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Cruiser im Februar 2010

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Dieses Magazin ist SchwulCRUISER Edition Februar 2010Photographer Daniel «samo» Bolliger, Soaps and the City, Ferien à rosa, Hugo Loetscher, Wahlen in Zürich, Viele bunte Parties, Michael von der Heide, SwissPäck, Marc Döhring, MrGay Kandidaten 2010

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JACKPhotography - OLAF BLECKERJACKFantasticQueerCompany«The SweatIs Best Issue«TERRYVIETHEERLONDON«JUICEPPE«ANGEL O.«THE FABULOUSLOVEBANDITS«More GorgeousThan Ever«Saturday06.02.1023:00« Festsaal Pelikan Platz Zurich«WWW.JACKCOMPANY.COM06.02.10kt4_Cruiser_215x290_TP.indd 1 21.01.10 11:30

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3CRUISER Edition Februar 2010 InhaltCR bleibt CRCR war im vergangenen Dezember geplant als Sondernummer «Cruiser-Winter-Edition», eine Doppelnummer mit mehr Inhalt. In einem neuen Kleid. Aufwändiger als üblich. Die Reaktionen auf das luxuriösere Erscheinungsbild waren überwältigend. Soviel Zuspruch aus der Leserschaft macht uns Mut. Wir scheuen den Mehraufwand nicht und fahren fort mit CR. Wir freuen uns, im 2010 unseren Lesern mit jeder Ausgabe ein modernes Magazin mit bestem Inhalt in die Hand ge-ben zu dürfen.Martin Ender, Verleger6Soaps and the CitySchwule in Serie(n). Wie sind sie dahin gekommen?8Ferien à rosaArosa Gay-Ski-Week12Hugo Loetscher: In alle Richtungen gehenAusstellung, geplant zum 80. Geburtstag15Schwul wählenGemeinde- und Stadtratswahlen in Zürich21Branko B. Gabriel trifft... Michael von der Heide 23Daniel «samo» BolligerPhotographer6 7CRUISE R Edi tio n F ebru ar 2010 GesellschaftGesellschaft CRUISE R Edi tio n F ebru ar 2010Soaps and the CitySchwule in Serie(n). Wie sind sie dahin gekommen? Und warum gehen ihre Fans nach New York?Gays in Fernsehserien sind selbstverständl ich gewor-den. Aber wann eigentlich? Eine Geschichte des ver-späteten Sichtbarwer dens, die ihr vorläufi ges Happy End in New York fi ndet. An einem grossen Charity-Event treffen Fans ihre TV-Helden von nebenan.Thomas ist Jus-Stude nt. Er jobbt als A sylanten-Be rater, er hat einen Freund, der in New York modelt und kokst. Thomas ist der nette Schwu-le von nebenan, nur wohnt er eben nicht nebenan, sondern war Teil der inzwischen eingestellten Schweizer Soap «Lüthi und Blanc». Kaum eine TV-Serie verzichtet heute auf gleichgeschlechtliche Romanzen. Von Ober-arzt Dr. Eberhardt Scheu im Alphateam über die schwulen Nachbarn der «Desperate Housewives» oder den Bruder von Golden Girl Blanche bis zur lesbischen Polizistin in GZSZ und zum bisexuellen Boxer in «Verbotene Liebe»: Zur besten Sendezeit fl immern sie täglich in die gute Stube. Ein bemerkenswerter Wandel, denn bis Mitte der 1990er wurde das Thema im TV grösstenteils totgeschwiegen. Dann kamen die Tal kshows, tram-pelten sämtliche Tabuzonen platt und ebneten so auch den Weg des etwas grösseren Widerstands für Filme und Serien. Noch in den 1980ern genosse n schwule Fig uren in Soaps echten Exo -tenstatus. Steven aus dem Denver-Clan etwa o der Carsten Flöter in de r Lindenstrasse. 1987 gab es in der ARD-Serie den ersten Männerkuss, eine kleine Sensation, und auch der zweite sorgte drei Jahre später für Aufse-hen und Aufruhr. Die Boulevard-Presse machte eine grosse Story daraus, besonders im konservativen Bayern war die E mpörung heftig, die Da r-steller erhielten Morddrohungen. Seife und SexWeit weg vom Vorabendprogramm der grossen Sender entstanden aller-dings auch schon früh schw ule und lesbische Soaps. «MontagsKinder» etwa, eine Trash-Serie zwischen Kopie und Parodie. Mit «Queer as Folk » und «L World» haben diese vor ein paar Jahren nun auch den Sprung vors breite Publikum geschafft. Das Schweizer Fernsehen zeigte «Queer as Folk» 2000 als Premiere im deutschsprachigen R aum und als ers ter öffentlich-rechtlicher Sender überhaupt, und die Zuschauer sahen ziem-lich explizit, dass sich Gays nicht nur auf Mund und Hals k üssen. Das Interesse war gross, die Beschwerdenbriefe waren la ng. Die brit ische Serie wurde kurz darauf f ür den amer ikanischen Mark t neu verfi lmt, war dort allerdings nur im Pay-TV zu sehen. Man will ja Publi kum und Sponsoren nicht verärgern. Ihren Ursprung hat die Soap-Opera in Radio-hörspielen und ihre Bezeichnung von den Waschmittelkon zernen, für die darin geworben wurde. Wenig verwunderlich also, dass auch heute noch trotz schwuler Quotenküsse alles schön sauber und werbefreund-lich bleiben muss. Jo Weil und Thore Sc hölermann spie len in de r ARD -Serie «Verbotene Liebe» ein schwules L iebespaar. Negati ve Reaktionen von Zuschauer n gibt es kaum noch, sagen sie. Und do ch ist nicht a lles so ganz e infach und selbstverständlich. Ständig taucht in Interv iews die Frage au f, ob sie denn wirklich schwul seien. Eine Frage, d ie Weil heute zu Re cht nicht mehr beantworten mag. Er sei schliesslich, wenn er einen Hetero-Liebhaber gespielt hat, auch nie gefragt worden, ob er denn wirklich auf Frauen stehe. Big Stars im Big AppleZusammen mit vielen anderen Soap-Stars reisen Weil und Schölermann Ende März nach New York zum ersten «Gays of our Lives»-Event. Via You-tube hat die deutsche Serie offenbar auch in den USA eine Fangemeinde aufgebaut. Fans aus aller Welt sollen die Gelegenheit bekommen, vor der grossartigen Kulisse New Yorks ihre L ieblingsdarsteller aus schwulen Storylines live kennenzulernen. Auch Denn is Grabosch u nd Igor Dol-gatschew aus «Alles, was zählt», Felix Isenbügel (Gute Ze iten, schlechte Zeiten), Hal Sparks (Queer as Folk) und Gre gory Michael (Dante‘s C ove) werden mit dabei sein. Neben Meets and Greets stehen Parties und Work-shops auf dem Programm. D er Gewinn dieses Cha rity-Events geht an die Aidshilfe Köln und das a merikanische Tre vor Project, das schwule Jugendliche unterstützt. Die wahren Gays of our Lives fi nden sich natürlich nicht in den TV-Dreh-büchern. Doch wenn die Daily Soaps schwule Beziehungen für einige Zu-schauer zum normalen Alltag machen können, nimmt man doch gern in Kauf, dass die Darstellung nach wie vor ziemlich klischiert daher kommt. Schliesslich geht es ja in erster Linie um Unterhaltung, da darf man auch mal über eigene Klischees schmunzel n. Sonst hätte «Sex and the City » wohl kaum so viele schwule Fans. Und seien wir ehrlich: Machos und Zi-cken werden in Soaps genauso eindimensional gezeigt. Ob nun verbotene Liebe an der Lindenstrasse oder gute und schlechte Zeiten auf dem Mari-enhof, unter uns gesagt: Nur die Liebe zählt, ganz egal, wer mit wem. Und wie’s weiter geht, zeigen wir dann morgen zur gleichen Zeit. Gays of our LivesNew York, 26.-28. März 2010Tickets und Infos: www.gaysofourlives.orgChristian (Thore Schölermann) und Oliver (Jo Weil) aus der ARD-Serie «Verbotene Liebe» © ARD/Glitsch8Kapitel Titel CRUISE R Edi tio n F ebru ar 2010 9CRUISE R Edi tio n F ebru ar 2010 ReisenSchwule Skiferien sind vor allem eines: Skiferien. Pistenhäschen und Nachteulen gaben sich vom 9. bis 15. Januar in Arosa die Hand. Michi Rüegg war für den Cruiser dabei, auch wenn er mehr schlief als feierte.Der schwule Mann im besten Alter sitzt allein im Speisesaal des Hotels. Er tunkt Brot in die Salatsauce auf dem Teller. Um ihn herum sitzen halb schweigende Heteropaare, mit von Unbefried igtheit und Langeweile getränkten Gesichtern, in der Ecke probt eine fü nfköpfi ge Familie den Weltuntergang, die portugiesischen Kellner schlendern blasiert über den fl auschigen Teppich, irgendwo blickt eine alternde Witwe halb mitleidig, halb lüstern zum Schwulen, der noch immer mit Brotmocken Dressing aufsaugt und sich fragt: Verfl ucht, was mach ich eigentlich hier? Um Szenen wie diese zu vermeiden, entschloss ich mich gegen Skiferien allein im Irgendwo und für die Arosa Gay Skiweek. Ich wollte Skifahren, ich wollte Spass haben, ich wollte Leute um mich herum, mit denen ich etwas gemeinsam habe. Damit hatte ich allerdings einen schweren Stand. Mein Umfeld wollte mir partout nicht abnehmen, dass ich des Skifahrens wegen nach Arosa fuhr. Für sie war die Gay Skiweek bloss ein grosses So-dom, eine gigantische Sauna, in der die Lusttropfen permanent fl iessen. Merke: Wer schwule Ferien bucht, dem wird per se unterstellt, er würde ausschliesslich des Fickens wegen fahren. Ich kenn keine Sau.Nach Ficken war mir defi nitiv nicht zu Mute, als ich zum ersten Mal die Bar im Hotel Eden betrat. Ich nippte an meinem Bier und dachte so bei mir: Verfl uchte Scheisse, du kennst hier keine Sau. Was um Himmels Wil-len hab ich in Zürich die letzten zwölf Jahre bloss gemacht? Wobei, da fi el mir auf, dass vermutlich keine Zürcher zugegen waren. Was man ja gern vergisst – es gibt auch in anderen Schweizer Städten und Dörfern Schwu-le. Und viele davon scheinen an jenem Januar-Samstag den Weg nach Aro-sa gefunden zu haben. Man konnte Dialekte vernehmen, die man sonst selten hört. Doch spulen wir vor: Am nächsten Tag hatte ich sowohl neue Freunde gefunden als auch alte Bekannte wiederentdeckt. Wenn 450 schwule zwischen 20 und 60 ein ganzes Hotel überfallen, dann hinterlässt das gewisse Spuren. Doch das Eden Arosa – die Höhle des Lö-wen – hat schon zu viel erlebt, als dass vier Hundertschaften Homos die morschen Wände ins Wanken bringen könnten. Das Eden, leuchtender Partystern im sonst eher biederen Alpendorf. Hier führen seit fünfund -zwanzig Jahren Hitsch Leu und seine Frau Valerie das Szepter. Nicht mehr die Allerjüngsten, sind doch beide so um die Fünfzig. Abe r selbst der intensivste Lebensstil hat sie nicht verwelken la ssen. Im Gegenteil, Valerie hat punkto Sexiness praktisch alle Schwuppen we it hinter sich gelassen. Sie wirkt wie ein Mädchen in der Blüte ihrer Jugend, so dass frühmorgens im Frühstückssaal als Valerie vor zwei Pfannen und einem riesigen Karton mit Eiern stand, ein Gast k leinlaut fragte: «Hat sie die alle selbst gelegt?».Es ist ein ungewöhnliches Hotel, das Ede n. Wie wenn man ein cooles Design hotel mit einem biederen 50er-Jahre-Schuppen vermischen und kräftig schütteln würde. Tief in seinen Eingeweiden ste ckt der Kitchen Club, der Zeuge von so manch sündiger Handlung wurde. Hier fand Mit-te der Woche auch meine erste Schaumparty statt, die mir unglaublich viel Spass und einen knallroten Hodensack bereitete. «Hast du dich denn nicht mit Babyöl eingeschmiert?» Doch. Aber n icht dort unten. Da war nicht mehr genug von dem Zeug. Immerhin stellte sich der Schaum als wesentlich aggressiver heraus als das Balzverhalten der Gäste. Die Hand bleibt da, wo sie ist.Überhaupt wurde man selten Zeuge unfl ätiger Handlungen. Selbst der Wellnessbereich erinnerte punkto Atmosphäre eher an Bad Zurzach als an eine Gay Sauna. Selten mal fummelte einer im Dampfbad ein bisschen an seinem Pimmel rum, der Rest ignorierte ihn für gewöhnlich. Dass es allerdings auch anders geht, zeigte die Secret Pool Party, die im Eden Gym stattfand. Ich selbst verzichtete darauf, aber den Schilderungen einiger Gäste zufolge, soll es dort für einmal durchaus unkeusch zu und her ge-gangen sein. So wurde mir zumindest berichtet. Allfällige Spuren waren am Nachmittag drauf jedenfalls keine mehr sichtbar.So ist das eben an der Arosa Gay Skiweek. Jeder mac ht das, was er will. Des Morgens im Frühstüc kssaal schöpfte man sein Müsli, beobac htet von olympischen Augenringen ringhersu m. Der eine hatte eine wilde Nacht mit Partner Nummer neun hinter sich, andere sind fr üh zu Bett gegangen. Die Schicksalsgemeinschaf t der Gäste geht unterschiedlich mit den Angeboten um. Müssen tut nie mand. Keiner schi mpfte, wenn man statt an die Horse Meat Party gemütlich in die Federn hüpfte. Keiner schüttelte den Kopf, wenn man statt wildem Sex mit einem Typen, den man im Dampfbad kennen gelernt hatte, lieber im Zimmer eine deutsche Billigserie schaute. Kein CSD im Schnee.Die grosse Überraschung trat auf den geniale n Skipisten zu Tage. Statt wilder Horden homosexueller Schneehasen, so weit das Auge reic ht, merkte man praktisch nichts vom bunten Treiben. Es gibt keine schwule Skibekleidung, ergo fällt man inmitten des Gros der anderen Skifahrer und Boarders kaum auf. Nur dann und wann erblickte man das eine oder andere bekannte Gesicht. Selbst ein alter Bekannter hat mich mit Skibril-le und Kappe in der Gondel erst nach fünf Minuten erkannt. Denn die Ski-week geht gerade dort optisch unter, wo sie ihre Daseinsberechtigung hat: auf der Piste – mit einer Ausnahme, wohlgemerkt: beim Drag Race, dem unbestrittenen Höhepunkt, kurz vor Ende der Woche. Fast vierzig Jungs jeden Alters warfen sich in den Fummel und fl itzten an den Toren vorbei – mit alkoholischem Zwischenstopp, den einige fast verpassten, während einer so gierig darauf war, dass er nicht mehr stoppen konnte und in Zu-schauer fuhr. Die fandens witzig (Verletzte gabs eh nur beim Schlitteln). Und selbst zwei lokale Skilehrer zollten der einen perückierten Husche Respekt mit den Worten «Du, der fährt aber besser Telemark als ich». Und überhaupt genossen die Heten das Spektakel, und manch einer schien zu denken: «Dieser verkleidete Mann ist ja ne ganz heisse Braut».Schwule sind auch nur Kunden.Mit ein paar Hundert Schwulen scheint man in Aro sa eh kein Problem zu haben. Das muss ein Trend sein. Die Tschuggenhütte reservierte uns gar ihren schönsten L iegestuhl-Abs chnitt, g ratis und exklusiv. Es ist so: Mittlerweile haben auch konservative Hote liers und Kurdire ktoren erkannt, dass schwules Geld nicht anderes r iecht als Hetero- Geld. Und in Arosa, wo seit geraumer Zeit zahlreiche orthodoxe Juden die Winter-freuden geniessen, vermögen auch ein paar hundert Homos die ländliche Idylle nicht zu trüben. So überrascht es nicht, dass beim Konzert zweier schwuler Pianisten und des amerikanischen, nicht weniger schwulen Tenors Zachary Stains in der Dorf kirche auch Hedi und Paul vergnügt wippten, als Letzterer das Gotteshaus mit Showt une-Zeilen wie «I’m as gay as a daisy in May» füllte.Was soll ich sagen? Es war ne geile Zeit. Wenn ich wieder hinfahre, mach ich beim Drag Race mit. Und wer weiss, vielleicht fahr ich hin. Denn die siebte Arosa Gay Skiweek kommt bestimmt. Und entgegen der Ankündi-gung, wird das Eden noch nicht abgerissen. Hitsch und Valerie machen im Minimum noch ein Jahr weiter und ihr Partner Alex Herkommer, der in Lausanne mit den Jungle- Parties selbst Zürcher in die Westschweiz lockt, plant bereits die nächstjährige Ausgabe. Wieder in Arosa. Und wie-der mit einer Horde von Stammgästen. www.arosa-gayskiweek.chFerien à rosaArosa Gay-Ski-Week12 13CRUISE R Edi tio n F ebru ar 2010 AusstellungAusstellung CRUISE R Edi tio n F ebru ar 2010Jede Richtung eine Rich-tung – die, in die zu gehen ich plante, und die, in die ich ging, und alle jene, von denen ich nie annahm, dass sie Richtungen sind.Hugo Loetscher hat als Schriftsteller und Jour nalist während mehr a ls sechzig Jahren ein gross artiges Werk gesc haffen. Sei n Tod hinterlässt eine Lücke im geistigen und gesellschaftlichen Leben des Landes, in das er von seinen zahllosen Reisen immer wieder zurückgekehrt ist: «Hugo Loetscher ist wohl mehr gereist als wir, seine Schriftstellerkollegen, alle zusammen. Man hatte von ihm aber nie das Gefü hl, dass er weg sei. Er war immer da», sagte Urs Widmer in seiner Abdankungsrede im Gr oss-münster Zürich.In alle RichtungenDie Ausstellung unter diesem Titel war als Geschenk der Stadt Zürich zu Hugo Loetschers 80. Geburtstag gedacht. Er selbst hat mit viel Begeiste-rung am Konzept mitgearbeitet. Die Ausstellung hat den Versuch unter-nommen, sein Leben und Werk anhand von Gegenst änden aus seinem Archiv darzustellen und zu würdigen. Es begegnet uns ein scharfsinniger Intellektueller und sprühender Schnelldenker voller Ironie und Humor und ein erfolgreicher Autor von Romanen, Kurzgeschichten, Gedichten, Essays und Reportagen.Hugo Loetscher war sein Leben lang äusserst engagiert mit pointier ten Kommentaren zur Politik der Schweiz. Er präsentierte auch die Welt der Fotografi e in Publikationen und Ausstellungen und berichtete über seine zahlreichen Reisen. Journalismus und Literatur gehen bei Hugo Loetscher Hand in Hand. Sei-ne Texte erscheinen in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien, bis er 1963 mit «Abwässer» sein erstes Buch publiziert. Die allererste Erzählung «Der Holunderstrauch» erscheint bere its 1946 in der Zeitschr ift «Zeit-bilder» – Vorgänger des heutigen «Magazin» des «Tages-Anzeigers». Seine frühen Texte hat er zusammen mit später entstandenen Kurzgeschichten und Erzählungen 2002 in seinem Buch «Der Buckel» herausgegeben. His WayHugo Loetscher studiert Wirtschaftsgeschichte, Soziologie und politische Philosophie an der Universität Zürich und in Paris. Die Jahre 1950 und 1951 in der französischen Hauptstadt sind für ihn entscheidend. In seiner Dissertation befasst er sich mit der neueren politischen Philosophie Fran-kreichs. Beeindruckt von Sartre und Camus wird Hugo Loetscher ein en-gagierter Autor. Die französische Sprache bleibt für ihn immer wichtig.1958 holt Manuel Gasser, Chefredaktor der Kultu rzeitschrift «du», den jungen Autor in die Redaktion und gibt ihm eine eigene literarische Bei-lage: «Das Wort». Darin werden Briefe von Robert Walser oder Beiträge von Ingeborg Bachmann publiziert sowie junge Schweizer Autoren bekannt gemacht. 1964 wird er Redaktor der «Weltwoche». Hier kann e r die un-terschiedlichsten Formen des Journa lismus erproben, mit Reportagen und tagesaktuellen Artikeln. Ab 1965 reist Hugo Loetscher regelmässig nach Lateinamerika und publiziert s eine Beiträge. Er schreibt als L ite-raturkritiker über Kultur und Politik, Geschichte und Gegenwart f ür die «NZZ» und «Tages-Anzeiger» und ebenfalls für Radio und Fernsehen. «Reisen ist wie lesen – beginnt man einmal damit, hört es nie mehr auf», hat er einmal gesagt.TheaterDie ersten Erfahrungen mit dem Theater macht Hugo Loetscher als Statist und Regieassistent am Schauspielhaus Zürich. Dann verfasst er regelmäs-sig Beiträge für die Programmhefte. Sein erstes Drama «Schichtwechsel» wird 1960 uraufgeführt und fällt durch. Doch er schreibt weiter und sein letztes Stück «Die Launen des Glücks» nach Nestroy kommt 1997 wiede-rum in Zürich zur Uraufführung und fi ndet bei Publikum und Medien erneut wenig Gnade. War meine Zeit meine ZeitSein letztes Buch erscheint wenige Tage nach Hugo Lo etschers Tod, im August 2009. Ein paar Tage vorher erhält er im Spital das erste gebundene Buch. Von Fluss- und Lebensläufen – Hugo Loetscher erzählt aus seinem Leben, immer unterwegs zu neuen Ufern und fremden Küsten. Der Text ist die Summe seines Lebens und Schaffens. Die Erfahrungen seiner Künstler- und Publizisten-Existenz haben darin ebenso Platz wie die vielen Erinnerungen an Kindheit und Jugend in Zü-rich, die vielen Reisen auf der ganzen Welt u nd die Gedanken zu r Ent-wicklung des eigenen Glaubens unter dem Stichwort «Credo». Zwei grosse Hauptthemen durchziehen das Buch: das s chwierige und ambiva lente Verhältnis zu seinem Vater. Und der Lauf der Flüsse, denen Hugo Loet-scher begegnet ist, kunstvoll miteinander verfl ochten, von der Limmat und Sihl zum Amazonas über den Nil bis zum Mekong. Von Kurt BüchlerHugo Loetscher. War meine Zeit meine Zeit. Diogenes Verlag, ZürichHugo Loetscher. Ausstellung im Museum Strauhof in Zürichbis 28. Februar. Er ist am 22. Dezember 1929 in Zürich geboren und am 18. August 2009 ebenfalls in Zürich gestorben.Hugo Loetscher: In alle Richtungen gehen Die Ausstellung war als Geschenk der Stadt Zürich zu Hugo Loetschers 80. Geburtstag gedachtHugo Loetscher © Erling Mandelmann 15CRUISE R Edi tio n F ebru ar 2010 PolitikSchwul wählenGemeinde- und Stadtratswahlen in Zürich Wir betrachten, zugegeben, die Wahlen aus einem einsei-tigen Blickwinkel und freuen uns, dass sich 13 offen schwul lebende Kandidaten und 3 lesbische Kandidatinnen aus unterschiedlichen Parteien in den Zürcher Gemeinderat wählen lassen wollen.Der Zürcher Gemeinderat setzt sich aus 125 Mit-gliedern zusammen. Er wird alle vier Jahre von den Stimmberechtigten an der Ur ne gewählt; letztmals am 12. Februar 2006 für die Amtsdau-er 2006 - 2010. Wenn wir hier auf die Wahlen vom 7. März 2010 (für die Dauer bis 2014) einge-hen, können und wollen wir keinen vollstä n-digen Überblick über alle Parteien, deren Pro-gramme und Kandidat(inn)en geben. Nun, offen schwullesbisch leben ist ja nicht der primäre Grund, warum eine Per son gewählt