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Cruiser im Oktober 2021

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cruiserKUNST, KULTUR & LEBENSSTIL FÜR DIE LGBT*-COMMUNITYComeback des Jahrhunderts 22ABBA sind zurückDAS GRÖSSTE SCHWEIZER GAY-MAGAZIN – OKTOBER 2021 CHF 8.10

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EDITORIALLiebe Community Bisher hatten wir noch nie eine Frau auf dem Cruiser-Cover, in den ganzen 35 Jahren nicht. Nun sind es zwei: Agnetha und Frida von ABBA. Warum wir das machen? Die letzten Monate waren derart zermürbend: Dieses endlose Lamen-to um unser Grundrecht rund um die «Ehe für alle». Die Pandemie, die sich immer noch hinzieht. Dann immer wieder hate crimes gegenüber LGBT*. Deswegen dachten wir, ein bisschen ABBA kann uns allen nicht schaden. Denn das Quartett aus Schweden schaffte es mit dem Comeback des Jahrhunderts, dass alle – wirklich alle – auf der Cruiser-Redaktion irgendwann «I still have faith in you» summten. Manche sangen es sogar. Und wenn es ein Lied einer Popgruppe schafft, dass sich alle besser fühlen, dann gehört diese Combo aufs Cover.Viele erinnern sich bei ABBA auch an ihre ersten, besten oder über-haupt Sex-Erlebnisse. Nicht nur Musik gehört heute zum Sex, sondern mehr denn je für viele Gays vor allem auch Drogen, wie Birgit Kawohl im Artikel ab Seite 4 feststellt. Eine beun ruhigende Entwicklung, gegen die auch Agnetha kaum ankommt. Aber trotzdem wünschen wir allen:Viel Spass mit dem neuen Cruiser!Herzlich; Haymo Empl Chefredaktor4 GESELLSCHAFT SEX UNTER DROGEN8 KOLUMNE MICHI RÜEGG10 KULTUR BUCHTIPP12 GESELLSCHAFT MÄNNERSCHNUPFEN16 KULTUR BUCHTIPP18 SERIE HOMOSEXUALITÄT IN GESCHICHTE UND LITERATUR22 MUSIK NEUE CD VON ABBA26 KULTUR THEATER IM SCHIFFBAU32 CRUISER-JUBILÄUM BALD WIRD GEFEIERT34 RATGEBER DR. GAY IMPRESSUMCRUISER MAGAZIN PRINTISSN 1420-214x (1986 – 1998) | ISSN 1422-9269 (1998 – 2000) | ISSN 2235-7203 (Ab 2000)Herausgeber & Verleger medienHay GmbHInfos an die Redaktion redaktion@cruisermagazin.chChefredaktor Haymo Empl Stv. Chefredaktorin Birgit KawohBildredaktion Haymo Empl, Astrid Affolter. Alle Bilder mit Genehmigung der Urheber.Art Direktion Astrid AffolterAgenturen SDA, DPA, KeystoneAutor*innen Vinicio Albani, Haymo Empl, Valeria Heintges, Birgit Kawohl, Janne Kieselbach, Michi Rüegg, Alain Sorel, Gregor Tholl, Ann-Kristin Wenzel Korrektorat | Lektorat Birgit KawohlAnzeigen anzeigen@cruisermagazin.chChristina Kipshoven | Telefon +41 (0)31 534 18 30WEMF beglaubigte Auflage 11 539 Exemplare (2016)Druck Druckerei Konstanz GmbHWasserloses DruckverfahrenREDAKTION UND VERLAGSADRESSECruiser | Clausiusstrasse 42, 8006 Zürichredaktion@cruisermagazin.chHaftungsausschluss, Gerichtsstand und weiterführende Angaben auf www.cruisermagazin.chDer nächste Cruiser erscheint am 4. November 2021Unsere Kolumnist*innen widerspiegeln nicht die Meinung der Redaktion. Sie sind in der Themenwahl, politischer /religiöser Gesinnung sowie der Wortwahl im Rahmen der Gesetzgebung frei. Wir vom Cruiser setzen auf eine grösst - mögliche Diversität in Bezug auf Gender und Sexualität sowie die Auseinandersetzung mit diesen Themen. Wir vermeiden darum sprachliche Eingriffe in die Formulierungen unserer Autor*innen. Die von den Schreibenden gewählten Bezeich- nungen können daher zum Teil von herkömmlichen Schreib- weisen abweichen. Geschlechtspronomen werden entspre - chend implizit eingesetzt, der Oberbegriff Trans* beinhaltet die entsprechenden Bezeichnungen gemäss Medienguide «Transgender Network Schweiz».Nach nur drei Tagen haben ABBA mit dem Vorver-kauf für das Konzert den bisherigen Rekord von «Take That» gebrochen. 80 000 Tickets wurden in 48 Stunden verkauft.

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CRUISER OKTOBER 2021GESELLSCHAFTSEX UNTER DROGENOhne Chemie läuft (oft) nichtsBeim Sex werden einige chemische Vorgänge in Gang gesetzt. Damit dies geschieht, greifen viele Schwule vermehrt zu Drogen.VON BIRGIT KAWOHL «Also der war voll drauf, das glaubst du nicht», so omas* (49) nach seinem letzten Sex-Date, vereinbart über Grindr. «Der hüpfte total hektisch durch die Gegend und konn-te überhaupt nicht stillhalten. Das war der totale Stress für mich.» Das, was omas noch mit Erstaunen konstatierte, ist mitt-lerweile fast so etwas wie der Normalfall in der schwulen Szene. «Chemsex», so der vom britischen Aktivisten David Stuart im Jahr 2001 geprägte Begri für das Konsu-mieren von psychoaktiven Drogen vor oder beim Sex, scheint auch in der Schweiz immer mehr auf dem Vormarsch zu sein. Gemäss der Online-Seite des Positivrats Schweiz sind die europäischen Grossstädte «Hotspots», was den Konsum von (chemi-schen) Drogen angeht. Zürich belegte im Jahr 2016 diesbezüglich den wenig rühm-lichen fünften Platz – hinter Manchester, London, Amsterdam und Barcelona –, in Bezug auf den Konsum von Kokain gar Platz 3.Dabei sei der Chemsex, in der Szene auch unter der Abkürzung PNP für Party and Play bekannt, laut Positivrat vor allem in der MSM-Community vorzunden.Früher eher ein Phänomen der Techno-SzeneEcstasy, Speed, Acid – alles Begrie, die man früher vor allem mit der Techno-Szene in Verbindung brachte. Was zunächst einmal logisch ist, schaen es doch viele der synthe-tischen Drogen, dem Körper vorzugaukeln, 4

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5GESELLSCHAFTSEX UNTER DROGENANZEIGE5 CRUISER SommER 2017sliPPerySubjeCt SVoN MARTIN MüHLHEIMC oming-out-Filme gibt es mittlerweile viele, und entsprechend unterschied-lich kommen sie daher: leichtfüssig- komisch wie der britische Klassiker Beautiful ing (1996), eher nachdenklich wie das brasilianische Kleinod Seashore (2015), bisweilen auch zutiefst tragisch – so im israelischen Drama Du sollst nicht lieben (2009), das in der ultraorthodoxen Gemein-de in Jerusalem spielt.Angesichts solcher Unterschiede er-staunt es umso mehr, mit welcher Regel- mässigkeit uns Coming-out-Filme Jungs oder Männer zeigen, die – alleine, zu zweit oder in Gruppen – schwimmen gehen. Nun könnte man das natürlich als Zufall oder Neben-sächlichkeit abtun. Bei genauerem Nachden-ken zeigt sich allerdings, dass sich gleich mehrere Gründe für diese erstaunliche Häu-gkeit nden lassen.Nackte Haut ohne allzu viel SexEine erste, nur scheinbar oberächliche Er-klärung ist, dass (halb)entblösste Körper sich nicht bloss auf der Leinwand, sondern auch auf Filmpostern und DVD-Covern äus- serst gut machen. Schwimmszenen bieten ein perfektes Alibi für das Zeigen von nack-ter Haut: Sex sells, wie es so schön heisst.Warum «Alibi»? Weil man – gerade bei Filmen mit jungen Protagonisten – aufpas-sen muss: «Sex sells» mag zwar zutreen, aber allzu explizite Sexszenen können schnell mal zu hohen Altersfreigaben füh-ren. Dies wiederum möchten Filmemacher in der Regel vermeiden: Filme, die erst ab 18 freigegeben sind, lassen sich nämlich weni-ger einfach vermarkten. Auf Amazon.de zum Beispiel werden Filme mit Altersfreiga-be 18 nur an nachweislich volljährige Perso-nen verkau – und gerade für Coming- out-Filme, die sich auch an ein junges Publi-kum richten, ist dies sicher kein wünschens-werter Eekt.Schwimmszenen bieten hier eine per-fekte Kompromisslösung: Man kann nackte Haut lmisch ansprechend inszenieren, da-bei aber allzu heisse Techtelmechtel tugend-ha vermeiden (beispielsweise, indem der Wasserspiegel immer über der Gürtellinie bleibt, wie im niederländischen Film Jon-gens, 2014). Um das Rezept knapp zusam-menzufassen: Man nehme eine grosszügige Portion feuchter Erotik, eine vorsichtige Pri-se Sex – und um Himmels Willen kein Körn-chen Porno. Eingetaucht ins TrieblebenMan täte den lesBischwulen Filmemache-rInnen aber unrecht, wenn man ihre erzäh-lerischen Entscheidungen allein auf nan-zielles Kalkül reduzieren wollte. Es gibt nämlich auch ästhetisch-symbolische Grün-de, die Schwimmszenen für das Genre inter-essant machen. Da wäre zunächst die Funktion des Wassers als Symbol für das Unbewusste. Dieses Unbewusste, so weiss man spätestens seit Sigmund Freud, hat viel mit der Triebna-tur des Menschen zu tun – und so erstaunt es nicht, dass Hauptguren auf der Suche nach ihrer sexuellen Identität sozusagen symbo-lisch in die Tiefen des Unbewussten eintau-chen müssen, um ihr gleichgeschlechtliches Begehren zu entdecken. Figuren in der SchwebeDarüber hinaus hat die Filmwissenschale-rin Franziska Heller in ihrem Buch über die Filmästhetik des Fluiden (2010) gezeigt, dass schwimmende Figuren immer wieder als «schwebende Körper» inszeniert werden: o in Zeitlupe und seltsam herausgelöst aus dem sonst zielstrebig voranschreitenden Erzählprozess. Dieser Schwebezustand wie-derum ist eine wunderbare visuelle Meta-pher für die Phase kurz vor dem Coming-out: Man ist nicht mehr der oder die Alte, aber auch noch nicht ganz in der neuen Identität angekommen. Ein Film macht das Schweben sogar explizit zum ema: In Kinder Gottes aus dem Jahr 2010 zeigt Romeo dem neuro-tisch-verklemmten Johnny, wie befreiend das «Floating» im Meer sein kann.Neben der Inszenierung von Schwebe-zuständen und dem Wasser als Symbol für das Unbewusste ist drittens das Motiv von ➔ Filme, die ersT ab 18 FreiGeGeben sind, lassen sicH nämlicH WeniGer einFacH VermarKTen.ANZEIGE«Was geht mich meine Gesundheit an!» Wilhelm Nietzsche Wir sind die erste Adresse für diskrete Beratung in allen Gesundheitsfragen.Stampfenbachstr. 7, 8001 Zürich, Tel. 044 252 44 20, Fax 044 252 44 21 leonhards-apotheke@bluewin.ch, www.leonhards.apotheke.chIhr Gesu ndh eits-Coach .rz_TP_Leonhards_Apotheke_210x93.3_Cruiser_4c_280317.indd 1 28.03.2017 10:07:37er sei hellwach und brauche keinen Schlaf. Zudem werden Hunger und Durst unter-drückt. Alles sehr praktisch, wenn ein Rave mehrere Tage dauert und man keinesfalls auch nur eine Sekunde verpassen will. Mitt-lerweile ist es zwar so, dass auch auf Tech-no-Events weiterhin Drogen konsumiert werden, allerdings scheint es hier eine klei-ne Verschiebung gegeben zu haben. So sieht es jedenfalls Alfredo* (25), selbst seit Jahren in der Szene aktiv. Man müsse unterschei-den zwischen «normalen» Besuchern oder den DJs. Da sei es ihm schon aufgefallen, dass er, wenn er selbst auege, häug ange-sprochen werde, ob er nicht was «brauche» und manchmal auch komisch angeschaut werde, wenn man ablehne. Als Gast jedoch komme man mittlerweile seiner Meinung nach nicht mehr so häug mit XTC in Be-rührung. Er habe eher das Gefühl, dass dies mehr ein Reiz für Leute vom Land sei, die dächten, das gehöre zum Grossstadtfeeling dazu. Umgesetzt werde sicherlich noch ei-niges, seien doch die Gewinnmargen im-mens, aber es sei nicht mehr ganz so oen-sichtlich wie noch vor ein paar Jahren.Leicht zu bekommenDas, was in der Techno-Szene in Bezug auf die Verfügbarkeit gilt, kann man natürlich 1:1 auf die schwule Subkultur übertragen. Eine Pille ist durchaus erschwinglich, schnell bekommt man «Mengenrabatt» und man muss sich nicht mehr lange auf irgend-welchen Hinterhöfen herumtreiben, um sich von dubiosen Typen irgendetwas in die Hand drücken zu lassen. Der Drogenmarkt ist mittlerweile bestens organisiert und für jede*n erreichbar. Die Verfügbarkeit ist auch darum wichtig, weil es heutzutage oft schnell ge-hen muss. Folgte man auch in der Gayszene früher der Regel anschauen, ansprechen, Date vereinbaren, Sex haben, geht das Gan-ze heute dank der sozialen Medien viel schneller und auch anonymer. Der Trieb und das anschliessende Funktionieren sind die entscheidenden Kategorien. Wenn man jemanden über Gay Romeo oder Grindr da-ted, kennt man denjenigen meistens – ma-ximal – von einem Foto oder einem kurzen Chat. Es geht eigentlich subito zur Sache. Das vereinbarte Treen dient nur dem Aus-tausch von Körpersäften, da kann man(n) sich kein Versagen leisten. Warum aber vor allem Gays?Dass das Daten heute anders funktioniert als in der prä-Internet-Zeit, ist logisch, trotzdem ist erstaunlich, dass das Phäno-men des Chemsex’ vor allem eins der schwulen Subkultur ist, obwohl sich Hete-ros auch der sozialen Netzwerke und Da-ting-Apps (z. B. Tinder als Grindr-Pendant) bedienen. Warum das so sein könnte, hat Kathrin Löer für das deutsche Magazin «Spiegel» untersucht. Sie ist zu dem Schluss gekommen, dass Gays generell häuger an-fällig für Drogenkonsum seien, da sie durch ihre Erfahrungen mit Ausgrenzung und Ab-wertung schnell ein geringeres Selbstwert-gefühl als Heteros hätten. Ihre höhere psy-chische Belastung versuchten sie dann chemisch auszugleichen. Hinzu komme der immense Erfolgsdruck, der in der Szene herrsche. So trauten sich viele erst unter Drogen zum Sex, weil sie so «vermeintliche Attraktivitätsdezite» ausblenden könnten. Es gibt also sowohl einen inneren als auch einen äusseren Erfolgsdruck, der kompen-siert werden muss. ➔Eine Nase ziehen – das kennt man schon lange. Und gerne wird damit auch ein zum Röhrchen gerollter Geldschein in Verbindung gebracht.Folgte man auch in der Gayszene früher der Regel anschauen, ansprechen, Date vereinbaren, Sex haben, geht das Ganze heute dank der sozialen Medien viel schneller und auch anonymer.

