49.– (Ersparniss Fr. 50.–). Wettbewerb unter www.goldengay.ch/win-cruiser

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8Prominent CRUISER Edition März 2010Big BrotherDie gefühlte 127ste Staffel der Container-Soap ist wieder auf Sendung und die Crème de la Crème der Unterschicht wittert die fette Kohle mit Option auf einen Callcenter-Job. Carlos Fas-sanelli war mit seinem eingetragenen Partner Harald mit von der Partie. Beide schwul, doch das ist längst kein Skandal mehr. Beide offen HIV-positiv, da wird’s brenzliger. Zwar wollen sie Berührungsängste abbauen, doch bereits nach einem Tag suchte ein Mitkandidat das Weite. Wenn sie tränenüberströmt über Kombi-Therapien sprechen, sind Exhibitionismus und Voyeurismus kaum noch erträglich. Unbezahl-bare Vorbilder? Billige Provokation? Tabubruch um jeden Preis? Die Containertüren sind zu und alle Fragen offen. Der Sender RTL2 lobt das Fingerspitzengefühl von Zuschauern und Pres-se, die Hasstiraden in Internet-Foren sprechen eine andere Sprache. Das öffentliche Interesse hat den Fokus zeitweilig ganz auf Silikon-Cora und Porno-Horst gerichtet. So blieb nach dem Rauswurf von Harald seinem Partner Carlos nichts anderes übrig, als mal mächtig auf den Putz zu hauen und verbale Attacken vom Sta-pel zu lassen. Worte wie «Scheiss-Zuschauer» sind deutlich und beweisen, dass auch HIV-po-sitive Schwule total normal und unterirdisch sein können. RTL2 lässt übrigens ausrichten, die Big Brother-Einschaltquoten seien so hoch wie schon lang nicht mehr. (RG&DD) Sandra BullockAls Aktrice Sandra Bullock dank «Speed» über Nacht zum Superstar avancierte, wurde sie als Nachfolgerin von Julia Roberts gehandelt. Nur, die Roberts liess sich nicht vertreiben und Bullock kam vom Image der romantischen Ko-mödiantin nicht weg. Anspruchsvolle Rollen ergatterte sie zwar, jedoch meist, weil sie als Produzentin fungierte. Nun scheint sich das Blatt zu wenden. Julia Roberts ist derzeit lie-ber Mutter statt Holly woodstar, somit ergat-tert Sandra dankbar deren Rollen und jüngst eine Oscar-Nomination als beste Darstellerin in dem Drama «The Blinde Side». Das macht die mittlerweile 46-Jährige übermutig. So liefert sie sich mit der ebenfalls nominierten Kinolegende Meryl Streep einen witzig-ironischen Schlagab-tausch. Laut Gala kommentierte Bullock dies folgendermassen: «Als es rauskam, hinterliess ich Meryl eine Sprachnachricht, die besagte: Du musst jetzt immer aufpassen. Ich schneide dich». Dann schickte Meryl mir Orchideen und wünschte mir den Tod, also schickte ich ihr eine Kiste Schnaps und wies sie an, auf die weis-se Unterschicht zu trinken.» Mit dieser Aktion möchte Sandra Bullock vielleicht davon ablen-ken, dass diese Nomination nicht ihre einzige ist. Denn zeitgleich ist die Brünette auch für den Razzie-Award im Gespräch – als schlechteste Schauspielerin in «All about Steve». Die Chan-cen stehen gut, dass Sandra Bullock nun beide Preise gewinnt. Julia Roberts hat „nur“ den Os-car bekommen. (DD)Alice SchwarzerDie Ikone der deutschen Frauenbewegung spricht einmal mehr Klartext. Im Prinzip spricht sie nicht, sondern schreibt. Ihre jüngsten Worte sind an Bushido gerichtet, welchen man getrost als homophoben wie horizontarmen Skandal-rapper bezeichnen darf, der im aktuellen Ki-nofilm «Zeiten ändern sich» eine schwere Rolle spielt: sich selbst. Alice Schwarzers Reaktion ist eine Antwort auf Bushidos Attacke gegen die Feministin. In einer Talkshow sinnierte der Rapper über ein fiktives Streitgespräch bei-der. Unter anderem phantasierte er folgenden Schlusssatz an Frau Schwarzer zusammen: «Ganz ehrlich, fick dich ins Knie, du Fotze». Der hat gesessen. Und die Retourkutsche folgte in Form eines offenen Briefes auf Schwarzers Website der EMMA. Und dieser tut weh: «Bushi-do, du bist irgendwie zerrissen. Zwischen dieser deutschen, ergebenen Mutter und diesem tune-sischen, abwesenden Vater. Der war schwach, aber stark genug, deine Mutter regelmässig zu verprügeln.» Er habe daraus keine Lehren gezo-gen, so Schwarzer. Auch er verachte die Frauen, und «wir sind für dich nur Fotzen, die man von hinten fickt». Zum Schluss wird Bushido als kleinbürgerlicher Spiesser betitelt, der null Re-spekt verdiene. Dass Bushido nur provozieren und Werbung für seinen Film machen wollte, ist sonnenklar. Den Gefallen wolle sie ihm nicht tun. Dummerweise zu spät. Trotzdem, Schwar-zers Worte machen Sinn und sollten sich ange-sehene Schauspieler verinnerlichen, welche in Bushidos Film auftreten. So spielen u.a. Moritz Bleibtreu und Hannelore Elsner in dem Mach-werk mit. Akteure, denen man ein gewisses Mass an Intelligenz zugetraut hätte. Aber auch die benötigen wohl wieder einen Hit an der Ki-nokasse. (DD)Tokio HotelFacebook kann eben doch mehr als alte Schul-freunde wiederfinden, denen man eigentlich nie mehr hätte über den Weg laufen wollen. Facebook kann 30 000 Leute für einen interna-tionalen Jogging-Hosen-Tag mobilisieren. Face-book macht Stars. Jüngstes Beispiel: eine Brezel. «Kann diese Brezel mehr Fans als Tokio Hotel haben?», fragte der Wiener Student Martin Sa-morajski. Ja, sie kann. Bereits nach zehn Tagen war der Tokio Hotel-Fanclub, der immerhin fast 400 000 Mitglieder hat, überrundet. Die Brezel befindet sich in guter Gesellschaft mit einer Essiggurke, die gegen Nickelback antrat und einem Zwiebelring, der es mit Justin Bieber auf-nehmen wollte, in diesen beiden Fällen aller-dings chancenlos. Die Schar der melancholisch aufgebrezelten Comicfiguren der Emo-Szene ist aufgebracht und nun noch trauriger als oh-nehin schon. Auch mit den Verkaufszahlen der neuen Tokio Hotel-CD sieht es eher düster aus. «Die Träume verbrennen, die Liebe friert ein, wir schreien zusammen allein», singt Bill da. Hoffentlich kann ihn seine neue Freundin ein bisschen trösten. Freundin? Irgendwie schwer vorstellbar, aber er ist halt emosexuell. Nach metrosexuell und retrosexuell mal wieder eine interessante Wortschöpfung, die das Spiel mit dem Androgynen bezeichnet. Übrigens wurde Bill vom Magazin FMH bereits zweimal in die Liste der «Unsexiest Women Alive» aufgenom-men, als einziger Mann. Traurig ist auch, dass man jetzt nie mehr eine Brezel essen kann, ohne an Tokio Hotel denken zu müssen. Und noch eine traurige Meldung: Mit der Trennung von Thomas Borer und Shawne Fielding verliert die Schweiz das einzig wahre Glamour-Promipaar. Wo jetzt hier der Zusammenhang ist? Shawne Fielding hat das Aus öffentlich gemacht auf – wo sonst? – Facebook. (RG)

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9CRUISER Edition März 2010 ProminentCharl Van den BergOslo hat gewählt, der neue Mr. Gay World ist der 28-jährige Charl Van den Berg, Südafrikaner aus Kapstadt, zeitgleich Restaurantbesitzer und Un-terwäschemodel. Neben «unserem» Ricco Mül-ler, welcher bereits Mr. Gay International wurde (und deswegen nicht teilnehmen durfte), gibt’s nun also auch einen weiteren Homosexuellen, der gleich die ganze Welt vertritt. Van den Berg setzte sich Mitte Februar gegen 19 Kandidaten durch. U.a. gegen den Schweizer Vertreter Tobi-as Dickenmann, welcher quasi aus dem Nichts auftauchte (und sich ungefähr dort auch wieder platzierte, leider). Des Siegers erste Amtshand-lung führte ihn direkt zur Olympiade nach Vancouver. Denn neben Schweizer Goldregen und tödlichen Bobbahnen gab‘s dort auch ein sogenanntes «Pride-House», eine Art schwul-lesbischen Kontakt-Center. Als weltweit attrak-tivster Schwuler konnte sich Van den Berg dort bereits prominent in Szene setzen. Aber «nur» schön sein darf er nicht. Denn die Veranstalter von Mr. Gay World wollen einen «engagierten Mann, welcher die Verantwortung als Vertreter der Gemeinschaft übernehmen will und sich auf internationaler Bühne für Gleichheit und Menschenrechte stark macht». Weswegen das stolze politische Engagement beim viertägigen Event in Oslo auch in knappster Badehose prä-sentiert werden musste. Logisch. (DD)Helene HegemannNachdem Charlotte Roches «Feuchtgebiete» eini-germassen trockengelegt worden sind, braucht die Literaturszene dringend einen neuen Pro-mi. Enfant terrible und Wunderkind Helene Hegemann ist zwei in einem. Gerade mal 17, wird sie vom strengen Chor der Literaturkriti-ker einstimmig gefeiert als Stimme einer neuen Generation. Knallhart und durchgeknallt, ab-gewrackt und abgefuckt ist ihr Roman «Axolotl Roadkill». Zentraler Schauplatz darin ein Berli-ner Club in einem ehemaligen Heizkraftwerk. Er verschluckt eine aufgeregte Warteschlange, führt sie in eine Zwischenwelt und kotzt sie nach zwei Tagen als Partyleichen wieder aus. Unzweifelhaft ist damit das Berliner Berghain gemeint, das sich vom schwulen Technoschup-pen zum angeblich besten Club der Welt gemau-sert hat. Sprachgewandt beschreibt die junge Autorin den ultimativen Absturz. Aber alles nur geklaut, vieles jedenfalls, wie sich bald heraus-stellte. Hegemann hat abgeschrieben, vom Blog-ger Airen etwa, der selbst lieber im Hintergrund bleibt und unter einem Pseudonym schreibt. Warum nicht gleich das Original «Strobo» le-sen, wenn doch die rund 40 kopierten Stellen die besten sind? Die Kritiker beschwichtigen und legen den Skandal unter den Deckmantel von Intertextualität und Sharing-Kultur. Klar, denn dass ein höchstens mittelmässiges Werk zum grossen Hype wurde, zeigt ja vor allem eins: Auch Kritiker schreiben voneinander ab. Schön pubertär hingerotzt und jetzt ist es ange-strengte Literatur. Schade, dass dieses treffende Urteil nur geklaut ist, von der Seite 1 des Hege-mann-Romans. Also doch lesen, unbedingt! Als Gutenachtlektüre für Fortgeschrittene. Was man hingegen bestimmt nicht lesen sollte, sind Promi-Kolumnen. Lesenswerte Medienbericht-erstattung gibt es nicht, das hat Frau Hegemann bei Harald Schmidt gesagt. Oder hat sie das even-tuell auch nur nachgeplappert? (RG)Lindsay LohanWenn in Wien Frackdichte und Promiquote rasant in die Höhe schnellen, wenn sich alles linksherum dreht und man bald nicht mehr weiss, ob das vom Tanzen oder vom Champa-gner kommt, dann ist alles Walzer, dann ist Opernball. Da trifft sich alles, was Rang und Namen, Geld und Silikonimplantate hat. Die grosse Frage jedes Jahr: Wer begleitet Hausherr Richard Lugner als Stargast über den roten Tep-pich? Paris Hilton hatte schon die Ehre, Pamela Anderson und Teri Hatcher. Diesmal sollte es Lindsay Lohan sein. Die feine Gesellschaft äus-serte im Vorfeld Bedenken, macht Lohan doch immer wieder mit unfeinen Exzessen Schlag-zeilen. Mit 23 hat sie schon so einiges erlebt: er-ste TV-Erfahrungen als Dreijährige, dann rund 60 Werbespots, Versuche als Schauspielerin, Model, Sängerin und Schriftstellerin. Stets be-gleitet von Alkohol und Drogen, auch die An-klage wegen Trunkenheit am Steuer fehlt nicht in ihrer Biografie, daraufhin Sozialstunden im Leichenschauhaus und 84 Stunden Gefängni-saufenthalt. Immer in der Öffentlichkeit, ohne viel zu leisten, ein It-Girl eben. Zum Walzertan-zen kam es dann doch nicht. Sie verpasste ihren Flieger, weil sie am Shoppen war. Kann ja jedem It-Girl mal passieren, sie hatte wohl einfach das passende Kleidchen noch nicht gefunden. Die bescheidene Gage von 200‘000 Euro wurde auch brav wieder nach Wien zurückgesendet und Lugner fand doch noch die passende Be-gleitung. Dieter Bohlen sprang in die Bresche und schwang sich aufs Parkett, und er machte es erst noch günstiger. Sonst für taktlose Sprü-che bekannt, blieb er brav im Dreivierteltakt. Einmal mehr wurden für einen Abend C-Promis zur Primadonna und Boxenluder zum Logen-luder, und draussen am Würstlstand, wo die betagten Herren ihre steifen Kragen lockerten und die Damen stillos ihre Stilettos auszogen, wo bestimmt auch Lindsay Lohan eine gute Fi-gur gemacht hätte, da fragte man sich natür-lich bereits, wer Lugners nächstes Ballhäschen sein wird. Dralles Weibchen oder fesches Männ-chen? (rg)

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10Gesellschaft CRUISER Edition März 2010Freitod eines FreigeistesZum Tod von Alexander McQueen

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11CRUISER Edition März 2010 GesellschaftMitten in der New Yorker Fashion Week kam am 11. Februar die erschüttern-de Nachricht: Alexander McQueen hat Selbstmord begangen. Damit hat die Modeindustrie eines ihrer letzten Enfants terribles verloren.Der britische Designer wurde tot in seiner Wohnung gefunden. Die Poli-zei liess mitteilen, dass sein Tod nicht verdächtig erschien. Schnell mel-deten die ersten Zeitungen, McQueen habe sich erhängt. Angestellte wur-den vor seinem Studio gefilmt, wie sie die Hände vors Gesicht schlugen. Wachleute stellten daraufhin grosse, weisse Wände vor den Eingang. McQueens Freunde und Mitarbeiter baten in Stellungnahmen um Wah-rung ihrer Privatsphäre in dieser schweren Zeit. Man müsse den schweren Schlag erst verarbeiten.Enfant terrible der britischen ModeweltMcQueen wurde als Sohn eines Taxifahrers im Londoner East End gebo-ren und brachte den rauen Charme des Londoner Ostens in die vornehme Welt der Haute Couture. Er war von allen Modemachern der unkompli-zierteste Schwule. Schon als Schneiderlehrling machte er keinen Hehl aus seiner Sexualität. «Ich habe nichts zu verbergen. Mein Weg führte direkt aus dem Leib meiner Mutter in die Schwulenparade.»McQueen besuchte eine Jungenschule, wo er ständig Frauenkleider zeichnete. Mit 16 wurde er Schneiderlehrling beim renommierten Mass-schneiderhaus «Gieves & Hawke». McQueen arbeitete fast zehn Jahre als Schneider, bevor er auf der Londoner Central Saint Martins, einer Kunst-akademie, Mode studierte. Seine Kreationen nahmen wenig Rücksicht auf Konventionen. So war auch das Thema seiner Abschlusskollektion im Jahre 1992 «Jack the Ripper». Wie das Thema schon erahnen lässt, war auch tatsächlich Blut im Spiel. Die englische Moderedakteurin Isabella Blow, eine der grössten Exzentrikerinnen der Modewelt, war davon so angetan, dass sie seine gesamte Kollektion für 5000 Pfund aufkaufte. Seit diesem Moment galt sie als die grosse Entdeckerin McQueens. Noch im selben Jahr gründete McQueen sein eigenes Label. Fünf Jahre später wurde er Nachfolger von John Galliano und damit Chefdesigner für das französische Modehaus Givenchy. Das machte aus dem Enfant terrible einen hoch geachteten Designer. Seine eigene Linie wurde 2000 vom ita-lienischen Modekonzern Gucci zu 51 Prozent übernommen. McQueen provozierte wie kein anderer seiner etablierten Kollegen: Bei einer Modenschau unter dem Titel «Highland Rape» («Bergland-Vergewal-tigung») schickte er mutmassliche Vergewaltigungsopfer in zerrissenen Kleidern auf den Laufsteg, von der Presse wurde er gern als «Bad Boy» oder gar als «Hooligan» tituliert. Viermal wurde er zum britischen Designer des Jahres gekürt. «Ich muss die Leute zwingen, sich die Dinge genau an-zusehen», sagte er einmal. Spektakulär waren McQueens Fashionshows immer. Seien es Schneeflocken, Farbbespritzungen, an Leinen geführte Wölfe oder Models mit bandagierten Köpfen in einer Glasbox – McQueen langweilte nie.Trotz seiner kontroversen Shows schaffte es McQueen in die Herzen der Modeliebhaber. Als Vorbereitung für seine Kollektion, die er im Ok-tober 2008 in Paris zeigte, las McQueen Darwin. Er stellte jede Menge ausgestopfte Tiere auf den Laufsteg und übte damit Kritik an dem Motto «Survival of the fittest». Dass er am Schluss im Ganzkörperkostüm eines weissen Plüschhasen winkend auf die Bühne trat, liess selbst das härteste Herz erweichen und war wohl das Komischste, was die Modewelt in jener Saison vor Augen bekam. Düstere ZeitenMcQueens Förderin und Entdeckerin, Isabella Blow, nahm sich vor drei Jahren das Leben, nachdem sie von ihrer Eierstockkrebserkrankung er-fuhr. Ein Verlust, den Alexander McQueen nie verkraftete. Denn Isabella Blow war nicht nur Entdeckerin und Förderin des Designers, sondern auch seine beste Freundin. Nachdem nun jedoch mehrere Abschieds-briefe an Freunde gefunden wurden, war klar, dass ihn der Tod seiner Mutter, die bloss einen Tag vor McQueens Selbstmord starb, und eine in die Brüche gegangene Beziehung zu diesem Schritt bewegten. Die Mode-welt reagiert geschockt auf McQueens Tod. Auf Twitter schrieb Peaches Geldof, Londoner It-Girl und Tochter von Sir Bob Geldof: «Ruhe in Frieden, Alexander McQueen. Nur die, die es riskieren, zu weit zu gehen, können herausfinden, wie weit ein Mensch gehen kann.» Der US-Blog «Jezebel» erwies dem Designer auf die wohl zutreffendste Art und Weise seine Re-verenz und wies zugleich auf die bleibende Bedeutung seines Genies hin: «McQueen is dead, long live McQueen.» Marc-André Capeder