werden soll. Schwule und L esben sollten sich vor allem daran orientieren , welche Par teien sich bisher schon für schwullesbis che Anlie -gen stark gemacht haben. Und welche Parteien heute die noch offenen Anliegen im Programm für die Zukunft haben. Da hat eine grosse Partei einen guten Leistungsausweis. Aber man sollte sich auch bei kleineren Parteien umsehen, die recht kämpferisch auf immer noch vorhandene Probleme aufmerksam machen u nd nach L ö-sungen suchen.Die SP galt bislang bei vielen Schwulen und Les-ben als die Partei, die sich am meisten um ihre Anliegen gekümmert hat. Vielen ist die Pa rtei aber in der Stadt Zürich zu mächtig geworden. Da sind die Grünen und die AL eine gute Alter-native. Und wer geglaubt hat, die CVP sei immer noch die Partei der traditionellen Familie, sieht sich getäuscht. Auch hier g ibt es heute e inen Kandidaten, der offen in Eingetrage ner Part-nerschaft lebt.GemeinderatswahlenDie uns bekannten offen schwu l und lesbisch lebenden Kandidaten und Kandidatinnen:Kreis 1/2 • Ammann Jürg, 1951, Leiter Beratungsstelle Soziale Dienste Zürich (Grüne)• Garcia David, 1975, Dr. med., Arzt (AL – Al-ternative Liste) Kreis 3 • Abele Martin, 1963, (bisher), Soziologe, Geschäftsleitungsmitglied (Grüne) • Hungerbühler Markus, 1974, lic. phil., Historiker, Präsident CVP Stadt Zürich, (CVP – Christlichdemokratische Volkspartei)Kreis 4/5 • Huber Patrick Hadi, 1980, Projektleiter, Eventorganisator, Präsident SP4 (SP)• Barrile Angelo, 1976, Arzt, Co-Präsident SP5 (SP)• Lisa Kromer, 1974, Mutter, Pfl egefachfrau, Koordinatorin einer Frauenrechtsorganisa-tion (Grüne)• Recher Alecs, 1975, (bisher), Heilpädagoge, Jurist (AL – Alternative Liste)Kreis 6 • Denoth Marco, 1975, dipl. Architekt ETH, (SP)Kreis 7/8 • Filli Peider, 1958, (bisher), Trampilot (Grüne)Kreis 9 • Sangines Alan David, 1986, kaufm. Ange-stellter (SP)• Hofmann Gioia, 1965, Krankenschwester, Gerontologin (Grüne)• Daniel Römer, 1962, Psychiatriepfl eger, Mitglied der Sozialbehörde der Stadt Zürich (Grüne)Kreis 10• Brander Simone, 1978, (bisher), Umweltfach-frau (SP)Kreis 12 • Wyss Thomas, 1967, (bisher), Apotheker FPH, Fachkundelehrer (Grüne)• René Lorétan, 1944, Elektroingenieur ETH (Grüne)StadtratswahlenIn unserer Ausgabe CR Winter-Edition sind wir auf die ebenfalls am 7. März stat tfi ndenden Stadtratswahlen eingegangen und haben den Kandidaten André Odermatt (SP) im Interview vorgestellt. Nicht, dass wir i hn favori sieren. Aber uns interessierte damals das Thema, dass ein offen schwul lebender Mann in den Stadtrat einziehen könnte. Ob André Odermatt als Stadt-rat Schwulenpolitik oder einfach als Schwuler Politik machen wird, sei da hingestellt. Viel-leicht ist man ja auc h gut be dient mit einer schwulenfreundlichen Partei, d ie einen Hete -ro als Stadtrat portiert. Esther Maurer (SP), Ro-bert Neukomm (SP) und Kathrin Martelli (FDP) geben ihre Sitze im Stadtrat f rei. Die beiden Parteien stellen natürlich ihren Anspruch und portieren Urs Egger (FDP), André Odermatt und Claudia Nielsen (SP). Aber auch die Grünen und die AL (beide mit guter schwullesbischer Vertre-tung im Gemeinderat) buhlen zu Recht um die Gunst der Wähler und wollen Daniel Leupi und Walter Angst im Stadtrat. von Martin EnderDer Parteien-Überblick über alle Parteien, geord-net nach dem «schwulles-bischen» Leistungsausweis und nach Grösse.SP – Sozialdemokratische Partei Grüne AL – Alternative ListeCVP – Christlichdemokratische Volkspartei (aufsteigend zu positiv), FDP – FDP.Die Liberalen glp – Grünliberale ParteiSVP – Schweizerische Volkspartei EVP – Evangelische VolksparteiSD – Schweizer DemokratenEDU – Eidgenössisch-Demokratische UnionPFZ – Partei Für Zürich (Kandidiert gegen Corine Mauch)+–=SP – Sozialdemokratische Partei, Grüne, AL – Alternative ListeAnzeigeRuth Genner & Daniel Leupi in den Stadtrat«Für ein bunteres Zürich. Mehr als grün.»Grüne Stadt Zürich7. März 2010Aktive Family-Politik statt nur schwul.Alternative ListeWir bleiben unbequemListe 7 | www.al-zh.chAlecs Recher Kreis 4/5 (bisher)Initiant/Vorsitz Schweizer Trans*Netzwerk, TransberaterJurist, Student und GeschäftsführerDavid Garcia Kreis 1/2Oberarzt am USZ, MediGay-Berater,Psychotherapeutischer LGBT-Spezialist20 21CRUISE R Edi tio n F ebru ar 2010 NachgefragtKolumne CRUISE R Edi tio n F ebru ar 2010Susis schwule Strolchenfahrtvon Michi RüeggEins vorneweg: Die Betreiber der Nervous- Bar, die für einmal nicht an der städt ischen Or d-nung, sondern an der sprichwörtlichen Unord-nung scheiterten, hatten bislang meine Sym-pathie. Sie sind nicht daran s chuld, i n eine so missliche Lage geraten zu sein. Es ist auch verständlich, dass die zwei mit allerlei Mitteln für ihr Recht kämpfen. Dagegen hat n iemand etwas einzuwenden. Aber wenn zwei Schwule sich eine r populis -tischen Aerobiclehreri n vor den Wahlkampf-karren spannen lassen und eine Stadtpräsiden-tin anpöbeln, die nun wirk lich nic hts damit zu tun hat, dass ihre Bar irrt ümlich gesch los-sen worden ist – dann versteht man mitunter die Welt nicht mehr. Vor allem, wenn besagte Stadtpräsidentin lesbisch ist und man den Nerv hat, ihr Homophobie vorzuwerfen. Warum eigentlich gerade Corine Mauch? Als das Debakel stattfand und die Bar geschlossen wurde, war sie noch nicht e inmal gewählt. Und als zuständiges Stadtratsmitglied für Kul-tur, Eheschliessungen und Beerdigungen – das sind in der Tat ihre Gebiete – mag man nicht so recht nachvollziehen, wieso sie nun auch für verhühnerte Baubew illigung en vera ntwort-lich sein soll. Der Grund ist einfach : ihre Opponent in im Stadtratswahlkampf, Susi Gut. Susi, die b is-her gegen alles Stur m gelaufen ist, das nicht ins Weltbild einer aus der SVP r ausgekickten Turnlehrerin passt. Susi, die für ein Zürich des beschränkten Mittelsta ndes kämpft. Su si, die zuletzt den Hafenkran in der Limmat versenkt hat, weil er nicht zu einer Prov inzstadt passt . Und Susi, die in ihrem ganzen Leben noch kei-nen Finger für ein schwullesbis ches Anliegen krumm gemacht hat. Ebendiese Susi h at zwei neue Hengste vor dem Karren. Zwei entkräfte-te, vom Staat betrogene Sc hwule, denen alles genommen wurde. Denn Susi sagt sich: «Lieber mit ein paar Homo -Stimmen untergehen als ohne». Sie und die Ner vous-Jungs bilden eine Schicksalsgemeinschaf t von Aufmerksamkeit suchenden Verzweifelten.Die Nervous-Jungs haben die Stadtpräsidentin mit einer Schutzpatronin verwech selt. Sie ha-ben erwartet, dass Corine Mauch als gesegnete Jungfrau mit dem Zauberbesen durch die städ-tische Verwaltung fegt und rübis u nd stübis für Ordnung sorgt. Das ist weder ihre Aufgabe noch darf sie einfach über die Köpfe der Stadt-regierung hinweg Entscheidungen treff en. Auch ich habe mir den Staat nicht ausgesucht, in dem alles Monate oder Jahre dauer t und in dem man an der Holzbank festfriert, während man auf Gerechtigkeit wartet. Aber wir genies-sen heute als sexuelle Minderheit einen beson-deren staatlichen Schutz. Und wir ha ben das Privileg des Nicht-Andersseins. Dafür bezahle n wir einen Preis. Nämlich denjenigen, dass wi r nicht jeder x-beliebigen Lesbe ins Büro t schal-pen und von ihr erwarten dürfen, dass sie Him-mel und Hölle in Bewegung setzt, nur weil sie wie wir aufs eigene Geschlecht steht. Branko B. Gabriel trifft...Sauwetter, Stress, Sihlcity! Ihr fragt euch jetzt sicher, was Branko im Sihlcity zu suchen hat. Das kann ich euch ver-raten, mein Kumpel Michael von der Heide gibt im Papier-saal ein Konzert mit der un-verkennbaren Corin Curschel-las. Das darf ich auf keinen Fall verpassen.Ich war doch etwas skeptisch – im Papiersaal! Ob das gut kommt? Kei ne zwei M inuten wir-belte Michael von der Heide auf der Bühne he-rum und schon hatte er das ganze Publikum im Sack. Welch ein kleiner, gan z grosser S änger! Mit viel Witz, C harme und einem vorlaute n Mundwerk führte er durch den bunten Lieder-abend. Eine unglaublich spannende Kombina-tion mit zwei grossartigen Liedermachern. Ich konnte wunderbar zwei Stunden absc halten und geniessen.CRUISER: Lieber Michael, In deinem Leben spie-len drei Frauen eine wichtige Rolle: Paola, Nina Hagen und Jane Birkin. Wer sind eigentlich die wichtigsten Männer?MICHAEL: Oh – das mit den Frauen hast du im Radio gehört – gell! Es gibt n atür-lich noch viel mehr Frauen, die in meinem Leben eine Rolle spielen. Nicht zu vergessen mei-ne Mutter und alle meine Freundinnen! Männer gibt es natürlich auch; an erster Stelle steht mein Freund Willi, mit dem ich mittlerweile seit 15 Jahren meinen Weg gehe. Ausserdem sind mir meine Musiker sehr wichtig u nd auch meine Freunde, die ich dir aber nicht alle aufzähle...CRUISER: Kannst du dich eigentlich noch an unser erstes Aufeinandertreffen erinnern. Wir waren blutjung...MICHAEL: Ich habe im Film «oh mein Papa» mit Lys Assia gesungen – glaube mir, wir sind i mmer noch blutjung!!! (Anm. Branko: Ich denke es war eher am Tresen im Sihlquai-Träff, und ric htig, Michi hat «Oh mein Papa» gesungen)CRUISER: Schon damals warst du «ein frecher Ha-gel» mit einer grossen Klappe, aber immer mit einem unglaublichen Charme.MICHAEL: Ich wuchs in Amden, einem kleinen Bergdorf auf – prüge ln mochte ich mich nicht, deswegen musste ich m ich auf die «Rhetorik» verlassen. Aber, dass du das mit dem Charme sagst, schmeichelt mir na-türlich. CRUISER: Du bist eine echte Rampensau, der gebo-rene Entertainer! Innerhalb von einer Minute hast du das Publikum in deinen Bann gezogen. Was ist dein Geheimnis?MICHAEL: Es gibt kein Gehei mnis. Ich gehe mit offenem Herzen auf die Bühne und gebe mich ganz und gar dem Publikum hin.CRUISER: Ja, und nun geht unser «Goldbueb» an den Eurovision Song Contest, wer hätte das ge-dacht! Du wirkst sehr entspannt...MICHAEL: Ja, wer hätte das gedacht . ..ich freue mich total! Es ist das erste Mal, dass ich in de r Schweiz einen Song einge geben habe und es hat geklappt. «Il pleut de l`or» hat die Jury über-zeugt und mich zu einem glückliche n Sänger gemacht. Noch bin ich entspannt, aber das wird sich im Mai sicherlich ändern. Doch mir bleibt nur: «Grind abe und singe», hoffen, glauben, be-ten und Spass an der ganzen Sache haben. CRUISER: Vor einigen Jahren wolltest du schon ein-mal den deutschen Markt erob ern, leider mit mässigem Erfolg. Hoffst du auf einen internati-onalen Durchbruch? MICHAEL: Ich mac he schon so viele Ja hre Musik. Das mit dem Erfolg ist so wie im Leben. Es geht mal rauf, mal runter, m al geradeaus. I ch bin dankbar für die B egegnungen, die ich durch meine Musik erfahre. Ich sang mit Nina Hagen, erhielt eine goldene Schallplatte als Texter für «2raumwohnung», mein letztes Album «Freie Sicht» wurde vom «Ich & Ich» - Team produziert, die Single «Immer, wenn du denkst» war in den deutschen Charts. Mit meiner Ba nd spiele ich oft in Deutschland. Für mich persönlich sind das alles grössere und kleinere Erfolge. Erobert habe ich den Markt nicht; doch ich ziehe auch nicht in den Krieg, sondern mache einfach nur Musik, in der Hoffnung, dass sie Menschen be-rührt.CRUISER: Ich drücke dir n atürlich ganz fest die Daumen. Wichtige Frage: Was wirst du tragen und wer ist der Designer?MICHAEL: Das wirst du d ann in Oslo sehen, doch du brauchst keine Angst zu haben, ich we rde nicht «Füdliblutt» auftreten und auch meine Sängerinnen dürfen angezogen auftreten. Wil-li Spiess kreiert die Kostüme und ist schon Tag und Nacht damit beschäftigt.CRUISER: Im Pu blikum hörte ic h, wie jemand meinte: «Weisch, er macht eifach glücklich». MICHAEL: Das ist sehr wahrscheinlich das grösste Kompliment! CRUISER: Und was macht dich eigentlich glück-lich?MICHAEL: Mein Freund, Musik, Drinks, Sonnenun-tergänge, ein gelungenes Konzert, ein glückliches Publikum, Versöhnungen, Cindy Lauper...Michael von der Heide, bald unterwegs nach Oslo, «Freie Sicht» heisst seine aktuelle Scheibewww.michaelvonderheide.ch, www.willispiess.ch ascher nen beson-haben das ür bezahlen n, dass wir üro tschal-ass sie Him-nur weil sie ht. belte Michael von der Heide auf der Bühne he-rum und schon hatte er das ganze Publikum im Sack. Welch ein kleiner, gan z grosser S änger! Mit viel Witz, C harme und einem vorl auten Mundwerk führte er durch den bunten Lieder-abend. Eine unglaublich spannende Kombina-tion mit zwei grossartigen Liedermachern. Ich konnte wunderbar zwei Stunden absc halten und geniessen.CRUISER:Lieber Michael, In deinem Leben spie-len drei Frauen eine wichtige Rolle: Paola, Nina Hagen und Jane Birkin. Wer sind eigentlich die wichtigsten Männer?MICHAEL: Oh – das mit den Frauen hast du im Radio gehört – gell! Es gibt n atür-lich noch viel mehr Frauen, die in meinem Leben eine Rolle spielen. Nicht zu vergessen mei-ne Mutter und alle meine Freundinnen! Männer gibt es natürlich auch; an erster Stelle steht mein Freund Willi, mit dem ich mittlerweile seit 15 Jahren meinen Weg gehe. Ausserdem sind mir meine Musiker sehr wichtig u nd auch meine Freunde, die ich dir aber nicht alle aufzähle...CRUISER:Kannst du dich eigentlich noch an unser erstes Aufeinandertreffen erinnern. Wir waren blutjung...MICHAEL:Ich habe im Film «oh mein Papa» mit Lys Assia gesungen – glaube mir, wir sind im mer noch blutjung!!! (Anm. Branko: Ich denke es war eher am Tresen im Sihlquai-Träff, und ric htig, Michi hat «Oh mein Papa» gesungen)CRUISER:Schon damals warst du «ein frecher Ha-gel» mit einer grossen Klappe, aber immer mit einem unglaublichen Charme.MICHAEL: Ich wuchs in Amden, einem kleinen Bergdorf auf – prüge ln mochte ich mich nicht, deswegen musste ich m ich auf die «Rhetorik» verlassen. Aber, dass du das mit dem Charme sagst, schmeichelt mir na-türlich. w© by Patrick Mettraux22 23CRUISE R Edi tio n F ebru ar 2010 FotostreckeKolumne CRUISE R Edi tio n F ebru ar 2010Schwule schützt Euch /Schützt die SchwulenEs ist kein Wunsch zum neuen Jahr, sondern einfach die Forderung, über etwas nachzuden-ken!Schwule sind in der Wirtschaft beliebt, weil sie fl exiblere Arbeiter sind, sie müssen nicht nach Hause zum Babysitting, Schwule sind za hlungs-kräftig, in der Schwulenbar ist es einfach ungezwungener, die Schwulen legen einfach mehr Wert auf Aussehen sowie Garderobe und so weiter.Doch geben die Schwulen auch Acht auf Ihre Gesundheit? Oder sind die Gesundheits- und Präventionsbotschaften so schwer verständ lich?Jeder, der in der Schwulenszene ein neues Lokal betreiben will, sollte ei-gentlich wissen, dass er seine Kundschaft pfl egen muss. Da gehört nun mal auch die Vermitt lung der P rävention, w ie sie die VEGAS -Charta vorsieht, mit dazu. Ja, denn diese Kundschaft wird eben die Kundschaft auch der nächsten Jahre sein. Wir leben nicht vom Tourismus alleine, wo ja sowieso jeden Tag wieder andere kommen. Trotz dieser Erkennt-nis machen wir die Feststellung, dass vor allem die neu aus dem Boden wachsenden Gaybetriebe, welche es ermöglichen, gleich am Ort Sex zu haben, die Vorsorge ganz oder zum grössten Teil vergessen oder vernach-lässigen. Ist Euch denn Eure Kundschaft nicht wichtig?Sagte ein Gast kürzlich, heute Abend hätte ich gerne noch was hinten rein bekommen, doch niemand will mich. Nimm doch den dort, der ist immer zu haben, wenn er jemanden nageln kann! Bist Du blöd, Mann? Das brauch ich denn gar nicht, der ist HIV+!!Ist jetzt dieser Junge auf ein Bareback-Abenteuer aus oder weiss er nicht, dass er sich mit jedem so verhalten sollte, w ie wenn dieser H IV+ wäre, also sich einfach schützen muss. Hat der liebe Mann einfach die Gesund-heitsbotschaften nicht vers tanden oder sind die Botschaften nicht in der Sprache unserer Junx, verste hen die gar n icht, was hier gepredigt wird?Die Regeln sind ganz einfach, jeder macht nur sicher en Sex und lässt sich nur auf sicheren Sex ein. (Eindringen immer mit Gummi. Kein Sper-ma, kein Menstruationsblut in den Mund, nicht schlucken.)Ihr seid dies unserer Community und Eurem Freund zu Hause schuldig. Was sicherer Sex ist, kann man auch in den vielen Broschüren lesen, die VEGAS-Betriebe für Ihre Gäste bereithalten. Die Aids-Hilfe in Deiner Re-gion hilft Dir auch weiter oder Du fi ndest Angaben auf www.aids.ch.Jeder, der einen Event mit Sex möglichkeiten organisier t, sorgt bitte auch dafür, dass alles für die Prävention getan wird. Und alle Gäste, die Unregelmässigkeiten feststellen, können uns dies mittel s Kontaktfor -mular auf www.vegas-web.ch mitte ilen und wi r nehmen uns spontan dem Input an.Wetten, dass wir die Neuinfektionen drastisch senken we rden, wenn alle mitmachen?Frei nach Obama: Yes we can !Roger MarkowitschWarum ist die Liebe so schwer…?von Jazzmin Dian MooreNeulich – nachdem die Tür ins Schloss gekracht war – sass ich alleine auf der Couch und machte mir Gedanken. Ich dachte, dass es merkwürdig ist, wie äusserst demokr atisch die Kübel voll Liebeskummer über die Leute ausgegossen wer-den. Politiker, Arbeitslose, Kosmonauten und Filmstars werden mit Ungemach über zogen. Mann, selbst ich! War um? Ich hab doch nun wirklich niemandem etwas getan. W ir angeb-lich Liebenden streiten uns in unseren Bezie-hungen auf Teufel komm raus. Obwohl wir uns sonst für sehr angenehme Z eitgenossen derer halten, die wir nic ht lieben, Arbeitskollegen zum Beispiel. Die Liebe geht oft fl öten, Lebens-bunde brechen auseinander. Zum Beispiel hatte ich mal einen Freund, der mich nach unserem ersten Sex fragte, wie lange ich eigentlich diese Klobürste schon hätte? Eine gute Frage. Hatte ich noch nie drüber nachgedac ht. Die müsste mal ausgetauscht werden, sagte er, noch ganz rot im Gesicht. Am Ende blieb die Bürste noch weitaus länger bei mir als dieser Freund. Scha-de eigentlich, wenn man so drüber nachdenkt. Menschen verlassen und werden verlassen. An materiellen Gütern hingegen halten sie oft län-ger fest. Folgende Zusammenhänge des andau-ernden Scheiterns habe ich auf der Couch auf-gedeckt.Am Anfang einer Bez iehung tritt man ein schweres Erbe an. Entweder der Vater und/oder die Mutter des nagelneuen Partners haben – was man zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht weiss – ein emotional dysfu nktionales Menschlein grossgezogen, das man nun adoptiert hat. Oder man hat es mit einem Sprössling von supertol-len Eltern, meist Intellektuellen zu tun. Da nn hat man schon beim Startschuss verloren, denn mit Mama und Papa kann man n icht konkur-rieren. Man wird aber im mer mit ihnen verg-lichen. Da fällt mir ein anderer ein, der einmal fast mein Freund geworden wäre. Er kam aus einem intellektuellen Haushalt in München und ich hatte ihn in der Disco kennen gelernt. Wir telefonierten eine Woche lang jede Nacht. Und dabei hat er mich immer ga nz heiss ge-macht, indem er von seinem Körper redete, und wie er sich rieb und an seinem Körper spielte. Es endete jede Nacht damit, dass er sagte, er wolle mich jetzt und sofort und ob ich nicht zu ihm kommen könnte. Also fuhr ich jede Nacht zu ihm, wo er dann die Tür nicht aufmachte und ich unten frierend eine halbe Stunde lang die Dealer abwimmeln musste. Meistens ist es eine Kombination beider Szenarien: Die Eltern dei-nes Partners sind supertoll und haben es gerade deshalb geschafft, eine völlig unberechenbare, selbstmitleidige oder jähzornige Person heran-zuziehen. Du bist natürlich mindestens ebenso meschugge und emotional verkrüppelt wie dein Partner. Das kann nicht gut gehen. Da schmeisst man sich schon einmal aus Unverständnis die Türen ins Gesicht. Beim Baumarkt kennt man mich schon, we il ich imme r Sch lösser u nd Scharniere kaufe.Die Ansprüche unserer Partner sind nicht von dieser Welt. Unmenschliches wird von uns ver-langt. Man soll das Glück ins Leben des anderen bringen, das dort bisher vermeintlich abwesend war. Schlimmer noch: In den ersten Wochen des Verliebtseins schafft man das sogar. Dann soll man dieses Glück beim anderen aufrecht erhal-ten und auf Dauer stellen. Es liegt in der Natur des Glücks, dass dies nicht gelingt. Wenn der All-tag wieder kommt, wird man unbewusst ode r ganz explizit dafür verantwortlic h gemacht, dass das Glück sich angeblich aus dem Leben des Partners verabschiedet hat. «Du hast dich verän-dert!», heisst es dann nach drei Jahren. «Als wir uns kennen lernten, hast du mich jeden Tag zur Begrüssung durch die Luft gewirbelt, weisst du noch?» Klar wissen wir das noch. Aber da mals war er auch 12 Pfund leichter, was das Herum-wirbeln ungemein begünstigt hatte. Wir verän-dern uns eben alle.Daniel «samo» BolligerPhotographerwww.danielbolligerstudio.comNews 410161820Warum ist die Liebe so schwer…? 22222931 Film 3233 34 35 3637 39 Hildegard 404142