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6CRUISER OKTOBER 2021Dabei, so Löer, seien die meisten der User in der Gay-Szene durchaus gut gebildet und gut verdienend. In dieser Hinsicht un-terscheidet sich die Chemsex-Szene eher von der üblichen Drogenszene, obwohl man dort z. B. im Hinblick auf Kokain auch fest-stellen kann, dass der Drogenkonsum aus der «Wir Kinder vom Bahnhof Zoo»-Schmuddelecke weggekommen ist und sich eher im High-Budget-Bankenmilieu wie-derndet.Gibt es «typische» Chemsexer*innen?Die Szene ist so vielfältig wie die Menschen an sich, trotzdem haben Studien u. a. aus England einige Gemeinsamkeiten inner-halb der Usergruppe feststellen können.Bestätigt hat sich die Vermutung, dass Chemsex vor allem unter Gays mittlerweile zum Standard gehört, so seien ca. 2/3 der User schwul. Von diesen Schwulen seien dann erstaunlich viele HIV-positiv, stellt Dr. Carsten Käfer von der Chemsex-Ambulanz des Universitätsspitals im deutschen Tübin-gen fest. Woran das liegt, kann man nur vermuten. Ein möglicher Grund ist das Ausschalten von Hemmungen und die ge-steigerte Geilheit, die den Fakt den HIV-Po-sitiven abschwächt. Trotzdem, so die Unter-suchung, seien die Betroenen durchaus verantwortungsvoll, sie genössen es ledig-lich, auf weniger Ablehnung zu stossen. Dieses Verantwortungsbewusstsein passt gut zum oben erwähnten sozialen Background der Schwulen und auch zum ermittelten Durchschnittsalter, das zwi-schen 40 und 50 liege.Ein unaufhaltsamer Trend? Dass Drogen generell irgendwie schlecht sind, weiss eigentlich jede*r. Trotzdem grei-fen immer mehr Menschen auch in Zusam-menhang mit Sex dazu. Ähnlich wie beim Alkohol, der ja früher häug vor dem Sex konsumiert wurde, lässt man schnell Hem-mungen fallen, wird spitz, traut sich, ein schnelles Date auszumachen und liefert ab.Die erwünschte Hemmungslosigkeit führt dann jedoch schnell quasi nebenbei zu sexuellen Übergrien – es kann ja durchaus sein, dass das Grindr-Date einen in Natur plötzlich nicht mehr so attraktiv ndet – und natürlich auch zu körperlichen Negativeek-ten. In England untersucht man das Phäno-men Chemsex bereits genauer und hat fest-gestellt, dass pro Monat ca. zwei Menschen in dessen Folge sterben. Das klingt vielleicht zunächst erst einmal nicht so wahnsinnig viel, wenn man aber die Dunkelzier und die Vermeidbarkeit berücksichtigt, scheinen diese Toten schnell sinnlos.Für viele ist der einmal in Gang ge-kommene Trend kaum abwendbar, hier müsste sich grundsätzlich in der Communi-ty etwas ändern. Es ist nicht zu erwarten, dass sich das Kennenlernen in nächster Zeit wieder in Bars und Saunen verlegen wird, aber die eigene Erwartungshaltung – sich selbst und anderen gegenüber – hat jede*r in der Hand. Und zwar bei jedem neuen Date. Klar kann es dann passieren, dass man nicht à la minute bereit ist. Aber bringt man nicht schon kleinen Kindern bei, mit Versa-gen umzugehen? Warum gestehen wir uns das dann im Alter plötzlich nicht mehr zu? Unser Körper wird es uns jedenfalls danken (siehe Nebenwirkungen) und manchmal kann so vielleicht sogar eine ehrliche Bezie-hung entstehen. * Name der Redaktion bekanntGESELLSCHAFTSEX UNTER DROGENDie Vielfalt ist gross. Auch wenn die meisten Drogen weiterhin illegal sind, ist es meist kein Problem, schnell an den «Stoff» heranzukommen.So trauten sich viele erst unter Drogen zum Sex, weil sie so «vermeintliche Attraktivitäts-defizite» ausblenden könnten. Es gibt also sowohl einen inneren als auch einen äusseren Erfolgsdruck, der kompensiert werden muss.

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7GESELLSCHAFTSEX UNTER DROGENXTC (= Ecstasy) oder auch MDMA (= 3,4-Me-thylendioxy-N-methylamphetamin): Ecstasy dient vor allem der Stimmungssteigerung, wobei dies in beide Stimmungsrichtungen gehen kann. Die Konsumenten nehmen «böse» Gesichtsaus-drücke weniger wahr, was der gesteigerten so-zialen Annäherung dient. Negative Folgen sind neben der schnellen Abhängigkeit vor allem Pa-nikattacken und Halluzinationen. Körperliche Auswirkungen sind vermindertes Hunger- oder Durstgefühl sowie gesteigerter Puls, Blutdruck und erhöhte Körpertemperatur. Es kommt häu-fig zu Erektionsstörungen und Muskelkrämpfen.Liquid XTC = GHB und GBL: Unter Liquid Ecs-tasy versteht man die Substanz GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure). Wie der Name sagt, han-delt es sich um eine (meist) flüssige Variante von Ecstasy, vermischt oder verdünnt mit (alko-holischen) Getränken wird sie teils unbewusst eingenommen bzw. verabreicht. GHB ist che-misch eng verwandt mit GBL (Gamma-Butyro-lacton), das vorwiegend in der chemischen In-dustrie als Lösungs- und Reinigungsmittel (z.B. Felgenreiniger, azetonfreier Nagellackentferner etc.) eingesetzt wird. Bei der Einnahme von GHB ist ein Problem das schwindende Zeitge-fühl, sodass sich Konsumenten häufig einen Ti-mer stellen (müssen), um zu wissen, wann sie eine neue Dosis einnehmen oder wann sie wie-der «clean» sind.Chrystal Meth (= Metamphetamin) auch Crank oder Ice: Hierbei handelt es sich um eine syn-thetisch hergestellte Substanz aus der Stoff-gruppe der Phenylethylamine. Ursprünglich in der Medizin als Arzneistoff wird sie heute vor al-lem missbräuchlich als euphorisierende und sti-mulierende Rauschdroge verwendet. Der Stoff ist verwandt mit dem in der Natur vorkommen-den Ephedrin. Der Konsum verursacht Euphorie, verringert das Schlafbedürfnis, steigert die Leistungsfähigkeit und das Mitteilungsbedürf-nis. Das sexuelle Verlangen wird gesteigert, die sexuelle Leistungsfähigkeit sinkt allerdings deutlich. Hunger- und Durstgefühl werden ge-mindert. Ausserdem können Halluzinationen auftreten. Kokain (= Benzoylecgoninmethylester): Kokain ist sowohl ein Stimulans als auch ein Betäu-bungsmittel, das zu psychischer, aber nicht physischer Abhängigkeit führt. Es gibt verschie-dene Formen des Konsums sowohl durch die Nase, gespritzt oder geraucht (Crack). Die Art der Einnahme entscheidet über die Schnelligkeit der Wirkung. Die Verengung der Blutgefässe führt zur Erhöhung des Blutdrucks und teilweise zu Herzrhythmusstörungen. Zugleich bewirkt Kokain auch ein Nachlassen des Hunger- oder Durstgefühls. Zudem fühlen sich die Konsumen-ten «wacher», der Schlafentzug kann auf den Körper starke negative Auswirkungen haben. Bei nachlassender Wirkung treten häufig de-pressive Gefühle auf, was ein «Nachschieben» des Wirkstoffes nötig macht.Speed: Speed ist ebenfalls ein Amphetamin, es gehört zu den Weckaminen und hat eine stark stimulierende sowie aufputschende Wirkung. Wie alle Amphetaminderivate und viele Stimu-lanzien wirkt es appetitzügelnd und in hohen Dosen euphorisierend. So vermindert es das Schlafbedürfnis, steigert den Blutdruck, vermin-dert die Schmerzfähigkeit, löst andererseits aber Mundtrockenheit und Tremor (Muskelzit-tern) aus. Bei dauerndem Konsum drohen neben Psychosen auch Verlust von Libido und Potenz.Benzos (= Benzodiazepine): Benzodiazepine wirken angstlösend, sedierend (beruhigend), muskelentspannend und schlaffördernd bis schlaferzwingend. Die teilweise euphorisierende Wirkung. Insgesamt gelten Benzodiazepine weltweit als die Medikamente mit der höchsten Missbrauchsrate.ANZEIGESchreinerstrasse 44 | 8004 Zürich | Telefon 044 291 39 90 | www.haargenau.chDeine fabelhafte LGBT*-friendly Hairstylistin freut sich auf deinen Besuch.KLEINE EINFÜHRUNG IN DIE DROGENKUNDE