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Kolumne CRUISER Edition März 2010«Ich bin dann mal weg»von Michi RüeggWinter ist Suizidsaison. Nicht nur Alexander McQueen hat die Krone für immer abgelegt, es scheint sich eingebürgert zu haben, dass sich jedes Jahr im Januar einer meiner Bekannten ins Jenseits befördert. Auf diese Bemerkung hin – kürzlich in einer Bar von mir geäussert – sagte ein Freund: «Bei dir auch?» Und erzählte mir, dass sich innert weniger Wochen drei Leute aus seinem Umfeld das Leben genommen hätten. Wir Schwuppen sind ja im Grunde sehr anfällig für Modeströmungen jeder Art, aber müssen wir uns denn gleich alle umbringen? Das ist irgend-wie so 50er Jahre, als dem Schwulen entweder die Lüge und das Leben in der Vorstadtfamilie, die Einsamkeit oder als Trost spendende Alterna-tive dazu der Freitod blieb. Wir erinnern uns an die frühen Filme und Serien, in denen Schwu-le vorkamen. Diese Figuren waren permanent scheissdeprimiert und in aller Regel auch am anfälligsten für Suizideinfälle ihrer Drehbuch-autoren. Man wollte damals gar nicht so recht schwul sein, weil das gleichbedeutend war mit depressiv, ausgegrenzt und todunglücklich. Doch sollte man meinen, dass die Emanzipati-on der letzten Jahre eine Wende eingeleitet hät-te. Stattdessen bringen wir uns heute vermut-lich um, weil wir nicht dem gesellschaftlichen Druck standhalten. Dieser schreibt vor, dass wir zusammen mit unserem Partner eine Altbau- oder Maisonette-Wohnung beziehen müssen, total spannende Berufe haben, sonntag Hand in Hand mit dem Hund spazieren gehen, unse-re Hetero-Nachbarn immer zum Essen einladen (und umgekehrt, gälled!) und bei den Erdbeben-bildern aus Haiti zuallererst fragen müssen, in welcher Farbe wir denn das Kinderzimmer für unseren noch zu adoptierenden Nachwuchs streichen wollen. Vielleicht sehe ich das auch zu einfach. Viel-leicht kommt bei gewissen Menschen einfach ir-gendwann der Zeitpunkt, wo sie einen Schluss-strich ziehen müssen, unabhängig von ihrer Umwelt.Denn jeder und jede hat das Recht, den Zeitpunkt des eigenen Ablebens selber zu bestimmen, so will es zumindest die Europäische Menschen-rechtskonvention. Und wenn der Leidensdruck – woher er auch immer rührt – zu gross wird, dann muss man sagen können: «Bis hierhin und nicht weiter.» Nur schade, dass einem in solchen Fällen einzig Strick, Pistole, Tablette, Messer oder Sprung von der Brücke bleiben. Ein Tod in Ein-samkeit. Und die Gewissheit, dass irgendjemand irgendwann eine Leiche findet. Und vielleicht einen Abschiedsgruss mit ausführlicher Begrün-dung. Wer sich umbringt, kann sich nicht von den Liebsten verabschieden wie der Soldat, der in den Krieg zieht. Und er stirbt für sich allein. Im Keller. In der Badewanne. Im Büro. Das ist doch gut so, meint der Bundesrat. In seinen Vorschlägen zur Regelung der organi-sierten Suizidhilfe, will er nämlich chronisch und psychisch Kranke ausklammern. Sie sollen nicht mehr die Unterstützung von Suizidhilfe-organisationen in Anspruch nehmen können, sondern sich bitte dem Willen des Herrn beu-gen, und erst dann von uns gehen, wenn die-ser es wünscht. Das ist unmenschliches, wenn nicht gar mittelalterliches Denken. Aber offen-bar gilt in dieser Gesellschaft die Pflicht zu le-ben mehr als das Recht zu sterben.So sind sicher einige von uns gefangen zwischen der Trauer über einen lieben Menschen, der – wie sagt man? – sich von uns gegangen hat, und der tiefen Überzeugung, dass wir die Zügel un-seres Lebens selber in der Hand halten. Wir kön-nen nur versuchen, für unsere Freunde da zu sein und Zeichen frühzeitig zu erkennen. Wir können die Hand ausstrecken. Und wir können uns sagen, dass uns keine Schuld trifft, wenn jemand trotzdem mit seinem Leben Schluss ma-chen will. Verhindern können wir es in der Regel nicht. Erst recht nicht, wenn ein des Lebens mü-der Mensch keinen Ausweg mehr sieht. Traurig ist das trotzdem. Ob er nun Alexander McQueen hiess oder Michel oder Dani.Anzeige

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13CRUISER Edition März 2010 LifestyleLacoste bringt Farbe in den FrühlingSie erinnern and Kunstwerke von Andy Warhol oder Roy Lichtenstein: die neuen Sneakers von Lacoste. Das französische Unternehmen nennt ihre neue Kreation «Dot Fade», was so viel heisst wie «Punktausblendung». Damit ist das Prinzip des Designs gemeint, welches auf farbigen Punkten ba-siert, die in einen Farbhintergrund verlaufen. Das neue Modell ist erhältlich in den Farbkombinationen gelb-pink, blau-grün, weiss-pink, weiss-grün und schwarz-weiss. Auf jeden Fall ein garantierter Hingucker.Erhältlich ab CHF 179 bei Lacoste.VANITY – The Art of BeautySeit den 80er-Jahren bietet VANITY am Bleicherweg und im Hotel Baur au Lac in Zürich massgeschneiderte Pfl ege von Kopf bis Fuss. Weil sich die Beauty- und Wellness-Trends in den letzten Jahren massiv verändert haben, wurde die Filiale am Bleicherweg 17 nun komplett umgebaut. Die neue Beauty-Welt bietet ab sofort auf 340 Quadratmetern ein noch attraktiveres und umfangreicheres Angebot.Ein Termin – drei BehandlungenNeu gibt es am Bleicherweg beispielsweise den amerikanischen Trend der Beauty-Combos. Dabei gibt man die zur Verfügung stehende Zeit und die Wünsche vor und wird dann von bis zu drei Profi s gleichzeitig behandelt. Wer den hektischen Alltag ganz hinter sich lassen will, kann sich im Un-tergeschoss in sieben Wellness- und Beauty-Räumen verwöhnen lassen. Ein Höhepunkt ist die neu erschaffene Erlebniskabine mit Sternenhimmel und vielen Überraschungen. Insgesamt kümmern sich rund 30 Hairstylisten und Beauty-Profi s um das Wohlergehen von Frau und Mann. In den neuen Räumlichkeiten machen exklusive Produktelinien wie Thalgo, !QMS von Dr. med. Erich Schulte oder die Make-up-Linie des deutschen Star-Visagisten Horst Kirchberger das Wellnessen einzigartig.Mehr Informationen unter: Tel. 044 201 80 18 oder unter www.vanity.ch.Schlafen mit DitaWir alle kennen es: Man tanzt die Nacht durch, kommt heim und will nur noch schlafen. Doch die gnadenlos durch die Vorhänge blitzende Sonne verunmöglicht jeglichen Schlaf. Dita von Teese weiss Rat. Die 37-Jährige kennt die Problematik durchtanzter Nächte nur allzu gut. Als wohl be-kannteste Vertreterin des New Burlesque hat sie sich nun mit dem italienischen Modelabel Moschino zusammengetan und eine exklusive Schlaf-maske kreiert. Die Schlafmaske wird hergestellt aus rosa Seidensatin, eingefasst von schwarzer Spitze – ganz Ditas Stil. Wer erst probetragen möchte, kann dies auf www.moschino.com tun. Nur rasch ein Portraitfoto von sich raufl aden, den Anweisungen auf der Seite folgen und schon kann man sehen, wie man mit der Schlafmaske aussieht. Und als wäre dies nicht genug, geht ein Drittel des Verkaufspreises an «amFAR – The Foundation for Aids Research». Die gemeinnützige Einrichtung engagiert sich in Bezug auf die Aufklärung und Prävention des HI-Virus und steht für eine AIDS-relevante Politik ein. Also, auch mit der Schlafmaske auf den Augen: Safety fi rst!Erhältlich für 90 Euro auf www.moschino.com

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14Kino CRUISER Edition März 2010«Nine» Allein unter FrauenVon Fellinis Meisterwerk, zum Broadway-Hit und zurück ins Kino

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15CRUISER Edition März 2010 KinoMit «Nine» präsentiert Rob Marshall eine opulente Musical-Verfilmung, die auf Federico Fellinis «Acht-einhalb» basiert. Nach ei-ner erfolgreichen Broad-way-Laufzeit findet die Story um einen verwirrten Regisseur ihren Weg zu-rück ins Kino. Oscar-Ge-winner Daniel Day-Lewis lässt darin die weibliche Erstliga Hollywoods antan-zen. Es spielen u.a. Nicole Kidman und Penélope Cruz neben Kinolegenden wie Judi Dench und So-phia Loren. Alles begann mit Federico Fellini. Dessen mit dem Oscar ausgezeichne-tes Meisterwerk «Achteinhalb»(1963), eine ebenso surreale wie magische Fabel über einen Regisseur in der Schaffenskrise, avancierte zu einem der am meisten diskutierten Filme. Für viele wurde «Achteinhalb» durch seine überbordenden Bilder zum perfekten Kinoerlebnis, welches ein Ge-fühl der Rätselhaftigkeit des Menschseins vermittelte. Wie geschaffen für ein Musical, dachte sich der Komponist Maury Yeston. Dieser änderte die Geschichte in ein genreübergreifendes Bühnenmusical – mit dem kreativen Segen des Meisters Fellini. So wurde «Achteinhalb» zu «Nine». Denn Yeston war sich sicher, wenn er «Achteinhalb» um Musik und Tanz ergänzen würde, käme in der Sum-me «Nine» heraus. Als das Stück 1982 seine Premiere feierte, ging die Rechnung auf: «Nine» wurde ein riesiger Erfolg. Das Musical bot das seltene Bild eines einzelnen männlichen Hauptdarstellers, umgeben von 24 Schauspielerinnen, die jede Facette weiblicher Macht, Stärke und Schönheit verkörperten.Zurück ins KinoDoch «Nine» hatte eine weitere künstlerische Verwandlung vor sich: Zu-rück in das Medium, das einst seine Entstehung inspiriert hatte - das Kino. Und mit «Nine» liefert nun Rob Marshall, welcher schon «Chicago» und «Die Geisha» inszenierte, eine neue Variation ab. Genau wie Fellini einst Maury Yeston komplette künstlerische Freiheit hinsichtlich der Verwen-dung von Versatzstücken aus «Achteinhalb» gewährt hatte, liess nun auch Yeston selbst Marshall für seine Leinwand-Adaption freie Hand. Die Story zu «Nine» ist so simpel wie genretypisch: Regisseur Guido Conti-ni ist ganz oben angekommen: Er gilt in den 60er-Jahren als bester Filme-macher der Welt, hat dem italienischen Kino zu internationalem Glanz verholfen und wird von den schönsten Frauen der Welt begehrt. Doch plötzlich stürzt er in eine kreative Schaffenskrise. Verwirrt, verführt und angeregt von den Frauen in seinem Leben, ringt er um Inspiration und Rettung. Die legendäre Bühne 5 in den Cinecittà-Studios in Rom wird dabei zum Schauplatz von Guidos wildesten Träumen. Einzigartiges EnsembleMarshall wollte das laut Pressetext «atemberaubendste und glamou-röseste Kinoerlebnis des Jahres» abliefern. So engagierte er nur die Besten ihrer Klasse, u.a. Kameramann Dion Beebe (Oscar für «Die Geisha») oder Colleen Atwood (Oscars für «Chicago» und «Die Geisha»), welche bereits für ihn arbeiteten. Dies erklärt auch, warum «Nine» rein visuell stark an Marshalls Vorgänger erinnert. Dem stehen die teilweise neu kompo-nierten Songs von Maury Yeston und das von Anthony Minghella («Der englische Patient») geschriebene Drehbuch entgegen.Einzigartig ist das Ensemble, das Marshall für «Nine» engagieren konnte: Mit Daniel Day-Lewis, Penélope Cruz, Marion Cotillard, Nicole Kidman, Judi Dench und Sophia Loren beweisen gleich sechs Oscar-Gewinner ihr musikalisches Talent. Ergänzt werden sie durch Kate Hudson und Pop-Superstar Fergie. Flop an US-KinokasseMarschalls Verneigung vor Maury Yeston und Federico Fellini überzeugte jedoch nicht durchgehend. «Nine» erwies sich als Flop an den US-Kinokas-sen. Zwar liegt «Nine» mit vier Oscar-Nominationen fabelhaft im Rennen um künstlerische Anerkennung, dennoch dürften die Produzenten ver-ärgert sein, erhoffte man sich doch einen weltweiten Erfolg.Das amerikanische Mainstream-Publikum kann offensichtlich mit einem europäisch angehauchten Musical nichts anfangen, ebenso wenig wie mit den Begriffen Fellini oder Cinecittà. Auch die zahlreichen Superstars, inklusive das Leinwand-Comeback von Diva Sophia Loren, vermochten die Massen nicht anzulocken. In Europa dagegen wird «Nine» mehr Chan-cen zugesprochen. Verdient hätte es das opulente Musical durchaus. Daniel Diriwächter / Ascot Elite Entertainment

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16Szene CRUISER Edition März 2010«Aera Nacht der Blumen» feiert JubiläumZum 15. Mal läutet das Party-Label Aera den Frühling mit seiner Blumenparty einDas Zürcher Party-Label Aera feiert das 15-jäh-rige Jubiläum seiner legendären Blumenparty. Zum Frühlingsbeginn wird wieder im Club Hive die «Nacht der Blumen» über die Bühne gehen. Die Aera-DJs Alphajet, Chérie, Don Ramon, Jesse Jay, Sampayo, San Marco und Valentino werden auf zwei Dancefloors für eine ausgelassene Par-tystimmung sorgen. An der Nacht der Blumen des Schwulenparty-Labels Aera sind auch gay-freundliche Hetero-Männer und -Frauen herz-lich willkommen. Wer schon einmal an einer Nacht der Blumen mitfeierte, wird sie für immer in bester Erin-nerung haben: Das Aera-Team putzt jeweils Schnittblumen aus einer vollen Ladung eines Kleinlasters, schneidet Pflanzenstile zurecht und drapiert dauraus opulente Sträusse und Ar-rangements, um den ganzen Hive Club in einem Meer von Tausenden von Blumen versinken zu lassen. Aera schafft so nach der kalten Jahres-zeit genau das richtige Ambiente, um mit bun-ten Farben und betörenden Düften den Früh-ling an einer ausgelassenen Party willkommen zu heissen. Und das Beste daran: Auch an der 15. Ausgabe der Nacht der Blumen darf jeder Gast am Schluss der Party gratis so viele Blumen mit nach Hause nehmen, wie er tragen kann. Aera Nacht der Blumen Samstag, 20. März 2010, 22.00 Uhr Hive, Geroldstrasse 5, 8005 Zürich www.hiveclub.ch, www.aera.chFlexx SpringtimeLine-up mit pumpenden, progressiven SoundsEndlich ist die kalte Zeit vorbei. Es wird lang-sam wieder wärmer und Frühlingsgefühle ma-chen sich breit. An der Flexx Springtime Party im Loop38 wird es nicht nur warm, sondern regelrecht heiss. Dafür sorgt das Line-up mit pumpenden, progressiven Sounds. Der Basler DJ Mental X ist einer der beliebtesten DJs der Schweiz. Angefangen auf dem Areal der legen-dären Stückfärberei in Basel, dem «Stucki», kann er auf eine unglaubliche Erfolgsgeschich-te zurückblicken. Er hat bereits in angesagten Clubs wie dem «Under» in Paris und der «Green-komm» in Köln aufgelegt, hat eine eigene Radio-Show beim Radiosender Virus und produziert erfolgreich Musik, unter anderem in Zusam-menarbeit mit Live Act Greed. Sein Stil lässt sich als eine Mischung aus den eher sanften, melodiösen Elementen der Trance-Musik, ver-bunden mit den faszinierend treibenden Beats des Techno oder House beschreiben. Ergänzend zu Mental X wird Resident DJ Ajaxx die Plat-tenteller zum kochen bringen. Seine Sets sind eine Synthese von verschiedenen Einflüssen von Parties wie der Rapido (Amsterdam), Trade (Lon-don), La Demence (Brüssel), Greenkomm (Köln), Souvenir (Barcelona), Under (Paris) und White Party (Miami). Flexx Springtime Samstag, 6. März 2010, ab 23.00 Uhr Loop38, Albulastrasse 38, 8048 Zürich www.flexx-party.ch, www.loop38.chShaft SportsnightScharfe Outfits sind gern gesehenKaum ist Olympia überstanden, geht’s auch an der Shaft sportlich weiter. Medaillen gibt’s zwar keine mehr, aber Sportler kriegen trotzdem ih-ren Preis. Skifahrer und Eishokeyaner nehmen wohl besser das leichtere Tenue – heiss wird es ihnen schon wegen den geilen Sportlern über-all... Im «Trainingsraum» kann dann auch mit den «Bällen» gespielt werden. Aber bitte nicht zu feste, sie werden noch gebraucht!Trainiert werden die Schwimmer, Schwinger, Judokas, Leichtathleten, Fechter, Reiter, Orien-tierungsläufer, Kanuten, Eisläufer, Handballer, Surfer, Biker und Fussballer von den DJs 5th Ele-ment und Tokee. Wetten, dass sie die Männer zu Höchstleistungen treiben!?Wie immer ohne Dresscode, aber scharfe Outfits sind natürlich gern gesehen.Deshalb: Nicht abseits stehen, auf Vorteil spie-len und an die Shaft dribbeln!Shaft Sportsnight, no dick – no entry, Samstag, 13. Februar 2010, 23.00 Uhr Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70 8005 Zürich, www.shaft.chCologne- SelectionMit den Kölner Szene-Hot-Shots Jon Doe und Marcel BSelten ist es Veranstaltern gelungen, so rasch eine Partyreihe zu etablieren, wie den Machern der Selectionreihe. Nicht verwunderlich, läuft doch die Reihe schon um einiges länger und äus-serst erfolgreich in der Maultaschenmetropole Stuttgart. In Zürich gibt’s nun die fünfte Party: die Cologne-Selection. Eingeflogen werden die Kölner Szene-Hot-Shots Jon Doe und Marcel B., Garanten für undergroundige Sounds, die schnell ins Blut gehen.Natürlich gibt es oben wieder einen Züri-Floor, der von lokalen Top-DJs regiert wird. «Wer nicht hinkommt, ist definitiv selber schuld,», meinen die Veranstalter und verweisen auf die Bilder-galerien unter www.selectionparty.ch. Achten Parties und Events