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4News CRUISER Edition Februar 2010Internationale NewsMeersburg-ker verlässt ParteiDie CDU ist Deutschlands grösste konservati-ve Partei, aber unter ihrer liberalen Vorsitzen-den Bundeskanzlerin Angela Merkel haben Erz-konservative keinen leichten Stand mehr. Das musste im Dezember der süddeutsche Regional-politiker Werner Leicht erfahren, den schwulen-feindliche Ausfälle seine politische Karriere ko-steten. Bei einem Treffen des CDU-Ortsverbandes Meersburg kritisierte Leicht, dass die schwarz-gelbe Bundesregierung die Gleichstellung ho-mosexueller Paare vorantreiben möchte. Als sich Widerspruch regte wurde Leicht schwer ra-biat und bezeichnete Homosexuelle als «krank» und «pervers». Der CDU-Ortsverband Meersburg distanzierte sich von Leichts Äusserungen, wo-rauf der Politiker aus der CDU austrat. Buenos AiresArgentinien traut sich wasJoseph Di Bello und Alex Freyre kommen in Zukunft im Dezember aus dem Feiern nicht mehr raus. Weihnachten, Silvester und jetzt auch noch ihr Hochzeitstag, der lateinameri-kanische Schwulengeschichte geschrieben hat – all diese Feiertage fallen auf Ende Dezember. Di Bello und Freyre waren nämlich Ende De-zember das erste schwule Paar in Südamerika, das offiziell und legal heiratete. Nach einem langen juristischen und politischen Streit hatte ein Gericht in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires das Verbot von Homo-Ehen für rechtswid-rig erklärt. Allerdings haben konservative Kräf-te ihren Widerstand gegen die Homo-Ehe noch nicht aufgegeben und versuchen mit allen juri-stischen Mitteln, diese wieder zu stoppen.LissabonHeiraten in PortugalRichtig heiraten dürfen Schwule und Lesben jetzt im katholisch-konservativ geprägten Por-tugal. Mit der Mehrheit der sozialistischen Par-tei von Ministerpräsident José Socrates hat das Parlament die Homo-Ehe eingeführt, allerdings ohne Adoptionsrecht. Damit steht drei Jahre nach der Einführung der Homo-Ehe in Spanien schwul-lesbischen Paaren auf der ganzen ibe-rischen Halbinsel der Weg zum Traualtar offen. Schwulenaktivisten sprechen wegen des Aus-schlusses des Adoptionsrechts von einer «Ehe zweiter Klasse». Ob jedoch Schwule und Lesben wirklich schon ab April heiraten dürfen, hängt jetzt vom konservativen Staatspräsidenten An-íbal Cavaco Silva ab, der das Gesetz unterschrei-ben oder sein Veto einlegen kann. WienEin bisschen gleichDer österreichische Nationalrat hat Mitte Dezember 2009 Österreichs Schwulen und Lesben ein schönes Weihnachtsgeschenk ge-macht. Mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und den Grünen beschloss das Parlament die Ein-führung der «Eingetragenen Partnerschaft» für gleichgeschlechtliche Paare. Lediglich die rechtskonservative FPÖ stimmte geschlossen dagegen. Das Rechtskomitee LAMBDA (RKL) kommentierte kritisch, Österreich sei damit im 20. Jahrhundert angekommen. Aber im 21. Jahrhundert gehe es nicht um Sonderge-setze für Schwule und Lesben, sondern um die völlige Gleichstellung schwul-lesbischer Partnerschaften. «Ebenso wenig wie man ein bisschen schwanger oder ein bisschen tot sein kann, kann man ein bisschen gleich sein», be-tonte LAMBDA.BerlinWerner Schroeter und Rio Reiser geehrtDer «Special Teddy» geht 2010 an den Filmema-cher Werner Schroeter. Schroeters Werk um-fasst bislang an die 20 Langfilme (Der Rosen-könig) und ebenso viele kurze bis mittellange Kinoarbeiten sowie mehr als 70 Opern- und Theaterinszenierungen. Eine besondere Hom-mage widmet der «24. Teddy Award» dem 1996 verstorbenen Sänger, Komponisten, Texter und Schauspieler Rio Reiser. Rio Reiser war der erste deutsche Sänger, der sich öffentlich als schwul geoutet hat. Zusammen mit seiner Band «Ton Steine Scherben» schuf er nicht nur den Sound-track der 68er-Generation sondern auch den Soundtrack der beginnenden deutschen Schwu-lenbewegung, als er gemeinsam mit den The-atergruppen «Brühwarm» und «Transplantis» und den «Ton Steine Scherben» in den 1970er Jahren die ersten schwulen Musicals produ-zierte. Die schwul-lesbischen Filmpreise »Ted-dy» werden am 19. Februar 2010 im Rahmen der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin vergeben.

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5CRUISER Edition Februar 2010 NewsHoustonTexasmetropole wählt Les-Mit Annise Parker wurde im texanischen Houston zum ersten Mal eine offen lesbisch lebende Frau zur Bürgermeisterin einer ame-rikanischen Millionen-Grossstadt gewählt. Parker schlug ihren afro-amerikanischen Geg-ner Gene Locke mit 53 Prozent der Stimmen. Der Sieg der lesbischen Politikerin ist umso er-staunlicher, da Texas als sehr konservativer US-Bundesstaat gilt, in dem fundamentalistisch-christliche Gruppen über enormen Einfluss verfügen. Die studierte Kunsthistorikerin, die zudem auf eine Karriere in der in Texas ebenfalls einflussreichen Öl- und Gasbranche verweisen kann, nannte ihre Wahl ein klares Zeichen der Wähler für den Glauben an ihre Kompetenz, die unabhängig von ihrer sexuel-len Orientierung sei. Seit 1990 lebt Parker mit ihrer Partnerin zusammen, mit der sie zwei Adoptivkinder hat.TiflisPolizeischikane gegen SchwuleIn Georgien fährt die Polizei eine massive Ein-schüchterungspropaganda gegen Schwule und Lesben. Mitte Dezember stürmten Polizisten in Zivil die Räume der schwul-lesbischen Or-ganisation «Inclusive Foundation» in Tiflis. Sie beschlagnahmten die Mobiltelefone der Anwe-senden und beschimpften diese als «Perverse», «Kranke» und «Satanisten». Schwulenaktivist Paata Sabelashvili wurde wegen angeblichen Marihuana-Besitzes verhaftet und erst nach zwei Wochen wieder auf freien Fuss gesetzt. Hätte Sabelashvili sich nicht auf Anraten seines Anwaltes schuldig bekannt, wäre er in Haft ge-blieben. Die «Inclusive Foundation» steht weiter unter Polizeibeobachtung und die Telefone der Aktivisten werden überwacht. Homosexualität ist in Georgien seit 2000 legal. Die georgisch-orthodoxe Kirche, der vier Fünftel der Bevölke-rung angehören, gilt jedoch als Scharfmacher gegen Schwule und Lesben.London«Sollen Schwule exekutiert werden?»Sollen Schwule exekutiert werden? Das wollte die britische BBC auf ihrer Webseite von ihren Usern wissen und hat sich mit dieser Frage mas-sive Proteste der Gay Community und der poli-tischen Parteien eingehandelt. Die Online-Ab-stimmung stand im Zusammenhang mit einem Beitrag der BBC über die Absicht Ugandas, für Homosexualität die Todesstrafe zu verhängen. So mancher User befürwortete unumwunden die Todesstrafe für Schwule und Lesben. Ein anderer schrieb: «Das sollten wir in Grossbri-tannien auch einführen, um Familienwerte zu-rückzubringen.» Ugandas Regierung hat nach internationalen Protesten Abstand von der Ein-führung der Todesstrafe für Homosexuelle ge-nommen und will Homosexualität stattdessen mit lebenslanger Haft bestrafen.LondonRugbystar outet sich Gareth Thomas hat Geschichte geschrieben. Der Waliser ist der erste aktive Rugby-Spieler, der sich geoutet hat. Rugby gilt als eine der här-testen Sportarten und Homosexualität ist in diesem rauen Sport ein noch grösseres Tabu als im Fussball. Der ehemalige walisische und englische Nationalspieler steht derzeit bei den Cardiff Blues unter Vertrag. Thomas war von 2002 bis 2006 verheiratet, 2007 outete er sich gegenüber seinem Coach und nun auch öffent-lich. Gegenüber der britischen BBC sagte der bullige 35-jährige, der wegen seiner sportlichen Erfolge als Rugby-Legende gilt, er hoffe, sein Co-ming-out mache es in Zukunft jungen, schwu-len Rugbyspielern leichter, sich zu outen und als «talentierte schwule Rugbyspieler akzeptiert zu werden».DüsseldorfDas Landgericht Düsseldorf muss derzeit ei-nen bizarren Fall verhandeln. Angeklagt ist ein 45-jähriger Mann, der einem Bekannten wegen Sex-Verweigerung die Hoden abgeris-sen hat. Nach einem ausgiebigen Saufgelage habe der 120 Kilo schwere Hans O. seinen ein-geschlafenen Saufkumpanen Alexander J. zu sexuellen Handlungen bewegen wollen. Als sich der Penis des besoffenen Kumpels aber nicht bewegte sei O. wütend geworden. Laut deutschen Medien schilderte die Staatsanwalt-schaft den weiteren Ablauf so: «Er drehte ihm den Hodensack mehrmals um, bis der aufriss. Dann nahm er die Hoden, schleuderte sie aus dem Fenster.» J. endete im Krankenhaus. Die Hoden wurden aber erst drei Tage später in der Regenrinne des Hausdachs gefunden und konnten deshalb dem Opfer nicht mehr ange-näht werden.BerlinSie ist jung, sie ist ledig, sie ist CSD-erfahren: Deutschlands neue Familienministerin Kristi-na Köhler. Mit Schwulen und Lesben hat Köh-ler, die mit 32 Jahren Deutschlands jüngste Ministerin ist, keine Berührungsängste. Im vergangenen Jahr fuhr sie auf einem Wagen mit im Frankfurter CSD und der Leiter ihres Ministerbüros in Berlin ist Eike Letocha, der zugleich Berliner Landesvorsitzender der Les-ben und Schwulen in der Union (LSU) ist. In der CDU-Grundsatzkommission half sie mit, das konservative Familienbild der Partei zu moder-nisieren. Die konservative Tageszeitung «Die Welt» machte mit der Schlagzeile «Jung, ledig, kinderlos» klar, dass sie Köhler als Familienmi-nisterin für eine Fehlbesetzung hält.New YorkHatte Tiger Woods auch Sex mit Männern?Golfstar Tiger Woods’ Ruf als Saubermann und modellhafter Familienmensch ist ruiniert. Der Supersportler hat sich als Supersexmani-ak erwiesen, der reihenweise Blondinen ver-nascht. Eine der angeblichen Gespielinnen des Golfers will zudem wissen, dass Woods auch nicht zu Sex mit Männern Nein gesagt hat. Das italienische Mannequin Loredana Jolie Ferriolo behauptete jedenfalls gegenüber Ra-darOnline.com, sie sei Zeugin von schwulen Sexabenteuern des Golfprofis geworden. Ein-zelheiten wollte die Ferriolo nicht verraten, sondern beteuerte, diese in einem «Alles-über-Tiger-Woods»-Buch zu veröffentlichen. Das kann aber dauern, denn bisher hat die Dame laut Medienberichten noch keinen Verlag ge-funden, der ihr das ersehnte Honorar von einer Million Dollar zahlen will.

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6Gesellschaft CRUISER Edition Februar 2010Soaps and the CitySchwule in Serie(n). Wie sind sie dahin gekommen? Und warum gehen ihre Fans nach New York?Christian (Thore Schölermann) und Oliver (Jo Weil) aus der ARD-Serie «Verbotene Liebe» © ARD/Glitsch

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7CRUISER Edition Februar 2010 GesellschaftGays in Fernsehserien sind selbstverständlich gewor-den. Aber wann eigentlich? Eine Geschichte des ver-späteten Sichtbarwerdens, die ihr vorläufiges Happy End in New York findet. An einem grossen Charity-Event treffen Fans ihre TV-Helden von nebenan.Thomas ist Jus-Student. Er jobbt als Asylanten-Berater, er hat einen Freund, der in New York modelt und kokst. Thomas ist der nette Schwu-le von nebenan, nur wohnt er eben nicht nebenan, sondern war Teil der inzwischen eingestellten Schweizer Soap «Lüthi und Blanc». Kaum eine TV-Serie verzichtet heute auf gleichgeschlechtliche Romanzen. Von Ober-arzt Dr. Eberhardt Scheu im Alphateam über die schwulen Nachbarn der «Desperate Housewives» oder den Bruder von Golden Girl Blanche bis zur lesbischen Polizistin in GZSZ und zum bisexuellen Boxer in «Verbotene Liebe»: Zur besten Sendezeit flimmern sie täglich in die gute Stube. Ein bemerkenswerter Wandel, denn bis Mitte der 1990er wurde das Thema im TV grösstenteils totgeschwiegen. Dann kamen die Talkshows, tram-pelten sämtliche Tabuzonen platt und ebneten so auch den Weg des etwas grösseren Widerstands für Filme und Serien. Noch in den 1980ern genossen schwule Figuren in Soaps echten Exo-tenstatus. Steven aus dem Denver-Clan etwa oder Carsten Flöter in der Lindenstrasse. 1987 gab es in der ARD-Serie den ersten Männerkuss, eine kleine Sensation, und auch der zweite sorgte drei Jahre später für Aufse-hen und Aufruhr. Die Boulevard-Presse machte eine grosse Story daraus, besonders im konservativen Bayern war die Empörung heftig, die Dar-steller erhielten Morddrohungen. Seife und SexWeit weg vom Vorabendprogramm der grossen Sender entstanden aller-dings auch schon früh schwule und lesbische Soaps. «MontagsKinder» etwa, eine Trash-Serie zwischen Kopie und Parodie. Mit «Queer as Folk» und «L World» haben diese vor ein paar Jahren nun auch den Sprung vors breite Publikum geschafft. Das Schweizer Fernsehen zeigte «Queer as Folk» 2000 als Premiere im deutschsprachigen Raum und als erster öffentlich-rechtlicher Sender überhaupt, und die Zuschauer sahen ziem-lich explizit, dass sich Gays nicht nur auf Mund und Hals küssen. Das Interesse war gross, die Beschwerdenbriefe waren lang. Die britische Serie wurde kurz darauf für den amerikanischen Markt neu verfilmt, war dort allerdings nur im Pay-TV zu sehen. Man will ja Publikum und Sponsoren nicht verärgern. Ihren Ursprung hat die Soap-Opera in Radio-hörspielen und ihre Bezeichnung von den Waschmittelkonzernen, für die darin geworben wurde. Wenig verwunderlich also, dass auch heute noch trotz schwuler Quotenküsse alles schön sauber und werbefreund-lich bleiben muss. Jo Weil und Thore Schölermann spielen in der ARD-Serie «Verbotene Liebe» ein schwules Liebespaar. Negative Reaktionen von Zuschauern gibt es kaum noch, sagen sie. Und doch ist nicht alles so ganz einfach und selbstverständlich. Ständig taucht in Interviews die Frage auf, ob sie denn wirklich schwul seien. Eine Frage, die Weil heute zu Recht nicht mehr beantworten mag. Er sei schliesslich, wenn er einen Hetero-Liebhaber gespielt hat, auch nie gefragt worden, ob er denn wirklich auf Frauen stehe. Big Stars im Big AppleZusammen mit vielen anderen Soap-Stars reisen Weil und Schölermann Ende März nach New York zum ersten «Gays of our Lives»-Event. Via You-tube hat die deutsche Serie offenbar auch in den USA eine Fangemeinde aufgebaut. Fans aus aller Welt sollen die Gelegenheit bekommen, vor der grossartigen Kulisse New Yorks ihre Lieblingsdarsteller aus schwulen Storylines live kennenzulernen. Auch Dennis Grabosch und Igor Dol-gatschew aus «Alles, was zählt», Felix Isenbügel (Gute Zeiten, schlechte Zeiten), Hal Sparks (Queer as Folk) und Gregory Michael (Dante‘s Cove) werden mit dabei sein. Neben Meets and Greets stehen Parties und Work-shops auf dem Programm. Der Gewinn dieses Charity-Events geht an die Aidshilfe Köln und das amerikanische Trevor Project, das schwule Jugendliche unterstützt. Die wahren Gays of our Lives finden sich natürlich nicht in den TV-Dreh-büchern. Doch wenn die Daily Soaps schwule Beziehungen für einige Zu-schauer zum normalen Alltag machen können, nimmt man doch gern in Kauf, dass die Darstellung nach wie vor ziemlich klischiert daher kommt. Schliesslich geht es ja in erster Linie um Unterhaltung, da darf man auch mal über eigene Klischees schmunzeln. Sonst hätte «Sex and the City» wohl kaum so viele schwule Fans. Und seien wir ehrlich: Machos und Zi-cken werden in Soaps genauso eindimensional gezeigt. Ob nun verbotene Liebe an der Lindenstrasse oder gute und schlechte Zeiten auf dem Mari-enhof, unter uns gesagt: Nur die Liebe zählt, ganz egal, wer mit wem. Und wie’s weiter geht, zeigen wir dann morgen zur gleichen Zeit. Gays of our Lives New York, 26.-28. März 2010 Tickets und Infos: www.gaysofourlives.org

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8Kapitel Titel CRUISER Edition Februar 2010Ferien à rosaArosa Gay-Ski-Week

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9CRUISER Edition Februar 2010 ReisenSchwule Skiferien sind vor allem eines: Skiferien. Pistenhäschen und Nachteulen gaben sich vom 9. bis 15. Januar in Arosa die Hand. Michi Rüegg war für den Cruiser dabei, auch wenn er mehr schlief als feierte.Der schwule Mann im besten Alter sitzt allein im Speisesaal des Hotels. Er tunkt Brot in die Salatsauce auf dem Teller. Um ihn herum sitzen halb schweigende Heteropaare, mit von Unbefriedigtheit und Langeweile getränkten Gesichtern, in der Ecke probt eine fünfköpfige Familie den Weltuntergang, die portugiesischen Kellner schlendern blasiert über den flauschigen Teppich, irgendwo blickt eine alternde Witwe halb mitleidig, halb lüstern zum Schwulen, der noch immer mit Brotmocken Dressing aufsaugt und sich fragt: Verflucht, was mach ich eigentlich hier? Um Szenen wie diese zu vermeiden, entschloss ich mich gegen Skiferien allein im Irgendwo und für die Arosa Gay Skiweek. Ich wollte Skifahren, ich wollte Spass haben, ich wollte Leute um mich herum, mit denen ich etwas gemeinsam habe. Damit hatte ich allerdings einen schweren Stand. Mein Umfeld wollte mir partout nicht abnehmen, dass ich des Skifahrens wegen nach Arosa fuhr. Für sie war die Gay Skiweek bloss ein grosses So-dom, eine gigantische Sauna, in der die Lusttropfen permanent fliessen. Merke: Wer schwule Ferien bucht, dem wird per se unterstellt, er würde ausschliesslich des Fickens wegen fahren. Ich kenn keine Sau.Nach Ficken war mir definitiv nicht zu Mute, als ich zum ersten Mal die Bar im Hotel Eden betrat. Ich nippte an meinem Bier und dachte so bei mir: Verfluchte Scheisse, du kennst hier keine Sau. Was um Himmels Wil-len hab ich in Zürich die letzten zwölf Jahre bloss gemacht? Wobei, da fiel mir auf, dass vermutlich keine Zürcher zugegen waren. Was man ja gern vergisst – es gibt auch in anderen Schweizer Städten und Dörfern Schwu-le. Und viele davon scheinen an jenem Januar-Samstag den Weg nach Aro-sa gefunden zu haben. Man konnte Dialekte vernehmen, die man sonst selten hört. Doch spulen wir vor: Am nächsten Tag hatte ich sowohl neue Freunde gefunden als auch alte Bekannte wiederentdeckt. Wenn 450 schwule zwischen 20 und 60 ein ganzes Hotel überfallen, dann hinterlässt das gewisse Spuren. Doch das Eden Arosa – die Höhle des Lö-wen – hat schon zu viel erlebt, als dass vier Hundertschaften Homos die morschen Wände ins Wanken bringen könnten. Das Eden, leuchtender Partystern im sonst eher biederen Alpendorf. Hier führen seit fünfund-zwanzig Jahren Hitsch Leu und seine Frau Valerie das Szepter. Nicht mehr die Allerjüngsten, sind doch beide so um die Fünfzig. Aber selbst der intensivste Lebensstil hat sie nicht verwelken lassen. Im Gegenteil, Valerie hat punkto Sexiness praktisch alle Schwuppen weit hinter sich gelassen. Sie wirkt wie ein Mädchen in der Blüte ihrer Jugend, so dass frühmorgens im Frühstückssaal als Valerie vor zwei Pfannen und einem riesigen Karton mit Eiern stand, ein Gast kleinlaut fragte: «Hat sie die alle selbst gelegt?».Es ist ein ungewöhnliches Hotel, das Eden. Wie wenn man ein cooles Design hotel mit einem biederen 50er-Jahre-Schuppen vermischen und kräftig schütteln würde. Tief in seinen Eingeweiden steckt der Kitchen Club, der Zeuge von so manch sündiger Handlung wurde. Hier fand Mit-te der Woche auch meine erste Schaumparty statt, die mir unglaublich viel Spass und einen knallroten Hodensack bereitete. «Hast du dich denn nicht mit Babyöl eingeschmiert?» Doch. Aber nicht dort unten. Da war nicht mehr genug von dem Zeug. Immerhin stellte sich der Schaum als wesentlich aggressiver heraus als das Balzverhalten der Gäste. Die Hand bleibt da, wo sie ist.Überhaupt wurde man selten Zeuge unflätiger Handlungen. Selbst der Wellnessbereich erinnerte punkto Atmosphäre eher an Bad Zurzach als an eine Gay Sauna. Selten mal fummelte einer im Dampfbad ein bisschen an seinem Pimmel rum, der Rest ignorierte ihn für gewöhnlich. Dass es allerdings auch anders geht, zeigte die Secret Pool Party, die im Eden Gym stattfand. Ich selbst verzichtete darauf, aber den Schilderungen einiger Gäste zufolge, soll es dort für einmal durchaus unkeusch zu und her ge-gangen sein. So wurde mir zumindest berichtet. Allfällige Spuren waren am Nachmittag drauf jedenfalls keine mehr sichtbar.So ist das eben an der Arosa Gay Skiweek. Jeder macht das, was er will. Des Morgens im Frühstückssaal schöpfte man sein Müsli, beobachtet von olympischen Augenringen ringhersum. Der eine hatte eine wilde Nacht mit Partner Nummer neun hinter sich, andere sind früh zu Bett gegangen. Die Schicksalsgemeinschaft der Gäste geht unterschiedlich mit den Angeboten um. Müssen tut niemand. Keiner schimpfte, wenn man statt an die Horse Meat Party gemütlich in die Federn hüpfte. Keiner schüttelte den Kopf, wenn man statt wildem Sex mit einem Typen, den man im Dampfbad kennen gelernt hatte, lieber im Zimmer eine deutsche Billigserie schaute. Kein CSD im Schnee.Die grosse Überraschung trat auf den genialen Skipisten zu Tage. Statt wilder Horden homosexueller Schneehasen, so weit das Auge reicht, merkte man praktisch nichts vom bunten Treiben. Es gibt keine schwule Skibekleidung, ergo fällt man inmitten des Gros der anderen Skifahrer und Boarders kaum auf. Nur dann und wann erblickte man das eine oder andere bekannte Gesicht. Selbst ein alter Bekannter hat mich mit Skibril-le und Kappe in der Gondel erst nach fünf Minuten erkannt. Denn die Ski-week geht gerade dort optisch unter, wo sie ihre Daseinsberechtigung hat: auf der Piste – mit einer Ausnahme, wohlgemerkt: beim Drag Race, dem unbestrittenen Höhepunkt, kurz vor Ende der Woche. Fast vierzig Jungs jeden Alters warfen sich in den Fummel und flitzten an den Toren vorbei – mit alkoholischem Zwischenstopp, den einige fast verpassten, während einer so gierig darauf war, dass er nicht mehr stoppen konnte und in Zu-schauer fuhr. Die fandens witzig (Verletzte gabs eh nur beim Schlitteln). Und selbst zwei lokale Skilehrer zollten der einen perückierten Husche Respekt mit den Worten «Du, der fährt aber besser Telemark als ich». Und überhaupt genossen die Heten das Spektakel, und manch einer schien zu denken: «Dieser verkleidete Mann ist ja ne ganz heisse Braut».Schwule sind auch nur Kunden.Mit ein paar Hundert Schwulen scheint man in Arosa eh kein Problem zu haben. Das muss ein Trend sein. Die Tschuggenhütte reservierte uns gar ihren schönsten Liegestuhl-Abschnitt, gratis und exklusiv. Es ist so: Mittlerweile haben auch konservative Hoteliers und Kurdirektoren erkannt, dass schwules Geld nicht anderes riecht als Hetero-Geld. Und in Arosa, wo seit geraumer Zeit zahlreiche orthodoxe Juden die Winter-freuden geniessen, vermögen auch ein paar hundert Homos die ländliche Idylle nicht zu trüben. So überrascht es nicht, dass beim Konzert zweier schwuler Pianisten und des amerikanischen, nicht weniger schwulen Tenors Zachary Stains in der Dorfkirche auch Hedi und Paul vergnügt wippten, als Letzterer das Gotteshaus mit Showtune-Zeilen wie «I’m as gay as a daisy in May» füllte.Was soll ich sagen? Es war ne geile Zeit. Wenn ich wieder hinfahre, mach ich beim Drag Race mit. Und wer weiss, vielleicht fahr ich hin. Denn die siebte Arosa Gay Skiweek kommt bestimmt. Und entgegen der Ankündi-gung, wird das Eden noch nicht abgerissen. Hitsch und Valerie machen im Minimum noch ein Jahr weiter und ihr Partner Alex Herkommer, der in Lausanne mit den Jungle-Parties selbst Zürcher in die Westschweiz lockt, plant bereits die nächstjährige Ausgabe. Wieder in Arosa. Und wie-der mit einer Horde von Stammgästen. www.arosa-gayskiweek.chFerien à rosaArosa Gay-Ski-Week