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8CRUISER OKTOBER 2021KOLUMNEMICHI RÜEGGDoch noch Vater werden?Michi Rüegg fragt sich, ob man heutzutage als schwuler Mann mittleren Alters über Kinder nachdenken sollte.VON MICHI RÜEGGNeulich fragte wieder jemand, ob ich denn Kinder wolle. Ich bin nun Mitte 40. Obwohl das per se kein Hinde-rungsgrund für Nachwuchsplanung ist, nde ich die Frage für mich etwas absurd. Angenommen, mein Typ und ich beginnen heute mit Sparen, um uns eine Leihmutter leisten zu können – eine mögliche Geburt käme wohl frühestens um 2030 in Frage. Ich würde wohl mit dem Rollator an die Matu-rafeier oder LAP unseres Nachwuchses müssen.Nein, nichts gegen Eltern im fortge-schrittenen Alter, aber ich muss nicht zwin-gend neben meiner Anti-Falten-Crème noch Babyöl stehen haben. Ausserdem n-de ich das Leben bereits ordentlich kompli-ziert, ohne mich um Kitaplätze, Kinder- Judo, Musikstunden und Kuchenverkäufe kümmern zu müssen. Ausserdem ist das letzte, was ich wollen würde, eine Kinderge-burtstagsparty bei mir in der Wohnung. Ich würde jeden der Bälger eigenhändig erwür-gen. Und das kommt bei anderen Eltern schlecht an.Als ich ein junges Ding war, hatten Schwule per se keine Kinder. Es sei denn, sie waren Spätzünder, hatten erst Frauen ge-schwängert und waren dann auf den Ge-schmack gekommen. Solche Konstellatio-nen kannte ich, fand ich auch ganz nett. Wenn ich einen Mann kennenlernen würde, der aus einer vergangenen Beziehung Kin-der hätte, wäre das ok. Hab ich aber nicht. Ausser den einen Skilehrer aus Chamonix, der mit zwei Lesben einen Sohn hatte. Aber es blieb dann beim Fotosangucken. Das Kind habe ich nie kennengelernt, dafür war die Beziehung zu kurz.Ich nde es wunderbar, wenn heute junge Gays, Queers, whatever, völlig selbst-bewusst sagen, dass sie eines Tages Kinder wollen. Das ist noch keine Garantie, dass sie auch welche haben werden. Aber es ist ein Anfang. Die Umsetzung wird dann trotz Ehe für alle den einen oder anderen Stolper-stein in sich bergen. Zumindest für Män-nerpaare. Aber man muss ja auch etwas Vertrauen in die Zeit haben, die noch vor uns liegt. Dinge haben die Angewohnheit, sich zu verändern. Und eines Tages sind ver-mutlich die Kinderhürden auch für Gays tiefer als heute.Irgendwie dünkt mich, wenn über-haupt Kinder, sollte man sie in jungen Jah-ren haben. Ist doch viel angenehmer. Wenn die irgendwann ausziehen, ist man noch immer halbwegs frisch. Meine Generation hat das etwas verpennt. Viele Frauen aus meinem Jahrgang haben kurz vor Tor-schluss noch Nachwuchs produziert. Mit einem Ei aus der letzten Serie. Die Bälger haben dann deren Leben komplett auf den Kopf gestellt. Darin sind Kinder gut. Wenn man als Bekanntenkreis nicht so Lust auf Abende hat, an denen sich alles um Windel-kackende Anderthalbjährige dreht, zieht man den Kürzeren.Vielleicht werde ich mich ja eines Ta-ges umentscheiden. Wenn an Fetischpartys auch gleich ein Kinderparadies inbegrien ist. Wenn Men-Only-Hotels in Gran Cana-ria Men-Only-with-Children werden. Und wenn das Kind im Buggy den Jack-Russel-Terrier als Aufreiss-Katalysator abgelöst hat. Dann borgt man sich vielleicht das Früchtchen der guten Freundin aus, damit man auf dem Spielplatz geile Papis kennen-lernen kann.Wenn’s soweit ist, dürfen sich gebär-freudige Lesben gerne bei mir melden. Über kostenlose Samenspenden können wir ger-ne bei einem Glas Champagner reden. Ich besorg dann schon mal Prospekte von Inter-naten in den Alpen, damit wir dereinst die Pubertät geograsch auslagern können. Nichts gegen Eltern im fortge-schrittenen Alter, aber ich muss nicht zwingend neben meiner Anti-Falten-Crème noch Babyöl stehen haben.

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9CRUISER OKTOBER 2021Die Liebe macht da keinen Unterschied. Die Vorsorgeregelung dagegen schon. allianz.ch/risiko-lvAllianz_Inserat_Mannschaft_210x280mm.indd 1Allianz_Inserat_Mannschaft_210x280mm.indd 1 08.04.20 13:3208.04.20 13:32ANZEIGE

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10CRUISER OKTOBER 2021KULTURBUCHTIPPBUCHTIPPUrsula Hasler: Die schiere Wahrheit. Glauser und Simenon schreiben einen Kriminalroman. Limmat Verlag 2021.Preis CHF 35.90 ISBN 978-3-03926-020-1VON BIRGIT KAWOHLMan kennt es aus der neueren Lite-ratur, dass der oder die Schrift-steller*in einen Plot hinter dem Plot kreiert, quasi eine Metabene schat, auf der man als Leser*in das Schreiben hautnah be-gleiten darf. So etwa jüngst geschehen in Joël Dickers «Das Geheimnis von Zimmer 622», in dem sich der Autor selbst auf die Suche nach der Lösung eines Geheimnisses in seiner Heimatstadt Genf macht.Ursula Hasler geht in ihrer Story sogar noch einen Schritt weiter: Sie lässt zwei berühmte Kriminalschriftsteller, nämlich Friedrich Glauser und Georges Simenon, in einem Küstenort in Frankreich aufeinander-treen und die beiden spinnen zusammen einen neuen Kriminalroman.Das klingt unglaubwürdig? Ist es aber überhaupt nicht, im Gegenteil, Hasler gelingt es, das Ganze mit einer so grossen Portion Plausibilität auszustatten – der Grund dahin-ter sind sicherlich ihre vorab durchgeführten Recherchen, die von einer langen Beschäfti-gung mit beiden Autoren und mit dem Litera-turgenre zeugen –, dass die Geschichte abso-lut logisch daherkommt.Also Friedrich Glauser ist – wie eigent-lich immer in seinem Leben – nanziell und kräftetechnisch am Ende und in einem klei-nen Seebad auf der Jagd nach einem Rezept für das dringend von ihm benötigte Mor-phium. Just in diesem Seebad weilt der fran-zösische Schriftsteller Georges Simenon im Urlaub. Man begegnet sich und kommt auf die Idee, eine gemeinsame Geschichte zu er-nden, Glauser wirft seinen Studer ins Feld, Simenon, dessen Maigret in den Ruhestand getreten ist, lässt eine neue Ermittlerin auf-treten: Amélie Morel (die an einigen Stellen denitiv Züge von Agatha Christies Miss Marple hat und das nicht nur, weil sie eben auch eine Mademoiselle ist).Das Spannende an dieser Konstrukti-on ist, dass die Ermittler*innen nicht nur einen Fall lösen, sondern dass Hasler im-mer wieder auf die Metaebene schwingt und die beiden Autoren über das Schreiben eines Kriminalromans an und für sich de-battieren lässt. Dabei kommen Glauser, vom Franzosen immer hübsch «Glosère» intoniert, und Simenon unter anderem auf die literarische Frage zu sprechen, wie man ein bekanntes Genre noch interessant ma-chen kann, sie gelangen aber auch auf eine höhere, moralisch-ethische Ebene, wenn sie diskutieren: «Darf ein Kriminalroman-kommissar der Gerechtigkeit helfen und nicht dem Recht?» Eine Frage, die jede*n Betrachter*in von Krimis oder auch Straf-taten in der Realität beschäftigt, wenn es da rum geht, dass man eine Tat nachvoll-ziehen kann, weil vielleicht der oder die spätere Täter*in vorab zum Opfer des spä-teren Opfers geworden ist. Eine Frage, die sich ein*e Schriftsteller*in von Kriminal-romanen immer wieder stellen muss, schat er bzw. sie doch oftmals über die Emotionen seine Verbindung zur Leserschaft.Das zunächst gewagt scheinende Kon-strukt geht im Fall vollkommen auf und man ist als Leser*in so von Glauser und Si-menon, ihren Diskussionen, aber auch von der erdachten Kriminalgeschichte gefesselt, dass man sich ein weiteres Doppel durchaus vorstellen kann. Andererseits begibt man sich anschliessend ink zum Bücherregal, um noch einmal einen Studer-Roman zu lesen, denn davon wird man so nebenbei auch angext. «Darf ein Kriminalromankom-missar der Gerechtigkeit helfen und nicht dem Recht?» Eine Frage, die jede*n Betrachter von Krimis oder auch Straftaten in der Realität beschäftigt.Georges Simenon und Friedrich Glauser lebten zeitgleich und trafen sich nie. Was wäre aber gewesen wenn?Wenn zwei Schriftsteller sich treffen

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11CRUISER OKTOBER 2021RUBRIKENTITELRUBRIKENUNTERTITELWenn nichtwir, wer dann?Für die Menschen und ihre Rechte. Werde aktiv auf amnesty.ch ANZEIGE

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12CRUISER OKTOBER 2021GESELLSCHAFTMÄNNERSCHNUPFENWenn Erkältung oder Grippe drohen, wirken Männer gerne mal weinerlich und ängstlich. So zumindest sagen manche. Ist dem so? Cruiser wollte es wissen.Echte Kerle kränkeln schnellerBei der Bildersuche nach «Mann + krank» erscheinen in der Bilderdatenbank solche hübschen Exemplare. Im realen Leben sieht aber ein kranker Mann eher weniger apart aus, finden wir.VON JANNE KIESELBACH«Männer haben’s schwer, neh-men’s leicht», sang Herbert Grönemeyer in den 80er-Jah-ren und landete einen grossen Hit. Doch viele verpartnerte, die einen Mann mit dro-hender Erkältung zu Hause haben, erleben eher einen Jammerlappen als einen starken Kerl. So hält sich hartnäckig das Klischee vom Mann, der bei leichten Symptomen gleich schwere Qualen erleidet. Doch wäh-rend sich die männliche Furcht vor kleins-ten Erkältungen in jedem Winter als ver-gnügliches Smalltalk-ema eignet, bleiben die Ursachen für den sogenannten «Män-nerschnupfen» ungeklärt. Könnte am Kli-schee wissenschaftlich etwas dran sein? Wir selbst mussten auf der Redaktion übrigens bei diesem emenvorschlag laut lachen: Nach Corona nun der Männerschnupfen…Wer solchen Fragen nachgeht, landet früher oder später bei den Immunologen. Beatrix Grubeck-Loebenstein von der Uni-versität Innsbruck untersucht seit Langem, wie sich die Immunsysteme von Frauen ➔