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17CRUISER Edition März 2010 Szenesollte man übrigens auf den Facebook-Auftritt der Selectionparty, denn da werden regelmässig VIP-Packages (freier Eintritt plus Freigetränk!) verlost.Cologne-Selection Samstag, 27. 3. 3010, 23.00 Uhr, Lotus Club Pfingstweidstrasse 70, 8050 ZürichMr. Gay Clubtour Jazzmin Dian Moore präsen-tiert die zwölf FinalistenDie zwölf Finalisten zeigen sich auf der T&M-Bühne. So viel Erotik auf so engem Raum kann gefährlich werden. Begleitet von Jazzmin Dian Moore stehen die Kandidaten an besagtem Abend Rede und Antwort. Ob sie einen Badeho-sen-Durchgang haben werden, wollte man nicht verraten. So viel ist jedoch sicher: Die Jungs sind Knackig, sexy und zum Teil noch single. Nach der Vorstellung der Finalisten geht’s na-türlich gleich weiter mit der Party. DJ Marc S. spielt dann gleich auch die Lieblingshits der Mr. Gay Anwärter – na, wenn die nicht abgehen…Mr. Gay Clubtour, die 12 Finalisten 13.03.2010 um 22.00 Uhr T&M Marktgasse 14, 8001 Zürich www.tundm.ch, doors 21.309 Jahre Club AAAH!Der sexy Club im Niederdorf feiert sein 9-jähriges Bestehen Der schicke Club inmitten der Altstadt hat in den letzten Jahren den Weg in die Herzen der Gay Clubbers gefunden. Der Club AAAH! gilt nicht nur bei den DJs als Insider-Tipp zum Auf-legen, sondern auch für kreative Jungkünst-ler, welche in der Vergangenheit das Outfit des Clubs gestaltet haben. Am 5. März wird ange-stossen, auf neun Jahre Club AAAH! mit geiler Musik, geilem Design und geilen Jungs.Dj-Nick Harvey steht hinter den Plattentellern und rockt die Birthday-Party mit knackigem Elektro und treibendem House bis in die frühen Morgenstunden. Die sympathischen Barkeeper, Oli und Bay kümmern sich um die Getränke & Snacks und der zeigefreudige Diego um die Ero-tik an diesem Abend. 9 Jahre Club AAAH! 5.3.2010, 22.30, www.aaah.chFlexx Eastereggs PartyOstern steht vor der TürOstern steht vor der Tür, die Zeit des Eiersu-chens und der Osterhasen ist da! Ob grosse oder kleine Eier, echte oder falsche Easterbunnies, für jeden Geschmack ist etwas dabei. An der Flexx Eastereggs Party wird der international bekannte DJ Mike Kelly hinter den Turntables stehen. Der sympathische Australier hat schon an einigen namhaften Parties wie der Space of Sound in Madrid oder der Curcuit-Party in Bar-celona aufgelegt. Er brachte den White Room der letzten Black Party zum Kochen. Zudem ist er Resident DJ im legendären Afterhour-Club Greenkomm in seiner Wahlheimatstadt Köln. Neben Mike Kelly wird auch Flexx-Resident DJ Ajaxx den Tanzwütigen ordentlich einheizen. Und wie immer ist der Abend voller Überra-schungen. Ostern war nie schöner!Flexx Eastereggs Party Samstag, 3. April 2010, ab 23.00 Uhr Loop38, Albulastrasse 38, 8048 Zürich www.flexx-party.ch, www.loop38.ch6 Years Boyahkasha!Im Zürcher VolkshausGenau zur Umstellung auf die Sommerzeit star-tet Boyahkasha! ins neue Jahr und lässt es gleich richtig krachen. Die bekannte R’n’B-Sause fei-ert an diesem Abend ihr 6-jähriges Bestehen und hat sich diesmal einen ganz besonderen Ort dafür ausgesucht. Das Zürcher Volkshaus, welches vor allem durch die Angels bekannt geworden ist, wird kurzerhand zum Gayclub umfunktioniert.In Zusammenarbeit mit den Mr. Gay Wahlen, die direkt vor der Party stattfinden, lassen es die Ver-anstalter auf 3 Floors heiss zu und her gehen. Mit den DJs Raffiness, Charbon de Bois & Zör Gollin.Nebst dem satten Boyah-Sound gibt’s auch einen Floor für die Houseliebhaber. Das verspricht si-cher, eine lange Nacht zu werden.6 Years Boyahkasha! Samstag, 27.3.2010, 22.30 Uhr Volkshaus Zürich Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich www.boyahkasha.ch, www.mrgay.chTake offCelestial-Start in den Frühling«Take off» – ein mehrdeutiges Motto: Einerseits Start des Frühlings aus eisiger Umklammerung des Februars; die Party, ein Frühlingstanz qua-si, auf dass er komme. «take off the shirt» – die Befreiung erleben. Take off steht aber auch für den Beginn des Neuen. Bislang wurde bei der Auswahl der DJs gewissermassen auf Altmeister gesetzt.DJ Jesse Jay (Take a Dance, Galaxy Space Night – Radio LoRa) ist auch ein Meister, ein «Jungmei-ster», mit überraschend breitem Progressive-Spektrum.Thomi B & Jesse Jay, das spricht für abwechs-lungsreichen Sound!Celestial – take off Samstag, 6. 3. 2010, 23.00 Uhr bis Ende Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, 8050 Zürich www.celestial.ch Facebook- GeburtsanzeigeQueer Voter aktiviert die LGBT-CommunityDie Stimm- und Wahlbeteiligung in der Schweiz ist leider sehr gering. Grosse Teile der Bevölkerung verzichten damit auf ihr Mitbestimmungsrecht und überlassen die wichtigen Entscheidungen anderen. Gerade in der LGBT-Community (Lesbi-an, Gay, Bisexual, Transgender) ist dieser Trend verstärkt festzustellen. Dennoch bestehen gerade hinsichtlich Gleichstellung im Adoptionsrecht, Einführung eines griffigen Diskriminierungs-verbots, Aufhebung des Blutspendeverbots und der Anerkennung der sexuellen Orientierung als Asylgrund noch viele Ziele, die es zu errei-chen gilt.Der genannte Trend in der LGBT-Community soll gewendet werden. Darum wurde der Queer Voter auf Facebook ins Leben gerufen. Als Sohn zweier Männer fordert er die LGBT-Community dazu auf, sich aktiver ins politische Leben einzubringen und auch an Wahlen und Abstimmungen teil-zunehmen. Queer Voter selbst ist heterosexuell, unterstützt aber seine schwulen Eltern dabei, die Anliegen der Community auf politischer Ebene umzusetzen. Einen ersten wichtigen Schritt sieht er darin, weltoffene Menschen wieder zur Wahl- und Abstimmungsteilnahme aufzufordern und so den Zielen zum Durchbruch zu verhelfen.Fanpage auf Facebook: http://www.facebook.com/pages/Queer- Voter/323198262312

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18Gesundheit CRUISER Edition März 2010Weekend auf dem StoosCheckpoint Zürich lädt zu einem Workshop-Weekend auf dem Stoos ein.Checkpoint Zürich – ein Angebot für schwule Männer, lädt alle mit HIV neu infizier-ten schwulen Männer und ihre Partner zu einem Workshop ins Seminar- und Wellness-hotel Stoos ein.Es soll ihnen eine Einstiegshilfe bieten, sich mit der neuen Situation in ihrem Leben auseinan-derzusetzen. Dank den heutigen Medikamen-ten ist HIV zu einer chronischen Krankheit ge-worden, die aber immer noch Nachteile mit sich bringt. Die psychische Belastung ist vorhanden, teilweise auch eine Ausgrenzung im Beruf und im privaten Bereich. Wie soll Mann die kürzlich erfahrene Tatsache dem jetzigen oder zukünf-tigen Freund oder der Familie mitteilen? Und wie damit umgehen im täglichen Leben und wie beim Sex? Und wie ist es mit der Therapie oder der Gefahr, andere anzustecken?dieses Workshop-Wochenende, welches zum Teil von ebenfalls HIV-positiven schwulen Män-nern geleitet wird, bietet für alle die Gelegen-heit, miteinander zu diskutieren, auch indi-viduell zu zweit oder zu dritt. Die einzelnen Workshops werden von Fachleuten geleitet, die schwul und teilweise selbst HIV-positiv sind und dir auch für persönliche Fragen zur Ver-fügung stehen. Das Ganze in einer ungezwun-genen Atmosphäre mit viel Freiraum, um den Stoos und die Wellness-Angebote des Hotels zu geniessen. Das Workshop-Wochenende ist übri-gens gratis. Die Themen der Workshops sind sehr vielfältigHIV in einer Paarbeziehung oder HIV als Single. Da kommen positive und negative Erlebnisse mit Familie und Freunden ebenso zur Sprache wie der praktische Umgang im Darkroom. Wie behandle ich meinen Arzt? – Soll er die Rechte und Pflichten von HIV-Positiven diskutieren? Was sind die Psychische Auswirkungen von HIV? Der Stress einer HIV-Diagnose und deren Folgen kann auch Angst und Depression her-vorrufen. Wie unterstütze ich mein Immunsy-stem? Auch ein Ernährungsberater kommt zu Wort. Zur Entspannung gibt es Yoga- oder Atem-Übungen. Die Verantwortlichen des Workshop-Weekends nehmen gerne Wünsche aus dem Teilnehmerkreis für künftige Seminar-Veran-staltungen oder Kurse entgegen. Mit dabei ist auch eine Gruppe aus der Romandie, eingeladen vom Checkpoint Genève. Durchgeführt wird das Workshop-Weekend von Checkpoint Zürich im Auftrag und finanziert durch das Bundes-amt für Gesundheit.Das Wokshop-Wochenende beginnt am Don-nerstag, 15. April, um 19.00 Uhr und endet am Sonntag, 18. April, um 13.00 Uhr. Bitte geeig-nete Kleider, Schuhwerk und Regenjacke mit-nehmen. Weitere Infos unter www.checkpoint-zh.ch, wo man sich anmelden kann. Auch bei Checkpoint Zürich, 044 455 59 10 oder check-point-zh@zah.ch Von Kurt BüchlerWie komme ich auf den Stoos?Das Seminar- und Wellnesshotel Stoos liegt auf 1300 m über dem Vierwaldstättersee und kann entweder mit der Luftseilbahn Morschach-Stoos oder mit der Standseilbahn Schlattli (Schwyz)-Stoos erreicht werden. Fahrpläne der beiden Bahnen www.stoos.ch oder www.sbb.ch

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19CRUISER Edition März 2010 PolitikWählt Pink Rot / Grün? Zürich wählt am 7. März den Gemeinde- und StadtratÜberall nur strahlende Ge-sichter. Zürcher Parteien, die etwas auf sich halten, ha-ben die Februar-Ausgabe des Cruiser für Wahlwerbung ge-nutzt, um die eine oder ande-re schwule Stimme für sich zu verbuchen. Die SVP war die einzige der «Grossen», die sich nicht für ein Inserat in dieser Zeitung interessierte. Haben die Bürgerlichen die schwul-lesbischen Wähler denn schon von ihrer Liste gestrichen. Und diese Wähler die Bürger-lichen?In der Februar-Ausgabe erschien ein Überblick über die schwullesbischen Kandidierenden der Zürcher Stadt- und Gemeinderatswahlen vom 7. März. Die Sozialdemokraten stellen mit Cori-ne Mauch und André Odermatt gleich zwei of-fen homosexuelle Kandidaten zur Wahl in die Exekutive. Dies ist ja nicht weiter verwunder-lich, denn über viele Jahre hinweg war die SP die unumstrittene Partei für Schwule und Lesben. Sie setzte sich wie keine andere national aktive Partei für die Rechte der Community ein. Beim Kampf um die 125 Sitze im Gemeinde-rat scheint dies allerdings Glanz vergangener Zeiten zu sein. Die Grünen starten nämlich mit acht offen schwulen / lesbischen KandidatInnen, die SP stellt nur deren fünf. Weicht der schwu-le Politnachwuchs auf linke Alternativen aus? Andrea Sprecher, Co-Präsidentin der SP Stadt Zürich, sieht das nicht so. «Das ist doch völlig wurscht, in welcher Partei Homosexuelle kan-didieren. Was mir eher auffällt, ist, dass es ins-gesamt nur 13 sind –- das entspricht ja in keiner Art und Weise einem Abbild der Gesellschaft. Die SP setzt sich nach wie vor stark für die Be-dürfnisse der schwullesbischen Gemeinschaft ein.»Bürgerliche Parteien haben einen Aufholbedarf.Bei den Bürgerlichen sind die Tendenzen stei-gend, denn mit Markus Hungerbühler kandi-diert der einzige nicht linke Schwule. Er findet es schade, dass alle anderen Homo-Kandidaten aus Parteien links der seinigen kommen. Op-timistisch blickt er allerdings in die schwul-konservative Zukunft. «Die SP war von Anfang an mit dabei, wenn es um Schwulenrechte ging, da haben bürgerliche Parteien natürlich einen Aufholbedarf. Seit dem Partnerschaftsgesetz gab es einen Wandel – auch bei den Rechts- und Mitteparteien», sagt der CVP-Mann.Die SVP ist zwar nicht an Inseraten im Cruiser interessiert, mit der Gründung einer Schwu-lensektion namens GaySVP ist nun jedoch auch die Volkspartei auf die «Gay Flower» auf-gesprungen. Leider hat sie mit Nachwuchspro-blemen zu kämpfen, da sie schweizweit gerade mal 27 Mitglieder hat. Thomas Fuchs, einer der wenigen offen schwulen Politiker im rechten Lager, sieht die Ursachen für die zu geringe Zu-wanderung in der Angst vor dem Coming-out. «Viele schwule Bürgerliche fürchten sich vor dem Irrglauben Wählerstimmen zu verlieren, wenn sie sich öffentlich zu ihrer Homosexua-lität bekennen.» Auf die Frage, warum die Lin-ken diese Angst wohl nicht teilten antwortet Fuchs prompt: «In den linken Kreisen scheint es hip zu wirken, schwul zu sein und seine se-xuelle Orientierung jedem unter die Nase zu reiben». Offen bleibt die Frage, ob eine Partei, deren Mit-glieder aus Angst vor negativen Reaktionen ih-rer Stammwählerschaft nicht zu ihrer sexu-ellen Orientierung stehen, auf die politischen Bedürfnisse der Community eingehen kann. Thomas Fuchs würde sie eindeutig mit Ja beant-worten. «Dies ist sicherlich eine Generationen-frage, aber mit der Gründung der GaySVP versu-chen wir, diesem Denken entgegenzutreten».Auch Sébastien Rouiller von Smartvote pflichtet dem bei. Aus seiner Sicht gibt es immer mehr Gay-Sektionen bürgerlicher Parteien. «Dies kann als eindeutiges Zeichen gewertet werden, dass in Parteien rechts der politischen Mitte schwule Politiker akzeptiert sind.»Müssen sich Schwule und Lesben dazu verpflichtet fühlen, Schwule und Lesben zu wählen?Dass die absolute Gleichstellung nur mit der Vertretung homosexueller Parlaments- und Re-gierungsmitglieder Schritt für Schritt erreicht wird, liegt auf der Hand. Da Alternativen fehlen, würde dies zwangsläufig bedeuten, dass man Linken den Vorzug geben müsste. In der Politik geht es jedoch darum, Mehrheiten zu finden, mit der Abstimmungen gewonnen werden können. Es ist daher nur logisch, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, ein Anliegen durch das Parlament zu bringen, wenn sich möglichst viele Parteien dafür erwärmen kön-nen. Ergo wäre es sinnvoll so viele Schwule und Lesben mit unterschiedlichen politischen Ge-sinnungen wie möglich zu wählen. Das kann jetzt so verstanden werden, dass schwul einfach nur schwul wählen soll. Nein.Dies hat bereits Corine Mauch in ihrer Kampa-gne ums Stadtpräsidium richtig erkannt. Die eigene sexuelle Orientierung sollte nicht zum dominierenden Argument für eine Person wer-den. So wird keine Mehrheit gefunden. Aber es ist ein «nice to have» - oder in diesem Fall «nice to be». Von Alex Rudolf