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10Prominent CRUISER Edition Februar 2010Casey JohnsonWenn eine lesbische Millionenerbin buchstäb-lich den Löffel abgibt, trauert auch die Regenbo-genpresse. So geschehen mit Casey Johnson. Die vermögende Ururenkelin des Gründers des Kos-metikkonzerns Johnson & Johnson verstarb An-fang Januar. Die genaue Ursache ihres Ablebens bleibt zunächst unbekannt. Ein Fremdverschul-den wird jedoch ausgeschlossen. Die 30-Jährige gelangte zuletzt dank der skandalträchtigen Verlobung mit Tila Tequila, einem bisexuellen Sternchen des amerikanischen Showbusiness, in die Schlagzeilen. Auch sonst war Casey John-son kein unbeschriebenes Blatt. Ein Dokumen-tarfilm namens «Born Rich» widmete sich dem Leben Johnsons, welche ihr Erbe stets als Fluch bezeichnete. Als Johnson weiter an Diabetes er-krankte, schrieb sie mit ihren Eltern ein Buch mit dem Titel «Managing Your Child‘s Diabe-tes». Doch das Leben der jungen Millionärin geriet langsam aus den Fugen. So soll Johnson den Kontakt zu ihrer vermögenden Familie ab-gebrochen haben, da ihre Verwandten sich für ihr Liebesleben geschämt haben. Von einem «totalen Absturz» war bald die Rede. Selten aber von einer lebensfrohen jungen Frau, die sich einen Dreck um die amerikanische Doppelmo-ral scherte. Nun ist Casey Johnson tot. Derweil trauert ihre Verlobte Tila Tequila öffentlich im Internet. Gewisse Worte Tequilas via Twitter ge-hen dennoch ans Herz: «Ich liebe dich so sehr. Wir heiraten, wenn wir uns im Himmel wieder-sehen.» (dd)Bel AmiDas slowakische Pornostudio, welches insbe-sondere in den frühen 90ern immense Erfolge feierte, gerät zunehmend in Bedrängnis durch frivole Amateurfilmchen – wie praktisch jeder andere Pornoproduzent. Neue Ideen sind ge-fragt, denn Bel Amis Gallionsfiguren wie Johan Paulik oder Lukas Ridgeston sind tatsächlich ausgelutscht – und haben die 30 längst über-schritten. Doch bei Bel Ami wussten die Fans, was sie bekommen: keimfreie Erotik nach dem ewig gleichen Muster. Das bedeutete Reden, Blasen und Ficken. Selbstverständlich mit Gum-mi – und äusserst selten mit Spermakontakt. Auch kein Geheimnis war, dass viele der Dar-steller heterosexuell waren. Aber im Zeitalter von «Broke Straight Boys» sollte dies die Lust nicht mindern. Ziemlich brav, gemessen an der Konkurrenz, kamen die Filme trotzdem daher. Das hat sich nun geändert, im letzten Dezember brach Bel Ami wortwörtlich «das letzte Tabu». Damit waren zum einen die adretten Zwillinge Elijah und Milo Peters gemeint, welche sich lü-stern dem Inzest hingaben, zum anderen aber der Fakt, dass nun ohne Gummi gepoppt wurde – und mit sehr viel Spermakontakt. Familien-intern zwar, dennoch gewagt. Bel Ami bricht somit zu neuen Ufern auf, was insofern stimmt, dass weibliche Zwillinge in der heterosexuel-len Porno-Landschaft einen hohen Stellenwert haben, allerdings ist die neue Richtung frag-würdig, nicht, was die Peters-Zwillinge selbst anbelangt, sondern die Ignorierung der Sex-Regeln. (dd)Iris RobinsonEine köstliche Episode verlogener Heterosexu-alität erreichte uns jüngst aus Irland. Iris Ro-binson, die Frau des nordirischen Ministerprä-sidenten, und selbst Abgeordnete, erschütterte dort Volk und Regierung. Noch im letzten Jahr galt Iris Robinson als Ikone religiöser Tugend-haftigkeit. Als solche teilte sie gerne aus. Laut der TAZ startete Iris Robinson im vorletzten Sommer eine Hasstirade gegen Schwule. Ho-mosexualität sei eine «widerliche Abscheulich-keit», die psychiatrischer Behandlung bedürfe. Aber «wie ein Mörder, so kann auch ein Ho-mosexueller durch das Blut Christi erlöst wer-den», so Robinson. Mit dem Zusatz, dass Schwule schlimmer als Kinderschänder seien. Doch wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. Und schliesslich verpflichtet der Name Robin-son. Die 60-jährige, so kam ans Licht, hatte vor zwei Jahren eine Affäre mit dem damals 19-jäh-rigen Kirk McCambley. Ausserdem soll sie auch mit dessen Vater in die Kiste gesprungen sein (und die nicht gezählt, die der Fluss verschlang). Dies allein bringt den Ministerpräsidenten Pe-ter Robinson nicht zu Fall. Die Tatsache aber, dass seine Gattin dem blutjungen Liebhaber McCambley u.a. einen Kredit auf Staatskosten besorgt hat, schon. Und als ob das nicht genug wäre, gibt’s auch Ärger vom anderen Ufer: Das britische Schwulenmagazin «Attitude» hat Mc-Cambley angefragt, ob er sich nicht für das Co-ver fotografieren lassen wolle. Die Hölle ist eben heiss, liebe Mrs. Robinson. (dd) Lady GagaSie ist das Mass aller Dinge, ein Bogen um sie herum schlicht ein Ding der Unmöglichkeit. 5 Top-10-Hits 2009, Erwähnung in jedem Jah-resrückblick. Dann geht man in einer überaus angesagten Stadt an eine überaus angesagte Silvesterparty, und was wird da gespielt? Sie gaga-gackert ihr Popo-Pokerface. Was macht man nach ein paar Drinks? Man gönnt sich den Spass und tanzt ausgelassen dazu. Täglich er-scheinen Banalitäten aus ihrem Leben auf den Titelseiten. Sie kollabiert, sie will mit Susan Bo-yle singen, sie tritt als Seifenblase oder als blut-verschmierter Zombie auf, sie bekommt einen Blumenstrauss an den Kopf geschmissen. Bei jener Geschichte könnte das Gleiche passieren wie beim unsäglichen Penis-Gerücht: Es könnte sich herausstellen, dass Frau Gaga gar nicht im Besitz des besagten Körperteils ist. Sie hat im TV einmal Bauhaus und Beethoven gesagt, ja, aber auf diese Eigentlich-ist-sie-schlau-Masche will ja seit Verona Feldbusch keiner so schnell wieder reinfallen. Trotzdem muss man geste-hen: Wenn es um Diskriminierung von Schwu-len und Lesben geht, kämpft Lady Gaga stets an vorderster Front dagegen an. Sie sammelt Geld, sie verteilt Statements, sie ist ein Vorbild der Toleranz. Vielleicht ist das Verhältnis zwischen Gays und Gaga einfach eine «Bad Romance». Hei-sst nicht ihr neuster Hit genau so? Ist da doch ein schlaues Köpfchen vorhanden? Wir werden mal genau hinhören müssen. Wenn uns Kostüm und Frisur nicht wieder allzu sehr ablenken. Und wenn wir in ein paar Jahren eine Gaga-CD auf dem Flohmarkt finden, werden wir uns an die kurze traurige Romanze erinnern, verspro-chen. (rg)

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11CRUISER Edition Februar 2010 ProminentLeo RitzmannWenn sich einer derzeit in der Missgunst der so zurückhaltenden, wie auch frustrierten Schweizer bestens auskennt, dann ist das Leo Ritzmann. Ein angehendes Gesangstalent, welches bereits gewisse Erfolge verbuchen konn-te. Nicht genug für Herrn und Frau Schweizer. Der 20-jährige Hinwiler landete bei der letzten Musicstar-Staffel unter den zehn Besten. Das ist verdammt gut, wenn man einer Jury gegenüber steht, die statt der Stimme die Männlichkeit kri-tisiert. Verdammt schlecht fanden jedoch ande-re «Kritiker», welche es höchstwahrscheinlich nicht mal in die «Leider Nein»-Liga geschafft hätten. So ging Leo fast vergessen, bis sein Or-gan nochmals im TV erklang – diesmal in der Castingshow «Popstars» auf Pro7. Detlef D. So-ost, selbst Musicstar-erfahren, suchte dort ein neues Pop-Duo. Und Leo erstaunte alle, indem er die Show – zusammen mit Vanessa Meisin-ger – vor einem Millionenpublikum gewann. Nur ist das so eine Sache mit Castingshows. Kaum ein Sender, der nicht irgendein Talent sucht. Das Publikum gähnt inzwischen dazu. So erstaunt es wenig, dass sich Leos Debutalbum (unter dem Bandnamen «Some & Any») nur auf den hintersten Rängen der Charts platzieren konnte. Wiederum ein Flop für viele. Insbeson-dere Schweizer reagierten in zahlreichen Inter-netforen ziemlich schadenfroh. Dabei geht ver-gessen, dass Leo Ritzmann wirklich erstklassig singen kann. Keinesfalls ist von einer Eintags-fliege zu reden. (dd)Von der HeideTrotz einer strahlenden Tina Turner fehlte es der pompös angerührten SwissAward-Show durchwegs an Glanz. Neben Trophäen und Mil-lionen regnete es dann doch noch Gold – Mi-chael von der Heide sei Dank. Merci, chéri! Er präsentierte seinen Beitrag zum diesjährigen Eurovision Song Contest in Oslo. Schon der erste Takt war ein Glanzpunkt, geträllert vom Back-ground-Chörli, das die Crème de la Crème hie-sigen Musikschaffens vereint, Amanda Nikoli etwa, ehemaliger TEARS-Castingstar (Erinnert sich einer? Es lohnt sich), oder Freda Goodlett, Musicstar-Vocalcoach. Warum kam man nicht schon längst auf die Idee, von der Heide zur Eu-rovision zu schicken? Bereits 1999 versuchte er es bei der deutschen Vorausscheidung, leider erfolglos, mit dem Lied «Bye Bye Bar». Daraus ist inzwischen eine überaus erfolgreiche Thea-terrevue geworden. Man nehme nun die schwe-dischen Eurovisions-Beiträge der letzten Jahre, ein bisschen Kate Ryan, einen Takt Nicole und eine Balkangitarre… et voilà: «Il pleut de l’or». Geht für die Schweiz leicht Richtung Klischee, aber es geht um l’amour und nicht um les AHV-Goldréserves. Es könnte ja auch Käse regnen oder Vampire, kurz: Es könnte schlimmer sein. Ein eigentlich ganz wunderbar zusammenge-klautes Chanson. Wenn man nun mindestens ein Auge fest zudrückt, die Zeit um mindestens zehn Jahre zurückdreht und innig hofft, die Background-Ladies mögen sich für den grossen Auftritt betreffend Kleiderwahl kurz abspre-chen, gibt’s dafür doch glatte douze points. Aus Monaco jedenfalls. Bonne chance, Michi! (rg)Mr. Gay ChinaSchätzungen zufolge gibt es in China 39 Mil-lionen Schwule und Lesben. Bis 1997 stand schwuler Sex da unter Strafe, erst 2001 wurde Homosexualität von der Liste der psychischen Krankheiten gestrichen. Promi und gay sein ist in China eine seltene Kombination. Einer hätte nun dazukommen sollen, ein Mr. Gay China. Von der Staatspresse als Zeichen der Liberalisie-rung gross gefeiert, wurde das Pekinger Event jedoch von der lokalen Polizei in letzter Minute verboten, aus formalen Gründen angeblich, es habe «Probleme mit der Beantragung» gegeben. «Schwule haben das Recht, ihre Kultur zu zei-gen. Es ist ein Recht, das von der Gesellschaft respektiert werden sollte», zitierte die Staatsa-gentur den bekannten chinesischen Homose-xuellen-Experten Zhang Beichuan. Erst mit 19 hat er erfahren, dass es in chinesischer Sprache überhaupt ein Wort für homosexuell gibt. Zur Jury, die untätig abziehen musste, gehörten un-ter anderen der Autor eines bekannten Romans über Homosexuelle in China, ein Filmkritiker und der Gründer einer Schwulenorganisation. Kein einziger der Kandidaten wollte seinen chi-nesischen Namen öffentlich genannt wissen, aus Angst vor Konsequenzen in der Familie. In Malawi geht’s währenddessen von der Homo-Hochzeit direkt ins Gefängnis, für 14 Jahre, und der Staatspräsident von Uganda überlegt laut, auf Homosexualität wieder die Todesstrafe aus-zusetzen. Die USA drohen mit wirtschaftlichen Sanktionen. Aber wie viel Freiheit kann man sich mit Homophobie-Zöllen erkaufen? In 78 Ländern dieser Welt ist homosexueller Sex nach wie vor strafbar. Da bleibt der Rote Teppich der Gay-Promis ein Minenfeld, ein Sperrgebiet, mit Stacheldraht umzäunt. Darunter lässt sich kei-ne lustige Pointe setzen. Aber ein öffentliches Ausrufezeichen! (rg)

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12Ausstellung CRUISER Edition Februar 2010Hugo Loetscher: In alle Richtungen gehen Hugo Loetschers 80. Geburtstag gedachtHugo Loetscher © Erling Mandelmann

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13CRUISER Edition Februar 2010 AusstellungJede Richtung eine Rich-tung – die, in die zu gehen ich plante, und die, in die ich ging, und alle jene, von denen ich nie annahm, dass sie Richtungen sind.Hugo Loetscher hat als Schriftsteller und Journalist während mehr als sechzig Jahren ein grossartiges Werk geschaffen. Sein Tod hinterlässt eine Lücke im geistigen und gesellschaftlichen Leben des Landes, in das er von seinen zahllosen Reisen immer wieder zurückgekehrt ist: «Hugo Loetscher ist wohl mehr gereist als wir, seine Schriftstellerkollegen, alle zusammen. Man hatte von ihm aber nie das Gefühl, dass er weg sei. Er war immer da», sagte Urs Widmer in seiner Abdankungsrede im Gross-münster Zürich.In alle RichtungenDie Ausstellung unter diesem Titel war als Geschenk der Stadt Zürich zu Hugo Loetschers 80. Geburtstag gedacht. Er selbst hat mit viel Begeiste-rung am Konzept mitgearbeitet. Die Ausstellung hat den Versuch unter-nommen, sein Leben und Werk anhand von Gegenständen aus seinem Archiv darzustellen und zu würdigen. Es begegnet uns ein scharfsinniger Intellektueller und sprühender Schnelldenker voller Ironie und Humor und ein erfolgreicher Autor von Romanen, Kurzgeschichten, Gedichten, Essays und Reportagen.Hugo Loetscher war sein Leben lang äusserst engagiert mit pointierten Kommentaren zur Politik der Schweiz. Er präsentierte auch die Welt der Fotografie in Publikationen und Ausstellungen und berichtete über seine zahlreichen Reisen. Journalismus und Literatur gehen bei Hugo Loetscher Hand in Hand. Sei-ne Texte erscheinen in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien, bis er 1963 mit «Abwässer» sein erstes Buch publiziert. Die allererste Erzählung «Der Holunderstrauch» erscheint bereits 1946 in der Zeitschrift «Zeit-bilder» – Vorgänger des heutigen «Magazin» des «Tages-Anzeigers». Seine frühen Texte hat er zusammen mit später entstandenen Kurzgeschichten und Erzählungen 2002 in seinem Buch «Der Buckel» herausgegeben. His WayHugo Loetscher studiert Wirtschaftsgeschichte, Soziologie und politische Philosophie an der Universität Zürich und in Paris. Die Jahre 1950 und 1951 in der französischen Hauptstadt sind für ihn entscheidend. In seiner Dissertation befasst er sich mit der neueren politischen Philosophie Fran-kreichs. Beeindruckt von Sartre und Camus wird Hugo Loetscher ein en-gagierter Autor. Die französische Sprache bleibt für ihn immer wichtig.1958 holt Manuel Gasser, Chefredaktor der Kulturzeitschrift «du», den jungen Autor in die Redaktion und gibt ihm eine eigene literarische Bei-lage: «Das Wort». Darin werden Briefe von Robert Walser oder Beiträge von Ingeborg Bachmann publiziert sowie junge Schweizer Autoren bekannt gemacht. 1964 wird er Redaktor der «Weltwoche». Hier kann er die un-terschiedlichsten Formen des Journalismus erproben, mit Reportagen und tagesaktuellen Artikeln. Ab 1965 reist Hugo Loetscher regelmässig nach Lateinamerika und publiziert seine Beiträge. Er schreibt als Lite-raturkritiker über Kultur und Politik, Geschichte und Gegenwart für die «NZZ» und «Tages-Anzeiger» und ebenfalls für Radio und Fernsehen. «Reisen ist wie lesen – beginnt man einmal damit, hört es nie mehr auf», hat er einmal gesagt.TheaterDie ersten Erfahrungen mit dem Theater macht Hugo Loetscher als Statist und Regieassistent am Schauspielhaus Zürich. Dann verfasst er regelmäs-sig Beiträge für die Programmhefte. Sein erstes Drama «Schichtwechsel» wird 1960 uraufgeführt und fällt durch. Doch er schreibt weiter und sein letztes Stück «Die Launen des Glücks» nach Nestroy kommt 1997 wiede-rum in Zürich zur Uraufführung und findet bei Publikum und Medien erneut wenig Gnade. War meine Zeit meine ZeitSein letztes Buch erscheint wenige Tage nach Hugo Loetschers Tod, im August 2009. Ein paar Tage vorher erhält er im Spital das erste gebundene Buch. Von Fluss- und Lebensläufen – Hugo Loetscher erzählt aus seinem Leben, immer unterwegs zu neuen Ufern und fremden Küsten. Der Text ist die Summe seines Lebens und Schaffens. Die Erfahrungen seiner Künstler- und Publizisten-Existenz haben darin ebenso Platz wie die vielen Erinnerungen an Kindheit und Jugend in Zü-rich, die vielen Reisen auf der ganzen Welt und die Gedanken zur Ent-wicklung des eigenen Glaubens unter dem Stichwort «Credo». Zwei grosse Hauptthemen durchziehen das Buch: das schwierige und ambivalente Verhältnis zu seinem Vater. Und der Lauf der Flüsse, denen Hugo Loet-scher begegnet ist, kunstvoll miteinander verflochten, von der Limmat und Sihl zum Amazonas über den Nil bis zum Mekong. Von Kurt BüchlerHugo Loetscher. War meine Zeit meine Zeit. Diogenes Verlag, ZürichHugo Loetscher. Ausstellung im Museum Strauhof in Zürich bis 28. Februar. Er ist am 22. Dezember 1929 in Zürich geboren und am 18. August 2009 ebenfalls in Zürich gestorben.

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15CRUISER Edition Februar 2010 PolitikSchwul wählenGemeinde- und Stadtratswahlen in Zürich Wir betrachten, zugegeben, die Wahlen aus einem einsei-tigen Blickwinkel und freuen uns, dass sich 13 offen schwul lebende Kandidaten und 3 lesbische Kandidatinnen aus unterschiedlichen Parteien in den Zürcher Gemeinderat wählen lassen wollen.Der Zürcher Gemeinderat setzt sich aus 125 Mit-gliedern zusammen. Er wird alle vier Jahre von den Stimmberechtigten an der Urne gewählt; letztmals am 12. Februar 2006 für die Amtsdau-er 2006 - 2010. Wenn wir hier auf die Wahlen vom 7. März 2010 (für die Dauer bis 2014) einge-hen, können und wollen wir keinen vollstän-digen Überblick über alle Parteien, deren Pro-gramme und Kandidat(inn)en geben. Nun, offen schwullesbisch leben ist ja nicht der primäre Grund, warum eine Person gewählt werden soll. Schwule und Lesben sollten sich vor allem daran orientieren, welche Parteien sich bisher schon für schwullesbische Anlie-gen stark gemacht haben. Und welche Parteien heute die noch offenen Anliegen im Programm für die Zukunft haben. Da hat eine grosse Partei einen guten Leistungsausweis. Aber man sollte sich auch bei kleineren Parteien umsehen, die recht kämpferisch auf immer noch vorhandene Probleme aufmerksam machen und nach Lö-sungen suchen.Die SP galt bislang bei vielen Schwulen und Les-ben als die Partei, die sich am meisten um ihre Anliegen gekümmert hat. Vielen ist die Partei aber in der Stadt Zürich zu mächtig geworden. Da sind die Grünen und die AL eine gute Alter-native. Und wer geglaubt hat, die CVP sei immer noch die Partei der traditionellen Familie, sieht sich getäuscht. Auch hier gibt es heute einen Kandidaten, der offen in Eingetragener Part-nerschaft lebt.GemeinderatswahlenDie uns bekannten offen schwul und lesbisch lebenden Kandidaten und Kandidatinnen:Kreis 1/2 • Ammann Jürg, 1951, Leiter Beratungsstelle Soziale Dienste Zürich (Grüne)• Garcia David, 1975, Dr. med., Arzt (AL – Al-ternative Liste) Kreis 3 • Abele Martin, 1963, (bisher), Soziologe, Geschäftsleitungsmitglied (Grüne) • Hungerbühler Markus, 1974, lic. phil., Historiker, Präsident CVP Stadt Zürich, (CVP – Christlichdemokratische Volkspartei)Kreis 4/5 • Huber Patrick Hadi, 1980, Projektleiter, Eventorganisator, Präsident SP4 (SP)• Barrile Angelo, 1976, Arzt, Co-Präsident SP5 (SP)• Lisa Kromer, 1974, Mutter, Pegefachfrau, Koordinatorin einer Frauenrechtsorganisa-tion (Grüne)• Recher Alecs, 1975, (bisher), Heilpädagoge, Jurist (AL – Alternative Liste)Kreis 6 • Denoth Marco, 1975, dipl. Architekt ETH, (SP)Kreis 7/8 • Filli Peider, 1958, (bisher), Trampilot (Grüne)Kreis 9 • Sangines Alan David, 1986, kaufm. Ange-stellter (SP)• Hofmann Gioia, 1965, Krankenschwester, Gerontologin (Grüne)• Daniel Römer, 1962, Psychiatriepeger, Mitglied der Sozialbehörde der Stadt Zürich (Grüne)Kreis 10• Brander Simone, 1978, (bisher), Umweltfach-frau (SP)Kreis 12 • Wyss Thomas, 1967, (bisher), Apotheker FPH, Fachkundelehrer (Grüne)• René Lorétan, 1944, Elektroingenieur ETH (Grüne)StadtratswahlenIn unserer Ausgabe CR Winter-Edition sind wir auf die ebenfalls am 7. März stattfindenden Stadtratswahlen eingegangen und haben den Kandidaten André Odermatt (SP) im Interview vorgestellt. Nicht, dass wir ihn favorisieren. Aber uns interessierte damals das Thema, dass ein offen schwul lebender Mann in den Stadtrat einziehen könnte. Ob André Odermatt als Stadt-rat Schwulenpolitik oder einfach als Schwuler Politik machen wird, sei dahingestellt. Viel-leicht ist man ja auch gut bedient mit einer schwulenfreundlichen Partei, die einen Hete-ro als Stadtrat portiert. Esther Maurer (SP), Ro-bert Neukomm (SP) und Kathrin Martelli (FDP) geben ihre Sitze im Stadtrat frei. Die beiden Parteien stellen natürlich ihren Anspruch und portieren Urs Egger (FDP), André Odermatt und Claudia Nielsen (SP). Aber auch die Grünen und die AL (beide mit guter schwullesbischer Vertre-tung im Gemeinderat) buhlen zu Recht um die Gunst der Wähler und wollen Daniel Leupi und Walter Angst im Stadtrat. von Martin EnderDer Parteien-Überblick über alle Parteien, geord-net nach dem «schwulles-bischen» Leistungsausweis und nach Grösse.SP – Sozialdemokratische Partei Grüne AL – Alternative ListeCVP – Christlichdemokratische Volkspartei (aufsteigend zu positiv), FDP – FDP.Die Liberalen glp – Grünliberale ParteiSVP – Schweizerische Volkspartei EVP – Evangelische VolksparteiSD – Schweizer DemokratenEDU – Eidgenössisch-Demokratische UnionPFZ – Partei Für Zürich (Kandidiert gegen Corine Mauch)+–=SP – Sozialdemokratische Partei, Grüne, AL – Alternative ListeAnzeige

