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Die unbequeme Stimme

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Die unbequeme Stimme 40 j hriges Jubil um eines Leserbriefschreibers Haymo Empl

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Im Andenken an meine liebe k rzlich verstorbene Frau Mathilde Sie hat als Erstleserin den Leserbrief Entwurf jeweils begutachtet und kritisch hinterfragt In Dankbarkeit Haymo Empl

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Inhaltsverzeichnis Einleitung Die 80er Jahre Jugendhaus Winterthur Bessere Motivation notwendig Erh hte Sicherheit f r Radfahrer Sch digt sich die Natur selber Energie und Umwelt Energie und Umwelt Entgegnung Propagandaflut f r die Kernenergie Die versp tete 1 August Rede Symptombek mpfung Computer kein Job Killer Parkplatzzahlenschlacht Vertrauensverlust in die Politiker 13 August Park statt Parkhaus Mit Batterien sorgsamer umgehen Alles im Griff Kirche Salz in der Gesellschaft Drohungen statt neue Strategien Winterthur ohne Zukunft Die 90er Jahre Jammer Jubil um Notwendige Denkpause Aus den Augen aus dem Sinn Kostendeckende Parkplatzgeb hren Schwierige Entscheidung Nie genug Scheinl sung Problematisches Waffengesch ft Verzicht auf Gewinn Maximierung Massvoller Flugverkehr Keine Zweidrittel Gesellschaft Moralische gegen wirtschaftliche Bedenken Verkehrspolitik Weniger Stau mehr Fahrg ste Nie wieder am Krieg verdienen Initiative zur Trennung von Staat und Kirche Der letzte Stern Arbeitsgesetz Wirtschaft ber alles Mischen Sie sich ein Respektvoll nutzen Unausgegorene 1 August Gedanken Der T ssemer Gemeinderatspr sident 5 9 12 14 17 19 21 23 26 28 29 32 34 36 38 40 42 44 46 48 51 55 58 60 62 64 66 68 71 73 75 77 79 81 83 86 88 90 92 94 96 98 100

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Die 2000er Jahre Vom SVP Virus angesteckt Zeichen setzen Sich abrackern f r kleine L hnchen SVP Politik poor Gl cksfall Wende zum Besseren Strassenverkehr Eine andere Utopie Die umstrittene Parteisoldatin F r eine glaubw rdige Kirche Ein ungewohnter Engel Verwunderliche Verwunderung Christliche CVP Weihnachtskommerz auf die Spitze getrieben Gl ckliches Land mit solchen Problemen Das Gemeinwohl als Richtschnur Umstrittener Bischof Wo bleiben die christlichen Werte 103 106 108 110 112 114 116 118 120 123 125 128 130 132 135 137 139 141 Die 2010er Jahre Eine Verpflichtung Welch mittelalterliche Denkweise Umweltpolitik Kehrtwende der CVP Heuchlerische Verhaltensweise Weniger von Moral und mehr von Gott reden H chste Zeit auf die Bremse zu stehen Notfalls h here Steuern Jammern auf hohem Niveau Das C im Logo m sste durch ein S ersetzt werden Abh ngige Parlamentarier unabh ngige Stimmb rger Von der Randspalte ins Zentrum M ssen wir erst auf die Zeit des Sterbens warten um Dinge zu kl ren Geld regiert die Welt Hilfreiches Forschungsergebnis Kein Argument war zu bl d Windfahnenm ssige Politiker gegen gute Entscheidung Wes Brot ich ess des Lied ich sing Weniger Einwohner mehr Parkpl tze Weniger Wirtschaftsfl chtlinge wenn wir den fairen Handel unterst tzen Wann stimmen wir ber das Bankgeheimnis ab Das Wohl der Schwachen Der Staat als Dieb Zur ck zur Bescheidenheit Die Kirche zu provozieren um die Gleichg ltigen aufzuwecken Was ist Lebensfreude Das M rchen vom sauberen Atomstrom Untersch tzt 145 149 151 153 155 157 159 161 164 166 168 171 173 176 178 180 182 184 186 188 190 192 194 197 199 203 205 208