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20Kultur CRUISER Edition März 2010Peter der ZweiteGaël Roth erzählt im Ge-spräch über Aufstieg und Fall eines von Macht besessenen Egozentrikers.In «Peter der Zweite» geht es um Macht und insbesondere um die Frage, weshalb jemand nach Macht strebt. Zu Beginn wollte Roth ein klassisches Dra-ma schreiben. Er entschied sich, die Szenen ins Groteske zu übersteigern. Aus dem Drama wurde eine schwarze Komödie. Zum Inhalt: Peter will Präsident werden. Und das um jeden Preis. Also muss er Aline heiraten und nicht seine attraktive Liebhaberin Nata-scha. Denn Alines Vater ist jetzt noch Präsident. Doch der Weg zur Macht erweist sich als um-ständlicher, als er das gerne hätte. Peter kämpft gegen eine traumatische Kindheitserfahrung. Wolfgang, sein Kamerad aus dem Kindergarten, durfte beim Krippenspiel den Joseph spielen, während er selber nur ein Schaf war. Für diese Demütigung will er sich rächen – wenn er ein-mal Präsident ist. Als Alines Vater endlich stirbt, sieht er seine Chance gekommen…Wir wollten von Gaël Roth ein bisschen mehr wissen.CRUISER: Gaël, wer bist du?GAËL ROTH: (überlegt...). Ich würde mich momen-tan als Beobachter und Denker beschreiben. Immer auf der Suche nach Antworten auf grundsätzliche Fragen. Neugierig auf die Fra-gen und Antworten anderer Menschen, in der Hoffnung, dass mich die Auseinandersetzung weiterbringt. Aber das ist eigentlich eine Fra-ge, auf die es über den Moment hinaus keine Antwort gibt.CRUISER: Du bist in Lesotho, einem kleinen Land in Südafrika, geboren und hast einen ausserge-wöhnlichen Namen: Gaël. Woher kommt der?GAËL ROTH: Gaël ist bretonisch, meine Mutter stammt von dort. Ich bin dadurch zweisprachig – französisch und deutsch – aufgewachsen. In Lesotho bin ich geboren, weil meine Eltern in der Entwicklungszusammenarbeit tätig waren. Spä-ter haben wir noch ein Jahr in Ruanda gelebt.CRUISER: Als Deutschweizer studierst du in Laus-anne. Warum?GAËL ROTH: Ich wollte Filmwissenschaft im Haupt-fach studieren, und das kann ich in der Schweiz nur in Lausanne. Mittlerweile studiere ich zwar Philosophie im Hauptfach, aber immer noch in Lausanne, da ich nach dem Grundstudium nicht mehr die Universität wechseln wollte.CRUISER: Wie kommst du zu den Ideen für deine Theaterstücke?GAËL ROTH: Ich beobachte das Geschehen in der Welt, speichere Erlebnisse ab. Irgendwann kris-tallisieren sich dann die Beobachtungen und Er-lebnisse zu konkreten Ideen oder Dialogfetzen, die als Ausgangslage für ein Stück dienen. Meist geschieht dies in diesem seltsamen Dämmerzu-stand kurz vor dem Einschlafen.CRUISER: Und wie entstehen dann die Texte?GAËL ROTH: Aus den verschiedenen Versatzstücken baue ich ein Gerüst und fülle danach die Lücken auf. Das Vorgehen ist aber eigentlich nie linear. Dabei geht es mir in erster Linie um ein Ver-ständnis für die Figuren und ihre Geschichte. Für mich ist Schreiben wie Philosophie: Es ist eine Auseinandersetzung mit der Welt und der Versuch, ihr einen Sinn abzuringen, wobei sich die beiden Disziplinen einfach in ihrer Vorge-hensweise unterscheiden. Die Fragen bleiben immer dieselben, nur abschliessende Antwor-ten gibt es keine (lacht…).CRUISER: Zurück zum Schreiben, das interessiert mich...GAËL ROTH: Ich schreibe parallel zu meinem Stu-dium, wobei sich die zwei Sachen gegenseitig befruchten. Das Schreiben gewinnt aber immer mehr an Gewicht. Ins Schreiben eingestiegen bin ich mit der Schreibwerkstatt «Schreiben für die Bühne» der astej – Theater für junges Publikum –, wo mein Stück «Die Besetzung des Hinterlandes» entstanden ist.CRUISER: In einer Schreibwerkstatt werden die Texte diskutiert. Wie ist das für dich?GAËL ROTH: Das ist unglaublich bereichernd. Und verhindert, dass man sich im Kreis dreht.CRUISER: Du warst 2007 / 2008 Teilnehmer im re-nommierten Dramenprozessor. Da hast du das neue Stück erarbeitet, das nun zur Aufführung kommt. Worum geht es in «Peter der Zweite»?GAËL ROTH: In «Peter der Zweite» geht es um Macht und insbesondere um die Frage, weshalb jemand nach Macht strebt. Zu Beginn sollte es ein klas-sisches Drama werden. Bei meiner Recherche zum Thema jedoch fiel mir auf, dass nach Macht strebende Menschen oftmals tragische und in sich gefangene Figuren sind, die eigentlich nur nach Liebe und Anerkennung für ihr Dasein lechzen und diese Liebe und Anerkennung mit allen Mitteln zu erzwingen versuchen, was zum Teil ein sehr absurdes Verhalten zutage fördert, so dass ich mich dazu entschied, diesen Aspekt ins Groteske zu übersteigern. Aus dem Drama wurde eine schwarze Komödie.CRUISER: Und... hast du schon Pläne für ein nächs-tes Stück?GAËL ROTH: Ja, zurzeit denke ich über ein Stück nach, in dem es um Verrat und Vertrauensbruch geht. Ich stelle mir dabei eine archaische Ge-meinschaft vor, die sich auf einmal mit dem ego-istischen Verhalten eines einzelnen Mitglieds konfrontiert sieht, das möglicherweise das Über-leben der Gemeinschaft gefährdet. Letztlich geht es aber um die Frage nach dem Verhältnis zwischen Gruppe und Individuum. Mal sehen…CRUISER: Gaël, wir sind gespannt, auf «Peter der Zweite» und auf das, was wir in Zukunft von dir hören werden. Von Kurt BüchlerTheater an der Winkelwiese, 8001 Zürich, 3. bis 13. März 2010

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Pink Cloud Travel ServiceHardstrasse 235, 8010 Zürich, T 044 274 15 55mail@pinkcloud.ch, WWW.PINKCLOUD.CHHOT SUMMER Indonesien Städtetrips Hvar Kulturreisen Barcelona Designhotels Gran Canaria Geschäftsreisen Dubrovnik Europride 2010 Bodrum Badeferien Mykonos Flitterwochen Ibiza Fly&Drive Kreuzfahrten GruppenreisenSofort den neuen Pink Cloud-Sommerkatalog online bestellen und CHF 50.- REISEGUTSCHEINE sichern! Nur für kurze Zeit! www.pinkcloud.ch/katalogbestellungEuropride 2010 Flitterwochen Ibiza Fly&Drive GruppenreisenCRUISER Edition März 2010 ReisenSöldenGay SnowhappeningSchnee, Gletscher, Männer, Party – was will das schwu-le Ski- und Snowboardherz mehr? Bereits zum 12. Mal fin-det vom 20. bis zum 27. März 2010 im österreichischen Sölden das Gay Snowhappe-ning statt. Hunderte Schwu-le aus ganz Europa stürmen dann den Tiroler Hot Spot im Ötztal. Ob in einer Gruppe mit Freunden oder als überzeugter Single – Langeweile kommt in Sölden beim Gay Snowhappe-ning garantiert nicht auf!Bereits am Morgen treffen sich die Ski- und Snowboardfahrer, um gemeinsam dem Bret-terspass zu frönen. Egal, ob jungfräulicher An-fänger oder erfahrener Gletschersprinter – hier findet jeder in der passenden Gruppe raschen Anschluss. Natürlich ist die Gruppentour kein Pflichtprogramm, jeder kann selbst entschei-den, ob und mit wem er den Tag auf der Piste verbringen will.Nach einem sportlichen Tag auf den Pisten sieht man(n) sich am Nachmittag bereits wie-der beim obligaten Après-Ski. Anschliessend geht es ab ins Hotel zum Relaxen, Abendessen oder Vorschlafen. Denn in Sölden ist nach der Party vor der Party: Der Kult-Hüttenabend auf der «Hühnersteign», das Mondscheinkegeln, der Aquadome-Abend und die Disconächte im Q-Stall und Snowrock Café stehen 2010 natür-lich ebenso auf der Agenda wie die schillernden Parties mit den Drag Queens Melli & Mataina, die vor nichts und niemanden Halt machen! Last but not least werden einmal mehr Spitzen-DJs aus London, Berlin und Hamburg ihr mu-sikalisches Können an den Turntables unter Beweis stellen.Doch ist das schwule Programm natürlich nur die halbe Wahrheit für den Erfolg des Gay Snowhappenings. Sölden bietet nämlich als ein-ziges Skigebiet Österreichs gleich drei Dreitau-sender, die bequem per Lift erreicht werden können: den Gaislachkogl (3058 m), den Tiefen-bachkogl (3250 m) und die Schwarze Schneid (3340 m). Nicht nur Party wird hier grossge-schrieben, auch sportlich gesehen, lässt Sölden kaum Wünsche offen!Buchungen und aktuelle Informationen zum Programm gibt es unter: www.gaysnowhappening.comAnzeige

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22Film CRUISER Edition März 2010Man stelle sich vor: Eine le-gendäre Köchin bietet ei-ner frustrierten Sekretärin ein neues Lebensrezept. Im Prinzip handelt es sich dabei aber um 524 Kochrezepte, die das Leben der grauen Maus für immer verändern. Julie & Julia erzählt zwei wahre Geschichten: Die von Julia Child (Meryl Streep), Autorin eines fran-zösischen Kochbuch-Klassikers, sowie die von Chéri ****DramaMichelle Pfeiffer, welche früher einige Kassenschlager verbuchen konn-te, lockt heute die Massen nicht mehr ins Kino – lei-der, muss bemerkt werden. Denn ihre letzten Filme wie Stardust sind amüsante Meisterwerke und Mi-chelle Pfeiffer ausnahmslos genial. Auch Chéri war kein grosser Erfolg beschieden. Das ist schade, denn Regisseur Stephen Frears inszenierte ein opulentes Sittengemälde: Die ehemalige Edelkurtisane Léa (Mi-chelle Pfeiffer) lebt im Paris der Jahrhundertwende in einem unbeschreiblichen Luxus. Auf Wunsch ihrer alten Kollegin Madame Peloux (Kathy Bates) soll Léa deren hübschen, verwöhnten Sohn Chéri (Rupert Friend) in die Geheimnisse der Liebe ein-weihen. Was als Flirt beginnt, wird zu einer leidenschaftlichen Affäre. Doch als Chéri heiraten soll, wird beiden schmerzlich ihre Abhängigkeit voneinander bewusst. Michelle Pfeiffer darf in diesem Film 52 Jahre alt sein – und ist schöner denn je. (dd)Sagwan ****SchwulDer 18-jährige Alfred zeigt Touristen mit seinem Boot die Sehenswürdig-keiten einer der schönsten Gegenden auf den Philip-pinen. Diese kommen allerdings nicht nur deswegen, sondern vor allem wegen der sexuellen Freizügigkeit der attraktiven Guides, die sich damit ein einträg-liches Zubrot verdienen. Alfred, noch Jungfrau in diesen Dingen und voller Zurückhaltung, erliegt nach und nach dem Wunsch, die gleichen Freuden zu ge-niessen, die seine Freunde so schätzen. Schon bald bietet sich ihm eine unerwartete Chance, seine Un-schuld zu verlieren und seine romantischen Gefühle für seinen Freund Eman auszuleben. Sagwan wurde vom wichtigsten asiatischen Gay Film Blog «The Bakla Review» zum besten philippinischen Schwulenfilm des letzten Jahrzehnts gewählt! Nun darf der Film im hiesigen Heimkino bewundert werden und bietet nicht nur schwulen Asien-Fans eine präch-tige Unterhaltung. (dd)Julie & Julia KomödieSekretärin Julie Powell (Amy Adams), welche sich entschliesst, sämtliche Rezepte des Buchs in nur einem Jahr nachzukochen und darüber einen Blog zu führen. Es gilt, eine neue Gene-ration in die Geheimnisse der französischen Kochkunst einzuweihen. Und diese Generation zeigt sich begeistert.Regisseurin Nora Ephron, Expertin für leichte Kost («Schlaflos in Seattle», «e-m@il für Dich»), serviert einen überaus charmanten Film, der auf Julie Powells preisgekröntem Roman «Ju-lie & Julia» basiert. Und wiederum glänzt Me-ryl Streep in einer Paraderolle, welche ihr die 16. Oscar-Nominierung bescherte, ein Rekord. Keine andere Schauspielerin (und kein Schau-spieler) kann so viele Nominationen vorweisen. Authentisch und pointiert spielt die Streep die Rolle der ebenso exaltierten wie exzentrischen Julia Child, die die amerikanische Koch-Kultur in den 50er-Jahren massgeblich revolutioniert hat. Neben ihr verblasst Amy Adams als Julie Po-well, auch wenn diese einige witzige Slapstick-Szenen in petto hat. (dd)

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23CRUISER Edition März 2010 FotostreckeBabaloogaPhotographer, Nizza

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«An das Theater haben sie ihr Herz verkauft, sie stehen oben und die unten schaun sie an.»

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«Sie setzen jeden Abend eine Maske auf und sie spielen, wie es die Rolle verlangt.»

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«Theater, Theater, das ist wie ein Rausch, und nur der Augenblick zählt.»

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«Sie sind König, Bettler, Clown im Rampenlicht, doch wie’s tief in ihnen aussieht, sieht man nicht...»

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31CRUISER Edition März 2010 EventTalent vor SchönheitMedienstar, Identifikationsfigur und schwuler Botschafter. Der «Schönste Schwule» ist weitaus mehr.Ob Medientraining, Foto-shootings oder Club-Tour. Die zwölf Kandidaten für den Titel Mr. Gay Switzerland 2010 leben derzeit auf der Über-holspur. Doch das ist bei wei-tem kein Zuckerschlecken. Ein voller Terminkalender ist ein Härtetest. Schönheit alleine zählt nicht. Wenn Ricco Müller am 27. März im Zürcher Volkshaus seinen Titel weitergibt, wird der Ge-winner bestens gewappnet für die Zukunft als Medienstar sein. Denn die zwölf Kandidaten leben bis dahin nicht etwa abgeschottet in ir-gendeinem Camp und frönen der Schönheit, sondern befinden sich mitten in einem vollen Programm, welches kaum Zeit für private Din-ge lässt.Da schon jetzt jede Stimme zählt – und die Pu-blicity sowieso – befinden sich die Kandidaten bis Ende Monat auf Clubtour. Glücklicherweise ist die Schweiz klein. Trotzdem, das bedeutet nun jeden Samstag bis zum Finale «Showtime». Es gilt, sich in angesagten Lokalen dem interes-sierten Publikum zu stellen und auch die Kritik nicht zu fürchten. In der Höhle des LöwenSo wagten sich die zwölf angehenden Misters in die Höhle des Löwen, auch «Club Q» genannt. Eine Location, in der Schwule eher verprügelt werden. Doch das Echo war positiv, weiss Oliver Eschler, Organisator der Mr. Gay Wahlen. Denn ein Mr. Gay muss auch vor Heterosexuellen be-stehen. «Die Menge im Q applaudierte jedenfalls frenetisch», erinnert er sich. Nur vereinzelt wa-ren (fremdsprachige) Buhrufe zu hören.Daneben warten einige Schulungen auf die Fina-listen. Die wenigsten beherrschen das Spiel mit den Medien. Entsprechende Trainings müssen deshalb absolviert werden. Jedes Wochenende hält Fotoshootings, Medien- oder Tanztrainings bereit. «Es ist total interessant, wie sich die Kan-didaten anhand der Kurse verändern. Waren sie früher eher verklemmt, beweisen sie immer mehr Mut und Talent», so Oliver Eschler. In Sachen Safer SexGross geschrieben wird auch der Umgang mit den Präventionsbotschaften. Ein Mr. Gay soll schliesslich mehr wissen als nur die üblichen Safer-Sex-Regeln. Unter der Regie der Zürcher Aids-Hilfe wurde jeder Kandidat zum Ansprech-partner eines bestimmten Themas, wie z.B. Ge-schlechtskrankheiten oder HIV. Fragen sind daher erwünscht.Daneben gilt es, für sich selbst zu werben, denn ein Mr. Gay ist auch Manager. Erlaubt ist, was Mit-Kandidaten nicht übervorteilt. So wäre bei-spielsweise eine eigene Plakatkampagne ein No-Go. Doch Flyer und Facebook-Mobilisierung sind beinahe Pflicht. Ausserdem sind die Jungs gern-gesehene Gäste in lokalen Medien. Gefragt sind auch Ideen, welche die eigene Kreativität unter Beweis stellen. Einer der Finalisten begeistert derzeit mit eigenem Musikvideo in Netz. Trotz all der Schulung und Promotion, die Kan-didaten dürfen sich selbst bleiben. Es wird keine Person gesucht, die in ein vorbestimmtes Sche-ma reingepresst werden soll, so Eschler. Die Anwärter sollen beispielsweise durchaus die eigene politische Meinung kundtun. Sie sollen diese nur clever formulieren.Zwischen Alltag und ShowbühneEin Finalist auf den Titel hat meist noch ein Leben neben der Bühne. Der Alltag darf nicht vernachlässigt werden. Es gilt, alles unter ei-nen Hut zu bringen. Manche schaffen es, andere nicht. «Wer am Ende den Titel erobert, hat unter Beweis gestellt, dass er vieles meistern kann», sagt Oliver Eschler. Und er wird nicht müde da-rauf hinzuweisen, dass ein Mr. Gay eben nicht «der schönste Schwule» des Landes sei, sondern der beste Botschafter für schwules Leben. Obwohl in der Schweiz viel erreicht wurde, sind manche Anfeindungen noch an der Tagesord-nung. «Noch immer dürfen wir nicht richtig hei-raten, geschweige denn Kinder adoptieren. Das Wort Schwuchtel ist auch noch weitverbreitet», meint Eschler. Deswegen brauche es einen Mr. Gay, welcher die Akzeptanz für die Homosexu-ellen fördert. Das mag für städtische Bewohner weniger wichtig sein als für Schwule auf dem Land. «Gerade dort wird ein Mr. Gay als Identifi-kationsfigur wahrgenommen», weiss Eschler. Diesen darf nun das Publikum wählen. Sei es online oder bei der Clubtour. Eine Jury, welche 30 Prozent der Stimmen kontrolliert, ist mit im Boot. Das grosse Finale findet am 27. März im Volkshaus Zürich statt und verspricht, ein Spektakel zu werden. Melanie Winiger und Alf Heller führen durch die Gala und entlassen die Gäste in eine aufregende Aftershow-Party, um den neuen Mr. Gay Switzerland gebührend zu feiern. Doch, wie erwähnt, vor der Party kommt die Arbeit.Alle Informationen unter www.mrgay.ch von Daniel DiriwächterDer abtretende Mr. Gay Ricco Müller