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AUCH DAS GESELLSCHAFTLICHE KLIMA BRAUCHT UNSEREN SCHUTZ.7.MÄRZ 2010 in den StadtratAndré Odermatt und Claudia Nielsen16Szene CRUISER Edition Februar 2010Viele bunte Parties für Gays and FriendsEs tut sich was in der schwulen Züricher Party-Nach längerer Durststrecke darf man sich jetzt an einigen neuen und alten Partyreihen erfreu-en. Einer der Clubs, der in diesem frischen Wind mitsegelt, ist das Loop38. Dieser mausert sich langsam, aber sicher zum Geheimtipp für «Gays and Friends». Der Club Loop38 an der Albulastrasse in Alt-stetten hat sich in den letzten Jahren in der Züri-cher Partyszene etabliert. Wie viele bereits wis-sen und schätzen, werden im Loop38 schon seit einiger Zeit Parties veranstaltet, die für Schwule und Lesben interessant sind. Meistens sind es eben auch schwule Veranstalter, die dahinter ste-cken. Es lohnt sich daher, einen genaueren Blick auf die einzelnen Veranstaltungen zu werfen.FlugscheibeSeit Mitte Januar dieses Jahres dürfen wir uns an einer spannenden und brandneuen Party-reihe namens Flugscheibe erfreuen. Flugschei-be hat im Loop38 jeweils den dritten Samstag je-des zweiten Monats gebucht. Verantwortlich für das neue Label sind Pascal (DJ Tokee), Michael (DJ Michael K.) und Salvatore. Als langjährige DJs, Musiker und Partygänger wissen die drei sehr gut, was die Szene vermisst. Die Flugscheibe bietet eine Plattform für ausgelassenes Feiern, ohne an den nächsten Tag denken zu müssen. Pascal: «Es soll ein Ort der Geborgenheit sein, mit verführerischer Atmosphäre und einer ausgelassenen Stimmung.» Zielpublikum sind Gays und Friends ab 21 Jahren, die guten Sound schätzen und dabei mit ihren Freundinnen und Freunden feiern wollen. Flugscheibe hat den An-spruch, die alten Zeiten in neuem Gewand wie-der aufleben zu lassen. Musikalisch darf man exzellenten Progressive, House, Trance und Goa erwarten. Die nächste Party geht am 20. März 2010 im Loop38 über die Bühne.Flexx und RevolutionDer erste Samstag des Monats im Loop38 gehört der Partyreihe Flexx. Die Flexx-Parties finden seit der Eröffnung am 3. Oktober 2009 regelmäs-sig einmal im Monat statt und haben das Ziel, Parties für anspruchsvolle Partygäste zu bieten. Eine Flexx-Party besticht immer durch guten Sound, einer guten Anlage, Überraschungen im Laufe des Abends und vor allem durch interna-tional bekannte Star-DJs wie zum Beispiel Jack Chang, Jan Fischer, Steven Redant oder Mike Kelly. Und die Flexx-Macher Christian (DJ Ajaxx), Béat und Thomas haben bereits ein neues Ass im Ärmel. Ab dem 20. Februar 2010 findet im Loop38 monatlich eine neue Party mit dem Namen Revo-lution statt. Warum eine neue Party reihe? Dazu meint Béat: «Auf der Revolution-Party werden in erster Linie bekannte Schweizer DJs zum Zuge kommen. Zudem soll Nachwuchs-DJs die Mög-lichkeit geboten werden, Ihr Können hinter dem Anzeige

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Zürich braucht drei liberale Stimmen im Stadtrat.www.fdp-zh.chIn den StadtratMartin VollenwyderAndres Türler Urs EggerBISHER BISHERWahlen 7. März 2010Ins Stadtrate Cruiser.indd 1 21.1.2010 11:56:03 UhrMartin Abele Jürg Ammann Peider Filli Gioia Hofmann Lisa Kromer Thomas Wyss Gemeinderat bisher Gemeinderatskandidat Gemeinderat bisher Gemeinderatskandidatin Gemeinderatskandidatin Gemeinderat bisher Kreis 3 Kreis 1&2 Kreis 7&8 Kreis 9 Kreis 4&5 Kreis 12Für Dich. In Zürich. Mehr als grün.Grüne Stadt Zürichwww.artischock.netCRUISER Edition Februar 2010 SzenePlattenteller unter Beweis zu stellen.» Sowohl bei der Flexx wie auch bei der Revolution bewegt sich der Musikstil im Bereich von Progressive, Tech-House und Tribal-House. Unter dem Namen «Dark Space» steht auch ein Darkroom zur Ver-fügung. Dieser wird anfangs Frühling umgebaut und den Bedürfnissen der Gäste angepasst. Auf der Homepage www.flexx-party.ch hat der un-entschlossene Partygänger die originelle Mög-lichkeit, sich spontan live zur Party einzuklin-ken. So kann man in letzter Minute entscheiden, ob der Sound des Abends dem eigenen Gusto ent-spricht. Aus datenschutztechnischen Gründen wird jedoch nur das DJ-Pult gefilmt. Take a Dance und Local UndergroundSeit rund 6 Jahren finden regelmässig die Take-a-Dance-Parties statt. Immer mehr Schwule und Lesben schätzen den guten Mix von Publikum, Musik und Ambiente. Die ursprüngliche Idee von Gründungsteam Ingrid, Stefania, Roger, Hatschgi und Jesse (DJ Jesse Jay) war eine Tanz-schule, in der Körperbewusstsein und Ausdruck durch Bewegung im Zentrum stehen. Die Be-griffe Harmony, Balance und Rhythm sind die Grundsteine von Take a Dance. Der Lokalwech-sel von der Dachoase zum Loop38 läutete eine neue Aera ein. Musikalisch kriegt man gute progressive Beats in allen Facetten zu hören. Lokale DJ-Grössen wie z.B. Robert Travis, Mi-chael K, Restless, Mike Muff, Nukem, Mental X, 5th Element und viele mehr haben bereits an einer Take-a-Dance-Party aufgelegt. Die nächste Party am 13. Februar 2010 findet unter dem Motto «Darkside» statt und bietet neben der alt-bekannten, ungezwungenen Atmosphäre auch einen Darkroom. Die Partyreihe Local Underground wurde im 2002 ins Leben gerufen. Dahinter verbergen sich Maggie, Chriglä, DJ Frisk und DJ Bossy. Ihre Parties fanden in den letzten Jahren schon an einigen renommierten Locations statt, unter anderem im ehemaligen Labitzke, im Laby-rinth oder dem Spidergalaxy. Am zweiten Weih-nachtstag des letzten Jahres fand die Party im Loop38 statt und lockte wie immer viele Schwu-len und Lesben an. Das Ziel des Partylabels ist eine entspannte, offene und unkomplizierte Atmosphäre mit guter Musik von Tech-House bis Goa. Die Gäste der beliebten Partyreihe beste-hen aus einer guten Mischung aus Gays, Bi- und Heterosexuellen. Afterhour-PartiesNeben den erwähnten Veranstaltungen finden im Loop38 auch regelmässig Afterhour-Parties und die berühmt berüchtigten (und teils nos-talgisch angehauchten) Spidergalaxy- und Smo-kingfish-Parties statt. Diese tragen zwar nicht explizit das Label «Gay», sind jedoch gerne be-sucht von Schwulen und Lesben. Warum ist das so? Gianfranco vom Loop38 erklärt sich das so: «Wir haben uns eigentlich schon bei der Eröff-nung vor drei Jahren mehr schwules Publikum gewünscht. Leider war das anfangs nicht so, was ich immer sehr schade fand. So wie es aussieht, haben die Schwulen und Lesben nun aber die Qualitäten des Clubs zu schätzen gelernt. Eher klein, aber fein. Und es hat einen Darkroom. Nicht, dass so einer immer nötig wäre, aber wir haben uns jetzt dazu entschieden.» Pünktlich zum Rauchverbot ab 1. Mai 2010 wird das Loop38 übrigens eine Raucher-Lounge im Clublokal zur Verfügung stellen. Raucher müs-sen somit nicht für jede Zigarette vor die Türe und der Veranstalter spart sich so mögliche Lärmklagen. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Zürcher Partylandschaft zukünftig entwickeln wird. Mit dem Angebot im Loop38 ist die Szene ganz sicher um einige gute Veran-staltungen reicher. Und um die Homepage des Loops zu zitieren: Don‘t miss the party of your life. Don‘t forget to go home. von Vinnie Albaniwww.flexx-party.ch www.party-revolution.ch www.localunderground.ch www.loop38.ch www.flugscheibe.ch (under construction)Anzeige

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LISTE 5Gerold LauberWieder in den Stadtrat!2x auf jede Liste Markus Hungerbühler«Orange ghört zum Rägeboge wie CVP zu Züri.»www.zueriwahl.chGemeinderatswahlenvom 7. März 2010Stadt Zürich, Kreis 3Szene CRUISER Edition Februar 2010Jack Night ClubThe sweat is best issueTerry Vietheers DJ-Karriere begann 2005 vor ein paar 100 Leuten in Sidneys «Oxord St. as». Dank seinem Umzug nach London begann für Terry ein neues Kapitel. Mit seiner Karriere ging’s schnell steil aufwärts. In der Zwischenzeit be-gegnet man dem DJ in angesagten Clubs rund um den Globus. So auch in Zürich im April 2009 im Kaufl euten an der Jim-Party.Nun legt er an der kommenden Jack-Party auf und fi ndet Unterstützung durch die DJs Juicep-pe, Angel O. und den Love BanditsJACK, The sweat is best issueSamstag, 6. Februar 2010, 23.00 UhrFestsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürichwww.jackcompany.comItalian Selection Nach nur drei Parties hat sich die Selection-Reihe im Club Lotus defi nitiv etabliert. Klare Ansage der Veranstalter, auch in Zukunft mit «2 Floors» an den Start zu gehen und immer Top-DJs an Bord zu haben. So wundert es nicht, dass es im Februar wieder eine ganz spezielle Selec-tion gibt, nämlich die Italian Selection.Verpfl ichtet wurde kein Geringerer als «fabu-lous Fabio White». Vielen noch bekannt von seinem Hammerset im Volkshaus letztes Jahr. Dank seiner ersten Musikproduktion ‘Oh you’ (Nummer 2 in the UK-Dance-Charts) gelang Fa-bio der internationale Durchbruch. Typisch für Fabio ist seine besondere Auswahl und sein erhebender Stil in Sachen House-Musik. Von reiner elektronischer Musik bis hin Progres-sive-House.Fabio ist nicht allein, er wird unterstützt von Dikky Vendetta. Der Name klingt zwar italie-nisch, doch Dikky kommt aus Amsterdam. Sein Musikstil läst sich nicht so einfach einordnen. Wenn er aufl egt, dann ist das so, als ob er eine Landschaft anlegt, die sich um die Gäste auf-baut und mit ihnen verschmilzt. Auf dem zweiten Floor geben sich Willi P. und 5th Element mit den Classics die Ehre. Italian SelectionSamstag, 27.02.2010, 23.00 UhrLotus Club, Pfi ngstweidstrasse 70, 8004 Zürichqueertunes.fm Erstes schwul-lesbisches Web-radio der Schweiz geht ganz-jährig onlineSeit der Lancierung des Labels «queertunes» im Jahre 2007 wurde an der Idee eines schwul-lesbischen Webradios gefeilt. Was damals noch als reines Eventradio während des Zürcher CSD und der EuroPride09 durchgeführt wur-de, wird nun auf ein ganzjähriges Programm ausgebaut. Nach einem erfolgreichen Radio «queertunes» im 2007, welches durch eine externe Firma or-ganisiert wurde, hatte man in den beiden ver-gangenen Jahren 2008 und 2009 das Label dem gleichnamigen Verein kostenlos zur Verfügung gestellt. Trotz sehr erfolgreicher Präsenz wäh-rend der EuroPride09, insbesondere dank ex-quisiter Studiolage, resultiert ein erhebliches Defi zit, so dass ein erneutes Eventradio durch den Verein kaum realisiert werden könnte.Daher entschied man sich, die Idee des Webra-dios nochmals zu prüfen und wieder selber unter dem Label «queertunes» Anfang Jahr auf Sendung zu gehen. Neben einzelnen Fixsen-dungen über Reisen, Mode, Kunst etc. werden auch Live-Übertragungen aus Clubs, DJ-Sessions und Talksendungen aus dem Studio angeboten. Selbstverständlich wird Radio «queertunes» auch in diesem Jahr am bewährten Musik-konzept mit internationalen und nationalen schwulen und lesbischen Künstlern festhalten und diese auch speziell promoten. Es lohnt sich bestimmt mal reinzuhören! Mehr Infos unter www.queertunes.fm Kreative Radiofreaks gesuchtWer Interesse hat, beim ersten schwul-les-bischen Webradio der Schweiz mitzuwir-ken, sei es in der Redaktion, in der Modera-tion, im Bereich Sponsoring, als Grafi kerIn, TechnikerIn oder sonst als freiwillige Hel-ferin oder Helfer, kann sich gerne melden. Mail mit Personalien und Handynummer an: team@queertunes.ch Barcelona SelectionzeigenNach der gelungenen Weihnachtsparty zieht es die Selection-Reihe im winterlich kalten Zürich nun in etwas südlichere und wärmere Gefi lde: Barcelona ist angesagt. Aus dieser Stadt werden die angesagtesten Top-DJs eingefl ogen: Steven Redant und Nacho Chapado! Und weil der obe-re Stock das letzte Mal so guten Zuspruch fand, wird es auch dieses Mal oben einen Züri-Floor geben. Hier werden sich einige sicher an die gu-ten Labby-Zeiten erinnert fühlen, wenn Michael K. und Tokee sich die Ehre geben. Und wird’s zu heiss, dann gibt’s ein Eis!Barcelona-Selection Samstag, 30. Januar 2010, ab 23.00 UhrLotus Club, Pfi ngstweidstrasse 70, 8004 ZürichTropic BarIn diesem Monat feiert die Tropic Bar in Win-disch ihren 4. Geburtstag. Sie ist über die Jah-re zu einem beliebten Treffpunkt geworden. Anzeige

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WIR VERTRETEN DEINE INTERESSEN IM GEMEINDERAT.Network – Gay Leadership unterstützt die Wahl. Marco DenothArchitekt, Vorstand SP 6, Vize-Präsident HAZ, Zürich 6Patrick Hadi HuberProjektleiter, Eventorganisator, Präsident SP 4, Präsident HAZ, Zürich 4 & 5 Am 7. März in den Zürcher GemeinderatLISTE 1CRUISER Edition Februar 2010 SzeneSo organisiert beispielsweise «Alwä» (Aargauer Treff für junge homo-, bi- und heterosexuelle Menschen) gemütliche Abende in der Tropic Bar. Und auch die Gruppe Aargay hat das Lokal zu ihrem regelmässigen Treffpunkt gemacht. Luis von der Tropic Bar dankt all seinen Gästen für die Treue und freut sich auf die Geburtstags-party am 27. Februar mit mitternächtlichem Gratis-Prosecco.Montag, Dienstag geschlossen. Mi., Do., So. offen von 19.00 bis 24.00 Uhr, Freitag und Samstag bis 2.00 Uhr Tropic Bar und Lounge, Zürcherstrasse 21, 5210 Windisch www.tropicbar.chQueer DiscoTanzbarer SoundAnfangs Februar steht die nächste Ausgabe von «Queer Disco» an. DJ G.P., bekannt für sei-nen vielseitigen, gut tanzbaren Sound, wird mit Hits, Musik aus den 70ern bis 90ern so-wie House kräftig einheizen. DJ Pra-Vos, den Gästen noch bestens bekannt von der Novem-ber-Party, folgt anschliessend mit House und Elektro-Beats. Eine ausgelassene Partynacht im stylischen Berner Club CU, direkt beim Bahn-hof Bern, wartet auf tanz- und flirtwillige Par-tyanimals.«Queer Disco», For Gays, Friends and Lesbians, gibt’s jeden 1. Freitag im Monat.Queer Disco Freitag, 5. Februar 10, 22.00 – 5.00 Uhr Eintritt Fr. 20, Einlass ab 18 Jahren CU-Club beim Hauptbahnhof , 3000 Bern celestialFaszination Musik gemein-sam elebenUnd wiederum wird zu einem «celestial trip» mit Progressive-Goa-Trance-Sound geladen. Wie gewohnt für Gays and Friends, mit einer spezi-ellen Light-Show und einem Darkroom für kör-perliche Lustbarkeiten.Seit dem Beginn im Oktober letzten Jahres konnte sich celestial einer stetig steigenden Gä-steschar erfreuen. Auch prägten Freundschaft, Freude und Frieden die Veranstaltungen. Die Faszination Musik, gemeinsam erlebt und er-tanzt, erwies sich als zentrale Gemeinsamkeit von Gästen und Veranstaltern. Dies spornt an weiterzumachen.celestial, Samstag, 20. Februar 2010, 23.00 Uhr Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, 8004 ZürichFLEXX goes crazy, 6. Februar 2010 Loop 38, Albulastrasse 38, 8048 Zürich www.flexx-party.chJazzbar in AarauAusgang der andern ArtDer Initiant Luciano Lutz sagt dazu: «Amerika hat einen farbigen Präsidenten, Berlin einen gutaussehenden schwulen Bürgermeister, Zü-rich eine Lesbe als Stadtpräsidentin. Aarau be-kommt jetzt das Benson‘s, eine schwule Jazzbar mit Wein- Kaffeekultur und immer wieder Live Konzerten.» Die Zeiten haben sich geändert und so gibt er auch der Idee, in Aarau eine Jazzbar zu betreiben, gute Chancen. Wer also mal einen Schwulen Ausgang der andern Art geniessen will, kommt hier auf seine Kosten.Am 12. Februar, 19.00 Uhr findet ein VIP-Apéro statt. Gross gefeiert wird die Eröffnung des Ben-son und die Verlobung von Luciano und Beat. Bitte reservieren.Benson Jazzbar, Adelbändli 12, 5000 Aarau Tel. 062 822 13 48Montag, geschlossen Dienstag bis Donnerstag, 17.00 Uhr – 24.00 Uhr Freitag, 17.00h - 02.00 Uhr Samstag, 15.00h - 24.00 Uhr Sonntag, 17.00h - 23.00 UhrFlexx goes crazy-stadtrepresentranse».Die Karneval-Edition der Flexx Party hält etwas ganz Besonderes bereit: Der 28jährige DJ Jan Fi-scher und die fabelhafte Gloria Viagra aus Ber-lin werden für euch die heissesten Dance-Tracks der Gay- und Partyszene auflegen. Seit einiger Zeit ist Jan nun auch als DJ tätig und als Resident in den Clubs Banganluu (Berlin), Heroes (Köln), 136° (Hamburg) und Ken (Berlin) zu hören. Sein Stil ist beeinflusst von Vocal-, Electro- und Pro-gressive-House. Weitere Parties, an denen er ge-spielt hat, sind unter anderem GMF Weekend in Berlin, Nil Party in Stuttgart, Club-Q Circuit in Zürich, Club Sixty9 Gdansk in Polen oder Insati-able Mix in Paris. Ebenfalls hinter dem Platten-teller stehen wird Gloria Viagra, Drag-Star und Deutschlands «Hauptstadtrepresentranse». Wer Gloria schon mal live gehört und gesehen hat, weiss, dass es mit ihr rund geht. Einer heissen, geilen, wilden und unvergesslichen Tanznacht steht also nichts mehr im Weg!Anzeige

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Ruth Genner & Daniel Leupi in den Stadtrat«Für ein bunteres Zürich. Mehr als grün.»Grüne Stadt Zürich7. März 2010Aktive Family-Politik statt nur schwul.Alternative ListeWir bleiben unbequemListe 7 | www.al-zh.chAlecs Recher Kreis 4/5 (bisher)Initiant/Vorsitz Schweizer Trans*Netzwerk, TransberaterJurist, Student und GeschäftsführerDavid Garcia Kreis 1/2Oberarzt am USZ, MediGay-Berater,Psychotherapeutischer LGBT-SpezialistKolumne CRUISER Edition Februar 2010Susis schwule Strolchenfahrtvon Michi RüeggEins vorneweg: Die Betreiber der Nervous-Bar, die für einmal nicht an der städtischen Ord-nung, sondern an der sprichwörtlichen Unord-nung scheiterten, hatten bislang meine Sym-pathie. Sie sind nicht daran schuld, in eine so missliche Lage geraten zu sein. Es ist auch verständlich, dass die zwei mit allerlei Mitteln für ihr Recht kämpfen. Dagegen hat niemand etwas einzuwenden. Aber wenn zwei Schwule sich einer populis-tischen Aerobiclehrerin vor den Wahlkampf-karren spannen lassen und eine Stadtpräsiden-tin anpöbeln, die nun wirklich nichts damit zu tun hat, dass ihre Bar irrtümlich geschlos-sen worden ist – dann versteht man mitunter die Welt nicht mehr. Vor allem, wenn besagte Stadtpräsidentin lesbisch ist und man den Nerv hat, ihr Homophobie vorzuwerfen. Warum eigentlich gerade Corine Mauch? Als das Debakel stattfand und die Bar geschlossen wurde, war sie noch nicht einmal gewählt. Und als zuständiges Stadtratsmitglied für Kul-tur, Eheschliessungen und Beerdigungen – das sind in der Tat ihre Gebiete – mag man nicht so recht nachvollziehen, wieso sie nun auch für verhühnerte Baubewilligungen verantwort-lich sein soll. Der Grund ist einfach: ihre Opponentin im Stadtratswahlkampf, Susi Gut. Susi, die bis-her gegen alles Sturm gelaufen ist, das nicht ins Weltbild einer aus der SVP rausgekickten Turnlehrerin passt. Susi, die für ein Zürich des beschränkten Mittelstandes kämpft. Susi, die zuletzt den Hafenkran in der Limmat versenkt hat, weil er nicht zu einer Provinzstadt passt. Und Susi, die in ihrem ganzen Leben noch kei-nen Finger für ein schwullesbisches Anliegen krumm gemacht hat. Ebendiese Susi hat zwei neue Hengste vor dem Karren. Zwei entkräfte-te, vom Staat betrogene Schwule, denen alles genommen wurde. Denn Susi sagt sich: «Lieber mit ein paar Homo-Stimmen untergehen als ohne». Sie und die Nervous-Jungs bilden eine Schicksalsgemeinschaft von Aufmerksamkeit suchenden Verzweifelten.Die Nervous-Jungs haben die Stadtpräsidentin mit einer Schutzpatronin verwechselt. Sie ha-ben erwartet, dass Corine Mauch als gesegnete Jungfrau mit dem Zauberbesen durch die städ-tische Verwaltung fegt und rübis und stübis für Ordnung sorgt. Das ist weder ihre Aufgabe noch darf sie einfach über die Köpfe der Stadt-regierung hinweg Entscheidungen treffen. Auch ich habe mir den Staat nicht ausgesucht, in dem alles Monate oder Jahre dauert und in dem man an der Holzbank festfriert, während man auf Gerechtigkeit wartet. Aber wir genies-sen heute als sexuelle Minderheit einen beson-deren staatlichen Schutz. Und wir haben das Privileg des Nicht-Andersseins. Dafür bezahlen wir einen Preis. Nämlich denjenigen, dass wir nicht jeder x-beliebigen Lesbe ins Büro tschal-pen und von ihr erwarten dürfen, dass sie Him-mel und Hölle in Bewegung setzt, nur weil sie wie wir aufs eigene Geschlecht steht. Aktive Family-Politik David GarciaPsychotherapeutischer sen heute als sexuelle Minderheit einen beson-deren staatlichen Schutz. Und wir haben das Privileg des Nicht-Andersseins. Dafür bezahlen wir einen Preis. Nämlich denjenigen, dass wir nicht jeder x-beliebigen Lesbe ins Büro tschal-pen und von ihr erwarten dürfen, dass sie Him-mel und Hölle in Bewegung setzt, nur weil sie wie wir aufs eigene Geschlecht steht.