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Die 2020er Jahre Das Coronavirus regt zum Denken an Alle m ssen ihren Beitrag leisten Die biblische Botschaft umsetzen Steht hier wirklich die Freiheit des Einzelnen ber allem Besser die wirklichen Probleme angehen Besser eine Selbstanzeige H chste Zeit f r eine Trendwende in der Agrarpolitik Grosse Entt uschung SVP betreibt selber Symbolpolitik Es gibt immer wieder Hoffnung Ein schwer verdaulicher Leserbrief 211 214 216 218 220 222 224 226 229 231 233 235 und die unver ffentlichten Leserbriefe Mehr Zuneigung und Z rtlichkeit Mehr Lehrstellen Jeder soll glauben k nnen was er will Quittung f r dreckige Politik Vorurteile sch ren Konflikte 238 239 240 241 241 ber den Autor Weitere B cher vom Autor 242 243 Die Leserbriefe wurden in den folgenden Zeitungen Zeitschriften ver ffentlicht Der Landbote Tagblatt von Winterthur und Umgebung Lb Tagesanzeiger TA Winterthurer az ab 1997 Stadtblatt Neue Z rcher Nachrichten NZN Euses Bl ttli Quartierzeitung D ttnau Steig Weinl nder Zeitung Glarner Woche De T ssemer Quartierzeitung Winterthurer Stadtanzeiger Aufbruch unabh ngige Zeitschrift f r Religion und Gesellschaft Consajo Zeitschrift der katholischen Pfarrei St Josef T ss Impressum Autor Haymo Empl www empl ch Auflage 180 Exemplare Fotografie Andreas Empl Korrektorat Rahel Empl Layout Lilian Maier meta grafik Druckerei Edubook AG

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Einleitung Die unbequeme Stimme 40 j hriges Jubil um eines Leserbriefschreibers Es ist sch n Jubil en feiern zu k nnen mit einem R ckblick einem Ausblick Damit verbunden sind auch Gedanken an all die Leserinnen und Leser die sich in den vergangenen 40 Jahren ber meine vielen Leserbriefe freuten oder rgerten Den ersten Leserbrief schrieb ich am 17 September 1981 im folgenden Jahr waren es zwei und 1983 stieg die Zahl auf sechs Das Leserbriefschreiben war zum Hobby geworden Leserbriefe schreiben warum eigentlich Eine Meinung die eigene nat rlich soll in einer laufenden Diskussion eingebracht werden Damit verbunden ist die Hoffnung die Leserinnen und Leser w rden entsprechend richtig handeln Der Leserbrief kann aber auch eine Diskussion in Gang bringen auf ein wirkliches oder vermeintliches Problem aufmerksam machen Vor Wahlen helfen Leserbriefe die Verfasserin oder den Verfasser besser bekannt zu machen ihr oder ihm zus tzliche W hlerstimmen zu verschaffen Vor Abstimmungen nimmt die Zahl der Leserbriefe zu das Abstimmungsergebnis soll entsprechend beeinflusst werden Hin und wieder soll die falsche oder einseitige Berichterstattung der Redaktion ber ein Thema ins rechte Licht ger ckt werden Das Schreiben von Leserbriefen ist eine schreibsportliche Herausforderung Ein Leserbrief soll interessant und pointiert geschrieben werden ohne verletzend zu sein Die Fakten m ssen stimmen oft ist entsprechende Recherche angesagt Er darf nicht ausufernd werden die wichtigsten Punkte sind zu erw hnen Fachausdr cke sind zu vermeiden Die Leserin der Leser soll nachvollziehen k nnen auf welches Thema Bezug genommen wird ein kurzer R ckblick ist hilfreich Leser5

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briefe zu schreiben ist anforderungsreich und mit Spannung verbunden Wird er ver ffentlicht gibt es anschliessend Reaktionen All die genannten Gr nde haben mich zu einem begeisterten Leserbriefschreiber gemacht Bis heute habe ich 315 Leserbriefe geschrieben 298 davon wurden ver ffentlicht der vorl ufig letzte am 22 August 2021 Weitere werden folgen denn es ist f r mich sehr bereichernd Leserbriefe zu schreiben Haben Leserbriefe einen Einfluss auf den Gang der Dinge gibt es Reaktionen Echos Die Frage l sst sich kaum beantworten Echos gibt es wenige vielleicht von Bekannten welche sich meist zustimmend zum eben erschienenen Leserbrief ussern Selten sind schriftliche Gegendarstellungen meist in moderatem Ton gehalten Eine Reaktion ist besonders erw hnenswert Paul R tti ein mir unbekannter Leser schrieb Ich sende Ihnen mein B echli E H mpfeli Schpr ch als Dank und Anerkennung f r Ihren Brief im Tagesanzeiger Eine kleine Auswahl aus seinen Spruch B echli Selig sind die Kritiklosen denn sie werden in Ruhe gelassen Besser mit viel Worten nichts als mit wenig Falsches zu sagen Da die Leute nur die H lfte von dem was man ihnen sagt h ren und verstehen gen gte es ihnen auch nur die H lfte zu sagen Aber welche H lfte 6