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32Kultur CRUISER Edition März 2010To the Dark Side of the MoonEin Astronaut fliegt durchs Weltall seinem sicheren Ende entgegen«Kaleidoskop» – die Erzählung von Ray Bradbu-rys und «The Dark Side of the Moon» von Pink Floyd gaben die Vorlage für die Bühne mit einem Schauspieler und nur begleitet von Klavier und Streichquartett. Der Himmel, bzw. das unendliche Weltall ist der Schauplatz von Ray Bradburys Erzählung. Im Theater Rigiblick ist die Bühne tiefschwarz – der Zuschauer glaubt sich selbst im Weltall. Ein Komet fliegt vorbei und trifft das Raumschiff. Die Besatzung, die Raumanzüge mit Funkgerä-ten trägt, wird herausgeschleudert und treibt nun, jeder in eine andere Richtung, ins All da-von, dem sicheren Tod entgegen. Nur die Funk-verbindung bleibt als Kontakt. Beim Auseinan-dertreiben kommen trotz oder gerade wegen der Todesangst alte Rivalitäten und Befindlich-keiten noch einmal zum Ausdruck, bevor alle Stimmen nach und nach verstummen. Im An-gesicht des Todes stellt sich die Hauptfigur (ge-spielt von Daniel Rohr) die Frage nach dem Sinn seines Lebens. Schliesslich geht durch seinen Tod sein letzter Wunsch in Erfüllung, noch ein-mal etwas Gutes zu bewirken.Die Musik, die zu den hervorragendsten Zeug-nissen der Pop-Rock-Kultur des 20. Jahrhunderts zählt, geniesst Kultstatus. Daniel Fueter schrieb die Arrangements fürs Theater. Nun wirkt Pink Floyds Musikvorlage auf eine überraschende Art neu. (kb)Theater Rigiblick, Zürich www.theater-Rigiblick.ch oder 044 361 83 38 Theater Stok wird 40Ein kleines Kellertheater mit einer grossen GeschichteIm ehemaligen Weinkeller und späteren Ein-stellraum für Fahrräder der Stadtpolizei Zürich feierte Zbigniew Stok 1971 die Eröffnung seines Kammertheaters, nachdem er bereits ein Jahr zuvor im Studentenfoyer der ETH sein erstes Stück in Zürich inszenierte. In genau diesem Studentenlokal, wo später, 1972, drei schwule Chemie-Studenten den Club Zabriskie Point, kurz Zabi, eröffneten, der während Jahren Treff-punkt der Gays von Zürich und Umgebung war. Zusammen mit Erica Hänssler hat Stok zwan-zig Jahre lang, bis zu seinem Tod 1990, das The-ater geführt. 1972 brachte Alexander Ziegler sein Stück «Zellengeflüster» hier auf die Bühne. Damals eine Sensation für Zürich, ein offen schwules Theaterstück. Heute bringt das Stok unter der Leitung von Eri-ca Hänssler und Peter Doppelfeld die Eigenpro-duktionen der beiden Theatermacher, aber auch Gastspiele mit professionellen Darbietungen in den verschiedensten Sparten. Die Shake Musical Company mit Dominik Flaschka hat von hier aus das Publikum erobert. Chansons en Stok ist das Festival de la Chanson Française in Zürich und La Lupa wie auch das Theater 58 treten re-gelmässig in diesem Kellertheater auf. In den vierzig Jahren waren es rund 1 Million Besucher bei etwa 13 000 Anlässen mit 1500 verschie-denen Solisten und Theater-Truppen. (kb)Theater Stok Geburtstagsfeier am 26. und 27. März www.theater-stock.ch oder 044 251 22 80Nina Hoss, das «Mädchen Rose-marie»Sie spielt die Viola in William Shakespeares «Was Ihr wollt»Am Anfang steht ein Schiffbruch – am Ende der Hafen der Ehe. Dazwischen nimmt die ful-minante Verwechslungskomödie ihren Lauf. Die Protagonisten haben wenig zu lachen in Barbara Freys Inszenierung. Nina Hoss arbeitete schon mehrfach mit Barbara Frey zusammen, in der «Minna von Barnhelm», in der «Medea» oder in «Gross und Klein» von Botho Strauss. Als Filmschauspielerin wurde sie 1996 bekannt als Rosemarie Nitribitt in Bernd Eichingers Film. Da wurde sie von der Goldenen Kamera als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet.Grosse Publikumserfolge verzeichnete sie mit den Filmen «Die weisse Massai» oder «Nackt», unter der Regie von Doris Dörrie. Gegenwärtig spielt Nina Hoss am Deutschen Theater Berlin in der Uraufführung von «Öl» – dem neusten Stück des Schweizers Lukas Bärfuss. (kb)Schauspielhaus Zürich, Pfauen Vom 11. bis 28. März www.schauspielhaus.ch oder 044 258 77 77 Van Gogh, Cézanne und Mo-net im Kunsthaus ZürichSammlung Bührle zu Gast noch bis zum 16. MaiDie Sammlung Bührle in Zürich, eine Kollek-tion von rund 180 Bildern und Plastiken in ei-ner Stiftung, gehört zu den bedeutendsten Pri-vatsammlungen weltweit. Nun wird sie nach mehr als fünf Jahrzehnten wieder vollständig in jenem Saal ausgestellt, den Emil Bührle dem Kunsthaus und der Stadt schenkte. 2015 wird die Sammlung Bührle in die Kunsthaus-Er-weiterung von David Chipperfield einziehen. Doch jetzt werden die Meisterwerke des franzö-sischen Impressionismus von Manet, Cézanne, Monet und van Gogh bis Picasso und viele über-raschende Entdeckungen gezeigt.Vor zwei Jahren wurden vier Kunstwerke von Cézanne, Degas, Monet und van Gogh in einem dreisten Raubüberfall in der Villa am Zürich-berg, die diese Sammlung beherbergt, gestoh-len und erst zwei sind bis heute wieder auf-getaucht. Das hier abgebildete Werk aus der Ausstellung – Santa Maria della Salute – stammt von Antonio Canal, besser bekannt als Canalet-to. Der Eindruck einer hyperrealistischen Ge-nauigkeit wird noch verstärkt durch die exakt beobachteten Gondeln und Figuren. (kb)www.kunsthaus.ch oder 044 253 84 84 © Stiftung Sammlung E.G. Bührle, Zürich

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33CRUISER Edition März 2010 BuchBeautiful Vision37 Fotografen aus aller Welt zeigen 250 erotische Bilder, einfach erotisch oder kunst-voll genial inszeniert.Schöne Männer! Der Web-Blog www.beauti-fulmag.eu hat sich auf männliche Aktfotogra-fie spezialisiert. Seit fünf Jahren durchforstet das Pariser Kreativduo, das hinter dem Projekt steckt, Internet und Zeitschriften, immer auf der Suche nach neuen Talenten, deren Arbeiten sie auf ihrer Website präsentieren. Die atem-beraubende Anzahl Bilder, die es bis heute ge-schafft haben, in den Blog aufgenommen zu werden, macht deutlich, dass es so etwas wie die eine Definition von Schönheit nicht gibt. Schön-heit ist für jeden Geniesser etwas anders. Auf den 260 Seiten dieses Bildbandes liegt nun erstmals ein umfassender Überblick über die Männer von beautifulmag.eu in gedruckter Form vor. (kb)Beautiful Vision, Anthologie Bruno Gmünder Verlag, BerlinEpisodendrama «Doggy Bag»Überspitzte Klischees und pro-fane GeschichtenSoaps, Telenovelas und Serien – sie alle ver-süssen uns mit über-spitzten Klischees und profanen Geschichten, die zwischen realitäts-nahem Alltag und her-beigesehnter Tragik schwanken, die traditi-onellen TV-Abende. Dass es diese Form von leicht bekömmlicher Unter-haltung auch in Buch-form gibt, ist dem französischen Schriftsteller Philippe Djian zu verdanken.Nicht ganz so süffig, dafür mit unverblümt lapi-darem Wortlaut, rückt der Autor zwei gut bür-gerliche Männer Mitte vierzig, die zusammen ein Autohaus betreiben und überdies Geschwis-ter sind, ins Zentrum seiner sechsteiligen Schmonzette. Den Brüdern Marc und David, die bereits mit sämtlichen Begleiterscheinungen einer heftigen «Mid-Life Crisis» zu kämpfen ha-ben, wird eines Tages ein Strich durch die Rech-nung gemacht, als die verflossene Liebe der bei-den, Edith, unerwartet wieder auftaucht. Bis aufs Blut sollen sich die beiden Brüder vor nun genau 20 Jahren bekämpft haben, um die Frau ihrer Träume für sich zu gewinnen. Die geris-sene Herzensdame ist inzwischen Mutter einer äusserst attraktiven, heranwachsenden Frau namens Sonia geworden, die ebenfalls keine unwichtige Rolle spielt.«Doggy Bag» liest sich fast so kurzweilig wie ein Comic, ist sprunghaft und szenarisch wie eine TV-Soap und bedient sich sämtlicher Kli-schees aus der Männerwelt: Neben erbittertem Konkurrenzkampf und der Aufwertung des männlichen Selbstwertgefühls werden The-men wie das unkontrollierte «Denken mit dem Schwanz» die Demoralisierung des starken Ge-schlechts, sowie das Einhalten von Traditionen und Werten auf humoristische Art und Weise ausgeführt. Djian bedient sich dabei des leicht chauvinistisch angehauchten Schreibstils sei-nes Vorbildes, Henry Miller (Sexus, Wendekreis des Krebses), der seine weiblichen Hauptfiguren gerne mal als bessere Penishülsen vorführte – schafft es jedoch letztendlich, Gleichstand zwi-schen beiden Geschlechtern zu erzielen, indem er dem weiblichen Geschlecht eindeutig mehr List und Argwohn einräumt.Das Episodendrama «Doggy Bag» ist in sechs Taschenbuch-Ausgaben erhältlich. (MPI)Philippe Djian, DOGGY BAG (Eins bis Sechs) Diogenes-VerlagEine Welt dazwi-schenAuswandern, sich verlieben: zwei neue Welten in einem grossen Abenteuerroman. Mit 15 hat Aline Sax ihr erstes Buch geschrie-ben, mit 23 ihre Dok-torarbeit in Geschich-te und mit «Eine Welt dazwischen» eine der schönsten schwulen Liebesgeschichten der letzten Jahre. Die Fami-lie des 18-jährigen Ale-xander will ins Land der unbegrenzten Möglich-keiten auswandern, ver-kauft die letzte Ziege fürs Schiffticket. Doch alles geht schief, der Vater wird krank, der Bru-der verhaftet, schliesslich findet sich Alexander ganz allein in den Strassen der bedrohlich wir-kenden Metropole New York wieder, die Träume von grosser Freiheit zerplatzen auf dem harten Pflaster der Realität. Was als erstaunlich genau recherchierter historischer Migrationsroman beginnt, kippt in Richtung Romanze, als Ale-xander bei seiner Arbeit als Tellerwäscher Jack kennenlernt. Zum zweiten Mal entdeckt er so eine neue Welt, doch die Gay-Bars befinden sich 1920 in Hinterzimmern, die Liebe muss ver-steckt werden. Und dann muss sich Alexander plötzlich entscheiden zwischen Liebhaber Jack und Zwillingsbruder Adrian. Warum die schnörkellos und mitreissend er-zählte Geschichte als Jugendroman vermark-tet wurde, ist eher unverständlich. Vielleicht ist es das Buch, von dem man sich wünscht, man hätte es als erstes überhaupt gelesen, als 14-Jähriger heimlich unter der Bettdecke mit Herzklopfen, Gänsehaut und Taschenlampe, aber eigentlich ist es auf dem besten Weg zum Regal der schwulen Klassiker. Leicht zu lesen und daher nicht nur Futter für angefressene Bücherwürmer, ist es ein Roman für den grau-en Wintersonntag, der bildhaft und fühlbar in eine andere Zeit und eine andere Welt entführt, die Welt dazwischen, zwischen Buchdeckel und Buchrücken. Am Ende hält man kurz den Atem an, und will dann sofort zur kürzlich erschie-nenen Fortsetzung greifen: «In einem Leben wie diesem». (rg)Aline Sax, Eine Welt dazwischen. Roman Arena Verlag, 2006© Dylan Rosser© Tim Ricks

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Nachgefragt CRUISER Edition März 2010Branko B. Gabriel trifft...Neulich an einer Vernissa-ge in der Kunsthalle Zürich. Man versprach mir zwei coole, spannende Ausstellungen von Elad Lassry und Christodou-los Panayiotou, beide schwul. Nun, da ich mich schon län-ger in der Kunstszene rar ge-macht hatte, gönnte ich mir einen netten Abend mit mei-nen Kunstfreunden.Warum sind eigentlich alle Kunstbegeisterten oder die, die es sein wollen, dermassen gräss-lich angezogen. Ich finde das hat weder was mit Kunst oder gar mit gutem Geschmack zu tun. Aber eben, es ist wie mit der Kunst. Geschmacks-sache.Die kleinformatigen Fotografien des israe-lischen Künstlers Elad Lassry (*1977) waren schön, schön bunt, und das war’s dann auch schon. Mein Blick schweifte ab zur Bar und, siehe da, das Highlight des Abends: Raphael Gy-gax. Er ist einer der jungen Wilden in der Zür-cher Kunstszene, mit seinen 29 Jahren hat der Kurator bereits Ausstellungen mit Theater-En-fant-terrible Christoph Schlingensief oder dem amerikanischen Shooting Star Cory Arcangel gemacht. Am renommierten Migros Museum für Gegenwartskunst, wo er tätig ist, kuratiert er demnächst die Gruppenausstellung While Bodies get Mirrored. Das passt doch.CRUISER: Mein lieber Raphael, jedesmal wenn ich an einer Vernissage eingeladen bin, fällt mir auf, dass die Leute offenbar mehr in Kunst in-vestieren als in die Garderobe. Gibt es da einen Bad-Taste-Kodex? RAPHAEL GYGAX: Mein lieber Herr Gabriel, da sind wir wohl mal wieder ohne Brille aus dem Haus gegangen. Ich sehe zum Beispiel da drüben eine Frau, die in Rick Owens gehüllt ist und Labou-tins trägt oder da drüben die jungen Hipsters im recession chic. Also von Bad-Taste würde ich da nicht sprechen, exzentrischer als ein Apéro des UBS-Kaders, ja zum Glück. Sind wir doch froh, dass in der Kunst dieser uniformierte, 08/15-Look eher die Ausnahme ist. (Ein junger Mann mit blauen Jeans und weissem T-Shirt geht vor-bei. Die Kunstmeute übergiesst ihn mit Benzin und zündet ihn an.) Wie sagt man gerne; andere Länder, andere Sitten.CRUISER: Zurück zur Ausstellung in der Kunsthal-le Zürich. Die Videoinstallation Guysgocrazy (2007) des zypriotischen Künstlers Christodou-los Panayiotou (*1978) zeigt auf zwei Monitoren das Vor- und Nachher des Spielorts eines Porno-drehs. Warum lässt er gerade das Interessante, die Action aus? RAPHAEL GYGAX: Ist doch einfach zu verstehen – manchmal ist das Vor- und Nachher interes-santer als das Zwischendrin. Jeder hat schon mal einen Pornofilm gesehen. Die Arbeit zeigt eben gerade diesen Moment der Absenz. Auf dem einen Monitor sieht man diese Unschuld, die Ruhe vor dem Sturm. Auf dem anderen Müll, Foto: © by Christa Michel

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„Ja, ich will ihn.“Mit gay-PARSHIP, Europas führender Partneragentur für Schwule und Lesben, haben bereits Tausende den Partner gefunden, der wirklich passt. Wir setzen uns nicht nur für das Glück einzelner Paare ein, sondern auch für die Gleichstellung. Deshalb unterstützen wir das weltweite Engagement von „The White Knot“. Für die gleichgeschlechtliche Ehe.Wem würden Sie Ihr Ja-Wort geben?Jetzt kostenlos testenwww.gay-PARSHIP.comCRUISER Edition März 2010leere Flaschen, gebrauchte Kondome und so weiter. Das sagt doch viel mehr aus, als wenn ich Ken und Joe beim Verkehr beobachte. Diese Sze-nen, die Geschichte dazwischen, müssen wir als Betrachter konstruieren. Das ist doch sehr interessant und anregend.CRUISER: Wer sagt eigentlich, was gut und – pardon, wenn ich das sage – «Scheisse» ist?RAPHAEL GYGAX: Das ist eine Gruppe von Experten verschiedener Felder – Galeristen, Kuratoren und Kritiker, aber auch Künstler. Die Kriterien können dabei auch sehr unterschiedlich sein. Die Kunstwelt ist eine in-ternationale, globale. Da gibt’s sehr viele Meinungen. Die Frage ist daher nicht generell zu beantworten – so wie: «Was ist Kunst?» –, sondern nur in einem exemplarischen Fall. (Herr Gygax nickt weg.)CRUISER: À propos Weltwirtschaftskrise. Diese ist noch nicht recht ausge-standen. Auch der Kunstmarkt wurde hart getroffen. Ist Kunst immer noch eine sichere Wertanlage?RAPHAEL GYGAX: Kunst war noch nie eine sichere Wertanlage. Aber das ist natürlich nur die Hälfte der Wahrheit; Kunst kann sehr wohl zur Wertan-lage werden. Sobald etwas ausverkauft ist und jemand anderes es haben will, führt das zu einer Preissteigerung. Was ist aber Wert überhaupt – wenn mich ein Bild nicht mehr loslässt, dann kann es wertvoll werden, gar existenziell. Ergo, es gibt einen Symbol- und einen Marktwert. Die Weltwirtschaftskrise hat natürlich auch ihre Spuren im Kunstmarkt hinterlassen. Es war ja auch immer die Rede von einer Vertrauenskrise; dieser Verlust zeigt sich vor allem im Feld der Zeitgenössischen. Psycho-logische Effekte, die sich in jedem Markt manifestieren.CRUISER: Mit 29 Jahren bist du schon fast im Kunstolymp angelangt. Was fasziniert dich daran und vor allem, wie behauptest du dich in diesem knallharten Umfeld?RAPHAEL GYGAX: Ich weiss nicht, was der Kunstolymp sein sollte. Ich glau-be nicht an solche Dinge. Ich hatte das Glück, dass ich schon sehr früh wusste, wo mein Herz entflammt, wo ich glaube, was zu können. Die bil-dende Kunst ist deshalb so faszinierend, weil sie etwas «Omnivorisches» hat. Sie frisst alles auf, saugt alles auf. Man ist einem stetigen Lernprozess unterworfen. CRUISER: Demnächst eröffnest du die Ausstellung «While Bodies get Mir-rored – An Exhibition about Movement, Formalism and Space». Auf was dürfen wir uns besonders freuen? Um was geht es in der Ausstellung?RAPHAEL GYGAX: Die Ausstellung, die ich gemeinsam mit Heike Munder ku-ratiere, und die am 5. März eröffnet wird, widmet sich den Themen Be-wegung, Formalismus und Raum. Die Ausstellung geht von der Beobach-tung aus, dass sich heute viele bildende Künstler mit postmodernem Tanz beschäftigen und diesen bzw. die Bewegung in ihre Arbeit aufnehmen. William Forsythe, der weltbekannte Choreograph, wird eine komplexe Installation aus über siebzig Stellspiegeln zeigen. Nur ein Highlight der Ausstellung.CRUISER: Welcher Künstler ist im Moment total angesagt?RAPHAEL GYGAX: Ich habe immer eine ganze Reihe von Künstlern, die ich verfolge, zum Teil ausgestellt habe oder noch ausstellen werde. Wahr-scheinlich sind die auch irgendwie angesagt. Aber solche oberfläch-lichen Fragen langweilen mich eher... und warum sollte ich meine Asse ausspielen...CRUISER: Welcher Kunst-Event darf man dieses Jahr auf keinen Fall verpassen?RAPHAEL GYGAX: Wer in der Schweiz lebt, sollte natürlich an die Art Basel gehen – da werde ich einen Talk mit der britischen Künstlerin Spartacus Chetwynd und dem Filmstar Cousin Itt leiten. Wer im Frühling nach New York geht, sollte die Whitney-Biennale und die Retrospektive der Performance-Künstlerin Marina Abramovic nicht verpassen. Und nicht zu vergessen, die Gruppenausstellung Kratos, die ich für die Team Gallery, New York, kuratiere. Die könnte ganz gut werden.Infos zur Austellung: www.kunsthalle.ch, www.migrosmuseum.chRaphael GygaxRaphael Gygax studierte Kunstgeschichte, Film- und Theaterwissenschaft an den Universitäten Bern und Zürich. Momentan schreibt er an seiner Dissertation, die den Statisten in der zeitgenössischen Kunst untersucht, und bereitet einige Ausstellungsprojekte vor. Seit 2003 arbeitet er am Migros Museum für Gegenwartskunst, wo er zahlreiche Ausstellungen kuratiert hat. Er schreibt regelmässig für Kunstzeitschriften wie Flash Art International.