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21CRUISER Edition Februar 2010 NachgefragtBranko B. Gabriel trifft...Sauwetter, Stress, Sihlcity! Ihr fragt euch jetzt sicher, was Branko im Sihlcity zu suchen hat. Das kann ich euch ver-raten, mein Kumpel Michael von der Heide gibt im Papier-saal ein Konzert mit der un-verkennbaren Corin Curschel-las. Das darf ich auf keinen Fall verpassen.Ich war doch etwas skeptisch – im Papiersaal! Ob das gut kommt? Keine zwei Minuten wir-belte Michael von der Heide auf der Bühne he-rum und schon hatte er das ganze Publikum im Sack. Welch ein kleiner, ganz grosser Sänger! Mit viel Witz, Charme und einem vorlauten Mundwerk führte er durch den bunten Lieder-abend. Eine unglaublich spannende Kombina-tion mit zwei grossartigen Liedermachern. Ich konnte wunderbar zwei Stunden abschalten und geniessen.CRUISER: Lieber Michael, In deinem Leben spie-len drei Frauen eine wichtige Rolle: Paola, Nina Hagen und Jane Birkin. Wer sind eigentlich die wichtigsten Männer?MICHAEL: Oh – das mit den Frauen hast du im Radio gehört – gell! Es gibt natür-lich noch viel mehr Frauen, die in meinem Leben eine Rolle spielen. Nicht zu vergessen mei-ne Mutter und alle meine Freundinnen! Männer gibt es natürlich auch; an erster Stelle steht mein Freund Willi, mit dem ich mittlerweile seit 15 Jahren meinen Weg gehe. Ausserdem sind mir meine Musiker sehr wichtig und auch meine Freunde, die ich dir aber nicht alle aufzähle...CRUISER: Kannst du dich eigentlich noch an unser erstes Aufeinandertreffen erinnern. Wir waren blutjung...MICHAEL: Ich habe im Film «oh mein Papa» mit Lys Assia gesungen – glaube mir, wir sind immer noch blutjung!!! (Anm. Branko: Ich denke es war eher am Tresen im Sihlquai-Träff, und richtig, Michi hat «Oh mein Papa» gesungen)CRUISER: Schon damals warst du «ein frecher Ha-gel» mit einer grossen Klappe, aber immer mit einem unglaublichen Charme.MICHAEL: Ich wuchs in Amden, einem kleinen Bergdorf auf – prügeln mochte ich mich nicht, deswegen musste ich mich auf die «Rhetorik» verlassen. Aber, dass du das mit dem Charme sagst, schmeichelt mir na-türlich. CRUISER: Du bist eine echte Rampensau, der gebo-rene Entertainer! Innerhalb von einer Minute hast du das Publikum in deinen Bann gezogen. Was ist dein Geheimnis?MICHAEL: Es gibt kein Geheimnis. Ich gehe mit offenem Herzen auf die Bühne und gebe mich ganz und gar dem Publikum hin.CRUISER: Ja, und nun geht unser «Goldbueb» an den Eurovision Song Contest, wer hätte das ge-dacht! Du wirkst sehr entspannt...MICHAEL: Ja, wer hätte das gedacht ...ich freue mich total! Es ist das erste Mal, dass ich in der Schweiz einen Song eingegeben habe und es hat geklappt. «Il pleut de l`or» hat die Jury über-zeugt und mich zu einem glücklichen Sänger gemacht. Noch bin ich entspannt, aber das wird sich im Mai sicherlich ändern. Doch mir bleibt nur: «Grind abe und singe», hoffen, glauben, be-ten und Spass an der ganzen Sache haben. CRUISER: Vor einigen Jahren wolltest du schon ein-mal den deutschen Markt erobern, leider mit mässigem Erfolg. Hoffst du auf einen internati-onalen Durchbruch? MICHAEL: Ich mache schon so viele Jahre Musik. Das mit dem Erfolg ist so wie im Leben. Es geht mal rauf, mal runter, mal geradeaus. Ich bin dankbar für die Begegnungen, die ich durch meine Musik erfahre. Ich sang mit Nina Hagen, erhielt eine goldene Schallplatte als Texter für «2raumwohnung», mein letztes Album «Freie Sicht» wurde vom «Ich & Ich» - Team produziert, die Single «Immer, wenn du denkst» war in den deutschen Charts. Mit meiner Band spiele ich oft in Deutschland. Für mich persönlich sind das alles grössere und kleinere Erfolge. Erobert habe ich den Markt nicht; doch ich ziehe auch nicht in den Krieg, sondern mache einfach nur Musik, in der Hoffnung, dass sie Menschen be-rührt.CRUISER: Ich drücke dir natürlich ganz fest die Daumen. Wichtige Frage: Was wirst du tragen und wer ist der Designer?MICHAEL: Das wirst du dann in Oslo sehen, doch du brauchst keine Angst zu haben, ich werde nicht «Füdliblutt» auftreten und auch meine Sängerinnen dürfen angezogen auftreten. Wil-li Spiess kreiert die Kostüme und ist schon Tag und Nacht damit beschäftigt.CRUISER: Im Publikum hörte ich, wie jemand meinte: «Weisch, er macht eifach glücklich». MICHAEL: Das ist sehr wahrscheinlich das grösste Kompliment! CRUISER: Und was macht dich eigentlich glück-lich?MICHAEL: Mein Freund, Musik, Drinks, Sonnenun-tergänge, ein gelungenes Konzert, ein glückliches Publikum, Versöhnungen, Cindy Lauper...Michael von der Heide, bald unterwegs nach Oslo, «Freie Sicht» heisst seine aktuelle Scheibewww.michaelvonderheide.ch, www.willispiess.ch belte Michael von der Heide auf der Bühne he-rum und schon hatte er das ganze Publikum im Sack. Welch ein kleiner, ganz grosser Sänger! Mit viel Witz, Charme und einem vorlauten Mundwerk führte er durch den bunten Lieder-abend. Eine unglaublich spannende Kombina-tion mit zwei grossartigen Liedermachern. Ich konnte wunderbar zwei Stunden abschalten und geniessen.CRUISER: Lieber Michael, In deinem Leben spie-len drei Frauen eine wichtige Rolle: Paola, Nina Hagen und Jane Birkin. Wer sind eigentlich die wichtigsten Männer?MICHAEL: Oh – das mit den Frauen hast du im Radio gehört – gell! Es gibt natür-lich noch viel mehr Frauen, die in meinem Leben eine Rolle spielen. Nicht zu vergessen mei-ne Mutter und alle meine Freundinnen! Männer gibt es natürlich auch; an erster Stelle steht mein Freund Willi, mit dem ich mittlerweile seit 15 Jahren meinen Weg gehe. Ausserdem sind mir meine Musiker sehr wichtig und auch meine Freunde, die ich dir aber nicht alle aufzähle...CRUISER: Kannst du dich eigentlich noch an unser erstes Aufeinandertreffen erinnern. Wir waren blutjung...MICHAEL: Ich habe im Film «oh mein Papa» mit Lys Assia gesungen – glaube mir, wir sind immer noch blutjung!!! (Anm. Branko: Ich denke es war eher am Tresen im Sihlquai-Träff, und richtig, Michi hat «Oh mein Papa» gesungen)CRUISER: Schon damals warst du «ein frecher Ha-gel» mit einer grossen Klappe, aber immer mit einem unglaublichen Charme.MICHAEL: Ich wuchs in Amden, einem kleinen Bergdorf auf – prügeln mochte ich mich nicht, deswegen musste ich mich auf die «Rhetorik» verlassen. Aber, dass du das mit dem Charme sagst, schmeichelt mir na-türlich. www.michaelvonderheide.ch, © by Patrick Mettraux

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22Kolumne CRUISER Edition Februar 2010Schwule schützt Euch /Schützt die SchwulenEs ist kein Wunsch zum neuen Jahr, sondern einfach die Forderung, über etwas nachzuden-ken!Schwule sind in der Wirtschaft beliebt, weil sie flexiblere Arbeiter sind, sie müssen nicht nach Hause zum Babysitting, Schwule sind zahlungs-kräftig, in der Schwulenbar ist es einfach ungezwungener, die Schwulen legen einfach mehr Wert auf Aussehen sowie Garderobe und so weiter.Doch geben die Schwulen auch Acht auf Ihre Gesundheit? Oder sind die Gesundheits- und Präventionsbotschaften so schwer verständlich?Jeder, der in der Schwulenszene ein neues Lokal betreiben will, sollte ei-gentlich wissen, dass er seine Kundschaft pflegen muss. Da gehört nun mal auch die Vermittlung der Prävention, wie sie die VEGAS-Charta vorsieht, mit dazu. Ja, denn diese Kundschaft wird eben die Kundschaft auch der nächsten Jahre sein. Wir leben nicht vom Tourismus alleine, wo ja sowieso jeden Tag wieder andere kommen. Trotz dieser Erkennt-nis machen wir die Feststellung, dass vor allem die neu aus dem Boden wachsenden Gaybetriebe, welche es ermöglichen, gleich am Ort Sex zu haben, die Vorsorge ganz oder zum grössten Teil vergessen oder vernach-lässigen. Ist Euch denn Eure Kundschaft nicht wichtig?Sagte ein Gast kürzlich, heute Abend hätte ich gerne noch was hinten rein bekommen, doch niemand will mich. Nimm doch den dort, der ist immer zu haben, wenn er jemanden nageln kann! Bist Du blöd, Mann? Das brauch ich denn gar nicht, der ist HIV+!!Ist jetzt dieser Junge auf ein Bareback-Abenteuer aus oder weiss er nicht, dass er sich mit jedem so verhalten sollte, wie wenn dieser HIV+ wäre, also sich einfach schützen muss. Hat der liebe Mann einfach die Gesund-heitsbotschaften nicht verstanden oder sind die Botschaften nicht in der Sprache unserer Junx, verstehen die gar nicht, was hier gepredigt wird?Die Regeln sind ganz einfach, jeder macht nur sicheren Sex und lässt sich nur auf sicheren Sex ein. (Eindringen immer mit Gummi. Kein Sper-ma, kein Menstruationsblut in den Mund, nicht schlucken.)Ihr seid dies unserer Community und Eurem Freund zu Hause schuldig. Was sicherer Sex ist, kann man auch in den vielen Broschüren lesen, die VEGAS-Betriebe für Ihre Gäste bereithalten. Die Aids-Hilfe in Deiner Re-gion hilft Dir auch weiter oder Du findest Angaben auf www.aids.ch.Jeder, der einen Event mit Sexmöglichkeiten organisiert, sorgt bitte auch dafür, dass alles für die Prävention getan wird. Und alle Gäste, die Unregelmässigkeiten feststellen, können uns dies mittels Kontaktfor-mular auf www.vegas-web.ch mitteilen und wir nehmen uns spontan dem Input an.Wetten, dass wir die Neuinfektionen drastisch senken werden, wenn alle mitmachen?Frei nach Obama: Yes we can !Roger MarkowitschWarum ist die Liebe so schwer…? Neulich – nachdem die Tür ins Schloss gekracht war – sass ich alleine auf der Couch und machte mir Gedanken. Ich dachte, dass es merkwürdig ist, wie äusserst demokratisch die Kübel voll Liebeskummer über die Leute ausgegossen wer-den. Politiker, Arbeitslose, Kosmonauten und Filmstars werden mit Ungemach überzogen. Mann, selbst ich! Warum? Ich hab doch nun wirklich niemandem etwas getan. Wir angeb-lich Liebenden streiten uns in unseren Bezie-hungen auf Teufel komm raus. Obwohl wir uns sonst für sehr angenehme Zeitgenossen derer halten, die wir nicht lieben, Arbeitskollegen zum Beispiel. Die Liebe geht oft flöten, Lebens-bunde brechen auseinander. Zum Beispiel hatte ich mal einen Freund, der mich nach unserem ersten Sex fragte, wie lange ich eigentlich diese Klobürste schon hätte? Eine gute Frage. Hatte ich noch nie drüber nachgedacht. Die müsste mal ausgetauscht werden, sagte er, noch ganz rot im Gesicht. Am Ende blieb die Bürste noch weitaus länger bei mir als dieser Freund. Scha-de eigentlich, wenn man so drüber nachdenkt. Menschen verlassen und werden verlassen. An materiellen Gütern hingegen halten sie oft län-ger fest. Folgende Zusammenhänge des andau-ernden Scheiterns habe ich auf der Couch auf-gedeckt.Am Anfang einer Beziehung tritt man ein schweres Erbe an. Entweder der Vater und/oder die Mutter des nagelneuen Partners haben – was man zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht weiss – ein emotional dysfunktionales Menschlein grossgezogen, das man nun adoptiert hat. Oder man hat es mit einem Sprössling von supertol-len Eltern, meist Intellektuellen zu tun. Dann hat man schon beim Startschuss verloren, denn mit Mama und Papa kann man nicht konkur-rieren. Man wird aber immer mit ihnen verg-lichen. Da fällt mir ein anderer ein, der einmal fast mein Freund geworden wäre. Er kam aus einem intellektuellen Haushalt in München und ich hatte ihn in der Disco kennen gelernt. Wir telefonierten eine Woche lang jede Nacht. Und dabei hat er mich immer ganz heiss ge-macht, indem er von seinem Körper redete, und wie er sich rieb und an seinem Körper spielte. Es endete jede Nacht damit, dass er sagte, er wolle mich jetzt und sofort und ob ich nicht zu ihm kommen könnte. Also fuhr ich jede Nacht zu ihm, wo er dann die Tür nicht aufmachte und ich unten frierend eine halbe Stunde lang die Dealer abwimmeln musste. Meistens ist es eine Kombination beider Szenarien: Die Eltern dei-nes Partners sind supertoll und haben es gerade deshalb geschafft, eine völlig unberechenbare, selbstmitleidige oder jähzornige Person heran-zuziehen. Du bist natürlich mindestens ebenso meschugge und emotional verkrüppelt wie dein Partner. Das kann nicht gut gehen. Da schmeisst man sich schon einmal aus Unverständnis die Türen ins Gesicht. Beim Baumarkt kennt man mich schon, weil ich immer Schlösser und Scharniere kaufe.Die Ansprüche unserer Partner sind nicht von dieser Welt. Unmenschliches wird von uns ver-langt. Man soll das Glück ins Leben des anderen bringen, das dort bisher vermeintlich abwesend war. Schlimmer noch: In den ersten Wochen des Verliebtseins schafft man das sogar. Dann soll man dieses Glück beim anderen aufrecht erhal-ten und auf Dauer stellen. Es liegt in der Natur des Glücks, dass dies nicht gelingt. Wenn der All-tag wieder kommt, wird man unbewusst oder ganz explizit dafür verantwortlich gemacht, dass das Glück sich angeblich aus dem Leben des Partners verabschiedet hat. «Du hast dich verän-dert!», heisst es dann nach drei Jahren. «Als wir uns kennen lernten, hast du mich jeden Tag zur Begrüssung durch die Luft gewirbelt, weisst du noch?» Klar wissen wir das noch. Aber damals war er auch 12 Pfund leichter, was das Herum-wirbeln ungemein begünstigt hatte. Wir verän-dern uns eben alle.

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23CRUISER Edition Februar 2010 FotostreckeDaniel «samo» BolligerPhotographerwww.danielbolligerstudio.com

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29CRUISER Edition Februar 2010 GesundheitProblem 1Problem 2Problem 3Fit mit Power PlateSpeckDas ist ja so eine Sache: Neues Jahr, neue Vorsätze. Mein Vor-satz: Weg mit meiner lästigen Wampe! Wie das so ist, lösen sich dann die Vorsätze ziem-lich schnell wieder in Luft auf. Nicht so bei mir, denn ich wer-de für euch Power Plate testen!Power Plate kennt man ja aus der Werbung, da räkelt sich die ganze Schweizer Prominenz auf diesen angeblich so tollen Geräten, da wird gerüttelt und geschüttelt, und jeder hat noch einen fl otten Spruch parat. Ich will es wissen und teste während 3 Monaten diese Wunder-waffe für euch und berichte in den nächsten 3 Ausgaben ausführlich über meine Vita und über das Training. Der wöchentliche Blog auf queer.ch informiert zusätzlich über mein Fit-nessprogramm und meine sonstigen Strapa-zen, hier stehe ich euch auch Red und Antwort. Ob Power Plate echt das hält, was es verspricht, könnt ihr ab dieser Ausgabe hautnah mitver-folgen.PS: Nur so nebenbei gesagt, mit meinen 35 Jah-ren sehe ich doch noch ganz OK aus, oder? Wenn da nur nicht diese Problemzonen wären, Big brother is watching you, also meine lieben Le-ser, drückt mir die Daumen!Fitnessprogramm:3 x in der Woche Power Plate (ca. 15 min)2 x in der Woche Schwimmen (ca. 30 min)Jeden Morgen kurze Aufwärmübungen (z.B. Liegestütze, Rumpfbeugen, Stemmstütze)Persönliche Angaben:35 Jahre Alt, 64 Kg schwer, 178 cm gross, 89 cm BauchumfangPower Plate – das Prinzip der Beschleuni-gungstechnologie Power Plate heisst wörtlich übersetzt Kraft-platte und bewirkt durch die multidimensi-onalen Beschleunigungen die verschiedenen und gewünschten Effekte. Durch die Beschleu-nigungen können bis zu 50 Muskelrefl exe in der Sekunde erzeugt werden, wodurch über 90 % der Muskeln im Körper aktiviert werden können. Der 10 Minuten Erfolg Ausschlaggebend für den «10 Minuten Erfolg» sind die wohltuenden multidimensionalen Po-wer-Plate-Schwingungen, die auf den Körper des Anwenders übertragen werden. Bei regelmässiger An-wendung, 2-3 mal 10 Minuten pro Woche, können überzeu-gende Ergebnisse in kurzer Zeit erreicht werden. Mehr Infos unter: www.powerplate.ch29zen, hier stehe ich euch auch Red und Antwort. Ob Power Plate echt das hält, was es verspricht, könnt ihr ab dieser Ausgabe hautnah mitver-PS: Nur so nebenbei gesagt, mit meinen 35 Jah-ren sehe ich doch noch ganz OK aus, oder? Wenn da nur nicht diese Problemzonen wären, Big brother is watching you, also meine lieben Le-Ausschlaggebend für den «10 Minuten Erfolg» sind die wohltuenden multidimensionalen Po-wer-Plate-Schwingungen, die auf den Körper des Anwenders übertragen werden. Bei regelmässiger An-wendung, 2-3 mal 10 Minuten pro Woche, können überzeu-gende Ergebnisse in kurzer Zeit erreicht werden. Mehr Infos unter: www.powerplate.ch www.powerplate.chLösung aller Probleme?

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31CRUISER Edition Februar 2010 Beauty & LifestyleCellmen – Pflege purDie Schweizer Luxus-Pflegelinie für den Mann ergänzt ihre zellulare Linie um einige Neu-heiten. Die Pflegebehandlungen auf Basis von gezielt wirksamen Phyto- und Meeresex-trakten, sowie 100% natürlichen ätherischen Ölen entsprechen den Bedürfnissen der Ent-spannung und des Wohlbefindens. Mit diesen «High-Tech»-Hautpflegeprodukten geniesst Cellap Laboratoire weltweit die Anerkennung als Experte in der Schweizer Zellular- und Phyto-Cosmeceuticals. Zu den bestehenden Produkten kommen unter anderem neu dazu: Cell Splash, ein belebendes zellulares After-Shave Tonikum, wirkt intensiv erfrischend, revitalisiert und schenkt ein frisches Ausse-hen. Die Haut beruhigt sich, Rötungen und Entzündungen werden vermindert. Die Rare Mask (High Tech Detox) – mit seltenen Erdsor-ten aus Amazonien und einem Edelweiss-Ex-trakt – begünstigt die Ausscheidung von Toxi-nen, beseitigt Müdigkeitserscheinungen und sorgt für ein glattes Hautbild. Und Last, but not least, das Highlight schlechthin, die zellulare Handcreme. Und Cell Hands hält echt, was sie verspricht! Mit aktiv stabilisierten bio-inte-gralen Zellen und pflanzlichen Ceramiden. Die Hände werden geschützt, genährt und repariert, die Creme zieht sofort ein und hinterlässt keine lästigen Rückstände. Cellmen ist Luxus-Pflege pur, für Män-ner und nur für Männer!Produkte im ausgesuchten Fachhan-del erhältlich, www.cellap.ch Cruiser und queer.ch verlosen 2 Cellmen Face Ultra Travel Sets im Wert von CHF 262.– Mail an branko@queer.chAthos Fashion – New arrivalsNach der erfolgreichen, provokativen Nacktun-terhosen-Kollektion lanciert der brasilianische Designer Athos de Oliveira eine neue patentier-te Tattoo-Underwear-Kollektion.Das Leitmotiv sind Prints im Stil von den welt-weit bekannten Tattoo-Künsten wie Oriental, Maori und Old School. Die Oriental-Motive lassen sich aneinanderreihen wie eine Bilder-geschichte, die man sammeln kann. Die sexy Höschen haben einen dreidimensionalen Ef-fekt und sind auf Mikrofaserstoff gedruckt. Die Pants sind von höchster Qualität und in der Form perfekt, so dass sie wie eine zweite Haut wirken. Besonders sexy sehen sie auch als Bade-hosen aus! Für die Gestaltung konnte Athos un-ter anderem zwei echte Cracks der Tattoo-Szene gewinnen. Einerseits den Zürcher Mick (Mick Tattoo Zürich): Seine Designs befassen sich mit den vier Elementen. In einer ersten Serie sind folgende Sujets erhältlich: «Phönix & Drachen», «Tiger & Leopard im Bambuswald» sowie «Koi-Karpfen & Chrysanthemen». Andererseits Jaque-line Spoerle (Corazon Tattoo Luzern) – eine ab-solute Spezialistin für Tribals. Sie hat ebenfalls zwei Designs beigesteuert. Diese orientieren sich an der Kunst der polynesischen Ureinwoh-ner und der Maoris. Jedes Stück ist nummeriert und garantiert so Exklusivität!Zu beziehen unter: www.athosfashion.comMein Name ist Bond, James Bond!Getreu der Bell & Ross-Philosophie findet die coole Armbanduhr „Radar“ ihre Inspiration in den Cockpit-Instrumenten von Flugzeugen, wo jedes einzelne Teil in Sachen Lesbar-keit, Zuverlässigkeit und Performance eine wichtige Bezugskomponente darstellt. Ein Radar gestattet schnelles, präzises und unmittelbares Ablesen einer oft komplexen Realität. Die Firma Bell & Ross nutzte die Anzeige des Radars als Vorbild, stimmte sie auf ihre Uhr ab und geht damit deutlich über das klassische Konzept des Zeitable-sens hinaus. Die Anzeige, die traditionelle Codes umstösst, besticht bereits auf den ersten Blick mit ihrer Schlichtheit. Dabei erinnert sie an das Lichtbündel, das sich über den runden Bildschirm eines Radars bewegt.Zeiger und Zifferblatt sind auf einer Ebene zusammengeführt. An ihre Stel-le treten drei leuchtende Farbsegmente in Form von drei unabhängigen konzentrischen Scheiben. Diese geben jeweils die Stunden, Minuten und Sekunden an, je weiter das Auge zur Mitte des Ziffernblattes hin bewegt wird. Das Zifferblattglas erscheint im Zielscheiben-Look. Die Scheiben werden von zwei Achsen mit graduierter Skala überlagert, womit eine präzise Zeitabmessung möglich wird. Ein entspiegeltes Saphir-gals sorgt für beste Sehverhältnisse, das Gummi-Armband für ei-nen ungemeinen männlichen Touch. Eben echt Bond-like!Limitiert auf 500 Stück, Preis auf Anfrage, www.bellross.com