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13CRUISER OKTOBER 2021Danya Care GmbH, Badenerstrasse 621, 8048 Zürich, Telefon: +41 (0)44 401 04 07, Mobil: +41 (0)76 393 48 48 Wir vermitteln und beraten Fachleute. Wir unterstützen Sie, damit Ihnen die richtige Wahl leichter fällt. Wir paaren in unserer Tätigkeit Erfahrung, Wissen, Methodik und soziale Kompetenz. Wir setzen uns für Ihre Interessen ein und streben langfristige Partnerschaften an. Wir garantieren absolute Diskretion. Kurzum: Wir sind die geeignete Stellen- vermittlung für Ihren Wunschjob.Für unsere Kunden in der Langzeitpege (mehrere Häuser in der Stadt und im Kanton Zürich) sind wir auf der Suche nach motivierten und qualizierten Fach-kräften. 80 % – 100 % Dipl. Pegefachperson HF/AKP/DNII Fachpersonen Gesundheit (FaGe)Ihre Hauptaufgaben sind: Professionelle Pege und Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner. Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit sämtlichen in der Betreuung und Pege eingebundenen Stellen.Sie verfügen über: Eine abgeschlossene Diplomausbildung HF, DNII, AKP, FaGe Belastbarkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit Berufserfahrung in der Geriatrie- und Lang-zeitpege PC-Anwenderkenntnisse Wir bieten: Zuverlässige(r) und attraktive(r) Arbeitgeber Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten 5 Wochen FerienFühlen Sie sich angesprochen? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!Ihre vollständige Bewerbung mailen Sie bitte an: info@danyacare.chDie Vermittlungs- spezialisten für Pegefachpersonal Danya CareDanya CareANZEIGE

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14CRUISER OKTOBER 2021und Männern unterscheiden. Ihre Ergeb-nisse geben all jenen Männern Honung, die sich in ihrer Angst vor Schnupfen und Fieber nicht ernstgenommen fühlen. «Grob vereinfacht lässt sich feststellen, dass Män-ner durch die Unterschiede in der Immu-nantwort häuger krank werden können als Frauen», sagt Grubeck-Loebenstein.Um diese Schwäche zu verstehen, muss man in die Tiefen des menschlichen Im-munsystems eintauchen. Dringen Krank- heitserreger in den Körper ein, werden sie durch körpereigene Immunzellen be-kämpft. Es gibt grundsätzlich zwei Arten dieser Helfer in der Not: spezische und un-spezische Immunzellen. Erstere sind nur gegen ganz bestimmte Krankheitserreger wirksam – sie sind quasi die Experten auf ihrem Gebiet. Testosteron unterdrückt Immun-systemDoch die Vielfalt der spezischen Immun-zellen hat einen Haken: Von diesenExper-ten gibt es im Körper jeweils nur eine geringe Menge. Um eindringende Krank-heitserreger tatsächlich besiegen zu kön-nen, müssen sie sich millionenfach vermeh-ren. Und genau hier kommt der Unterschied zwischen Frauen und Männern zum Tragen.Während das weibliche Hormon Öst-rogen die Vermehrung der spezischen Im-munzellen unterstützt, wirkt sich das männliche Hormon Testosteron genau ge-genteilig aus. «Östrogen stimuliert das Im-munsystem, Testosteron hingegen unter-drückt es. Das Immunsystem von Frauen reagiert deshalb schneller und aggressiver gegen Krankheitserreger als das von Män-nern», erklärt Marcus Altfeld vom Heinrich-Pette-Institut in Hamburg. Und: Je höher der Testosteron-Spiegel, desto mehr wird das männliche Immunsystem geschwächt.Über die Ursachen dieses Unter-schieds zwischen den Geschlechtern kön-nen die Forscher nur vage Aussagen ma-chen. Altfeld verweist darauf, dass sich das menschliche Immunsystem über Jahrmilli-onen entwickelt habe. Für eine mögliche Erklärung müsse man daher weit zurückbli-cken: «Unsere Vorfahren in der Steinzeit lebten in gemeinsamen Höhlen und setzten sich Gefahren aus. Die Aufgabe des weibli-chen Immunsystems war es, das ungebore-ne oder neugeborene Kind besonders zu schützen.» Dieser Zusammenhang könnte auch den Einuss der Hormonaktivität er-klären, weswegen junge Frauen geschützter sind als alte.Die geschlechterspezischen Unter-schiede in der Immunantwort können also eine wichtige Begründung dafür liefern, warum Männer für viele Krankheiten an-fälliger sind als Frauen - und zwar nicht nur für Erkältung und Grippe. Doch die Anfäl-ligkeit allein mit dem Testosteron-ge-schwächten Immunsystem zu erklären, würde zu kurz greifen. «Auch weitere Fakto-ren spielen eine Rolle: Männer leben immer noch risikoreicher, sie ernähren sich unge-sünder und sie lassen sich weniger diszipli-niert impfen», sagt Grubeck-Loebenstein. Kurzum: Gänzlich können sich Männer nicht auf die Natur berufen… Was aussieht wie ein «einfacher» Schnupfen, lässt viele Exemplare der männlichen Spezies heftig leiden.«Östrogen stimuliert das Immun-system, Testosteron hingegen unterdrückt es. Das Immun-system von Frauen reagiert des-halb schneller und aggressiver gegen Krankheitserreger als das von Männern.» Marcus AltfeldGESELLSCHAFTMÄNNERSCHNUPFEN

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15CRUISER OKTOBER 2021gaycity.chWhere to go in the little big cityCRANBERRYBar Metzgergasse 3 www.cranberry.ch16TIP TOP BARDie Schlager Bar Seilergraben 13www.tip-top-bar.ch Dienstag – Samstag ab 18.30 Uhr15PARAGONYAWellness Club Mühlegasse 11www.paragonya.ch12PREDIGERHOFbistro – barMühlegasse 15 www.predigerhof.ch13MACHOCity ShopHäringstrasse 16 www.macho.ch11CHECKPOINTGesundheitszentrumKonradstrasse 1 www.checkpoint-zh.ch044 455 59 109CHECKIN HELVETIAPLATZStauffacherstr. 948004 Zürich044 500 46 46www.mycheckin.ch7PARACELSUSApotheke & DrogerieLangstrasse 122paracelsus@bluewin.ch044 240 24 058INFINITYBar + Lounge auf drei EtagenZähringerstrasse 118001 Zürich www.infinity-bar.ch14LEONHARDS-APOTHEKEStampfenbachstr. 7www.leonhards.apotheke.ch044 252 44 2010MOUSTACHEDie Sauna für Männer Engelstrasse 4 www.moustache.ch(Nachtsauna jeden Fr / Sa)12BAROMETERDie Lounge-Bar im Kreis 4Brauerstrasse 48www.barometer.barDi-Do: 18.30-01.00Fr+Sa: 18.30-03.30BEAUTY LOUNGE FOR MENHaarentfernung, Kosmetik, Anti-Aging und BodyformingKalkbreitestrasse 42www.blfm.ch 079 533 41 016Hier könnteDein Betrieb stehen!Einfach Mail an info@zbiro.chMED. DENT. KLAAS FRIEDELHeinrichstrasse 239Mit Tram 4/8/13/17 bis Escher-Wyss-Platz www.swissdentalcenter.ch 043 444 74 0054W W W . M E N B O D Y W O R K . C HMen BodyworkTANTRAMASSAGEMEN BODYWORKMassagen & Tantra für MännerSchiffbaustrasse 9awww.menbodywork.ch076 222 66 883BRONX CLUBThe new Gay ClubKernstrasse 60www.bronx-club.chInstagram: bronx_club_Mi: 00-04Do/Fr/Sa: 22-04 oder längerGaycity_Cruiser_Dezember_2019.indd 2Gaycity_Cruiser_Dezember_2019.indd 2 12.12.19 21:0712.12.19 21:07ANZEIGE

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16CRUISER OKTOBER 2021BUCHTIPPBryan Washington: Dinge, an die wir nicht glauben. Kein & Aber 2021.Preis CHF 31.90 ISBN 978-3-0369-5847-7VON BIRGIT KAWOHLBarack Obama hatte Bryan Washing-tons Short Stories auf seiner Lese-liste, Sunil Mann erwähnt den Ro-man auf Instagram. Man hat schon das Gefühl, dass man keinesfalls mehr zugeben darf, den 1993 in Kentucky geborenen Autor nicht zu kennen, gilt er doch als so etwas wie die «neue Stimme» der USA mitten in Zeiten von Rassendiskriminierung und #Me-too-Bewegung. Gleichzeitig spricht Washington aber ein ema an, dass wir schon in der Lite-ratur der Antike nden: das Zuhause, manchmal auch als Heimat thematisiert, also etwas einerseits sehr klar Deniertes – näm lich die Adresse, die im jeweiligen Pass steht –, andererseits aber auch etwas überaus Emotionales.Fragt man eine Reihe von Menschen, was sie unter Zuhause verstehen, so wird man eine Vielzahl von Antworten erhalten, jede*r verbindet damit etwas Anderes. Für manche ist es ein bestimmter Geruch, für andere ein typisches Essen, ein Mensch, eine Landschaft... Die Liste liesse sich noch länger fortsetzen.Die Protagonisten des eben erschiene-nen Romans von Washington kommen aus unterschiedlichen Welten: Benson, ein schwarzer Kindergärtner aus Houston, und Mike, ein Koch mit japanischen Eltern. Bei-de haben sich gefunden und leben zusam-men, aber irgendwie nicht mehr wirklich gemeinsam. Mike hat Aären, Ben kann dies nicht thematisieren, statt zu streiten, lassen sie eher Dinge durch die Luft sausen, und statt sich zu versöhnen, haben sie Sex. Sie merken beide, dass es kriselt, dass sie zu wenig miteinander reden, dass die gemein-same Wohnung ihnen irgendwie kein Zu-hause mehr ist. Dann sagt sich Mikes Mutter aus Japan zu Besuch an und ihr Sohn verschwindet im selben Moment zu seinem an Krebs er-krankten Vater. Ben hockt nun alleine mit der ihm fremden Frau in der Wohnung. Die beiden nähern sich an und lernen sich und Mike auf ihre Art besser kennen.Da geht es auch um die allgegenwärti-gen Fragen der Schwulen: Wie leben meine Eltern mit meiner Sexualität, wie werde ich akzeptiert und was mache ich aus meinem Leben. Und doch ist es keine typische Co-ming-of-Age-Story, dazu sind die Protago-nisten zu alt und zu gesetzt in ihren Lebens-umständen. Aber genau das ist es ja häug, was das queere Leben auf Dauer belastet.Washington schreibt zudem eine Ge-schichte, wie sie uns auf beziehungstechni-scher Ebene bekannt vorkommt. Man ndet eine Liebe, zieht zusammen und nach eini-gen Jahren – Ben und Mike sind seit vier Jah-ren zusammen – ist irgendwie die Luft raus. Man müsste kämpfen, sich bemühen, aber aus diversen Gründen macht man dies oft nicht, sei es aus Bequemlichkeit oder aber auch aus Angst vor der Wahrheit, vor Verän-derung. Diese Situation ist im Roman sehr plastisch eingefangen.Allerdings nden wir hier keine Story, in die wir uns hineinfallen lassen könnten, zu kurz sind die Einblicke in verschiedene Situationen, zu sprunghaft die Erzählweise. Dies kommt dem echten Leben sicherlich sehr nah, lesetechnisch ist das Ganze auf-grund dieser Bauweise etwas anstrengend, zumal auf einer Länge von nahezu 400 Sei-ten. Ebenso wie Ben muss man immer auf dem Sprung sein, vom heimatlichen Herd zum Kindergarten zum Treen mit Bens Va-ter treiben einen die kurzen Abschnitte stakkatomässig durch die Seiten. Und dann ist man froh, dass am Ende doch noch «Ich liebe dich» gesagt werden kann, was einem die Honung auf die Liebe und das Leben bestätigt. Da geht es auch um die allge-genwärtigen Fragen der Schwu-len: Wie leben meine Eltern mit meiner Sexualität, wie werde ich akzeptiert und was mache ich aus meinem Leben.Eine schwule Lovestory zwischen einem Schwarzen und einem Mann mit japanischen Wurzeln. Washington entführt seine Leser*innen ins reale Leben.Was bedeutet Zuhause?KULTURBUCHTIPP