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36Gesundheit CRUISER Edition März 2010Weg mit Brankos Speck Teil 21. WocheHalb acht Uhr morgens, es klingelt. Etwas ver-schlafen öffne ich zwei schnaufenden Männern meine Türe im 3.Stock. Endlich steht das Power Plate bei mir. Was für ein Apparat! Den Män-nern hätte offenbar eine Power-Plate-Kur auch gut getan, beide waren ziemlich ausser Puste und gehörig untersetzt. Ich konnte leider die ganze Woche nicht trainieren (ist keine faule Ausrede), da der Instruktor erst eine Woche spä-ter Zeit hatte. So hielt ich mich mit Schwimmen über Wasser.2. Woche Wie besprochen, stand dann endlich nach einer Woche der Herr Fitness-Instruktor da, und nach einer gründlichen Einführung (ca.2 Stunden) konnte ich loslegen. Seltsam nur, dass ausge-rechnet der Fitness-Heini auch etwas untersetzt war. Ob Power Plate echt das hält, was es ver-spricht? Ich bin skeptisch. Es gibt drei Schritte: Zuerst warm up (ca.1 Min.), dann das Krafttrai-ning (ca. 6-8 Minuten, inkl. Pause) und zum Schluss Massage oder Entspannungsübungen (ca.6 Min.). Wichtig ist, dass man am Anfang nicht mehr als zweimal die Woche trainiert, denn der Körper braucht eine Regeneration von 48, bzw. 72 Stunden. Zwischendurch Ausdauer, z.B. Joggen oder Schwimmen, das ergänzt die Trainingseinheit. Wenn man sich nicht daran hält, ist alles für die Katze. Das wollen wir ja nicht. Diese Schleuderplatte hat es in sich, da wird ge-schüttelt und gerüttelt, was das Zeug hält, leich-ter Schwindel inklusive. Pro Übung braucht man nicht mehr als 30 Sekunden, die haben es allerdings in sich! Denn in dieser Zeit muss man die zu trainierenden Körperteile extrem anspannen. Nach sechs Übungen bin ich dann auch fi x und fertig. Nach ein paar Tagen lässt auch der Muskelkater nach. Leider lässt auch schon bald meine Disziplin nach. Ich muss mich echt zusammenreissen, ohne Fleiss kein Preis, oder besser gesagt, keine Ergebnisse. Aber schon nach der 2. Woche sind meine Muskeln härter und kräftiger. Meine Morgengymnastik wurde gestrichen. Laut Power Plate macht es keinen Sinn, noch andere Übungen zu machen. Worüber ich eigentlich sehr froh bin. Wichtig ist natürlich auch eine optimale Ernährung, das heisst am Abend keine Kohlenhydrate, nur Eiweiss. Nicht zu spät und vor allem nicht zu viel essen, so lautet mein neues Motto. Und der liebe Alkohol ist ja der Fettmacher Nummer 1. Weg damit. Ein Gläslein Rotwein allerdings schadet nie.3. WocheIch steigere nun mein Programm und stehe dreimal die Woche auf dem Power Plate. Wenn man einen Partner hat, macht es gleich doppelt so viel Spass. Man kann sich besser motivieren und gleichzeitig hat man noch ein wachsames Auge, das zusieht, dass man die Übungen auch so umsetzt, wie es vorgegeben ist. Eine korrekte Haltung ist das wichtigste, wir wollen ja keine bleibenden Schäden.4. WocheJetzt komme ich schon richtig in Fahrt! Es macht Spass und die Muskulatur ist merklich fester und kräftiger geworden. Und auch meine Wampe fühlt sich besser an (ich glaube, ich habe schon 1.5 cm verloren!). Fazit nach 4 Wochen: Aller Anfang ist sicher schwer, wenn man aller-dings erst mal drin ist und man die Übungen auch auswendig kann, fällt es einem bei jeder Session leichter. Gesundes Essen und viel trin-ken ist ein absolutes Muss. Im ersten Moment denkt man echt, was für ein «Seich» das ist, aber ich muss sagen, nach vier. Wochen fühle ich mich fi tter und ausgeglichener. Mal sehen, was der nächste Monat bringt.Ob ich weiterhin so rigoros mein Programm durchstehe, erfährt ihr in der nächsten Aus-gabe und auf meinem Blogg: www.queer.ch. Also bleibt dran, und drückt mir weiterhin die Daumen! Weitere Infos auch unter: www.powerplate.chmich echt zusammenreissen, ohne Fleiss kein Preis, oder besser gesagt, keine Ergebnisse. Aber schon nach der 2. Woche sind meine Muskeln härter und kräftiger. Meine Morgengymnastik wurde gestrichen. Laut Power Plate macht es keinen Sinn, noch andere Übungen zu machen. Worüber ich eigentlich sehr froh bin. Wichtig ist natürlich auch eine optimale Ernährung, das heisst am Abend keine Kohlenhydrate, nur Eiweiss. Nicht zu spät und vor allem nicht zu viel essen, so lautet mein neues Motto. Und der liebe Alkohol ist ja der Fettmacher Nummer 1. Weg damit. Ein Gläslein Rotwein allerdings Also bleibt dran, und drückt mir weiterhin die Daumen! Weitere Infos auch unter: www.powerplate.chProblem 1Problem 2Problem 3Lösung aller Probleme?

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Der Frühjahrsputz kann warten. Schliesslich fängt schon bald die schönste Zeit des Jahres für dich an. Ausgedehnte Waldspaziergänge, kürzere Reisen und eine freundliche Umgebung machen dich glücklicher als alles andere. An Ausdauer mangelt es dir nicht. Beharrlich wie im-mer verfolgst du deine Ziele, lässt aber auch dein Bedürfnis nach Genuss und Sinnlichkeit nicht zu kurz kommen.  ZWILLINGEGemütszustand: neugierig. Du bist energiegeladen und suchst nach neuen Aufgaben. Deine rastlose und aktive Persönlichkeit wird dir dabei von Vorteil sein. Bestimmt gibt es einen Teil der Welt, den du noch nicht gesehen, einen Beruf, den du noch nie ausgeübt oder einen Mann, den du noch nie ins Bett gekriegt hast. Was auch immer deine Neugier letztendlich befriedigen mag, wehr dich nicht dagegen.  KREBSGemütszustand: sozial. Im Moment existierst du lieber als Teil einer funktionierenden Gruppe. Ein unabhängiges Individuum zu sein, ist mit viel Arbeit (vor allem an sich selbst) verbunden und da du eh nicht bereit bist, etwas im Alleingang durchzu-ziehen, hängst du dich an Leute, die dich tragen. Der soziale Austausch gibt dir Sicherheit und bestätigt dein Bedürfnis, in der Gesellschaft akzeptiert zu sein. LÖWEGemütszustand: fokussiert. Okay, okay, schon klar. Dir darf man gerade nicht zu nahe treten, denn du bist extrem vertieft in deine eigenen Projekte. Dich davon abzubringen, ist zwecklos, da du ge-nerell eher einen grösseren Willen als Realitätssinn besitzt. Wenn du ab und an brüllen darfst, fühlst du dich zwar bestätigt, jedoch bringt es dich auf deinem Weg nicht besonders weit. Lieber etwas sanfter schnurren, dann sind andere auch eher dazu bereit, das Kätzchen mit Streicheleinheiten zu belohnen. JUNGFRAUGemütszustand: tolerant. Du hast keinen Grund, irgendwie Trübsal zu blasen, denn das Leben ist für dich entweder die grösste Party der Welt oder du erntest grade mächtig viele Lorbeeren für deinen Fleiss und deine Kreativität. Als grosszügige Jungfrau lässt du an-dere natürlich an deinem Erfolg teilhaben. Nicht aus Selbstsucht, sondern weil du darum bemüht bist, deinem Umfeld etwas von dei-nem freundlich gesinnten Esprit weiterzuvermitteln. WAAGEGemütszustand: erwartungsvoll. Warum heisst der Traummann eigentlich Traummann? Richtig! Weil er in den Traum und nicht in die Realität gehört. Wenn du weiterhin so vor dich hin-träumst und versauerst, wirst du reale Gelegenheiten gar nicht mehr wahrnehmen und ständig etwas verpassen. Du solltest deine Erwartungen zielgerechter investieren: Studium, Arbeit, Freunde, Familie, Reisen. Aber 24 Stunden auf Gayromeo zu surfen verhilft dir herzlich wenig zum Glück. SKORPIONGemütszustand: beschäftigt. Du nimmst deine Pflichten wie immer besonders ernst. Mit fast schon masochistischer Hingabe strebst du nach der Erfüllung eines gesetzten Ziels. Ist ja schön und recht, aber wo bleibt die obligatorische Stunde Freizeit in deinem voll gepackten Tag? Geh mal wieder mit deinen Freunden was trinken oder schau zumindest mal ein bisschen fern. Davon wirst du schon nicht blöd. SCHÜTZEGemütszustand: beeindruckt. Am besten geht es dem Schützen, wenn er die Welt mit seinen ganzen Vorzügen erleben kann. Was gibt es also Besseres für ihn als Reisen? Die nächste Reise sollte zumindest schon in deinem Kopf stattfinden. Wenn du sie in nächster Zeit noch umsetzen kannst, dann findest du schon sehr bald die optimale Erfüllung. Die besten Freunde gehören natürlich mit ins Reisegepäck. STEINBOCKGemütszustand: charmant. Man könnte meinen, es sei um dich geschehen. Die sonst eher distanzierte Steinbock-Fassade blät-tert ab und zum Vorschein kommt dein charismatisches Sein, das du sonst bevorzugt in kontrollierbarem Rahmen preisgibst. Ob nun ein Mann oder eine neue Herausforderung im beruf-lichen Umfeld daran schuld ist? Der Frühlingsanfang geht je-denfalls nicht spurlos an dir vorbei. WASSERMANNGemütszustand: unabhängig. Entweder du bist wieder auf einem deiner Ego-Trips oder du verfolgst tatsächlich ein sehr hoch angesetztes Ziel. Trotz allen Bemühungen solltest du zwischenzeitlich entspannter an die Sache herangehen. Deine gesellige und soziale Natur kann dir zum Ausgleich verhelfen. Frühlingszeit ist für dich in erster Linie Arbeitszeit. Du fängst bereits damit an, das kommende Jahr strukturiert zu planen. FISCHEGemütszustand: aufrichtig. Du bist manchmal etwas verträumt oder ein wenig sehnsüchtig. Und trotzdem geizt du nicht mit schonungsloser Ehrlichkeit. Fische deines Kalibers sind dazu be-fähigt, Situationen sofort richtig zu überblicken und mit sensib-ler Aufrichtigkeit zu meistern. Du ziehst in jedem Fall dein Ding durch, denn im Frühling erwachen all deine Sinne und beflü-geln dich zu Höchstleistungen und Durchsetzungskraft.

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39CRUISER Edition März 2010 MusikNeben Skandalstories und Schauergeschichten gibt es sie also doch noch, die bezau-bernden Märchen im Musik-business. Es war einmal eine britische Castingshow, die schon Leona Lewis hervorgebracht hatte. 2008 hiess die überragende Siegerin Alexandra Bur-ke. Das Duett mit Beyoncé war für sie die Er-füllung aller Träume, doch das Märchen hatte gerade erst begonnen. Ihre erste Single, eine traumhafte Coverversion von Leonard Cohens «Hallelujah», verkaufte sich in 24 Stunden über 100 000 mal, ein neuer Allzeitrekord. Daraufhin jettete die Londonerin um den gesamten Glo-Owen Pallett *****HeartlandVon Arcade Fire über die Pet Shop Boys bis zum Björk-Remix: Wo auch immer in letzter Zeit innovative Strei-cherarrangements gefragt waren, legte der Kanadier Owen Pallett Hand an. Sein Soloprojekt ist die Verto-nung einer Liebesgeschichte, vom süssen Flirt bis zum bitteren Aus. Mit Heartland ist ein neuer Planet in der Pop-Galaxie auf-getaucht, bisher unerforschtes Terrain. Eine futuristische queere Oper mit pompöser orchestraler Breite und doch intimer emotionaler Tiefe. Auf den ersten Blick unwegsames Gelände, aber es gibt auch eingängige Melodien zu beobachten, die mit Schalk und Charme im Dickicht aus Militärmarsch-Bläsern und Tango-Streichern spazieren gehen. Hinter jeder Ecke eine neue Klanglandschaft, über allem ein geheimnisvoller Nebel. Und wenn man etwas Geduld hat, huscht sogar der eine oder an-dere schüchterne Hit vorbei. Die Reise auf den Pallett-Planeten bringt einige Strapazen mit sich, doch ist man erst mal angekommen, möchte man am liebsten für immer bleiben. (rg) Martha Wainwright *****Sans fusils ni souliers147cm klein war Edith Piaf, und doch überflügelte der Spatz von Paris in einem bewegten Leben alle. Es braucht Mut, ihre persönlichen Lieder neu aufzu-nehmen, sich dem unmöglichen Vergleich zu stellen. Rufus’ jüngere Schwester hat es gewagt, und mit gutem Gewissen kann sie sagen: «Je ne regrette rien.» Gerade auch, weil sie auf Gassenhauer wie diesen verzichtet und aus den über 200 Piaf-Songs weniger bekannte Perlen ausgewählt hat. Wer den Facettenreichtum von Edith vergessen hat oder denjenigen von Martha noch nicht kennt, kann hier beide auf einmal neu entdecken. Wainwrights Neuinterpretationen leben nicht von klebriger Nostalgie, sondern von kristallisierter Zeitlo-sigkeit. Leidenschaft, Zärtlichkeit und Verzweiflung gehen Hand in Hand am Seine-Ufer spazieren, das Schicksal macht ein Tänzchen und lässt im nächsten Moment einen Wirbelsturm aufziehen. Martha haucht den un-vergleichlichen Chansons 147 cm Leben ein, was in diesem Fall heisst: Sie werden riesengross und können fliegen. (rg)Alexandra BurkeOvercomebus, um ihren musikalischen Stil zu finden und mit den besten und angesagtesten Produzenten-teams an ihrem Debüt zu feilen. Das Ergebnis zeigt nun eindrücklich, wie viel Spass kommer-zielle Popmusik machen kann, wenn sie gut genug gemacht ist und wenn genügend Herz-blut durch die Kalkülkanäle fliesst. Alexandras Songs sind derart mitreissend komponiert und professionell eingespielt und ihre Stimme ist so phänomenal, dass dagegen nicht nur hie-sige Castingsternchen alt und blass aussehen, sondern auch gestandene Stars. Mit Motown-Elementen wird gespielt, mit R’n’B und Soul, ein Nachhall von Dancehall und eine Wieder-belebung des Powerballaden-Genres. Ob Gute-launesong oder herzzerreissendes Liebeslied: Al-les fast allzu perfekt, aber irgendwie glaubt man Alexandra jeden einzelnen Ton. In England, wo die Berührungsängste zu Kitsch und Kommerz schon immer geringer waren, ist sie auf bestem Weg, die neue grosse Ikone der Gay-Szene zu wer-den. Kein Wunder, mit «All Night Long» gibt sie die ultimative Partyqueen, «Broken Heels» ist der musikgewordene feuchte Traum jeder Drag Queen und «Silence» der Soundtrack für die Dra-ma-Queen-Nummer am nächsten Morgen. Bei all diesen Königinnen-Qualitäten kann der böse Wolf einfach nicht anders, als der Prinzessin die volle Sternezahl zu verleihen. In Märchen ist eben alles möglich. (rg)