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Die 80er Jahre Auf weltpolitischer Ebene Weltweit gesehen sind Ronald Reagan sp ter H W Bush sowie ab 1985 Michael Gorbatschow die wichtigsten Pr sidenten mit grossem Einfluss auf die globale Politik Zwei Kriege pr gen das Jahrzehnt der erste Golfkrieg zwischen Iran und Irak und der kurze Falklandkrieg sowie der beginnende Aufl sungsprozess der Sowjetunion Europa Das Umweltbewusstsein steigt stark an saurer Regen verursacht das Waldsterben die Atom Katastrophe Tschernobyl verunsichert Gr ne Parteien werden gegr ndet Der Fall der Berliner Mauer 1989 hat weitreichende Konsequenzen zur Folge Schweiz Das Waldsterben sowie der Grossbrand beim Chemiekonzern Sandoz f hrt zu einem Umdenken Das Thema Atomenergie wird eifrig diskutiert Ein guter Gradmesser ber Themen die den Stimmberechtigten mindestens teilweise unter den N geln brennen sind der Start von wie auch die Abstimmungen ber 45 Volksinitiativen in den Bereichen Ausl nderpolitik Einwanderungsbegrenzung Gesellschaftliche Probleme Gleiche Rechte f r Mann und Frau Mutterschaft etc Arbeitswelt Sicherheit der Arbeitspl tze Arbeitssicherheit Ferien etc Verkehr Tempobeschr nkung Schwerverkehr etc Umwelt zum Beispiel Moorschutz Einige der Volksinitiativen sind bereits im Sammelstadium gescheitert Die meisten wurden von den Stimmberechtigten abgelehnt nur deren sieben angenommen Vorausgegangen sind immer grosse Diskussionen ber das F r und Wider sie haben sich auch in den Leserbriefspalten widerspiegelt 9

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Winterthur In Winterthur zu reden geben vor allem Verkehrsprobleme wie die Forderung einer autofreien Altstadt der Bau des Bahnhof Parkhauses aber auch die Winterthurer Jugendunruhen oder die Verlegung der Polizeistunde von 23 Uhr auf 24 Uhr Wie blich gibt es vor und nach den Stadtrats und Gemeinderatswahlen 1982 1986 viel zu reden und zu schreiben Die Leserbriefspalten f llen sich wie auch die Briefk sten mit Wahlpropaganda Bei den Wahlen 1982 in den 60 k pfigen Grossen Gemeinderat GGR gelingt es der CVP erstmals sieben Sitze zu erobern Ein Spitzenergebnis das nachher nie wieder erreicht werden konnte Umweltthemen wie das Waldsterben oder die Luftverschmutzung gewinnen im GGR an Bedeutung Die Vorst sse oder Anfragen an den Stadtrat zum Thema Umwelt sind oft sehr zaghaft Zum Beispiel der Wunsch dass die Verwaltung k nftig vor allem Recyclingpapier verwenden soll oder dass die Stadtpolizisten ihre Patrouillen vermehrt zu Fuss oder mit dem Velo zu unternehmen h tten Es gibt auch grosse Brocken wie die utopische Forderung Fernw rme mit Hilfe vieler kleiner Atomkraftwerke zu erzeugen lheizungen w rden weitgehend berfl ssig der CO2 Ausstoss massiv gesenkt Winterthur darf sich damals an vier Tageszeitungen erfreuen die regelm ssig dar ber berichten was in dieser Stadt so l uft Es sind dies Der Landbote Tagesanzeiger Neue Z rcher Nachrichten Neue Z rcher Zeitung Arbeiterzeitung Sie haben alle in Winterthur ein Redaktionsb ro und Spalten f r die Ver ffentlichung von Leserbriefen 10