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17CRUISER OKTOBER 2021JETZT BESTELLENUNTERdiversumverlag.chTia Adam ist Fernsehköchin aus Leidenschaft. Ihre Mission: authentische, gesunde Küche für die Nation. Sinkende Einschaltquoten, junge Hipster und gierige Produzenten bringen ihre heile Welt bald ins Wanken - Tia Adam soll abgesetzt werden. Wenig hilfreich für Tia sind die zahlreichen Giftmorde, die im Dunstkreis des Medienstars geschehen.«Tödliche Intrigen» ist ein amüsanter und rasanter Stadt-Krimi über die Mediengesell-schaft im 21. Jahrhundert, die merkwürdigerweise immer noch an alten Werten und Klischees festhält - und eine packende Geschichte über Schuld, Unschuld und Sühne. Es ist das erste Buch nach Dekaden seit Haymo Empls Bestsellern «Milzbrand» und «Attila». Tödliche IntrigenISBN 978-3-9524753-4-8CHF 19.90Erhältlich in jeder gutenBuchhandlungwww.diversumverlag.chANZEIGE

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18CRUISER OKTOBER 2021Butherich, ein Meister des Waffenhandwerks, war stämmig und muskulös. Wer nehmen an, dass er etwa so ausgesehen habe.Ein schwuler Wagenlenker, ein attraktiver Sklave, ein mächtiger römischer Heerführer und der Kaiser von Rom: Lasst das Drama beginnen!Lynchmord für das schwule IdolSERIEHOMOSEXUALITÄT IN GESCHICHTE UND LITERATUR

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19CRUISER OKTOBER 2021VON ALAIN SORELDie meisten haben den Filmklassiker Ben-Hur mit Charlton Heston in der Titelrolle einmal gesehen. Höhe-punkt ist das legendäre Wagenrennen zwi-schen dem jüdischen Fürsten Judah Ben-Hur und dem hartherzigen römischen Tribun Messala. Als sie den Wettkampf in Jerusalem austrugen, waren die einstigen Busenfreunde längst Todfeinde geworden. Die unterschwellig vorhandene homoeroti-sche Neigung zwischen Ben-Hur und Mes-sala hatte die Feindseligkeit zwischen römi-schem Besatzungsregime und der von ihm unterdrückten jüdischen Bevölkerung in Jerusalem nicht überwinden können. Es gab im Circus nur den Sieg für den einen und den Tod für den anderen …Fangemeinde eines WettkämpfersWagenlenken war eine Kunst im Römischen Imperium. Auch in der Stadt essaloniki beherrschte sie einer in dieser Zeit beson-ders gut. Er hatte die Pferde immer im Gri. Hielt die Zügel fest in der Hand. Nichts konnte ihn auf dem Streitwagen aus dem Gleichgewicht werfen. Er gewann Rennen um Rennen. Deswegen war er der Liebling des Volkes. Denn Wagenrennen waren nicht nur eine Zerstreuung für die Herrschenden, sondern Ablenkung auch für die Regierten. Brot und Spiele. Dimitrios war jedes Mal stolz, wenn er gewann. Er wusste, er war der Beste seines Fachs. Und jeder Sieg stärkte auch seine soziale Stellung, was nur von Vorteil sein konnte unter den Römern und den Griechen essalonikis. Er war sich sicher, auch heute wieder, an diesem heissen Sommertag des Jahres 390 n. Chr., zu triumphieren. Aber dann klopfte es, draussen standen Bewa-nete des römischen Heermeisters Butherich. Die aufgeladene Menschenmenge wartete vergeblich im Hippodrom auf ihr Idol. Dann verbreitete sich das Gerücht wie ein Laueu-er unter seinen Fans: Dimitrios sei festge-nommen worden. Butherich kannte den Wagenlenker. Jedes Mal nach einem Sieg hatte er ihn zu sich auf die Bühne rufen lassen, um ihn zu bekränzen, mit einem Beutel Geld zu beloh-nen und mit ihm zu plaudern. Eine Chronik überliefert, dass Dimitrios dem Ozier Avancen eindeutiger Art gemacht habe. In der Stadt wusste man, dass der Wagenlen-ker schwul war. Erkannte der Truppenchef im anderen einen Gleichgesinnten? Spürte er Gefühle, wie er sie nie für möglich gehalten hätte, geriet er gar aus der Fassung deswegen? Klopfte sein Herz für Dimitrios? Butherich, ein Meister des Waenhandwerks, war stäm mig und muskulös. Der Wagenlenker schlank und von eleganter Wendigkeit. Schickte der Kommandant am Abend vor ➔ Der Wagenlenker machte dem Offizier eindeutige Avancen.SERIEHOMOSEXUALITÄT IN GESCHICHTE UND LITERATURANZEIGE

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20CRUISER OKTOBER 2021dem geplanten Rennen einen Diener zum Wagenlenker? Wollte er es jetzt einfach wis-sen und liess eine Einladung für ein Essen nach dem morgigen Spektakel im Hippo-drom überbringen? Sollte es so gewesen sein, hätte er aber nicht ausgerechnet einen hochgewachsenen braungebrannten Bur-schen als Überbringer aussuchen sollen. Denn der Wagenlenker war heiss und ganz oensichtlich nicht auf Butherich xiert. Quälende Enge statt Rausch der GeschwindigkeitDie Quellen sind dürftig, aber verbürgt ist auf jeden Fall, dass ein junger Mann aus dem Gefolge des Oberbefehlshabers in eine Situation geriet, in der er mit Dimitrios al-lein war. Der musste den Sklaven von früher gekannt haben. Wahrscheinlich hatte ihn der Wagenlenker stets in der Umgebung des Generals gesehen. Auf jeden Fall tauchte Butherichs Ge-folgsmann erst nach vielen Stunden wieder auf. Verwirrt, in aufgelöstem Zustand. Es hiess, er habe gesagt, von Dimitrios mehr-fach vergewaltigt worden zu sein. Der Spit-zenmilitär, bebend vor Zorn – war er eifer-süchtig? –, fackelte nicht lange: Er schickte seine Häscher und liess den Wagenlenker festsetzen. Der erlebte nun nicht einen neu-en Rausch der Geschwindigkeit, sondern zermürbenden Stillstand in einer Zelle, un-terbrochen bloss durch Folter.Inferno mit Tausenden von TotenDoch nun entluden sich die ohnehin vor-handenen Spannungen in der Stadt in einer Orgie der Gewalt. Ein gnadenloses Morden begann. Dem Volk gingen sportliche Wett-kämpfe über alles, die hatten stattzunden, gleichgültig, ob sich jene, die sie bestritten, etwas hatten zuschulden kommen lassen oder nicht. Die Fans wollten ihren Spass ha-ben und deshalb ihren Wagenlenker wieder in Aktion sehen – sofort. Andernfalls waren sie bereit zu randalieren. Butherich gab nicht nach – und war einen Moment lang unvorsichtig. Ein ausser Rand und Band geratener Mob wurde seiner und eines an-deren Oziers habhaft, bespuckte beide, schleifte sie durch die Stadt und lynchte sie schliesslich. Das rief nun den römischen Kaiser eodosius den Grossen auf den Plan, der das von ihm erreichte Gefüge des Ausgleichs für sein Herrschaftsgebiet gefährdet sah: Butherich war ein Gote, de-nen eodosius Autonomie gewährt hatte im Austausch gegen die Bereitschaft, den Römern Soldaten und Landarbeiter zu stel-len. Der Kaiser wollte diese Tat nicht unge-straft lassen, weil er sonst nachhaltige Er-schütterungen des Imperiums etwa in Form von Aufständen befürchtete. Bischof nimmt Partei für schwulen WagenlenkerAlso holte die Staatsmacht zum Gegen-schlag aus. eodosius ordnete unverzüg-lich eine Strafaktion an. Es hiess, der dem Christentum verpichtete Kaiser habe sie alsogleich bereut und den Befehl auch auf Intervention der Kirche hin rückgängig ge-macht, aber es sei zu spät gewesen. Die goti-schen Truppen wurden zur Soldateska, lockten die vergnügungssüchtigen Leute unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in das Hippodrom von essaloniki und rich-teten ein fürchterliches Massaker an. Ge-trieben von Blutdurst, setzten sie das Ge-metzel danach in der Stadt fort. Die Zahl der Toten wird mit 7000 angegeben, Familien wurden umgebracht, auseinandergerissen, traumatisiert. Doch jetzt geschah etwas Unerhörtes für die damalige Zeit. Der Bischof von Mai-land, Ambrosius, war empört über das Mas-saker und liess den Kaiser nicht mehr zur Messe zu – so lange, bis er Busse getan habe. eodosius kam dieser Auorderung nach. Die junge Kirche wies die alte weltliche Macht Rom in die Schranken. Ein Bischof hatte ein Massaker an Menschen verwerf-lich gefunden, die für einen homosexuellen Wagenlenker auf die Strasse gegangen wa-ren. Keine Selbstverständlichkeit damals. Die Spuren des Wagenlenkers und des Dieners von Butherich aber haben sich im Laufe der Zeit verüchtigt. Wagenlenken war eine Kunst im römischen Imperium.Er sei von Dimitrios mehrfach vergewaltigt worden.HOMOSEXUALITÄT IN GESCHICHTE UND LITERATURMehr oder weniger versteckt findet sich das Thema Männerliebe in der Weltgeschichte, der Politik, in antiken Sagen und traditionellen Märchen – aber auch in Kunst, Wissenschaft, Technik, Computerwelt. Cruiser greift einzelne Beispiele heraus, würzt sie mit etwas Fantasie, stellt sie in zeitgenössische Zusammenhänge und wünscht bei der Lektüre viel Spass – und hie und da auch neue oder zumindest aufgefrischte Erkenntnisse. In dieser Folge: Irren und Wirren zwischen Waffenkünstlern, Wagenlenkern und anderen kernigen Römern.SERIEHOMOSEXUALITÄT IN GESCHICHTE UND LITERATURszene & kulturBild © PD

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szene & kulturCRUISER SZENE: AM PULS DER LGBT*-COMMUNITY. AKTUELL, INFORMATIV UND MITTENDRIN.Bild © PD