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40Gesundheit CRUISER Edition März 2010HildegardWie wärs mit ei-nem Wochenende im Wellnesshotel?Ich sag jetzt was sehr Hartes, aber manchmal, da muss ich wirklich aufpassen, dass mir die gute Laune nicht abhanden kommt. Ehrlich. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich grad eine offizielle Fresspause mach und drum an den Fasnachtsküechli-Turmbauten im Coop mit geschlossenen Augen vorbeirollen muss.In Zeiten, wo man meint, es kann jetzt nicht mehr schlimmer kommen (Muotothaler Wetter-frösche sagen: «Frühling, heuer erst im April»), folgt meistens noch ein Hammerschlag (das Dach vom Letzistadion ist schon im Eimer...) – die Stimmung ist quasi auf dem Nullpunkt an-gelangt – und dann verliert die Alinghi. Hei.Man findet keine Worte und, wenn doch, ent-stammen sie meist den Niederungen archaischer Fäkalsprache. Schlechte Nachrichten sind keine Bereicherung, und der Umgang damit gelingt nicht immer optimal. Hier eine gute Nachricht zur Bewältigung ei-ner schlechten: Wie wärs mit «abschalten, auf-tanken, relaxen, mitgestalten, sich beteiligen»? Wie wärs mit einem Wochenende im Well-nesshotel? Das Checkpoint Zürich führt vom 15. - 18. April wieder ein Wochenende im Semi-nar- und Wellnesshotel Stoos durch. Das An-gebot richtet sich an HIV-neudiagnostizierte schwule Männer und ist kostenlos! Du hast ei-nen Partner? Nimm ihn mit. Auch er ist einge-laden. Eintrudelzeit ist am Donnerstagabend gegen 19 Uhr. Am Freitag und Samstag kannst du aus verschiedenen interessanten Workshops aussuchen. Dazwischen bleibt viel Zeit für gutes Essen und die Wellness-Angebote des Hotels oder die atemberaubende Natur auf 1300 Meter ü.M., über dem Vierwaldstättersee. Es ist ein grosszügiges Angebot – aber es soll auch einen grossen Nutzen haben. Es ist uns bewusst, dass die positive Diagnose auch den Abgeklär-testen unter uns den Boden unter den Füssen wegziehen kann. Im Gegen-satz zu früher bedeutet eine HIV-Infektion heute zwar, dass du ein Leben lang mit dieser In-fektion lebst. Immer wieder werden jedoch Situationen und Fragen auftau-chen, mit denen du dich auseinandersetzen musst. Du bist unsicher, wie und vor allem ob du es deinem jetzigen oder zukünftigen Freund oder deinem Umfeld mitteilen sollst. Du hast Fragen zu einer kommenden Therapie oder zur Gefahr, andere anzustecken. Du möchtest wis-sen, wie konkret sich dein tägliches Leben mit HIV ändern wird, worauf du achten musst, und welche Sorgen du dir überhaupt nicht machen musst. Du fühlst dich plötzlich ganz weit weg von den «gesunden» Menschen, als wärst du mit der Diagnose in einem anderen Universum gelandet.Wir bieten dir ein ganzes Wochenende an, um zu realisieren, dass du immer noch am glei-chen Ort bist und alles andere als alleine mit den neuen Bedingungen. Gönn es dir – du bist es dir wert!Die Workshops werden von Fachleuten geleitet, die auch schwul und zum Teil HIV-positiv sind und dir auch für persönliche Fragen zur Ver-fügung stehen. Und als kleinen Tip: Die Cabaret-Einlagen von René Caldart beim Galadiner am Samstag sind bereits die Reise wert! Hol dir die Einladung unter: www.checkpoint-zh.ch und melde dich an! Jetzt fress ich doch so eine Schachtel Fasnachts-küechli, Donnerknsipel! Einmal ist keinmal, *raschel*, *knack* – und dann gibt’s eh wieder das ganze Jahr über nur die bräsigen Berliner zu kaufen.Es grüsst euch eure Hildegard

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Wie lange über-lebt das HI-Virus?Hallo Dr. GayDie unterschiedlichen Meldungen über die Über-lebenszeit des HI-Virus ausserhalb des Körpers verwirren mich total. Meistens liest man, dass dieses nach kurzer Zeit abstirbt, weil die Hülle durch den Sauerstoff kaputt geht. Auf der ande-ren Seite hingegen steht, dass Viren nur «inaktiv» werden. Und es ist immer mal wieder zu lesen, dass das Virus reaktiviert werden kann. Wie kann ich mir das vorstellen? Eine Flüssigkeit mit dem Virus, z.B. Sperma trocknet aus und wenn ich sie im trockenen Zustand berühre, kann nichts pas-sieren, da inaktiv? Wird diese Flüssigkeit aber wieder befeuchtet, können auch die Viren darin wieder aktiv werden? Und, kann man deswegen auch Viren in die Wohnung verschleppen? Es wäre super, wenn du mir das erklären könntest!Liebe Grüsse, Peter, 35Lieber PeterViren sind einfache Parasiten bestehend aus einer Fett-Protein-Hülle, einem proteinreichen Kern und genetischer Information im Innern. UV-Strahlung, Trockenheit und Hitze zerstören das Virus unwiderruflich. Biologische Flüssig-keiten schützen das Virus vor dem Zerfall, selbst in angetrocknetem Zustand. Aus diesem Grund bleiben Virus-Partikel unter Umständen in ein-getrocknetem Blut intakt und können, wenn sie dann wieder in den Körper gelangen, wiederum Zellen infizieren. Das ist aber die Ausnahme. In der Regel zerfallen die Virus-Partikel ausser-halb des Körpers innert Stunden und können selbst in einer optimalen Umgebung im Labor keine Zellen mehr infizieren. Es ist richtig, dass es unterschiedliche Aussa-gen zum Thema Überleben von HI-Viren gibt. Das hängt hauptsächlich mit der Art und Weise zusammen, wie das Virus gesucht wurde. Prak-tisch kann man davon ausgehen, dass im Alltag HI-Viren nicht über Oberflächen übertragen werden. Und selbst, wenn ein einzelnes Virus z.B. auf dem Bettlaken überlebt und es über die Hand mit dem Mund in Kontakt kommt, reicht das für eine Infektion nicht aus. Zusammengefasst: HI-Viren überleben ausser-halb des Körpers (und nicht im Labor) nur kurz (maximal Stunden); in optimaler Umgebung (eingehüllt in biologischer, nährreicher Flüssig-keit) kann es unter Umständen Tage oder länger intakt bleiben, in der Regel sterben aber so viele Viren ab, dass die Anzahl der verbleibenden Viren einfach zu gering ist, um eine Infektion herbeizuführen. Alles Gute, Dr. Gay Ich kriege einen Ständer beim Duschen!Hallo Dr. GayEs ist mir recht peinlich, aber ich hab da eine Frage – war ja klar. Jedes Mal wenn wir nach dem Schwimmunterricht duschen, ziehen sich ein paar von meinen Kollegen komplett aus. Das würde ich auch gerne machen, doch dummer-weise bekomme ich immer einen Ständer! Ich denk, ich bin schwul, das ist aber nicht mein Problem, sondern meine Erektion. Was könnte ich tun, damit auch ich nackt duschen kann? Ich bedanke mich schon mal für deine Antwort!Gruss, Johann, 15Lieber JohannManche Jungs kennen dieses «Problem», denn wo sind in diesem Alter schon so viele andere nackte Jungs zu sehen als in der Gemeinschaftsdusche? Es ist daher normal, wenn gerade schwule Jungs eine Erektion kriegen. Leider kann man dagegen nicht viel machen, weil es eben schwierig ist, sei-nen Penis unter Kontrolle zu haben. Einigen Jungs hilft es, wenn sie sich vermehrt selbst befriedigen. Aber das wird in der Schule eher schwierig wer-den. Versuch doch mal, dich nur auf das Duschen zu konzentrieren. Schau die anderen Jungs gar nicht erst an, denk an etwas total Unerotisches, vielleicht klappt es dann auch ohne Erektion. Das Beste wäre sicher, wenn du deine Erektion einfach zu akzeptieren versuchst, denn sie ist was ganz Natürliches. Nach ein paar Mal wirst du sicher merken, dass das gemeinsame Duschen nicht mehr sexy ist, sondern einfach «nur» hygienisch.Alles Gute, Dr. GaySo viele Freunde und doch allein !Jeder von euch hat es sicher schon mal beobachtet, was die «gewerblichen Gastgeber» immer wieder erleben und sie oft dazu bringt, ihre Arbeit einzuschränken, einen anderen Beruf zu wählen oder früh in den Ru-hestand zu wechseln. Was ist das?Ihr ladet einige Freunde, zum Beispiel zur Geburtstagsfete, nach Hause ein. Sie kommen und man verbringt einen tollen Abend, es ist wieder mal irre schön. Die Gäste beginnen sich zu verabschieden und gehen nach Hause. Dem Gastgeber bleibt noch die Aufräumarbeit, eine schö-ne Erinnerung an einen gelungenen Abend und… irgendwie eine Leere, man fühlt sich plötzlich allein.Wenn ich von «gewerblichen Gastgebern» spreche, denke ich an solche, die einen Betrieb mit gastgewerblichem Charakter führen. Egal, ob eine Bar, ein Restaurant, eine Sauna und so weiter. Der Betrieb ist an sechs bis sieben Tagen offen. Der Gastgeber, meist der Besitzer, Gerant oder Geschäftsführer, hat enorme Präsenzzeiten. Je nach Grösse des Betriebes unterscheiden sich seine Arbeiten. Administrative Aufgaben, Weiterbil-dung, Planungen und so weiter. Zu den Zeiten, wo viele Kunden kommen, sollte der Gastgeber im Betrieb sein und seine Gäste, sprich Kunden, be-grüssen und sich zeigen. «Der hat ja einen Schoggi-Job, ein wenig mit den Kunden schwatzen, da und dort mal eins mittrinken und am Abend das Geld vom gut besuchten Lokal zählen.» Die meisten Kunden kommen jedoch am Abend und an den Wochenen-den, denn dann haben ja die meisten frei, ausser dem ambitionierten Gastgeber. Der ist hier und begrüsst seine Gäste! Klar hat er auch sei-ne freien Tage, doch dann arbeiten eben die meisten Bekannten und Freunde und somit wird der Kontakt mit einem Teil der Leute, die man gerne sehen möchte, eingeschränkt. Ja, oft, wenn dann der freie Tag da ist und man sich vielleicht gerne mit jemandem treffen möchte, ist dies nicht möglich. Die Lieben kommen ab und zu ins Lokal, doch da kann der / die GastgeberIn sich auch nicht nur mit ihnen abgeben, denn die andern Kunden erheben eben auch den Anspruch, beachtet zu werden.Dies führt zu einem echten Problem, wie ich gerade in einem Seminar von GastroSuisse gehört habe. Der Freundeskreis wird immer kleiner, telefonieren ist nicht mehr so in, eher schnell eine SMS, Mail oder Mes-sage auf Facebook. Klar, denkt man so an die soziale Aufgabe, seinen Freundeskreis zu pflegen resp. seinem/r guten FreundIn ein Zeichen zu senden, dass man sie nicht vergessen hat. Trotzdem stehen diese «gewerb-lichen Gastgeber» oft verlassen da, fühlen sich allein und leer, was sie dann eben oft dazu bewegt, sich anders auszurichten. Es gibt Seminare von verschiedenen Anbietern, die solchen Leuten helfen, diese Hürde besser zu organisieren und zu meistern, doch oft werden eben die besten Gastgeber von diesem Phänomen betroffen und gehen dann dem Gast-gewerbe verloren.Es ist mir wichtig, allen Gästen / Kunden dies mal so aufzuzeigen, damit sie besser verstehen und schätzen können, was die Gastgeber täglich für sie tun. Es ist nicht selbstverständlich und diese Arbeit verdient viel mehr Wertschätzung und Achtung, als oft ihr zuteil wird, nur weil man eben nicht hinter die Kulissen sieht.Roger Markowitsch 41CRUISER Edition März 2010 Gesundheit

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spitze BOYSL I V E rund um die Uhrspitze BOYSrund um die Uhrspitze BOYS0906 56 56 56CHF2.-/mINNr.1 Gay-Telefon-Treffpunkt seit 18 Jahren!Oder per SMS/20 Rp.: Spitz an 609www.boys.ch100% private Anrufer, jederzeit unterbrechbarSofortige, anonyme Online-Verbindung 43CRUISER Edition März 2010 AgendaSA 27. FebruarBern21.00 Samurai Bar: Partytime Dance Revolution mit DJ Däni22.00 ISC Club: Tolerdance für Schwule, Lesben und FreundInnen. Electro Tolerdance. DJ PCB & Fernweh, VJ La Clandestine. Show@24Uhr: Die 13 Mr. Gay Kandidaten stellen sich vorGenève22.00 Reunion Underground: Party for Gays & Friends presented by Maurocat & Cat Productions. Opening Party. DJs Sébastien Coda & Nicolas Nucci. Halle Weetamix, 37 Chemin Jacques Phillibert de Sauvage Châtelaine, Vernier-Genève. After@Sauna Les Bains de l Est de 04h à 11h. Infos www.maurocat.com/reunion Luzern22.00 Uferlos: Schwul-lesbisches Zentrum Geis-sensteinring 14. I-Pod Party. Du bringst die Musik. Fr. 15.- (inkl. 1 Getränk) St. Gallen19.30 Pasolini: Tanzstück von Marco Santi Eine fiktive Collage über den grossen schwulen Filmemacher im Theater St. Gallen, Muse-umstr. 21. Einführung durch Dramaturg Roland Dippel 1 Stunde vor Vorstellungsbe-ginn. Infos & Tickets www.theatersg.ch Thurgau19.30 GO!: GayOstschweiz! Raclette Stube im Clublokal, Frauenfelderstr. 100 in 9545 Mat-zingen. Ab 19.30h Apéro, danach Raclette-Buffet & Dessert. Fr. 26.-. Anmeldung bis 24.2. an info@go-club.ch Zürich18.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motorrad-club: Kegelturnier & Nachtessen mit den Gaybikern, Swissbears & Loge70. Kegelcen-ter Schmiedhof, Zweierstr. 138 (Tram 9 & 14 bis Schmiede Wiedikon). Fr. 48.-. Infos & Anmeldung www.lmz.ch 20.00 Wie es uns gefällt: GayRadio auf LoRa 97,5 MHz oder Cablecom 88,1 MHz. Infos www.gayradio.ch 20.30 Barfussdisco Zürich: Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-, Getränk Fr. 3.-. She DJ Milna 21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance. DJ Qbass22.00 Offstream Party: im Stall 6, Gessneral-lee. Alternative Sound mit Resident DJs & Jukebox. Für Musikwünsche jukebox@offstream.ch. Genaue Infos und Angaben wie es funktio-niert unter www.offstream.ch 22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Big Dick Saturday. Bierpass 3 für 222.30 AAAH!: Marktgasse 14. Jump the House. DJ Luc le Grand23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim Letzipark) MaRe. DJs Kularis (live), Steffi aka Cimi, Bi-Molekular, Sancho & Pancho & Oli23.00 Sector c; Fetish Club Strikter Dresscode-Anlass Worker, Bauern, ArmySO 28. FebruarBasel21.00 Untragbar! Die heterofreundliche Homo-bar: am Sonntag im Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Panda Bär - Gay MusicFrauenfeld09.50 HOT & Les lacets roses: Winterende im Thurgau. Treffpunkt Bahnhof Frauenfeld um 09.50h. Wanderung zum Vereinslokal nach Wängi. Gegen 13h feines Essen. Infos und Anmeldung bis 23.2. www.hot-tg.ch, anmeldung@hot-tg.ch & www.lacetsroses.ch Ganze Schweiz09.50 Les lacets roses & HOT: Winterende im Thurgau. Treff um 09.50h Bahnhof Frauen-feld. Anmeldung tva8547@leunet.ch, Infos 052 721 65 65 Lausanne23.00 TRIXX: Gay Bar @ MAD avec DJ Laurent CharbonWinterthur10.00 Badgasse 8: Sonntagsbrunch. Anmeldung erforderlich über www.badgasse8.ch Zürich05.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim Letzipark). After Hour DJs Beat Herren, Angy Dee, High Five & Technokultur DJs16.00 Männerzone: Kernstr. 57. Après Ski. Rustikale Berg-Spezialitäten und Kafi mit Schnaps 20.00 Ladies Night: im Adagio Gotthardstr. 5 (Kongresshaus) Music by DJ X-child21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Mad HouseAnzeige

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Thurgau19.30 HOT: Spezialanlass im HOT, Wilerstr. 5, 9545 Wängi Worker Party mit DJ. Komm in deiner ArbeitskleidungZürich07.00 HAZ Outdoor: Schneeschuh-Tour Schwä-galp - Amden. 2 Tage. Genaue Infos & Ameldung www.haz.ch/outdooraktuell 18.00 a.part: Frauenbar bei Buvette Philipp, Zweierstr. 166 20.30 Barfussdisco Zürich: Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-, Getränk Fr. 3.-. DJ Thomas 21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance. DJ Groovemaster22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Sex for You-Zone22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ Marc Fuhrmann22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Jump the House. DJ Gaetano23.00 Celestial: Take off Party for Gays & Friends. Special Light Show, Darkroom. DJs Thomi B & Jesse Jay. Lotus Club, Pfingstweidstr. 70. Infos www.clestial.ch 23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Full Fetish23.00 Loop 38: Albulastr. 38. Party Flexx-Party. DJs Mental X & AjaxxSO 07. MärzBasel21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homo-bar am Sonntag im Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Roj.r - centu-ry pop decadesLausanne23.00 TRIXX: Gay Bar @ MAD avec DJ LuLuxpoSt. Gallen15.00 Saunaclub: Why-Not Scheibenackerstr. 7, St. Gallen-Fiden. GangBang Party. Alles was gefällt inkl. einem Buffet. Anmeldung erwünscht 076 227 33 70 EROTIKFACTORY Tel. +41 44 241 11 61 www.erotikfactory.chCRUISING-AREA MODERNSTE VIDEOKABINENWAHL AUS ÜBER 3000 FILMEN LOCHKABINEN / LIVE INTERNETKABINE365 TAGE OFFEN 10-24 UHRGRÖSSTES GAYFILM SORTIMENT EROTIKFACTORYBadenerstrasse 254 8004 ZürichDein FetischlaDen in Zürich Kernstrasse 57 ch-8004 Zürich tel. 043 243 30 43www.MaennerZone.coMMärz 2010MO 01. MärzZürich22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ GroovemasterDI 02. MärzBasel21.00 ZischBar-spezial: mit den Ladys von Queerplanet. Musik: House, Electro House. Rossstall 2, Kaserne BaselZürich11.30 Aidspfarramt Zürich: Universitätsstr. 42. HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 55 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Garçon SauvageMI 03. MärzZürich18.00 Eingetragene Partnerschaften: Kurs der Migros Klubschule, Limmatplatz. Fr. 110.-. Max. 15 TeilnehmerInnen. Infos www.klub-schule.ch, Kursnummer E_358662 20.00 Buchvernissage «Lange Nächte Tag»: von Simon Froehling im Literaturhaus, Limmatquai 62. Mit Musik von Melinda Nadj Abonji. Einführung und Gespräch: Ruth Schweikert. Reservation www.literaturhaus.ch oder 044 254 50 00 20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ siehe www.heldenbar.ch21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La LunaDO 04. MärzBaden20.00 Boy Zone: for Boys and tough Girls Schwul-lesbische Lounge im Club Plan B, Rütistr. 3 (Eingang Bruggerstr.) Winterthur19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff im Lokal Badgasse 8 Zürich21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prét à danser. DJ Groovemaster22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Q-BassFR 05. MärzWinterthur22.00 Lollipop Party: im Bolero Club, Untere Vo-gelsangstr. 8. Schlager, Canzone, Discofloor. Infos www.lollipopparty.ch Zürich19.30 HAZ-Centro: Freitags-Centro mit spezi-ellem kulinarischem Angebot 20.00 gay: my way: - Schwule Männer im Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67. Coming-out Gespräche in Kleingruppen 20.00 Gay Bikers Zürich: Höck im Hot Pot Café, Badenerstr. 138 21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Bootylicious. DJs Qbass & Zör Gollin22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Nasty Guys-Friday22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ leSlapOn22.30 AAAH!: Marktgasse 14. 9 Jahre AAAH! DJ Nick Harvey23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode sportsLAB – cum in sports gear. Presented by SportsZone23.00 Loop 38: Albulastrasse 38 Take a Dance. DJs Jesse Jay, Cherie, Manuel. Afterhour ab 06h mit DJs Jesse Jay & FrancoSA 06. MärzLausanne23.00 AYOR: Premium Gay & Lesbian Hetero-friendly. Room 1: DJ Sharon-O-Love & She-DJ CK. Gogo Boyz & Girlz. Présentation des candidats de Mr. Gay Switzerland par Catherine d Oex. Room 2: DJ Marie-Thérèze. Room 3: DJ Skeud. Amnesia Club, Plage de la Voile d Or, Lausanne-Vidy. Fr. 20.-. Infos www.amnesia.ch & www.gay-party.com Lenzerheide10.00 Swing 2010: Swiss Gay Skiing & Snow-boarding. Schwules Kulturprogramm - Kino & Kleinkunst, Wellness, Hamam & Sauna. Rasante Ab-fahrten. Vier-Sterne-Plus Hotel, Sportliche Männer, Fondueplausch. Vom 6. bis 13. März ab Fr. 1155.- pro Person für 7 Tage, Gourmet HP & Rahmenpro-gramm (ohne Skipass & Anreise). Alle Infos www.swing-on.ch Luzern22.00 Uferlos: Schwul-lesbisches Zentrum Les-BiSchwule Party von Halu & Why Not Fr. 15.- inkl. 1 GetränkSt. Gallen21.00 Badehaus Mann-o-Mann: Saturday Night Fever. Tanzbarer Sound mit DJ Whi-termoon AnzeigeAgenda CRUISER Edition März 2010