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32Film CRUISER Edition Februar 2010«Ich habe keinen schwu-len Sohn!» Mary Griffith, eine streng religiöse Mut-ter in den USA Anfang der 80er, kann sich mit der Ho-mosexualität ihres Sohnes nicht abfinden und tut alles, um ihren Sohn von seiner «Krankheit» zu «heilen». Sie ist der festen Überzeugung, Bobbys Schwulsein sei eine Sünde. In der Hoffnung auf die Aner-LOL ***Wer noch immer nicht weiss, was die Abkürzung «LOL» bedeutet, wird mit dieser erfrischenden fran-zösischen Komödie bestens bedient. Neben der Abkür-zung für «Laughing out loud», steht LOL hier auch für Lola, welche sich auf den ersten Schultag und ihren Freund Arthur freut. Doch dieser hat sie offenbar in den Sommerferien betrogen. Lolas Mutter Anne (So-phie Marceau) macht alles noch viel schlimmer: Sie trifft sich heimlich mit dem eigenen Ex und macht obendrein auch den Schulpolizisten an. Unmöglich, findet Lola. Anne wiederum fragt sich, was bloss mit ihrer süssen Tochter passiert ist und warum sie nicht mehr mit ihr reden kann. LOL bietet eine fröhlich-cha-otische Geschichte über verliebte Teenager. Im Prinzip eine frisierte und moderne Version von «La Boum», dem Durchbruch für Sophie Marceau in den frühen 80ern, nur diesmal mit Internet und Handy. (dd)Eating Out 3 ***SchwulDies ist der dritte Teil der beliebten «Eating Out»- Se-rie. Eine Art «American Pie» für Schwule. Randvoll mit Anspielungen zieht der Film alles durch den Kakao, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Zeigten die ers-ten beiden Filme jeweils Typen, die sich als schwul respektive hetero ausgaben, um sich dem Objekt ih-rer Begierde zu nähern, fälscht diesmal der schüch-terne Casey mithilfe seiner neuen besten Freundin Tiffani sein Online-Profil, um den göttlichen Zak zu beeindrucken. Dies geht natürlich voll in die Hose und es braucht den ganzen Einsatz aller Beteiligten, damit die beiden hübschen Roman-tiker doch noch zusammenfinden. Besetzt mit durchtrainierten und offen schwulen Jungs, schafft es «Eating Out 3» bei allem Schenkelklop-fen und Schwanzwedeln eine vollwertige Mahlzeit auf die Leinwand zu zaubern. (dd)Prayers for Bobby kennung seiner Mutter tut Bobby alles, was sie von ihm verlangt ... als er jedoch merkt, dass er sich nicht ändern kann, machen die Zurück-weisung und der Liebesentzug seiner Mutter ihn zunehmend depressiv und führen letzten Endes zu seinem Selbstmord. Mary macht sich auf die schmerzhafte Suche nach dem «Warum?» und beginnt, ihren Glau-ben in Frage zu stellen. Als sie endlich erkennt, dass Bobbys Homosexualität weder Sünde noch freie Wahl war, engagiert sie sich zunehmend für die Rechte von Homosexuellen. Heute ist Mary Griffith eine Ikone der Schwulenbewe-gung.Regisseur Russell Mulcahy gelang ein überaus bewegender Film nach einer wahren Begeben-heit. Sigourney Weaver, welche gerade in «Ava-tar» ein Millionenpublikum begeistert, spielt ihre Rolle zutiefst glaubwürdig und war dafür für einen «Emmy» nominiert. Ebenso sollten Filmfreunde den talentierten Darsteller des Bobby, Ryan Kelley, im Auge behalten. (dd)

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33CRUISER Edition Februar 2010 MusikEs ist immer schwierig, den richtigen Zeitpunkt zu finden, wenn es darum geht, Grosses zu sagen. Februar 2010, darf man da schon von der Platte des Jahres reden, des neuen Jahrzehnts sogar? Wohl zu früh, aber Hot Chip bringen einen wirklich in Versuchung. Wie aggressive Zärtlichkeit fühlt sich ihr viertes Album an, wie Achterbahnfahren in Zeitlupe. Wie träumen, man sei wach, wie ein gemütlicher Sonntagsspaziergang in einem Da-vid Lynch-Film. Man geht über den Dancefloor im Strobogewitter oder den regennassen Wald-boden im Vollmondlicht, immer hat man einen Annie ****Das norwegische Bergen ist mit 248 Regentagen nicht nur die niederschlagsreichste Stadt Europas, sondern scheint auch ein überaus günstiges Klima für Musi-ker zu bieten. Nach Grieg, Kings of Convenience und Röyksopp sticht nun Annie in See. Ihre cleveren Disco-tracks pendeln wie Partyboote zwischen Subkultur und Kitsch, zwischen Anspruch und Unbeschwert-heit. Sehr 80er, sehr trendy, sehr heiss, sehr vieles auf einmal. Mit etwas gar viel Xylophon und Synthies geraten sie manchmal in Retro-Untiefen, kurz vor dem Kentern kommt aber immer der rettende raffinierte Dreh. Kursfähre oder Piratenkahn, bei Annie weiss man das nie genau. Die frü-he Madonna und die experimentelle Kylie scheinen sie sicher in jeden Ha-fen zu navigieren. «My Love is better» bringt jede Party zum Kochen, und wenn Annie wieder neue Ufer ansteuert, wird sie bestimmt keine Mühe haben, eine Fancrew aus knackigen Matrosen zu rekrutieren. Sie hat das Zeug zur Ikone, zur Kapitänin des Disco-Ozeandampfers. (rg) Friska Viljor ****Die Geschichte beginnt trostlos. Daniel und Joakim, beide frisch verlassen von ihren Freundinnen, torkeln durchs Stockholmer Nachtleben. Unverhofft landen sie im Aufnahmestudio und bald darauf in den Charts. Ihr nun dritter Streich ist ein auf CD gebranntes Ka-minfeuer, ein Notvorrat an Wärme, der jeden Win-ter rettet. Aus Britpop und Balkanfolk werden windschiefe Walzer und betrunkene Polkas. Diskretes Mitgröhlen wird Pflicht, Schunkeln wird Rock’n’Roll. Mikaesker Übermut gesellt sich auf die Ofenbank, Adam Green bringt eine Kiste Bier vorbei und Robbie Williams winkt durchs Fenster. Die Trostlosigkeit tanzt auf den Tischen, der Herzschmerz macht Purzelbäume, die gute alte Freundin Ironie sitzt daneben und grinst. Etwas poppiger als die Vorgänger und ohne elektronische Spielereien diesmal, bleiben Friska Viljor skurril, herzerwärmend und einzigartig. Nicht wirklich ein Neuanfang, aber wenn sie «Sunny Day» singen, darf es draussen im Nebel ruhig endlos weiterschneien. (rg)Hot Chipdoppelten Boden unter den Füssen, auch die süssesten Töne sind geheimnisvoll bedrohlich. Neben dem verblassenden Electrorock-Stern en-steht bei Hot Chip aus tief verwurzeltem House und virtuosem Songwriting eine neue Galaxie, ein bisher unbekannter Aggregatzustand der Musik. Da, wo Ruhe und Sturm sich treffen, wo Rhythmen aus dem Erdinnern ausbrechen, um im nächsten Moment von überirdisch schö-nen Mitsing-Refrains abgelöst zu werden, wo der melancholisch-tiefgründige Gesang von Alexis Taylor die tiefergelegten Beats von Joe Goddard küsst. Die Füsse stampfen, die Hände fliegen «Take it in» ist ein Paradebeispiel dafür, «We have Love» bestätigt die Ausnahme und «Brothers» könnte die ganz grosse neue Gay-Hymne werden. Aus der ersten Dekade des neuen Jahrtausends nimmt das 2000 gegründete Londoner Quintett alles Wichtige mit und lässt alles Überflüssige auf der Strecke. Sie spielen mit Möglichkeiten, Instrumenten und Gefühlen. Sie spielen ja nur, aber damit meinen sie es bitterernst. Aufre-gende emotionale Intensität flirtet mit Unver-wüstlichkeit, ein One Life Stand eben, und eine der wegweisendsten und kreativsten Bands un-serer Zeit. Um das zu sagen, dafür ist es eigent-lich schon fast zu spät. Der richtige Zeitpunkt ist immer Vergangenheit oder Zukunft. Es sei denn, man hört Hot Chip. (rg)

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34Horoskop CRUISER Edition Februar 2010a Der Widder plant …Für den Widder-Mann gleicht der Start ins neue Jahr einer Reinkarnation. Schon jetzt macht sich ein verfrüht ein-gesetzter Frühlingsanfang bemerkbar, denn du setzt, als durchsetzungsfähigstes Tierkreiszeichen, deine Pläne am effizientesten in die Realität um. Deine Aufgabe im Zenit der kalten Wintertage wird es sein, dein Potenzial, das du in der Verwirklichung deiner Absichten siehst, vollends auszu-schöpfen. Daher wirst du dich im Februar ab und an in dein stilles Kämmerchen zurückziehen, um zu planen. Widder mit Wassermann-, Stier- oder Steinbock-Aszendent werden dank erfolgsorientierten Strategien die frühesten Erfolge verbu-chen können.b Der Stier geniesst …Im Leben eines Stiers sollte die ausgeprägte Geniesser-Natur nie zu kurz kommen. Im Februar werden punkto Pläsier und Lasterhaftigkeit ganz neue Massstäbe gesetzt. Deine Mitmenschen sind zu Jahresanfang besonders bemüht, auf-regende wie auch sinnliche Momente mit dir zu erleben und wissen genau, dass du der richtige Mann bist, wenn es um die Gestaltung harmonischer Gemeinschaft geht. Die Wintertage werden daher entsprechend angenehm und reichhaltig an zwischenmenschlichem Austausch. Stiere mit Skorpion- oder Krebs-Aszendent neigen besonders dazu, Erotik auf sehr sinnliche Art und Weise auszuleben. Stiere mit Zwillinge-, Schütze- oder Löwe-Aszendent hingegen geniessen lieber ein Abendessen mit vielen Freunden. c Die Zwillinge suchen nach sich selbst …Zwillinge sollten die letzten Wintertage dazu nutzen, et-was mehr zur Ruhe zu kommen und sich über die gegen-wärtige Situation bezüglich Liebe/Freundschaft klarer wer-den. Möglicherweise hast du dich erst kürzlich von einem Partner / Freund abgenabelt und musst dich zuerst wieder neu orientieren. Bis Anfang Frühling solltest du wieder zu Kräften kommen und wissen, wo du im Leben stehst. Beruflich sollte es endlich wieder bergaufwärts gehen. Du zeigst dich bemüht, bist strebsam und versuchst somit, deine Unabhängigkeit auszudrücken. Konzentriere dich daher et-was mehr auf deine intellektuellen Fähigkeiten und lass die Herzensangelegenheiten ruhen. d Der Krebs arbeitet …Der Krebs gehört sicherlich nicht zu den strebsamsten oder arbeitswütigsten Tierkreiszeichen. Dennoch kennt dein Ehrgeiz gerade jetzt keine Grenzen! Du arbeitest jedoch in er-ster Linie nicht um dein Bedürfnis nach Sicherheit zu stillen, sondern weil du den Winter effizient nutzen willst, um dich im Sommer einer möglichen Expansion zu widmen. Grosse Reisen, neue Projekte – all das können Motivationen für dei-ne unüberbietbare Selbstdisziplin sein. Krebse mit Schütze-Aszendent sind besonders imaginativ und verfolgen ein be-stimmtes Ziel. Ein Krebs mit Waage-, Steinbock, Fische- oder Widder-Aszendent ist enthusiastisch und steckt bereits in der Verwirklichungsphase ausgearbeiteter Pläne.e Der Löwe flüchtet …Als gebürtiger Löwe lebst gerade du während den Wintertagen in einem Sommernachtstraum. Während andere noch daran feilen, machst du deinen Traum vom Sommer bereits wahr. Mit einer Reise in ein südliches Land oder einem ausgelas-senen Skiurlaub versuchst du, einen strahlenden Moment im tiefsten Winter zu kreieren. Darum arbeitest du derzeit wie ein Wilder, um dir danach eingestehen zu können, dass du dir deine Ferien wohlverdient hast. Löwen mit Skorpion-Aszendent sind die grössten Visionäre ihrer Gattung und wer-den die weitesten Reisen unternehmen. Löwen mit Schütze-, Jungfrau- oder Zwillinge-Aszendent zieht es nicht ganz so weit weg, dafür werden die Urlaubstage besonders gesellig.f Die Jungfrau explodiert …Die Jungfrau gilt eigentlich als mildes Zeichen mit gemässi-gtem Temperament. Gewisse Vertreter dieses Tierkreiszeichens beweisen uns allerdings häufig das Gegenteil: Amy Winehouse und P!nk sind Jungfrauen, die dem Ruf oftmals nicht ganz ge-recht werden. Auch eine Jungfrau sollte sich hin und wieder erlauben auszubrechen. Und so, wie es aussieht, wird es dem-nächst wieder so weit sein: dein hervorragender Biorhythmus erlaubt dir Nächte durchzutanzen und einer Tätigkeit nach der andern nachzugehen. Du scheinst wild und rastlos. Geniesse es, denn schon bald steht der Frühjahrsputz wieder an. Jungfrauen mit Wassermann-Aszendent sind im Monat Februar explosiv wie Granaten.g Die Waage lässt nichts anbrennen …Du bist ausgelassen und unbesorgt wie kaum ein anderer! Hemmungslos stürzt du dich in aufregende Liebesabenteuer und geniesst es, mit der Welt zu flirten. Als Waage-Mann bist du prädestiniert, deinem Drang nach Liebe und Anerkennung nachzugehen. Dabei helfen dir dein natürlicher Charme und die liebreizende Ausstrahlung. Du neigst jedoch dazu, oftmals zu vergessen, die rosa Brille wieder abzunehmen, so dass du in praktisch jedem Sympathisanten einen potenziellen Partner siehst. Waagen mit Skorpion oder Löwe-Aszendent werden es besonders schwer haben, ihren «Mr. Right» zu treffen. Waagen mit Schütze-, Widder- und Krebs-Aszendent sind sowieso nur auf heisse Flirts aus.h Der Skorpion ist angespannt …Du nimmst wieder einmal alles viel zu gewissenhaft. Skorpione können Dingen nur ungern ihren Lauf lassen und müssen immer wieder lernen, neuen Konfrontationen mit ei-ner gewissen Leichtigkeit zu begegnen. Wenn du die letzten Wintermonate etwas lockerer angehst, wirst du leichter inne-re Zufriedenheit finden und dein Misstrauen langsam ablegen können. Niemand will dir etwas Böses. Versetze dich also nicht unnötig in irgendeine Opferrolle. Skorpione mit Steinbock- oder Widder-Aszendent sollten zu ihrer Entspannung die Hilfe von Wellness-Einrichtungen nutzen.i Der Schütze erntet Applaus …Schützen in einem kreativen Beruf gelangen alsbald zu Erfolg und Anerkennung. Endlich bietet sich dir eine Plattform, die dir zu deinem individuellen Ausdruck verhilft. Du zählst mo-mentan zu den f leissigsten Bienchen und bist voller Energie. Egal, ob im Journalismus, der Kunst oder im Bildungswesen… die Leute sind fasziniert von so viel Ethos. Leider hat dein Eifer auch seine Schattenseiten: Zu viel Druck und zu wenig Schlaf könnten sich negativ auf deine offenherzige Persönlichkeit auswirken. Schau deshalb gut zu dir.j Der Steinbock wird begehrt …Steinböcke sind wahre Glückspilze in diesem Winter. Sie werden unbewusst von ihrem Umfeld getragen und gewisse Menschen sind sehr bemüht, dem ehrgeizigen und warmher-zigen Steinbock entspannte Momente zu schenken. Bist du gerade in einer Beziehung, so dürftest du viel Aufmerksamkeit und motivierende Worte von deinem Schatz erhalten. Auch im beruflichen Umfeld sind dir alle wohlgesinnt und können es kaum erwarten, mit einem so enthusiastischen Kerl wie dir ins neue Jahr zu starten.k Der Wassermann zieht die Zügel an …Als Wassermann in einer Führungsposition ergreifst du im Laufe des Monats drastische Massnahmen. Dank einer Eingebung konzipierst, planst und überdenkst du gewisse Dinge. Gerade deine Offenheit verhilft dir dabei zu Gehör, denn du lässt andere an deiner Idee teilhaben. Wichtig ist, dass du vorausschauend denkst und deine rationale Denkweise miteinbeziehst. So wirst du relativ zügig zu Ergebnissen kom-men, die deinen Anforderungen entsprechen. Wassermänner mit Widder- oder Jungfrau-Aszendent haben dank ihrem Eifer und wohlgesinnten Absichten Ansprüche auf den Titel «Chef des Jahres 2010».l Die Fische geben Gas …Du weisst, was du willst und bringst das deutlich zum Ausdruck. Da du nicht der Typ bist, der sich des öfteren auf einen Lottogewinn verlässt, bist du dementsprechend fleissig und aktiv. Wo auch immer sich eine Chance zu beruflichem Aufstieg bietet – du ergreifst sie. Dein Sicherheitsgefühl steigt gegen Winterende, denn das Jahr 2010 wird ein Jahr der Selbstverwirklichung für dich werden. Dazu braucht es allerdings die nötige Portion Selbstdisziplin. Aber auch die wirst du schnell genug erlangen, wenn du ein Ziel verfolgst, das sich für dich als wirklich lohnenswert herausstellt. Fische mit Stier-Aszendent sind besonders beharrlich und ausdau-ernd, während Fische mit Skorpion- oder Schütze-Aszendent sehr energisch an die Sache rangehen.

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35CRUISER Edition Februar 2010 BühneDavid, Luca und Raffael – drei Männer im Frack des Theater am HechtplatzGanz in der Tradition von «The Rat Pack» präsentieren SWISS-PÄCK ihr erstes ProgrammSWISSPÄCK, das sind die drei singenden und swingenden David Degele (Gregor Altenburger), Luca de Angeli (Fabiano Romano) und Raffael Suave (Eric Hättenschwiler) mit ihrem ersten Programm «Coming Home».Ganz in der Tradition von «The Rat Pack» präsen-tieren sie auf der Bühne des Theater am Hecht-platz ihr erstes und ausserdem selbst auf die Beine gestelltes Programm. Die drei erfahrenen Musical-Darsteller waren bereits gemeinsam auf der Bühne bei «Ewigi Liebi».Unterstützt werden sie von der Schläpferbuebe-Swing-Band unter der Leitung von Hans Ueli Schläpfer. Bekannte Jazz-Standards und alte Schweizer Lieder werden neu verpackt neben neuen eigenen Nummern.CR hat sich mit den drei Männern unterhalten.CRUISER: Ihr drei habt ja bereits «Ewigi Liebi» mit zur Welt gebracht. Da muss ja SWISSPÄCK ein Erfolg werden. Wer hat das Konzept – das Script geschrieben?GREGOR: Wir hatten zwar alle die Gelegenheit bei «Ewigi Liebi» von Anfang an mitzuspielen – entwickelt und geschrieben wurde das Stück je-doch von Roman Riklin und Dominik Flaschka. Dafür durften wir jetzt umso mehr aus dem Vollen schöpfen.ERIC: Ja, wir haben es gewagt, einen Schritt weiter zu gehen. Wir haben das Stück selber geschrie-ben, getextet, komponiert und produziert. Für uns alle ist das in dieser Form eine Premiere. Die Idee für SWISSPÄCK entstand vor zwei Jahren. Wir hatten die Vision eines Swing-Abends, gespickt mit viel Witz und Swissness.CRUISER: Erzählt doch ein bisschen über das Stück – oder nennt ihr es Show?GREGOR: Wir spielen drei Schweizer, die gerade von Ihrer Ausland-Tournee zurückkommen und sich darauf freuen, endlich wieder in der Schweiz zu sein, um ihr Comeback zu feiern. Ob sich jedoch noch jemand an sie erinnern kann, sei dahingestellt.  Wir erzählen mit spritzigen und herrlich absurden Conférencen von unserem Ausland-einsatz und singen bekannte Swing-Nummern in Mundart, auch eigene Kompositionen sowie alte Schweizer Volkslieder in frischer Form. Das Ganze wird von einer sechsköpfigen Live-Band begleitet.ERIC: Ich denke Music-Comedy würde es wohl am besten zusammenfassen.CRUISER: Wenn ich euch drei anschaue, muss ich natürlich an Rat Pack denken. Welche Verbin-dungen bestehen da?ERIC: Die Verbindung ist natürlich offensichtlich und bewusst gewählt. Aber wir sind alles andere als eine Mundart Rat-Pack-Kopie.GREGOR: Und wir hoffen, mit unserem Stil und Sprachen-Mix vom traditionsbewussten Berg-ler bis zum globalisierten Stadtzürcher jedem etwas bieten zu können.CRUISER: Welche Charaktere haben Luca, David und Rafael in dieser Produktion?  Gemeinsam im Flugzeug würde Rafael (Eric) bei der Stewardess wohl als erstes einen Drink bestellen, Luca (Fabiano) nach ihrer Telefonnummer und David (ich selbst) nach der Wettersituation am Zielflughafen fragen.CRUISER: Seid ihr Sänger oder Schauspieler? Ich hoffe beides. CRUISER: So und nun sagt mir jeder bitte noch ein paar ganz persönliche WorteGREGOR: Ich hoffe, dass es uns gelingt, das Publi-kum mit unserem Programm zu überraschen und freue mich auf viele neugierige Besucher. Ich denke, es ist uns ein Mix aus Songs mit verschiedener Couleur, witzigen Conférencen und überraschenden musikalischen Arrange-ments gelungen. ERIC: Ich freue mich extrem auf diese Produkti-on und kann es kaum erwarten, bis es los geht. Könnte ich nochmals einen Drink haben?CRUISER: Werden die Songs original oder textlich «verfälscht» gesungen? Wenn der Song im Original schon in Mund-art ist, bringen wir ihn auch so. Bei allen ande-ren haben wir neu getextet.CRUISER: Warum drei Männer ... und keine Frau... ? ERIC: Irgendwie wollte keine der Frauen einen Smoking anziehen.  Auf jeden Fall kommen auch die Frauen bei uns nicht zu kurz. CRUISER: Es gibt ein Lied: «Min Fründ, ich lieb dich...» ...Wer mit Wem???GREGOR: So was verraten wir doch nicht (grinst).ERIC: Vorbeikommen und rausfinden!Theater am Hechtplatz in Zürich. 8., 9. und 22. Februar, dann ab 1. März jeden Montag. Tickets 044 252 32 34, täglich von 16.00 – 19.00. von Kurt Büchler