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Jugendhaus Winterthur Lb vom 17 September 1981 Die meisten Passanten werden den gleichen Eindruck haben wie Frau Wertli Leserbrief vom 11 September Desolater Zustand Aber leider begn gen sich viele mit einem oberfl chlichen Eindruck und f llen ihr Urteil Letztes Jahr waren vier Hausleiter angestellt und die Fassade intakt Aber welcher Kritiker weiss in wie vielen Sitzungen diskutiert worden ist ber das Problem wie mehr Jugendliche aktiviert und wie das Jugendhaus attraktiver gemacht werden k nnte Und welchem Kritiker ist es bewusst dass Jugend Bewegung heisst und deshalb das Jugendhaus einem dauernden Auf und Ab unterworfen ist Der seit Monaten dauernde Autonomie Prozess hat viele Erfahrungen gebracht und entsprechende Einsichten erm glicht Dieses Experimentierfeld f r Jugendliche muss erhalten bleiben Es gibt gen gend zur Passivit t einladende Konsumationsm glichkeiten in Winterthur Das Jugendhaus soll vor allem den aktiven Jugendlichen entsprechende Einsatzm glichkeiten bieten Unser Ziel ist es aber auch dem Jugendhaus die Funktion des Jugendtreffs durch den Caf betrieb wieder zur ckzugeben Wir sind nicht gl cklich dar ber dass das Jugendhaus auch noch die Funktion einer Notschlafstelle bernehmen soll Das Haus hat aber mehrere im Moment brachliegende R ume Sollen wir das Jugendhaus allw chentlich mit einem Polizeieinsatz r umen lassen Wir setzen auf geduldige langandauernde und m hsame Kleinarbeit Die Problematik Jugendhaus ist viel zu komplex um in einem Leserbrief alles erfassen zu wollen Bei aller Kritik m chten wir festhalten dass Winterthur bis jetzt von gr sseren unfruchtbaren Auseinandersetzungen verschont geblieben ist Wir appellieren an die Jugendlichen sich selber f r ein attraktives Jugendhaus einzusetzen Es gibt Probleme die sich nicht mit Gewalt oder einem Knopfdruck l sen lassen Vielleicht tritt Leserbriefschreiberin Esther Wertli und andere Kritiker in den Tr gerverein Jugendhaus Winterthur 12

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80er Jahre ein und helfen mit die vielf ltigen Probleme zu l sen Haymo Empl Pr sident Tr gerverein Jugendhaus Winterthur Kommentar zu Jugendhaus Winterthur Esther Wertli hatte am 11 September 1981 einen Leserbrief geschrieben und fundamentale Kritik am Jugendhausbetrieb ge ussert Ich war Pr sident des Tr gervereins Jugendhaus und f hlte mich dazu verpflichtet zu reagieren In einem Leserbrief es war der erste den ich schrieb warb ich um Verst ndnis f r die schwierige Situation im Jugendhaus 1980 gab es in Winterthur eine Demonstration gegen die Lieferung von Sulzer Schwerwasseranlagen an ein diktatorisch regiertes Land Diese Anlagen erm glichen den Bau von Atombomben 1981 fand die Waffenausstellung W 81 statt Ein Menschenteppich vor dem Eingang der Waffenschau symbolisierte Leichen ber welche die Besucher steigen mussten Der Menschenteppich wurde mit Jauche bergossen und auf diese Weise vertrieben Zwischen 1981 und 1983 fanden in Winterthur 16 Anschl ge gegen Institutionen und Personen statt mit Farbe und Schwarzpulver Die engagierten linken Jugendlichen verkehrten im Jugendhaus dessen Ruf war bei den rechten Politikern entsprechend schlecht Es war ein kluger Schachzug der Stadtbeh rden die F hrung des Jugendhauses einem privaten Verein zu bertragen Schwerwiegende soziale Jugendprobleme liessen sich auf diese Weise elegant auslagern 1985 kehrte im Jugendhaus wieder Ruhe ein bis heute mit kleineren Ausrutschern 13