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22CRUISER OKTOBER 2021MUSIKNEUE CD VON ABBAVON ANN-KRISTIN WENZEL / GREGOR THOLL / BIRGIT KAWOHL / HAYMO EMPL UND SO ZIEMLICH JEDEM MITGLIED DER CRUISER-REDAKTIONVor acht Jahren, damals wurde ihre erste Single, «Ring Ring (Bara Du Slog En Signal)», 40 Jahre alt, misteten ABBA ihre Dachböden und Kellerräume aus und liessen sich ihr eigenes Museum auf der Insel Djurgarden errichten. Darin steht seither das rote Festnetztelefon, das sie zu «Ring Ring» inspiriert hatte. Dort hängen ihre ausgefallenen Hosenanzüge. Die Ku-ratoren haben die Grand-Prix-Bühne von Als wären sie nie weg gewesen: Die ersten neuen Songs vonABBAklingen so, wie Fans es wohl erhofft haben. Mehr Nostalgie war selten. «Voyage» in die gute alte Zeit ABBA elektrisiertBrighton nachgebaut, auf der sie mit «Water-loo» berühmt geworden waren, ihr Polar-Studio in Stockholm und ihr Sommerhaus auf Vigsö. Damit waren sie dann doch, wie man so sagt, Geschichte.Schon nach wenigen Stunden haben Millionen die beiden neuen ABBA-Songs bei YouTube angeklickt. Es ist eine Sensati-on im Musikkosmos. Die legendäre schwe-dische Pop-Band veröentlicht zwei neue Lieder, kündigt ein neues Album an und in London ausserdem eine rund anderthalb-stündige Show mit 22 Songs, in der ab Mai 2022 digitale Abbilder/Avatare (sogenannte Abbatare) der vier Musiker von einer zehn-köpgen Liveband begleitet werden sollen.Alle Rekorde gebrochenFür viele Fans wird ein Traum wahr:«Als sie das erste Lied angestimmt haben, liefen bei Bei den Konzerten handelt es sich nicht wie oft vermutet um Hologramm-Gigs! Die Abbatare sollen eine ganz andere «Körperlichkeit» als Hologramme haben, die bisher auf Bühnen eingesetzt wurden. Das Aussehen der Bandmitglieder wurde gemäss eigenen Angaben auf den Stand von 1979 gebracht.Bild links © Industrial Light Magic / Bild rechts © PD

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23CRUISER OKTOBER 2021MUSIKNEUE CD VON ABBAuns allen die Tränen», erzählt Regina Gra-funde. Die 55-Jährige aus Niedersachsen hat in Berlin zusammen mit anderen gela-denen Fans die Londoner «ABBAVoyage»-Veranstaltung verfolgt, bei der Benny An-dersson und Björn Ulvaeus die Rückkehr ankündigten. «Es war so wunderschön, als Frida anng zu singen. Hinterher lagen wir uns in den Armen.»Nach ihrer Trennung im Jahr 1982 hat-ten ABBA immer wieder ausgeschlossen, noch einmal zusammenzukommen. Über-raschend teilte die Popgruppe dann 2018 mit: «Es war so, als ob die Zeit stillgestanden habe, und wir waren nur für einen kurzen Urlaub weg.» Damals verrieten Agnetha Fältskog, Benny Andersson, Björn Ulvaeus und Anni-Frid «Frida» Lyngstad (deren Vor-namen als sogenanntes Akronym den Bandnamen ABBA ergeben), zwei neue Songs aufgenommen zu haben.Fans waren elektrisiert. Und mussten nochmals drei Jahre warten. Doch jetzt, wenn sie «Don’t Shut Me Down» und «I Still Have Faith In You» hören, verstehen Millio-nen, was mit der gefühlt kurzen Abwesen-heit von Agnetha (heute 71), Benny (74), Björn (76) und Anni-Frid (75) gemeint war. Es sind Songs, die wie aus einer Zeitkapsel der späten 70er-Jahre in unsere Gegenwart gesprungen zu sein scheinen. Kurz nach-dem der Ticketverkauf startete, wurde klar dass hier etwas monumentales im Gange ist – noch nie wurden ein England so viele Tickets in so kurzer Zeit verkauft. Als wären sie nie weg gewesen«Sie hören sich genauso an wie früher. DerABBA-Sound ist absolut zeitlos und be-rührt mich immer wieder», sagt Grafunder, die einen internationalen Fanclub für die Band leitet.Viele trauen ihren Ohren kaum: Ist das jetzt gerade das Jahr 2021 oder 1978? Pas-send dazu heisst das neue Album, das für Anfang November angekündigt worden ist, auch noch «Voyage», also auf Deutsch «Rei-se». Und die Musik ist wie eine Reise, eine bon voyage in die Vergangenheit - in die gute alte Zeit, wie wohl manche denken.Bei der weltweit übertragenen Präsentation der Reunion und der neuen Songs waren über 2 Millionen Menschen direkt oder indirekt vor dem TV oder auf Youtube dabei.Es sind Songs, die wie aus einer Zeitkapsel der späten 70er- Jahre in unsere Gegenwart gesprungen zu sein scheinen.Die 70er-Jahre werden in (West-)Deutschland gerne verklärt: Dann wird we-niger an die Konjunkturkrise, die Ination und den RAF-Terrorismus gedacht als an sexuelle Befreiung, Schlaghosen und die freche Kinderserie «Pippi Langstrumpf» mit Inger Nilsson. Die schwedische TV-Serie lief in der Bundesrepublik ab 1971. Schweden war in den 70ern das sozialdemokratische Vorzeige- und Sehnsuchtsland. Der Spit-zensteuersatz lag bei bis zu 85 Prozent. Schweden, das war Wohlfahrt, Volvo, Ikea, Astrid Lindgren,ABBA-Pop. Genau gleich in der Schweiz: ABBA allüberall.Online häufen die Kommentare bei YouTube in vielen Sprachen: «Dass ich das noch erleben darf. Wie Geburtstag, Weihnachten und Silvester gleichzeitig», schreibt ein Mann, der ergänzt, auch ein 50-Jähriger dürfe mal weinen. «Das Leben in diesen schwierigen Zeiten ist wieder heller und bunter.» Und ein anderer Herr gesteht: «ABBA ist wieder da und mit ABBAmeine Jugend und all’ die vergessen geglaubten Gefühle.»Patricia Dreyer beim «Spiegel» gab da-gegen zu, damit zu hadern, «dass wir als Gesellschaft ständig Dinge tun, weil wir es können, und uns nicht fragen, ob es tat-sächlich sinnvoll ist»: «Warum schon wie-der etwas beleben, das seine Zeit doch hatte? Was abgeschlossen war, perfekt nicht nur in seiner Vollendung, sondern weil es endlich war.»In der Schweiz hatten ABBA viele Nummer-eins-Hits in den Jahren zwischen 1974 und 1981: «Waterloo», «S.O.S», «Mam-ma Mia», «Fernando», «Dancing Queen», «Money, Money, Money», «Knowing Me, Knowing You», «Super Trouper» und «One of Us» - um nur einige zu nennen. Und auch heute noch wird in Petras TipTop Bar in Zürich mindestens einmal pro Abend ir-gendein ABBA-Knaller gespielt.Doch auch andere Lieder wurden Kult, füllen noch heute auf Familienfesten oder anderen Partys die Tanzäche, da-runter «Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)», «Voulez-vous», «Chiqui-tita», «I Have A Dream», «Summer Night City», «e Winner Takes It All», «ank You For e Music» und jedes Silvester «Happy New Year».ABBA zählt zu den erfolgreichsten Bands überhaupt. Es begann 1974 beim Eu-rovision Song Contest im südenglischen Seebad Brighton. In den Folgejahren wur-de ABBA europäischer Konsens-Pop. Die Lieder wurden immer wieder gecovert oder benutzt, etwa von Stars wie Cher (Album «Dancing Queen», 2018), Madonna (der Hit «Hung Up», 2005), den Fugees («Rumble In e Jungle», 1997) oder Erasure («ABBA-esque», 1992). ➔

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24CRUISER OKTOBER 2021MUSIKNEUE CD VON ABBADas Musical «Mamma Mia!» mitABBA-Hits und dessen Verlmung mit Meryl Streep und Amanda Seyfried festigte in den Nullerjahren ältere Fans und gewann auch jüngere für die Ohrwürmer hinzu. Viele die-ser Leute sind nun gerührt. Und ABBA scheint sich auch an sie alle zu richten. Im Text von «Don’t shut me down» heißt es nämlich übersetzt: «Und jetzt siehst du ein anderes Ich, ich wurde neu geladen». Und: «Ich bin wie ein Traum in einem Traum, der entschlüsselt wurde; Ich wurde entzündet, ich brenne, schalt mich nicht aus.»Braucht es so eine Show?Die Frage stellt sich natürlich schon ein biss-chen, warum ABBA sich derart inszeniert. Geld brauchen sie alle nicht, Erfolg hatten und haben sie alle. Wir haben ein bisschen auf der Cruiser-Reaktion herumgefragt und Shehab, nicht gerade der grösste ABBA-Fan, hat es auf den Punkt gebracht: «Sie beab-sichtigen, das virtuelle Konzertprojekt zu starten - arbeiten hart dafür und investieren in neue Technologien und ruhen sich dann aus, während die ABBAtars die Arbeit ma-chen, ohne dass sie selbst singen müssen, eine Art nachhaltige Ressource ihrer Karrie-re. Geldverdienen während man rumsitzt, so quasi». Und fügt an: «Das haben sie ja schon bei Mama Mia so gemacht».Die beiden neuen Songs werden als Teaser für das neue Album veröentlicht, das das Herzstück ihres virtuellen Konzerts sein wird. Ich denke, das ist ihr Investitions-projekt, das ihnen Geld bringt und ihren Ruhm zeitlos wiederbelebt. Sie zeigen in diesem Song, wie gut die CGI (Avatare) ge-staltet sind, um die Fans anzulocken, seien es nostalgische alte Leute oder die junge Generation, die ihren Song kennt und sich für etwas Avantgardistisches in der Techno-logie begeistern würde. Es ist also sehr, sehr clever.» Und Moel ndet: «Der klassische Vorab-Beweis und Machbarkeit: Veröent-lichung von zwei Songs des neuen Albums, um die Reaktion der Leute zu sehen und tes-ten und somit sicher zu gehen, dass es er-folgreich sein wird.»«Aber warum zeigen sie sich nicht so wie sie sind? Alt?» Kurzes Schweigen im Cruiser-Kaeekränzchen. Weil kein Mensch eine 71-jähirge Agnetha sehen möchte?»«Ich fand diese ‹Wiedergeburt› von vornherein nicht gut. Ich denke, sie hatten ihre Zeit, die sie 100 % genutzt haben und dann sollte es auch gut sein. Früher war es so, dass man an ABBA ihre momentanen Lebensumstände an den Songs und an ihnen ablesen konnte, das war ehrlicher Kitsch, heute ist es für mich nur noch Fake», brummelt die stellvertretende Chefredak-torin und schaltet erst einmal die Musik aus. Wenn schon, denn schon: ABBA bauen in London derzeit ihr eigenes Theater für die Konzertaufführungen.Das neue Album Voyage wird am 5. November veröffentlicht. Es ist die erste Studioproduktion von ABBA seit 40 Jahren.Bilder © PD