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matchmakerproudly presents:www.flexx-party.chSamstag, 6. März 201023.00 till lateMental X Zürich(SOG Records, VIRUS Radio)DJ Ajaxx Zürich(Flexx/Zürich, CSD/Stuttgart)progressivetribal-housetech-houseAlbulastrasse 388048 Zürichparty.chparty.chgzd_100206_1115_ins_maerz.indd 1 06.02.2010 11:20:47Zürich18.15 Gottesdienst für Lesben, Schwule und Andere: Gottesdienst für Lesben, Schwule und Andere im Kulturhaus Helferei, Kirch-gasse 13, www.homo-gottesdienst.info 19.00 Tanzleila in der Kanzleiturnhalle: Party von Frauen für Frauen. Ab 19h Standard, ab 21h SheDJ N.Cole (Pop-Muzik), ab 23h SheDJ Mandeg (Sexy-Techno)21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Mad HouseMO 08. MärzZürich19.00 z&h: Schwule Studis an Uni & ETH Kultura-bend. Kinobesuch «A Single Man». Genaue Infos und Anmeldung unter zundh@websites.uzh.ch 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ QbassDI 09. MärzZürich22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Angy DeeMI 10. MärzWinterthur19.30 Badgasse 8: Lesbenbar Zürich20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ Hel-din im Chaos - electro clash electro trash21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. DJ Marc S22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ UpspaceDO 11. MärzBaden20.00 Boy Zone: for Boys and tough Girls Schwul-lesbische Lounge im Club Plan B, Rütistr. 3 (Eingang Bruggerstr.) Zürich21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prét à danser. DJ Groovemaster22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Mad HouseFR 12. MärzZürich19.30 Frauenbar im GZ: Riesbach, Seefeldstr. 93 20.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motor-radclub: Stamm im Restaurant Moléson, Grüngasse 7, 8004 Zürich21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Absolutely Disco. DJs Dynamike & Groovemaster22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Schlager-piste mit Hauch von Canzoni & Chansons; Discopiste 70er/80er Disco und einem Schuss 90er; Latinpiste mit Salsa, Bachata etc. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 118 22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Pimp my Ass-Friday22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ Romualdo22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro Collage DJ Gil Everest23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode FF / SM / Bondage / Fetish23.00 Loop 38: Albulastrasse 38 Vive-Kinky Sound for Twisted People. DJs Squep aka Sherif, Jamie White, Silvano, Viviane Jaye & She DJs Vani & CyrillSA 13. MärzBasel22.00 Glitterball: presented by queerPlanet im Volkshaus, Rebgasse 12. The show me love edition by the one and only Robin S, House-Diva from USA. DJs Taylor Cruz, David Merck, Marc S & Eduardo. Vorverkauf über www.queerplanet.ch Fr. 34.- über Ticketcor-ner Fr. 36.-. Abendkasse Fr. 39.- Thurgau19.30 GO!: GayOstschweiz! Kärtner Abend im Clublokal, Frauenfelderstr. 100 in 9545 Matzingen. Ab 19.30h Apéro, danach Frittatensuppe, Schweinsbraten Kärt-ner Art, Semmelnknödeln, Blaukraut, Kaiserschmarrn mit Zwetschgenkompott. Fr. 23.50. Anmeldung bis 10.3. an info@go-club.ch oder 052 366 00 17 Winterthur17.00 Badgasse 8: We are family! Essen für Les-ben und Schwule, jung und alt (Sommer-pause Juni bis August) Anmeldung über www.badgasse8.chZürich06.00 Loop 38: Albulastr. 38. After Hour DJ Jesse Jay & Franco20.00 Wie es uns gefällt: GayRadio auf LoRa 97,5 MHz oder Cablecom 88,1 MHz. Infos www.gayradio.ch 20.30 Barfussdisco Zürich: Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-, Getränk Fr. 3.-. DJ Guy 21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Mr. Gay-Club-tour. Infos www.mrgay.ch. DJ Marc S mit Clubhits, Dance, Pop & Charts22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren 12 Years Rage, Birthday Party. DJ Ajaxx. Gogo Ani-mation by Stefan S., 3 Meter Geburtstagstor-te & ÜberraschungenAnzeigeCRUISER Edition März 2010 Agenda

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AnzeigeAgenda CRUISER Edition März 201022.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ Morgenstern22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Forward - Release Party. DJ Plus 1 mit New Tracks, PornHouse & TribalHouse23.00 Shaft - Männernacht: Sportsnight im Lotus Club, Pfingstweidstr. 70. No dick - no entry! DJs 5th Element & Tokee. Infos www.shaft.ch 23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass 12 Years Rage. Full Fetish & Sportswear23.00 Loop 38: Albulastr. 38. Party DJs Dän Silver-mann, David & GastSO 14. MärzBasel21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Klangbe-lästigung - elektronika u. a. musikalischer krimskramsGanze Schweiz10.00 Les lacets roses: Frühlingswanderung. Treff Bahnhof Münsingen um 10h. Infos bei Albert Tel. 079 614 81 88 Lausanne23.00 TRIXX: Gay Bar @ MAD avec DJ Pino Arduini & Minguel CiprinaoSt. Gallen19.30 Pasolini: Tanzstück von Marco Santi Eine fiktive Collage über den grossen schwulen Filmemacher im Theater St. Gallen, Muse-umstr. 21. Einführung durch Dramaturg Roland Dippel 1 Stunde vor Vorstellungsbe-ginn. Infos & Tickets www.theatersg.ch Zürich21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Mad HouseMO 15. MärzZürich22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ GroovemasterDI 16. MärzAarau20.00 Aarglos: Lesbengruppe Treff 19h Schwim-men im Hallenbad Telli, Aarau. Anschlies-send Pizzaessen im Restaurant PotpurryZürich11.30 Aidspfarramt Zürich: Universitätsstr. 42. HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 55 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Jesse JayMI 17. MärzZürich19.30 z&h: Schwule Studis an Uni & ETH Spielea-bend im Hochschulforum, Hirschengraben 7. Genaue Infos www.zundh.uzh.ch 20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ siehe www.heldenbar.ch21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass22.30 AAAH! Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Angy DeeDO 18. MärzBaden20.00 Boy Zone: for Boys and tough Girls Schwul-lesbische Lounge im Club Plan B, Rütistr. 3 (Eingang Bruggerstr.) Zürich21.00 Ladybumb@Laborbar: Schiffbaustr. 3. For Lesbians & Friends. Infos www.lady-bumb.ch 21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prét à danser. DJ Groovemaster22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ QbassFR 19. MärzZürich21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Romeo Night. DJ Romeo22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Westwild. Tanzen, flirten, wildern. DJ Garçon Sauvage22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ Sabaka22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro Collage DJ Plus 123.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode Friday Naked23.00 Loop 38: Albulastrasse 38 Monitor Event. DJs Jamie White, Erol Neziri, Red Devils, Tim Switch, KnallfroschSA 20. MärzSt. Gallen19.30 Pasolini: Tanzstück von Marco Santi Eine fiktive Collage über den grossen schwulen Filmemacher im Theater St. Gallen, Muse-umstr. 21. Einführung durch Dramaturg Roland Dippel 1 Stunde vor Vorstellungsbe-ginn. Infos & Tickets www.theatersg.ch 21.00 Badehaus Mann-o-Mann: Infernal Night. Die Nacht der Phantasien. Bei gedämpften Licht und Kerzenschein den Fetisch ausleben von Leder bis nackt. Zürich06.00 Loop 38: Albulastr. 38. After Hour DJ Chris De Rebel & Monoteque18.00 a.part: Frauenbar bei Buvette Philipp, Zweierstr. 166 19.00 Loge 70: (Schweiz) Bondage-Club Zürich & Green Berets Switzerland. Fetish Dinner im Restaurant Bubbles, Strassburgstr. 15, 8004 Zürich. Apéro ab 19h, Essen ab 20h, danach Clubbesuche. 20.30 Barfussdisco Zürich: Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.–, Getränk Fr. 3.–. DJ Marcel 21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Klubnacht. DJs Pra-Vos & Romeo22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Extrem Normal. Cruising für alle22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ Yves Bachmann22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Klubnacht. DJ Gaetano23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass X-treme Leather & Rubber23.00 Loop 38: Albulastr. 38. Party DJs Robin, Chip 6, Snailbob & GastSO 21. MärzBasel21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homo-bar am Sonntag im Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ High Heels On Speed - alternative & elektroLausanne23.00 TRIXX: Gay Bar @ MAD avec DJ CuccinoSt. Gallen15.00 Saunaclub Why-Not: Scheibenackerstr. 7, St. Gallen-Fiden. GangBang Party. Alles was gefällt inkl. Buffet. Anmeldung 076 227 33 70 Zürich16.00 Männerzone: Kernstr. 57. Hormonschub. Erotisierende und potenztreibende Lecker-bissen sowie erfrischende Getränke 21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Mad HouseMO 22. MärzZürich22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ Qbass

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Anfragen bitte an: info@zbiro.chInserat: ZBIRO GmbH, 8304 Wallisellen / info@zbiro.chCentralCentralCentralLimmatquaiLimmatquaiLimmatquaiSBBSBBSBBHaupt-Haupt-Haupt-bahnhofbahnhofbahnhofMühlegMühlegMühlegasseasseasseHäringstrHäringstrHäringstr...Häringstr.HäringstrHäringstrHäringstr.Häringstr.Häringstr.HäringstrHäringstrHäringstr.HäringstrZähringerstZähringerstZähringerstr.r.r.SpitalgSpitalgSpitalgasseasseasseRatRatRathausbrüchausbrüchausbrückekekeRudolf-Bruhn-BrücRudolf-Bruhn-BrücRudolf-Bruhn-BrückekekeSeilergrabenSeilergrabenSeilergrabenMetzgergMetzgergMetzgergasseasseasseMarktgMarktgMarktgasseasseasseHirschen-Hirschen-Hirschen-PlatzPlatzPlatzGrossmünsterGrossmünsterGrossmünsterBellevue-Bellevue-Bellevue-PlatzPlatzPlatzQuaibrücQuaibrücQuaibrückekekeUtoquaiUtoquaiUtoquaiRämistrRämistrRämistr...Rämistr.RämistrRämistrRämistr.Rämistr.Rämistr.RämistrRämistrRämistr.RämistrNiederdorNiederdorNiederdorfsfsfstrtrtr...tr.trtrtr.tr.tr.trtrtr.trLimmatquaiLimmatquaiLimmatquai&&&Metzgerg&MetzgergMetzgergMetzgerg&Metzgerg&Metzgerg&MetzgergMetzgergMetzgerg&Metzgerg&&&BPBPBPasseBPasseasseasseBPasseBPasseBPasseasseasseBPasseBPBPBPBPBPBPBMBMBMBMBMBM$$$Niederdor$NiederdorNiederdorNiederdor$Niederdor$Niederdor$NiederdorNiederdorNiederdor$Niederdor$$$BOBOBOHäringstrBOHäringstrHäringstrHäringstrBOHäringstrBOHäringstrBOHäringstrHäringstrHäringstrBOHäringstrBOBOBO######******(((Mühleg(MühlegMühlegMühleg(Mühleg(Mühleg(MühlegMühlegMühleg(MühlegBP(BPBPBP(BP(BP(BPBPBP(BPBP(BPBPBP(BP(BP(BPBPBP(BP(((%%%%%%BP%BPBPBP%BP%BP%BPBPBP%BPBP%BPBPBP%BP%BP%BPBPBP%BPBP%BPBPBP%BP%BP%BPBPBP%BP(%(((%(%(%(((%(BP(BP%BP(BPBPBP(BP%BP(BP(BP(BP%BP(BPBPBP(BP%BP(BP%BP(BP%BP(BPBPBP(BP%BP(BP(BP(BP%BP(BPBPBP(BP%BP(BP(%(((%(%(%(((%(%%%BNBNBNSpitalgBNSpitalgSpitalgSpitalgBNSpitalgBNSpitalgBNSpitalgSpitalgSpitalgBNSpitalgBNBNBNBLBLBLBLBLBL!!!!!!\\\!\!!!\!\!\!!!\!!\!!!\!\!\!!!\!@@@Spitalg@SpitalgSpitalgSpitalg@Spitalg@Spitalg@SpitalgSpitalgSpitalg@Spitalgasse@asseasseasse@asse@asse@asseasseasse@asse@@@^^^Metzgerg^MetzgergMetzgergMetzgerg^Metzgerg^Metzgerg^MetzgergMetzgergMetzgerg^Metzgerg^^^G a y L i v e - D a t e0906 56 56 56 Fr. 2.-/Min.CRUISER Edition März 2010 Agenda DI 23. MärzZürich22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La LunaMI 24. MärzZürich20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 Live on Stage. «One Shot Orchestra». Elektro-nischer Disko-Rock aus Berlin & Bern. Infos www.heldenbar.ch21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Garçon SauvageDO 25. MärzBaden20.00 Boy Zone: for Boys and tough Girls Schwul-lesbische Lounge im Club Plan B, Rütistr. 3 Zürich19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle Männer und Frauen 19h Treff im Café Rathaus, ab 20.30h Bistro Marion 19.30 z&h Schwule Studis: an Uni & ETH z&h Nachtessen im HAZ-Centro, Sihlquai 67 20.00 HAZ-Centro: Schwubliothek, Schwule Bücher- und ausgewählte Videoausleihe, Sihlquai 67 21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Groovemaster22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Mad HouseFR 26. MärzZürich19.30 GayMigs: schwule Migranten Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67 20.00 Queertangoqueer: Queer Milonga für Schwule, Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23 21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation. DJ Chris22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Schlager-piste mit Hauch von Canzoni & Chansons; Discopiste 70er/80er Disco und einem Schuss 90er; Latinpiste mit Salsa, Bachata etc. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 118 22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Kick off! Cocks & Balls - Sports & Sneaks22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ Gino22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro Collage DJ Mad House23.00 Loop 38: Albulastr. 38. Cannon Ball (Indie / New Wave) DJs Ocus, Pete S & Vinz Raven, Extrem Bequem23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode Kick-off! Cocks & Balls. Sports & Sneaks only!SA 27. MärzBern20.00 10 Jahre ABQ: Schulprojekt - Die Party im Frauenraum der Reitschule Bern: Ab 20 Uhr: Apéro mit Rückblick und Einblick in ihre Arbeit. Ab 22 Uhr: Party mit Madame Léa (Pop), Mitternachtsshow und DJ PCB (Elektro). Infos www.abq.ch 22.00 ISC Club: Tolerdance für Schwule, Lesben und FreundInnen. Golden Tolerdance. DJs Ludwig & GuestLuzern22.00 Schwullesbische Schlagerparty: mit DJ Thomas E. im uferlos, Geissensteinring 14. Fr. 15.- inkl. 1 Getränk Thurgau19.30 HOT: Best of Travestie Night im Vereins-lokal Wilerstr. 5, 9545 Wängi TG (hinter Bahnhof). Stars des Abends: Dana Rama, Ca-baret «Bis Stöcklis», Valeria Grande, Martha Merkel, Beatino, Diva International und The Hot Sisters. 19.30h Bar & Disco, Snacks, ab 20.30h Showtime. Fr. 10.- (Mitglieder HOT Fr. 5.-). Infos www.hot-tg.ch Zürich06.00 Loop 38: Albulastr. 38. After Hour DJs Da-tendrang (2h live), Franco, Marc Fuhrmann, Dan Silverman aka 2 Dirty, Eriktion19.30 Mr Gay Switzerland 2010: Grand Finale im Volkshaus. Neben den Finalisten gibt es auch Show mit diversen Künstlern. Mode-ration Melanie Winiger & Alf Heller. Tür 19h, Gala-Show & Wahl ab 20.30h. Party ab 22.30h. Tickets ab 48.-, nur Party Fr. 25.-. Infos & Ticketbestellungen www.mrgay.ch 20.00 Wie es uns gefällt: GayRadio auf LoRa 97,5 MHz oder Cablecom 88,1 MHz. Infos www.gayradio.ch 20.30 Barfussdisco Zürich: Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-, Getränk Fr. 3.-. She DJ Milna 21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance. DJ Qbass22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Suck my Dick-Zone. Bierpass 3 für 222.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ Beda22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Jump the House. DJ Gil Everest22.30 6 Years Boyahkasha: Volkshaus Zürich, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürichwww.boyahkasha.ch, www.mrgay.ch23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Schweinebucht - Full Fetish (Yellow). Bierpass 3 für 223.00 Loop 38: Albulastr. 38. Party Rave Genera-tor. DJs Culturvib, Dream, Marc Fuhrmann & Cut A Kaos

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