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Bessere Motivation notwendig NZN vom 7 April 1983 Leserbriefschreiber Klaus Hug kritisiert die Forderung nach Einf hrung der 40 Stunden Woche Er hebt in seinem Artikel den Drohfinger und meint die 40 Stunden Woche schaffe kaum neue Arbeitspl tze erschwere daf r den Betrieben die Konkurrenzf higkeit Sein Rezept Die Innovations und Risikobereitschaft sei zu f rdern Wie das zu geschehen habe l sst Klaus Hug offen Die Innovationsbereitschaft eines Betriebes h ngt wesentlich vom Engagement der Mitarbeiter ab Kreativit t ist die Chance aber sie l sst sich nicht befehlen Leider ist heute der Vorgesetzte gr sster St rfaktor f r die Kreativit t seiner Mitarbeiter Ist er arrogant und pflegt mit seinen Mitarbeitern kein partnerschaftliches Verh ltnis so identifiziert sich der Mitarbeiter nicht mehr mit seinem Unternehmen Die viel zitierte japanische Herausforderung basiert vor allem auf der besseren Motivation der Japaner Die Forderung nach k rzerer Arbeitszeit wurde auch in den Jahren der Hochkonjunktur gestellt Niemand sprach zu dieser Zeit von der Schaffung von mehr Arbeitsstellen Hinter dem Wunsch nach weniger Arbeitszeit stehen andere Bed rfnisse Die Arbeit in der heutigen arbeitsteiligen Zeit wird immer sinnentleerter Die Arbeit wird oft als notwendiges bel empfunden um mit dem verdienten Geld leben zu k nnen Wir m ssen wieder eine andere Einstellung zur Arbeit gewinnen Leider wird der Mensch nach seiner minder oder h herwertigen Arbeit und nicht nach seiner Pers nlichkeit beurteilt Junge Leute lernen vermehrt Berufe welche l ngere Arbeitszeit weniger Lohn oder st ndige Weiterbildung beinhalten daf r mehr Befriedigung geben Eine Hoffnung Haymo Empl 14

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80er Jahre Kommentar zu Bessere Motivation notwendig Die Schweiz hat europaweit gesehen lange Arbeitszeiten Das war schon immer so Es gab im Lauf der Jahre aber immer wieder Volksabstimmungen mit dem Ziel die Arbeitszeit zu reduzieren 1976 40h Woche mit einem Stimmenanteil von 88 Prozent abgelehnt 1984 Stufenweise Reduktion auf 40h Woche mit 66 Prozent abgelehnt 2002 Reduktion auf 36h mit Lohngarantie f r kleinere und mittlere Einkommen mit 75 Prozent abgelehnt Die Initiativen hatten je nach Konjunkturlage zum Teil gegens tzliche Zielrichtungen Mehr Arbeitspl tze weniger Erwerbslose bei einem Konjunktureinbruch oder bei guter Konjunktur dank k rzerer Arbeitszeit weniger Stress und mehr Freizeit Die Gegner auch der Bundesrat argumentierten immer mit der Drohung bei einer Annahme w rden die Preise wegen h herer Lohnkosten steigen und die Wettbewerbsf higkeit der Firmen sinken Zudem g be es eine Mehrbelastung f r den einzelnen Arbeitnehmer und die Rationalisierung werde zus tzlich angetrieben Alles Argumente um die Initiativen wuchtig abzulehnen Die damals im Leserbrief aufgef hrten Argumente gelten auch heute noch Vor allem Viele j ngere Leute ziehen eine befriedigende Arbeit einem hohen Lohn vor Weiter gestiegen ist der Stress vor allem bei Arbeiten im Niedriglohnbereich 15

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80er Jahre Erh hte Sicherheit f r Radfahrer Lb vom 18 August 1983 F r die Velofahrer besteht von T ss bis Beginn Steigstrasse ein Trottoir mit separatem Radstreifen Die Velofahrbahn endet bei der Abzweigung Steigstrasse Z rcherstrasse an einer ung nstigen Stelle Die Velofahrer vor allem Bewohner des Quartiers D ttnau Steig m ssen beim Beginn der Kurve den Radweg verlassen und auf die Steigstrasse einschwenken Das bestehende Trottoir wird wegen der ung nstigen Lage und Entfernung wenig von Fussg ngern benutzt Ich schlug deshalb mit einem Schreiben am 27 September 1981den zust ndigen Beh rden vor auf dem Trottoir eine gelbe Markierung anzubringen Der Vorschlag wurde grunds tzlich akzeptiert aber eine aufw ndige Radwegverbesserung vorgesehen parallel zum Trottoir ein erh hter Radweg Wir m chten nicht einen Unfall abwarten um eine perfekte L sung mit Denkmalcharakter zu erhalten F rs erste gen gt eine kosteng nstige Markierung Werden dazu Jahre ben tigt Haymo Empl Kommentar zu Erh hte Sicherheit f r Radfahrer Der Leserbrief f hrte zu einer Reaktion des damals zust ndigen Stadtrates Peter Arbenz In seinem Schreiben vom 12 September legte er u a dar dass die in meinem Brief vorgeschlagenen gelben Bodenmarkierungen nicht angebracht werden k nnten Dies deshalb weil auf der kurzen Strecke f nf berfahrten von privaten Erschliessungen den Velofahrer gef hrden w rden Trotz diesem nicht m glich wurden die im Leserbrief vorgeschlagene Radwegverbesserung schlussendlich realisiert 1987 wird Die Arbeitsgruppe Velo gegr ndet Sie besteht aus Vertretern verschiedener Parteien von ACS TCS dem VCS und der Stadtverwaltung Baudepartement Polizei In drei Sitzungen pro Jahr informieren der Bauamtsvorsteher und die Chefbeamten ber Planungs und Projektierungsarbeiten im Bereich Strassen und Radwegbau und ber polizeiliche Massnahmen Ebenfalls eingebracht werden Radweganliegen die von der Stadtverwaltung entgegengenommen gepr ft und wenn m glich umgesetzt werden So wurden zum Beispiel in den ersten 17