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Viele Männer leiden unter Männerbrüsten und haben Angst, ihren Oberkörper zu zeigen. Dies muss nicht sein: Es gibt einfache, minimal-invasive Behandlungsmöglichkeiten, um “man boobs“ für immer zu entfernen. Schätzungsweise jeder zehnte Mann leidet – oftmals im Stillen – unter Männerbrüsten. Für die Betroffenen ist das Problem sehr belastend: Sie fühlen sich unwohl in ihrer Haut und ziehen nur ungern ihr Oberteil aus. Auch wenn der Oberkörper bedeckt ist, sind Männerbusen oft ersichtlich. “Man boobs“ werden von vielen Menschen als ästhetisch unattraktiv empfunden. Die sogenannte Gynäkomastie bezeichnet eine Vergrösserung der Brustdrüse beim Mann, die meist von zusätzlichen Fetteinlagerun-gen begleitet wird. Typisch ist, dass weder Sport noch Diät etwas an der Form der Männerbrust verändern können. Die Gynä-komastie tritt sowohl bei schlanken als auch bei übergewichtigen Herren auf, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Selbstbewusstseins führen kann. Die Haupt-ursache liegt meistens in hormonellen Fehlsteuerungen, aber auch die Einnahme von Hormonen (z.B. durch Ernährung) sowie Übergewicht können Auswirkungen auf die männliche Brust haben. Die Behandlung der Gynäkomastie ist in fast allen Fällen ambulant und minimal-inva-siv möglich: Für ein optimales Ergebnis müssen zwei unterschiedliche Verfahren miteinander verknüpft werden. Am Anfang steht die Absaugung des überschüssigen Fettes im Brustkörper. Häufig basiert das störende Volumen jedoch (auch) auf dem überproportionalen Drüsengewebe, welches nur selten durch die Fettabsaugung alleine reduziert werden kann. In vielen Fällen ist es deshalb notwendig, den Drüsenkörper durch einen Millimeterstich in der Brustwar-ze vollständig zu entfernen. Der gesamte Eingriff ist schmerzfrei und dauert ungefähr eine Stunde, die Nachbehandlung besteht aus einem Verband für 24h. Direkt nach dem Eingriff kann der Patient nach Hause und am nächsten Tag zur Arbeit. Je nach Erschlaffung des Gewebes und der Grösse der Männerbrust lohnt es sich, die Haut zusätzlich zu straffen. Hierfür empfeh-len wir bei der Männerbrust den Einsatz eines Lasers. Ausgewählte Laserfrequen-zen erhitzen gezielt die Bindegewebestruk-turen unter der Haut und führen so zur optimalen Straffung. Das Ergebnis: Die Haut zieht sich perfekt zurück.Kosten: ab CHF 4000.00 (wird nicht von der Krankenkasse übernommen) Dr. Linde ist einer der bekanntesten Schönheitsärzte in der Schweiz und ein international anerkannter Ästhe-tik-Experte mit über 25 Jahren Erfah-rung. Er ist auf die Behandlung von Fettpolstern, Falten und Veränderun-gen der Haut mit neuesten, innovati-ven Technologien spezialisiert. Dr. Linde fokussiert sich seit Jahrzehn-ten auf die Behandlung von Männern und ist unter anderem Mitgründer der The Gentlemen's Clinic.Für weitere Infos: www.lipoclinic.chvorher nachherDas erste Beratungsgespräch ist immer kostenlos und unverbindlich. Nie mehr unter Männerbrüsten leiden! ADVERTORIAL

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26CRUISER OKTOBER 2021KULTURTHEATER IM SCHIFFBAUWu Tsang und ihre Gruppe «Moved by the Motion» g ehen im Zürcher Schauspielhaus bildmächtig dem «Orpheus»-Mythos nach.Gedoppelt, gespiegelt, gebrochen ...VON VALERIA HEINTGESDie Hauptrolle spielt der Spiegel. Rie-sengross bedeckt er fast die gesamte Rückseite der Schibau-Box. Leicht gekippt hängt er da – und zeigt alles, was auf der Bühne stattndet, noch einmal. Doppelt die vier Lichtlinien am Rand, die in der Mit-te ein grosses, schwarzes Quadrat lassen. Doppelt später der Kreis, zu dem sich das Quadrat rundet. Doppelt auch dann der schwarze Punkt, bis auch der verschwindet und nichts mehr undurchdringlich in der Mitte wabert. Doppelt auch später die Un-terwelt, die sich önet in dieser «Orpheus»-Inszenierung von Wu Tsang und ihrer Gruppe «Moved by the Motion» in der Schibau-Box des Zürcher Schauspielhau-ses. Denn die Unterwelt liegt hier schlicht unten, unter dem Boden: Platte für Platte Mit einem Blick zurück verbannt Orpheus seine geliebte Eurydike unwiederbringlich in die Unterwelt und stürzt sich selbst damit in tiefe Trauer. Die Geschichte des mythischen Sängers trifft sich mit der langjährigen Auseinandersetzung der «roving band» «Moved by the Motion» (Wu Tsang, Tosh Basco – hier im Bild, Josh Johnson, Asma Maroof, Patrick Belaga, u.a.) mit gesellschaftlichen Sichtbarkeiten.Bilder © Diana Pfammatter

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27CRUISER OKTOBER 2021KULTURTHEATER IM SCHIFFBAUheben die Techniker den Boden ab, die Ge-stänge, die ihn halten. Legen schliesslich – in etwas lange währender Zeit – den ganzen tieferliegenden Untergrund frei. Des Spie-gels Aufgabe ist es dann, den Zuschauern zu zeigen, was sich da unten, jenseits ihres Blickwinkels abspielt. Noch unter den Wur-zelballen der Bäume, die tatsächlich zu se-hen sind. Dort verliert Orpheus seine Eury-dike. Wieder und wieder... Wu Tsang und «Moved by the Motion» gründeln tief in ihrer ersten Inszenierung, die ins Repertoire gehen und den derzeit recht ausgedünnten Zürcher Spielplan an-reichern wird. Es interessiert sie der Um-gang mit dem griechischen Mythos an sich: Was bedeutet er heute noch? Was bedeutet er für queere Menschen, was für solche mit nicht-weisser Hautfarbe? Und was über-haupt sagt Eurydike zu all dem? Wird sie überhaupt gefragt oder entscheidet der Mann wieder einmal allein? Und Wu Tsang fragt: Wer alles hat sich schon mit diesem Mythos vom liebenden Sänger beschäftigt, dem es gelingt, seine Geliebte aus der Unterwelt zu holen und der sie dann aus eigener Dummheit doch ver-Ein Spiel mit Visionen: Die Personen erscheinen doppelt, hier Thelma Buabeng und Steven Sowah.liert? Die Antwort ist klar: Es waren viele. Von Claudio Monteverdis «Orpheus», der in manch einem chronologisch-geordneten Opernführer als erstes Werk aufgeführt wird, bis zum Roman «Einstein Intersec-tion» von Samuel R. Delany. Delany ruft letztlich dazu auf, sich von den alten My-then zu emanzipieren und eigene zu nden. Dieser Aussage folgt Wu Tsangs «Orpheus» weitgehend; der Autor des Werks, das 1967 als bester Science-Fiction-Roman mit dem Nebula Award ausgezeichnet wurde, kommt im Bühnenlm zu Wort, mit einem Zitat über die Grausamkeit von Religionen im Allgemeinen und monotheistischen im Besonderen. Auf der Leinwand, die das Freilegen der Unterwelt verdeckt, unterhalten sich im Film auch Tosh Basco und elma Buabeng als verdoppelte, aber doch recht unter-schiedliche Eurydikes. Ihr Tenor ist eindeu-tig: Es gefällt ihnen in der Unterwelt mit ih-rer relaxten Atmosphäre, der Ruhe und der fehlenden Hektik. Man könnte den Zustand der beiden auch mit dem «Underground», der queeren Club-Subkultur assoziieren, in dem sich die Mitglieder von Wu Tsangs ➔ ANZEIGE

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28CRUISER OKTOBER 2021KULTURTHEATER IM SCHIFFBAUGruppe «Moved by the Motion» kennenge-lernt haben. Ganz zu Beginn des Abends fällt das Wort «Club», das zwanglose Herumstrei-fen der Akteure ist halb eben das, halb wirkt es wie das Abchecken und Kennenlernen zu Beginn eines (jeden) Dating-Abends. Vieles wird an diesem Abend gedop-pelt, gespiegelt, gebrochen. Noch mehr aber wird nur angedeutet und angerissen; könnte so interpretiert werden oder anders. Zu den zwei Eurydikes kommen zwei Orpheus’, von denen einer zwischendurch aber auch als Tod gedeutet werden könnte. Und wer ist dieser Cowboy, der sich am Ende dann als Tod entpuppt? Aus Delaneys Roman hat es «Kid Death», der Verschnitt des mordenden Billy-the-Kid mit Totenwächter Charon, auf die Bühne geschat. Wer das aber nicht im Programmheft liest, wird nicht verstehen, was der Mann mit Western-Hut soll, der zu-dem noch ein Korsett so über dem Hemd trägt, dass es auch ein Skelett sein könnte. Wieder gelingen Wu Tsang grossartige Bilder; der Spiegeleekt lässt immer wieder staunen, wenn sich die Akteure so arrangie-ren, dass sie wie Gemälde wirken: Zum hete-rogenen Klangteppich von Asma Maroof, Tapiwah Sohse und Patrick Belaga ein Spiel mit Licht, Schatten und Farbe, mit Weiss, Schwarz und Rot. Das beeindruckt. Aber zunehmend stört die Tatsache, dass alles viel oder wenig, dies oder das oder etwas ganz Drittes bedeuten könnte. Wenn zudem noch alles in Englisch gesprochen wird, oft genuschelt, oft verzerrt, oft geüstert, dann spürt man zwar sehr, dass alles mit Bedeu-tung aufgeladen ist. Aber wenn diese für das uneingeweihte Publikum so gar nicht zu entziern ist, dann schlägt das Beeindruckt-Sein irgendwann in ein Sehr-Genervt-Sein um. Und die grossartige Aussage wird sehr beliebig. Inspiriert von unzähligen Interpretationen des Mythos inszeniert die Gruppe Orpheus als Tragödie des Blicks, als Erzählung von der Überwindung des Todes und der Macht der Liebe. Hier im Bild Raphaël Geb-Loryie.Tosh Basco, Josh Johnson, Raphaël Geb-Loryie begeistern.Bilder © Diana Pfammatter

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29CRUISER OKTOBER 2021RUBRIKENTITELRUBRIKENUNTERTITELPrEP Onlineshop  www.swissprep.chsicher – schnell – legalBei uns erhältst du zuverlässigen Schutz vor HIV – im Onlineshop oder direkt in der Apotheke.Seminarstrasse 1 8057 ZürichTelefon 044 361 61 61UPPICKPrEPANZEIGE

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30CRUISER OKTOBER 2021SPONSORED CONTENTEinfach und praktisch: testen von Zuhause mit Check at HomeGerade für sexuell aktive Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) und nicht in einer monogamen Bezie-hung leben, sind regelmässige Tests deshalb sinnvoll. Bei einem positiven Test kann durch die Behandlung und die Information der Sexpartner dazu beigetragen werden, die Infektionsketten zu unterbrechen. Da-durch wird die Gesundheit des Individu-ums, aber auch die der ganzen queeren Community verbessert und gestärkt.Wir alle wissen, wie schwierig es manchmal ist, sich zu testen – auch nach einem Risiko. Aus diesem Grund hat die Aids-Hilfe Schweiz in Zusammenarbeit mit den Checkpoints und den Fachstellen für sexuelle Gesundheit das Home Sampling ins Leben gerufen: Check at Home. Mit Check at Home kannst du dich einfach und bequem auf die sexuell übertragbaren In-fektionen HIV, Gonorrhö, Syphilis und Chlamydien testen – alles von Zuhause aus! Du bestellst dein Test-Kit, erhältst eine tele-fonische Beratung, entnimmst dir die Pro-ben zuhause und erhältst die Resultate nach wenigen Tagen direkt von deinem Gesundheitszentrum.