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drei Jahren 24 Anliegen realisiert 28 abgelehnt 24 befanden sich in Pr fung Die Arbeitsgruppe Velo sammelt vorg ngig die Veloanliegen um sie an einer der drei Sitzungen vorbringen zu k nnen Leserbriefe zu Radweganliegen wie der vorliegende wurden nach 1987 weitgehend berfl ssig denn die Arbeitsgruppe Velo konnte das entsprechende Anliegen aufnehmen und weiter bearbeiten Neugierig geworden Jetzt das ganze Buch zum Vorteilspreis online bestellen www empl ch buch 18

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ber den Autor Haymo Empl geb 1938 pensionierter Berufsinspektor ist vielseitig in den Bereichen Kultur Umwelt Kirche und Politik interessiert Er engagierte sich u a als Pr sident des Tr gervereins Jugendhaus Winterthur f r junge Menschen am Rand der Gesellschaft Dieses Engagement f hrte zu einem politischen Amt als Mitglied des Grossen Gemeinderates Winterthur und der Rats Pr sidentschaft 1998 1999 Ein weiteres politisches Amt war das Pr sidium der CVP Kreis T ss Im Vorstand des Quartiervereins D ttnau Steig ging es um praktische Quartieranliegen wie bessere Busverbindungen ins Stadtzentrum oder der Schaffung einer Freizeitanlage Als Pr sident des Sozialen Seminars stand die Weiterbildung der Mitglieder in gesellschaftspolitischen Fragen im Zentrum wie Familien im Spannungsfeld zwischen Ideal und Wirklichkeit Umgang mit der Zeit oder Keine Angst vor Widerstand In sp teren Jahren galt das Engagement in der Kirchenpflege und in der Kantonalen Synode den Anliegen der Kirchenmitglieder sei es im sozialen oder personalpolitischen Bereich W hrend der Jahrzehnte des ffentlichen Wirkens bot das Leserbriefschreiben eine M glichkeit vielen Anliegen zus tzlich Schub zu verleihen 242

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Weitere B cher vom Autor Gegeneinander Nebeneinander Miteinander 2015 T glich berichten uns die Medien ber religi s gepr gte kriegerische Auseinandersetzungen in aller Welt Religionskriege und Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten dauerten in der Schweiz bis zum Ende des 19 Jahrhunderts Am Beispiel des Kantons Glarus und der Schweiz wird aufgezeigt wie die beiden Konfessionen den Weg von einem Gegeneinander zum Nebeneinander und schlussendlich zum Miteinander gefunden haben 75 Jahre Theresienkirche Luchsingen 2012 Eine spannende Geschichte der Bau einer Kirche im reformiert gepr gten Glarner Hinterland f r die dort wohnenden Katholiken Es waren meist zugezogene Innerschweizer und eingewanderte Italiener Sie sehnten sich nach einem Ort um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und die Gemeinschaft zu pflegen Die 1937 erfolgte Einweihung der Kirche in Luchsingen war auch der Startschuss f r ein reges Pfarreileben 243

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Leserbriefe sind ein wichtiges Instrument um eine andere Meinung kundzutun Ein Leserbrief macht es m glich den eigenen Standpunkt einer breiten ffentlichkeit vorzustellen Leserbriefe widerspiegeln zudem in ihrer kurzen kompakten Form den Zeitgeist Andere Sichtweisen wahrzunehmen kann helfen Probleme besser zu verstehen Ein besseres Verst ndnis f hrt zu einer Ann herung zu neuen L sungen Leserbriefe schreiben ist bereichernd eine Herausforderung und regt zum eigenen Denken an Versuchen Sie s ebenfalls

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