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31SPONSORED CONTENTUnd so funktioniert es: 1. Bestellung online Entscheide dich für das passende Test-Kit, wähle dein Gesundheitszentrum und be-zahle. 2. Beratung am Telefon Bei der telefonischen Erstberatung infor-miert dich eine Fachperson über das kor-rekte Testen und klärt Fragen zur sexuellen Gesundheit. Die Beratung ist mit deiner ersten Bestellung und jährlich zwingend. Dazwischen kannst du sie kostenlos hinzu-buchen.3. Zustellung per Post Das Kit von Check at Home wird dir in einer neutralen Verpackung per Post zugestellt. Es passt in jeden Briefkasten.4. Probeentnahme zuhause Du machst Blut- und Abstrichproben bei dir zuhause nach unseren Anleitungen. 5. Versand ins Labor Du schickst deine Proben ans Labor zu- rück – dabei hältst du dich genau an die Vor-gaben zum Versand, damit alles klappt.6. Analyse im Labor Das Labor wertet die Proben aus und übergibt die Resultate deinem Gesundheitszentrum.7. Übermittlung Resultat Dein Gesundheitszentrum übermittelt dir deine Testergebnisse auf dem gewohnten Weg. Bei einem positiven Resultat beraten sie dich vertraulich, wie du vorgehen kannst. 8. Und wieder von vorne Wer sexuell aktiv ist, testet sich regelmässig. Deshalb erhältst du eine Erinnerung, wenn dein nächster Termin fällig ist. Mehr Informationen und Set-Bestellung auf https://check-at-home.ch/So sieht das Test-Kit für den STI-Check aus. Mit dem STI-Check testest du dich auf die vier wichtigsten STI: HIV, Syphilis, Gonorrhö und Chlamydien.ANZEIGERegenbogenkirche…so farbig wie dein Glaube!Gottesdienste: sonntags, 18:30 Uhrwww.regenbogenkirche.ch

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32CRUISER-JUBILÄUMBALD WIRD GEFEIERTBilder © PDDer Cruiser hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Vor 35 Jahren wurden die ersten Exemplare im Niederdorf verteilt. Teile deine Erinnerungen!Wir suchen deine Cruiser-GeschichtenCRUISER OKTOBER 20211986 wurde der erste Cruiser in Zürich verteilt, die Nachfrage nach dem neuen Szene-Magazin war von Anfang an riesig.

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33CRUISER-JUBILÄUMBALD WIRD GEFEIERTVON TEAM CRUISEREin Brief aus dem Jahre 1987 – auf Schreibmaschine getippt – belegt den oziellen Start des Cruiser: «Am 11. Januar 1987 haben wir – das sind Markus Christen, omy Schallenberger, Tony Vogt und Roger Staub – den Verein Cruiser ge-gründet. Wir wollen mit dem Cruiser eine regelmässige Publikation für Zürich und Umgebung schaen.»Zuvor, im November und Dezember 1986, wurde der Markt mit einer so genann-ten Nullnummer getestet. Die erste Ausgabe ist in unserem Archiv unter www.cruiser-magazin.ch abrufbar.Im Frühjahr kam dann also die Aus-gabe 1/87 heraus. Roger Staub gab im Edi-torial bekannt: Die erste «reguläre» Ausgabe, die sich im Layout nicht von der «Nullnummer» un-terschied, erschien im Februar 1987. Das war die eigentliche Geburtsstunde des Cruiser. Er leistete sich von Anfang an eine Redaktion und bewies, dass ein Szeneblatt mehr sein kann als nur Kontaktanzeiger. Das war nicht immer einfach. Die Finanzie-rung hing von einer Handvoll Inserenten ab; in den Anfängen wurde in der Redaktion viel Freiwilligenarbeit geleistet – das ist auch heute noch so. Der Cruiser erschien vorerst unregelmässig alle paar Monate, scheinbar je nachdem, ob sich zahlende In-serenten fanden und die neben- und ehren-amtlichen Redaktoren Zeit fanden.Der Cruiser hat sich aber schnell eta-bliert. Er steigerte seine Auage, wuchs über den Raum Zürich hinaus, erschien in monatlicher Frequenz und war damit bald der Konkurrenz voraus. Er kam dank fun-dierter und oft auch angriger, aufdecken-der Berichte über die Szene oder Szene-betriebe bei den Lesern gut an. Das polarisierte aber und kostete ab und zu auch die Gunst der Inserenten. Die 35 Jahre Cruiser sind eine bewegte Geschichte: Die Formate und die Schriftzüge wechselten – wie man auf der Titelseite sehen kann – und auch die Personen, die daran gearbei-tet haben. So ist dem Protokoll der ersten Generalversammlung des Vereins Cruiser zu entnehmen, dass Tony Vogt bereits nach einem Jahr seinen Austritt gab.Der Cruiser wurde über Jahre unter dem Dach eines nicht gewinnorientierten Vereins geführt – was für den Kassier nicht immer einfach war. So ndet sich denn im Mahnwesen auch eine Formulierung wie: «Da wir am Cruiser nichts verdienen wol-len, haben wir auch kein Geldpolster. Wir sind auf die speditive Zahlung unserer In-serenten angewiesen. Darf ich Sie bitten, Ihre Zahlung baldmöglichst zu beglei-chen.» Die Vereinsform verlangte natürlich von allen aktiv Mitarbeitenden viel Einsatz und Freiwilligenarbeit. Nach Jahren erst wurde der Verein aufgelöst und der Cruiser stufenweise in andere Geschäftsformen und Besitzverhältnisse überführt.Der Cruiser erfuhr vor allem in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre Berg- und Talfahrten. Wechsel an der Redaktions-spitze und in der Administration brachten eine gewisse Unruhe mit sich. Richtig professionell wurde der Crui-ser dann mit der Übernahme von Martin Ender, der den Cruiser bis kurz vor seinem Wir suchen persönliche Anekdoten, Erinnerungen und Fotos rund um das älteste Gay- Magazin der Schweiz. Per Mail: redaktion@cruisermagazin.ch Per Post: Cruiser, Clausius- strasse 42, 8006 Zürich«Die Nullnummer des Cruiser, erschienen im November 86, war ein Erfolg – im Handumdrehen hat Mann sich ein Exemplar gegriffen. Daraus schliessen wir, dass wir eine ‹Marktlücke› gefunden haben, mit einem Szene-Blatt aus Informationen, ein wenig Klatsch und Inseraten, die weiterhelfen, wohin und oder wozu auch immer. Wir machen also weiter. Und weil wir meinen, es müsste den Cruiser auch in einer etwas ferneren Zukunft noch geben, haben wir einen Verein gegründet. Die Aktiv mitglieder machen das Heft, und die Gönnermitglieder helfen. So soll dem Cruiser ein besseres Dasein ermög-licht werden. – Eintagsfliegen hat’s ja schon genug gegeben.»Tod in diesem Jahr massgeblich prägte. Zu-sammen mit Dani Diriwächter brachte er den Cruiser bis ganz an die Spitze. Wir suchen deine «Cruiser»- GeschichteUnd hier nun beginnt deine Geschichte: Für unsere Jubiläumsausgabe im Dezem-ber suchen wir persönliche Anekdoten, Erinnerungen aber auch Fotos rund um das älteste Gay-Magazin der Schweiz. Mai-le uns auf redaktion@cruisermagazin.ch oder schreibe uns: Cruiser / Clausiusstra-sse 42 / 8006 Zürich CRUISER OKTOBER 2021

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34CRUISER OKTOBER 2021RATGEBERDR. GAYWER WIRD BEIM BLASEN ALS AKTIV UND WER ALS PASSIV BEZEICHNET?Mir ist aufgefallen, dass beim Blasen oft unklar ist, wer als ak-tiv und wer als passiv gilt. Beim Analverkehr sind sich wohl alle einig. Aber wie ist die Regelung beim Blasen? In Chats kommt es hier immer wieder zu Missverständnissen. Cedric (33)IST TIEFES FINGERN EIN RISIKO?Ein Freund von mir hat mich anal mit einem seiner Finger recht tief gefingert und seinen Speichel als Gleitmittel be-nutzt. Mir ist zwar keine Blutung aufgefallen und wir hatten auch keinen Analverkehr. Aber wäre es möglich, sich so mit HIV anzustecken? Markus (20)Hallo CedricDie meisten denken bei einem Aktiven an den Penetrierenden und bei einem Passiven an den Penetrierten. Viele halten es auch beim Blasen so, also der Bläser ist der Passive und der Geblasene der Aktive. Das wäre so-zusagen die technische, theoretische Erklä-rung. Nun ist es in der Praxis aber etwas komplexer. Das heisst, die Rollen können vertauscht sein, wenn es um den eigentli-chen Akt geht. Beim Blasen kann der Gebla-sene still daliegen und der Bläser macht die ganze «Arbeit». Dann wäre der Bläser eigent-lich der Aktive. Genauso kann aber der Blä-ser nur seinen Mund zur Verfügung stellen und der Geblasene penetriert seinen Mund/Rachen (Deepthroat, Skullfuck etc.). In die-sem Fall wäre der Geblasene der Aktive. Auch beim Analverkehr kann der Penetrie-rende nur daliegen und der Penetrierte auf ihm reiten und das Tempo bestimmen. Oder Hallo MarkusDu kannst beruhigt sein. Fingern birgt kein HIV-Risiko. Auch Speichel hat keinen Ein-uss darauf. Sei dir aber bewusst, dass an-dere sexuell übertragbare Infektionen (STI) wie z. B. Tripper, Chlamydien oder Syphilis einfacher als HIV übertragen werden kön-nen. Eine Übertragung ist bei praktisch al-von hinten steht der Penetrierende nur still und der Penetrierte mach die ganzen Bewe-gungen und/oder stimuliert so den Penis des Penetrierenden. In beiden Fällen wäre hier der Aktive eigentlich der Passive. Zugege-ben, das ist alles etwas spitzndig und beim Analverkehr sind sich die meisten einig, wer als passiv und wer als aktiv bezeichnet wird. Praktisch gesehen stimmt das aber so nicht ganz. Du siehst, es ist gar nicht so einfach, die richtige Bezeichnung zu nden und weil es keine klare Regel gibt. Mein Vorschlag: be-schreibe zukünftig, was du magst, ohne die Ausdrücke «aktiv» oder «passiv» zu verwen-den. Als Beispiel: «Ich blase gerne oder «ich lass mich gerne blasen». So sagst du klar, was deine Vorlieben sind, und vermeidest unnö-tige Missverständnisse.Alles Gute, Dr. Gaylen Sexpraktiken möglich, auch beim Fin-gern (Schmierinfektion). Wie du dein Risiko verkleinern kannst und was es sonst noch alles über HIV und STI zu wissen gibt, n-dest du auf drgay.ch unter Safer Sex.Alles Gute, Dr. GayDR. GAYDr. Gay ist eine Dienstleistung der Aids-Hilfe Schweiz. Die Fragen werden online auf www.drgay.ch gestellt. Ein Team von geschulten Beratern beantwortet dort deine Fragen,welche in Auszügen und anonymisiert im «cruiser» abgedruckt werden. @drgay.ch drgay_officialDr. GayVON VINICIO ALBANI

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QERLTRTRASEGNSGNEZice dniäsidn,Eazpto n nertoMitDntBuAutor und Gründer der ersten und ein-zigen queeren Literaturzeitschrift im deutschsprachigen Raum «Glitter – die Gala der Literaturzeitschriften»Smn eeAutorin und JournalistinSnlMnKrimi-, Jugend- und KinderbuchautorAn oewseAutorinMdrto:AdesBhmnKünstlerischer Ko-Leiter Pink Apple FilmfestivalKULUE,MNA,2.OTBR2,2.0URDRLVTL I E NEE IH U UTR RINSEUDBORPINERMÖGLICHT DURCH:MEDIENPARTNER:VORVERKAUF:artischock.netVereQUEERE LE BEN SGE SCH ICH TENANZEIGE

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Meine Cruiser-Bestellung Jahresabo für Institutionen: CHF 80.–Jahresabo, Selbstkostenpreis für LGBTIQ & queere Personen: CHF 68.– Gönner Jahresabo: CHF 250.–Einsenden an: Cruiser, Clausiusstrasse 42, 8006 Zürichwww.cruisermagazin.ch/aboDAS MAGAZIN FÜR DIE QUEERE LEBENSARTstark.stolz.10 AUSGABEN FÜR NUR CHF 68. Der Cruiser kommt in neutralem Umschlag direkt in deinen Briefkasten. Einfach Coupon ausfüllen und einschicken oder online bestellen unter www.cruisermagazin.ch/aboName | VornameStrasse | Nr.PLZ | Ort E-MailGeburtsdatumUnterschriftspannend.© Patrick MettrauxANZEIGE