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36Kultur CRUISER Edition Februar 2010Drei kahlköpfige blaue GestaltenWir haben mit Seumas Fran-gesprochen.Ob ihm Zürich gefällt, wollten wir wissen. Ja, er liebt die Stadt. «Nach der Premiere sind wir drei Blue Men von Oerlikon in die City gegangen. Es hat geschneit und wir haben sofort eine Schnee-ballschlacht gemacht...» Seumas, dessen Name von seinen irischen Vorfahren stammt, hat erst wissenschaftliche Fächer studiert, dann das Studium geschmissen und als Schlagzeuger mit einer Band Musik gemacht. Die Blue Man Group hatte er bereits als Student in Boston gesehen, war zwar fasziniert, aber noch mit seinem Stu-dium beschäftigt. Erst später ist er von Portugal aus nach Berlin geflogen, wo sie zum ersten Mal in Europa gastieren sollten. «Ich hatte Glück, wurde engagiert und dann haben wir sechs Mo-nate lang die Show in Berlin einstudiert.»Insgesamt sind es sechzig oder siebzig Blue Men, aber es sind immer bloss drei auf der Bühne. «Einmal war auch eine Frau als Blue Man da-bei. Und keiner im Publikum hat das gemerkt, denn es war eine sehr männliche Frau» (Seumas lacht). Und warum ausgerechnet blau? «Blau ist eine sehr friedliche, ruhige Farbe. Blau ist wie die Luft. Blau ist wie der See». 1991 haben Matt Goldman, Phil Stanton und Chris Wink die Blue Man Group gegründet. Wie sind sie denn über-haupt auf diese Idee gekommen? «Die drei wa-ren gute Freunde und wollten Theater einmal etwas anders machen. Nichts Exklusives, etwas Einfaches, für Jung und Alt. Und es sollten nur wenige Schauspieler auf der Bühne sein, die miteinander kommunizieren. Sie sollten auch das Publikum miteinbeziehen, sozusagen mit dem Publikum spielen. Und das alles ohne ein gesprochenes Wort.» Die Blue Man Group, drei kahlköpfige blaue Ge-stalten zeigen eine der ungewöhnlichsten und erfolgreichsten Bühnenshows mit Perkussion, Comedy, Kunst und Wissenschaft. Alle Musik-instrumente wurden eigens für die Show ent-wickelt und kreieren so den unverwechselbaren Blue Man Sound. Zürich ist derzeit eine Art Test: Es wird speziell mit Licht gespielt und wenn das Erfolg hat, kann es gut sein, dass das auch an an-deren Orten gemacht wird. kb. www.bluemangroup.ch oder www.musical.chBlue Man Group, bis 28. März 2010, Theater 11 Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich übliche Vorverkaufsstellen und www.ticketcorner.comPeter Denlo: Völ-lig AusgebuchtReprise Im Maiers Theater, ZürichSchauspieler und Comedy-Autor Peter Denlo wurde in New York auf das Solo-Stück «Völlig ausgebucht» aufmerksam und spielte diese rasante Komödie im Herbst 2009 erstmals in Zürich. Er ist der einzige Schauspieler auf der Bühne und verkörpert vierzig Figuren, vom in-dischen Koch über die Simmentaler Bäuerin bis zum schmierigen Diktator. Um das zu rea-lisieren setzt Regisseur und Kameramann Iuri Rigo auf unzählige Videoinstallationen, die es Peter Denlo erlauben, mit sich selbst zu inter-agieren. kb. www.voellig-ausgebucht.ch und www.maiers.ch5. bis 7. und 11.,12. Februar Maiers Theater, Albisriederstrasse 16 8003 Zürich Im Herbst Tournee durch die ganze Schweiz. Tickets www.starticket.ch www.dinnerkrimi.chThe Power of TenThe Ten Tenors mit ihrer neuen ShowSie sind ein Phänomen. Sie lassen sich in kei-ne musikalische Schublade stecken. Sie sind Opernsänger und Popstars, Rock’n’Roller, En-tertainer und Variétékünstler – und das alles auf einmal. Die neue Show der Australier ver-bindet anspruchsvolle Arien und mitreissende Rock- und Popklassiker zu einem einzigartigen Live-Erlebnis. Die zehn aussergewöhnlichen Opernstimmen werden dabei von einer Band harmonisch in Szene gesetzt, von Giacomo Puc-cini über Paul McCartney und Simon and Gar-funkel bis zu AC/DC. kb.www.thetentenors.com 19. bis 21. Februar, Kongresshaus, 8001 Zürich. Ticketcorner 0900 800 800 oder www.ticketcorner.comRichard IIIShakespeareDie letzten Auseinandersetzungen zwischen den Königshäusern Lancaster und York. Das gross Finale. Ein später Shakespeare: gnadenlos, packend und grausam. Richard III ist ein Mann des absoluten Machtanspruchs. Er kennt nur ein Ziel: Er will König werden. Dafür geht er über Leichen. Von seiner Verwandtschaft bleibt kaum jemand übrig. Am Ende sind es vier Frauen, die für ihn zur grössten Herausforderung werden. Aber ist Richard nur ein Psychopath? Richard III ist eine Parabel über das Phänomen der Macht – und über unsere Faszination davon.Michael Simon, Regisseur und Bühnenbildner, kehrt mit dieser Inszenierung nach Basel zu-rück, wo er 1990 seine Laufbahn mit der Aus-stattung von «Wozzeck» begann. Heute leitet Michael Simon die Ausbildung‚ «Bühnenbild – Master of Arts in Theater», an der Zürcher Hoch-schule der Künste. kb.12. Februar grosse Bühne Premiere Dann 15., 20. und 21. Februar, Theater Basel,

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37CRUISER Edition Februar 2010 PortaitMarc DöhringSchoberEr ist mit Leidenschaft Kondi-tor. Er liebt es, neue Produkte zu kreieren, seine Ideen zu ver-wirklichen. Ausserdem ist er ein sehr sympathischer Mann, der mit leuchtenden Augen und mit viel Enthusiasmus von seinen Kreationen erzählt.Seine Lehre als Bäcker und Konditor machte Marc Döhring auf dem Zollikerberg. Bäckermei-ster Kägi war ein sehr strenger Chef, der pein-lichst genau darauf achtete, dass sauber und mit hohem Tempo gearbeitet wurde. Doch das lohnte sich, denn Marc machte seinen Lehrab-schluss mit Bravour. Dann suchte er nach einem Job im Internet. Und er fand ihn: als Alleinbä-cker in Bivio hoch oben an der Julierstrasse. Noch in der Nacht musste er Brot backen und am Morgen ab sieben Uhr die Patisserie kre-ieren. Ein Zwölfstundentag war die Regel, es konnten aber auch mal dreizehn oder vierzehn Stunden werden. Dann zog es den jungen Mann nach München an den Walchensee, wohl auf die Spuren von Ludwig II. «Das war ein traumhafter Job», schwärmt Marc strahlend. Auch wenn die Arbeit schon morgens um vier oder halb fünf begann. Er konnte alles mit frischen Produkten erarbeiten. Auch die Früchte wurden auf dem Markt eingekauft. Dann kam er zurück nach Zürich, bevor er nach Kanada aus-wandern wollte. Der Arbeitsvertrag für die Stelle in Kanada war bereits in der Tasche, als von der kanadischen Einwanderungsbehörde leider der negative Bescheid für die Arbeitsbewilligung ein-traf. Die Enttäuschung war gross. Nun brauchte es für die Zwischenzeit einen Gelegenheitsjob. Ein Freund arbeitete in der Pumpstation am Zürcher Utoquai. Dort konnte er im Service aushelfen. Michel Péclard, der Wirt, erzählte von seinen Plä-nen mit dem Café Schober, das gerade umgebaut wurde. Und so kam es, dass Marc engagiert wurde. Zuerst wurde er aber für zwei Monate nach Nizza geschickt, um bei Patrick Mésiano, dem Star-Patis-sier, hinter die Geheimnisse von Patisserie, Maca-rons und Croissants zu kommen. Seit März 2009, zwei Wochen vor Eröffnung des neuen Schober ist er nun Chef Konditor.Neue Ideen im Schober verwirklichen«Wir wollen uns abheben von der Konkurrenz», strahlt er förmlich. «Neue Kreationen sollen unsere Kundschaft begeistern». Während ich das kleine Kunstwerk «Symphony» geniesse, ein Gedicht aus Maracuja-Pêche-Mousse, staune ich über den jungen Mann. «Da hat es Rahm drin, Eiweiss, ein wenig Gelatine und Fruchtmark, Ei, Marzipan und ein Hauch von Orangen – alles ganz frisch», verrät er mir.Ganz neu will sich das Café Schober auch mit Hochzeitskuchen positionieren. Marc führt mich zu den Schaufenstern. Da stehen mehr-stöckige Gebilde: «Alles, alles essbar», lacht er, «alles ist möglich. Der Überzug ist weisse Schog-gi, mit Airbrush auf die Kuchen gesprayt». Dann zeigt er mir seine neuste Gugelhopf-Kreation. Grossmutters Gugelhopf ist noch derselbe. Doch mitten drin gibt es eine Füllung und da steht ein rotes – natürlich ebenfalls essbares – Herz. «Es kann aber auch eine Rose sein», schmunzelt er. Marcs Augen leuchten, wenn er begeistert von seiner Tätigkeit erzählt. Er steht mit viel Liebe und Geduld in der Backstube. Im neuen, Café Schober kann er an vorderster Front dabei sein und mithelfen, die Philosophie von Michel Péclard, dem neuen Pächter des le-gendären Hauses, umzusetzen. Neue Linien zu kreieren und zu lancieren, ist seine Aufgabe. Der Geschmack der Kundschaft hat sich nämlich gewandelt. Mit Yoghurt und Quark lässt sich le-ckere Patisserie herstellen, kleine Kunstwerke entstehen dabei, innovative Kreationen.Marc führt mich in der Boutique zu einem Re-gal. Doch anstatt Bücher stehen hier wunder-bare Gläser mit Konfitüre. Sie kommen aus der Gegend von Nîmes, aus einem abgelegenen Tal der Provence, wo Catherine und Delphine son-nengereifte Früchte allererster Güte zu den bes-ten Konfitüren der Welt verarbeiten. Die Kre-ationen und die Sortenvielfalt sind einmalig und für die Schweiz exklusiv an der Napfgasse erhältlich. Die Kartei der zwei Damen von ‚Le Comptoir des Confitures’ ist klein und exklusiv und umfasst neben Starkoch Paul Bocuse nur eine Handvoll weitere Kunden. Neu ist auch ein Champagner-Gelée im Sortiment.Das legendäre Cafe Conditorei Schober und Michel PéclardWer kennt nicht den Schober an der Napfgasse in der Zürcher Altstadt. Während Jahren war es der Kitschladen pur. Künstliche Blumen waren allgegenwärtig und die Patisserie oder Scho-kolade konnte man bloss erahnen. Eine Zau-berwelt, die die vornehmen Damen wie auch Gays anzog. Michel Péclard, der neue Pächter hat gründlich aufgeräumt. Er befreite das Café Schober vom angesammelten Kitsch und legte die historische Bausubstanz wieder offen. Im ersten Stock wurde mit der Züristube auch ein neuer Saal eingebaut. Überall sieht man wieder die Architektur des Hauses, die alten Balken an der Decke und auch den alten gusseisernen Holzofen im Restaurant, der Wärme spendet. Michel Péclard, 40, wurde 2009 als mutigster Gastronom mit dem Muntermacherpreis von Gastro Suisse und dem Fachmagazin Salz & Pfeffer ausgezeichnet. Mut hat er vor allem mit der Übernahme des legendären Café Schober be-wiesen. Das hätten sich nicht viele zugetraut. Pé-clard betreibt unter anderem auch die Pumpsta-tion, die Tramstation oder das Münsterhöfli. Ein architektonisches Juwel und Kernstück bil-det die unter Denkmalschutz stehende Boutique aus der Jahrhundertwende. Der Süsswarenla-den wurde mit viel Sorgfalt in seinen ursprüng-lichen Zustand zurückversetzt und bildet den Rahmen für die verschiedenen Delikatessen. Während das räumliche Konzept der Tradition des Hauses treu bleibt, steht die gastronomische Idee ganz im Zeichen der Innovation. Das Bou-tique-Kaffeehaus Schober bietet verschiedenen Produzenten einen geeigneten Rahmen, um ihre Produkte anzubieten. So gibt es eine enge Zusammenarbeit mit Patrick Mésiano, dem be-kannten Patissier in Nizza. Die Zürcher Con-fiserie Honold liefert die Truffes Maison und der Heini Schwarzenbach in nächster Nach-barschaft sorgt für die einzigartige Tee- und Kaffeeauswahl im neuen Café Schober. Phillip Schwander, Master of Wine, hat die Weine aus-gewählt, die nun im Keller lagern, und bürgt mit seinem Namen für deren Qualität. von Kurt BüchlerCafe Schober – Aus seiner GeschichteBerits um 1400 wird die spätere Napfgasse 4 erwähnt. 1842 gründet Eberle hier einen Süss-kramladen, der 1874 von Theodor Schober se-nior übernommen wird. 1890 wird Laden und Ladenfront im Neobarock umgestaltet. 1909 übernimmt Theodor Schober junior das Ge-schäft seines Vaters, nachdem dieser 50 Jahre Konditormeister war. Bis 1975 führt er das Ge-schäft 66 Jahre mit seiner Frau und den drei Töchtern bis zu seinem 92. Lebensjahr. Dann, 1976, pachtet die Chocolaterie Teuscher zu-sammen mit Felix Daetwyler die Konditorei Schober. 2009 wird Michel Péclard neuer Päch-ter. Unter seiner Führung wird der Betrieb umgebaut. Péclard legt viel Wert auf eine gute Präsentation des Angebots – Die Kreationen sollen wie Juwelen inszeniert werden. Dass dies erfolgreich gelingt, beweist der junge Pa-tissier Marc Döhring.Marc Döhring (links) mit Sebastian Wolloschanowski, dem Geschäftsführer.

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39CRUISER Edition Februar 2010 SzeneMrGay Switzerland 2010Fotos © Marco Carocari

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Gesundheit CRUISER Edition Februar 2010Hildegard-ben»Vielleicht gerade weil das neue Jahr bereits ein paar Wochen und Erfahrungen alt ist, möchte ich euch alles Gute, viel Glück und Energie wün-schen! Ihr werdet es brauchen können, denn ich werde euch heute gleich schon das erste Pro-blemkind des Jahres – nämlich die Leber – um die Ohren hauen.«Die Leber wächst mit ihren Aufgaben», sagte Eckart von Hirschhausen. «Nicht unbedingt», wird dazu vermutlich jeder andere Arzt sagen. Nur wer sich durch regelmässigen «übers-Ziel-hinaus-schiessenden» Alkoholzuspruch eine so-genannte Fettleber wachsen lässt, kann derge-staltigen Zuwachs verzeichnen. Allerdings gibt es mehr Aufgaben, die die Leber schrumpfen las-sen: Hepatitis A, B und C sind Virusinfektionen, die vor allem die Leber schädigen. Hepatitis A bekommt man, wenn man verunreinigte Lebensmittel zu sich nimmt. Hepati-tis B bekommt man, wenn man mit Kot in Berührung kommt. Hepatitis C wird über infiziertes Blut über-tragen und ist besonders anste-ckend, inwieweit es über sexuel-le Praktiken zu einer Infektion kommt, ist wenig untersucht. Symptome können, aber müs-sen nicht auftreten. Dazu gehören Müdigkeit, Ab-geschlagenheit, Übelkeit und Erbrechen, Fieber, Ap-petitlosigkeit, Durchfall. Aber bei weitem nicht je-der, der eine Gelbsucht hat, wird tatsächlich zum Zitro-nenschnitz. Oft merkt man wenig oder sogar nichts – oder missdeutet die Symptome als Magenverstimmung.Die Hepatitis C galt bislang als nicht bzw. nur schwer sexuell übertragbar. In den letzten Jahren traten allerdings vermehrt Hepa-titis-C-Infektionen bei HIV-positiven schwulen Männern auf, die vermutlich durch Sexualpraktiken wie z.B. Fisten übertragen wurden. Und neuerdings werden auch verein-zelt Hepatitis-C-Infektionen bei HIV-negativen schwulen Männern festgestellt. Es gibt Anlass zur Vermutung, dass die HCV-Infektion auch bei anderen Sexpraktiken und beim Konsum bestimmter Drogen (Schnupfen mit dem glei-chen Röhrchen z.B.) eine Rolle spielt, und dass die Erkrankungshäufigkeit von Hepatitis C bei schwulen Männern steigt. Grund genug für Checkpoint Zürich, eine Hepatitis-C-Testaktion durchzuführen: Im Februar werden wir schwu-le Männer kostenfrei auf Hepatitis C testen. Besonders gravierend ist es, wenn sich HIV-Posi-tive mit dem HC-Virus anstecken, da die Hepa-titis dann einen deutlich schlechteren Verlauf nimmt. So kommt es zu einer auffallend ra-scheren Zirrhose-Entwicklung und insbesonde-re bei weit fortgeschrittener Immunschwäche kann ein lebensbedrohliches Leberversagen die Folge sein. Aber auch ohne HIV ist eine Hepatitis kein Spa-ziergang. Eine Behandlung kann die Prognose entscheidend verbessern und den chronischen Verlauf in den meisten Fällen stoppen. Es ist also wichtig, über eine mögliche Infektion in-formiert zu sein!Männer, lasst euch testen – ihr könnt dabei NUR gewinnen. (Und gewinnen ist ja sowieso geil.) Ihr habt nur die eine Leber zur Verfügung – und sofern ihr kein Prometheus seid, wird sie leider auch nicht nachwachsen, also kümmert euch drum!Und wer jetzt den Vergleich mit Prometheus nicht verstanden hat, der sitzt nach und guckt ins Lexikon. Ich werde auf meinen kommenden Ausflügen Stichproben machen…nicht von der Leber (das machen die Buben vom Checkpoint), aber vom Allgemeinwissen. In diesem Sinne wünsche ich euch einen schö-nen Januar und warme Ohren. Bis bald! Eure Hildegard

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spitze BOYSL I V E rund um die Uhrspitze BOYSrund um die Uhrspitze BOYS0906 56 56 56CHF2.-/mINNr.1 Gay-Telefon-Treffpunkt seit 18 Jahren!Oder per SMS/20 Rp.: Spitz an 609www.boys.ch100% private Anrufer, jederzeit unterbrechbarSofortige, anonyme Online-Verbindung 41CRUISER Edition Februar 2010 GesundheitHIV & Drogen?Hallo Dr. GayIch bin HIV-positiv, aber ich fühle mich ziemlich gesund, auch meine Viruslast ist ok. Nun wollte ich dich fragen, wie sich die sogenannten Desi-gner-Drogen wie z.B. Pillen, Speed, Kokain etc. oder natürliche Drogen wie Cannabis und Pilze auf mein Immunsystem auswirken, wenn der Konsum sporadisch ist, also ca. alle drei Wochen. Auch möchte ich wissen, wie sich der Konsum von Poppers auswirken kann in meiner Situation?Liebe Grüsse, Matthias, 39Lieber MatthiasBezüglich der verschiedenen Substanzen be-steht kein direkter Einfluss auf das Immun-system oder das Virus. Durch den Gebrauch oder Einfluss von Drogen besteht aber eine gros-se Gefahr, dass die Safer-Sex-Regeln nicht mehr eingehalten werden und es somit zu einer Risi-kosituation kommen kann.Falls du in einer medikamentösen Therapie stehst, können die verschiedenen Substanzen einen Einfluss auf die Wirksamkeit der antivi-ralen Medikamente und somit einen negativen Einfluss auf den Therapieerfolg haben. Dies, aber auch die Tatsache, dass Drogen generell gefährlich und ungesund sind, sollte dich da-von abhalten, weiterhin «sporadisch» Designer-Drogen zu nehmen. In deiner Lage wäre es sinn-voll, gesund zu leben und echte Lebensfreude zu geniessen. Alles Gute Ich kann nicht abspritzen!Hallo Dr. GayIch habe öfters Sex mit diversen Typen. Mein Pe-nis wird hart und Lust habe ich auch, aber ich spritze nicht ab! Und wenn ich doch abspritze (was sehr selten ist), dann nur, wenn ich mich stark auf einen Pornofilm konzentriere, den ich mal gesehen habe. Wenn ich alleine zu Hause bin und mir vor einem Porno einen runterhole, dann geht’s aber superschnell! Was mache ich falsch? Bin ich am Ende nicht entspannt genug? Bin ich vielleicht gar nicht schwul? Danke für deine Antwort.Gruss, Stefan, 22Lieber StefanEs ist nicht so leicht, wie man denkt. Auch wenn man schnell erregt ist, ist das noch keine Ga-rantie für guten Sex. Wie du schreibst, kannst du sehr wohl abspritzen, allerdings nur alleine oder wenn du an einen Porno denkst. Vielleicht ist für dich der Sex etwas mechanisch gewor-den? Es ist wichtig, dich zu entspannen, dich ganz hinzugeben und auch Gefühle walten zu lassen. Oder bist du auch nervös? Es kann durch-aus sein, dass der Druck, unbedingt abspritzen zu wollen, dich bremst. Versuche also, dich nicht davon beirren zu lassen. Der Weg ist das Ziel.Wie eingangs erwähnt ist es bei vielen Jungs und Männern eine Frage der Übung, um Sex wirklich «beherrschen» zu können. Du brauchst dir daher keine Sorgen zu machen, rein me-dizinisch gesehen liegt kein Problem vor. Die Frage, ob du vielleicht gar nicht schwul bist, kannst nur du dir beantworten. Deinen Worten nach zu urteilen, würde ich aber schon eher auf schwul tippen.Alles Gute

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You offer sex for money be informed – and protect yourselfsafeboy.chYou offer sex for moneyYou offer sex for moneyYou offer sex for money be informed be informed – and protect yourself and protect yourselfsafeboy.chsafeboy.chsafeboy.chcruiser_101x70.indd 1 11.6.2008 8:55:42 UhrSchöneBeScherungin der Männerzone6. dezeMBer 2009, 14.00 – 20.00 uhrSonntagSeinkauf Mit SaMichlauS, kaffee und kuchen20. dezeMBer 2009, 14.00 – 20.00 uhrSonntagSeinkauf Mit glühwein und weihnachtSgeBäck24. dezeMBer 2009, 23.00 – 03.00 uhr weihnachtSfeier Mit den weihnachtS-zonen-Männern25. dezeMBer 2009 Shop und Bar geSchloSSen26. dezeMBer 2009, 22.00 – 02.30 uhr Bar geöffnet, Shop geSchloSSen31. dezeMBer 2009, 22.00 uhr – 02.30 uhr SilveSternacht in der Männerzone1. – 11. Januar 2010Shop und Bar geSchloSSenwww.Maennerzone.coMInserat_Cruiser.indd 1 11.11.2009 23:37:52 UhrAgenda CRUISER Edition Februar 2010FR 29. JanuarBasel22.00 Queer Friday im CU Club:Steinentorstrasse 35 bei der Heuwaage. DJs Taylor Cruz und Jorge Martin SBern21.00  Partytime Disco Inferno mit DJane JasminLuzern22.00 Frigay Night: happy sound for happy people@The Loft Haldenstr. 21. Special Event: Winter Night Party. DJs Jean Luc Piccard & Dommy Dean. Infos www.frigaynight.chZürich19.30 GayMigs: schwule Migranten Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 6720.00 Queertangoqueer: Queer Milonga für Schwule, Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 2321.30  Marktgasse 14. Gay.ch Singstar Contest & Chartsta-tion mit DJ Marc S22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzpisten!: Schlagerpiste mit Hauch von Canzoni & Chansons; Discopiste 70er/80er Disco und einem Schuss 90er; Latinpiste mit Salsa, Bachata etc. Plus Karaoke Loun-ge. X-Tra, Limmatstr. 11822.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Westwild - Go Wild-Specials. DJ Garçon Sauvage. Fast wie gewildert: Jedes 2. Ge-tränk geschenkt! [excl. spirituosen] Kein Dress code. Shuttle-Bus Rage - Zürich: 3 h, 4 h22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro Collage DJ Luc Le Grand23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim Letzipark). Maryic@Stairs. DJs Toni Rios, I-Tee, Angy Dee & TonTon23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode Full FetishSA 30. JanuarBasel22.00 Rainbow Feel: The Heaven in der Bar Rouge (Messeturm), Messe-platz 10. DJs Mary, Skilly, Tony Star22.00  Neue Sause für alle GameBoys und PlayGirls in der Kuppel, Binningerstrasse 14. Gespielt wird Elektro-nische Tanzmusik & Indielectro von B-Movie Diskomurder & Supermario (Zaber Riders) & Special GuestBern21.00  Partytime Dance Revolution mit DJ Däni21.00  Rathausgasse 53. Hosted by Ginger C. Brown mit Show um 24h. Fr. 10.-Zürich20.00  GayRadio auf LoRa 97,5 MHz oder Cablecom 88,1 MHz. Infos www.gayradio.ch20.30  Zürich Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-, Getränk Fr. 3.-. DJ Marcel21.30  Marktgasse 14. G-Dance. DJ Groovemaster22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Workwear Party - Willkom-men auf der Baustelle. Baustellen Bierpass 3 für 222.30 AAAH!: Marktgasse 14. Jump the House. DJ Gil Everest23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Workwear-Party. Schweinebucht, Full Fetish (Yellow). Bierpass 3 für 223.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim Letzipark) fierjahres-zeiten - Frühling. DJ Human Element - live. DJs Artemiss, Alison, martin, m&d babes & FriskSO 31. JanuarBasel21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ High Heels On Speed - Alternative & ElectroLausanne23.00  avec DJ Christhoper PowerThurgau13.30 HOT: Wilerstr. 5, 9545 Wängi. HOT-Lotto. Es gibt wieder tolle Preise. Zudem wird ein Imbiss offeriert. An-meldung bis 26.1. über anmeldung@hot-tg.ch oder 077 401 31 76 (Roger). Infos www.hot-tg.chWinterthur10.00  Anmeldung erforderlich über www.badgasse8.chZürich05.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim Letzipark). After Hour DJs Beat Herren, Ezikiel, Dr. Helmut & Angy Dee. Bis Montagmorgen 04hAnzeige

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44Agenda CRUISER Edition Februar 201008.00  Besuch Motorradmesse in Friedrichshafen. Genaue Infos www.gaybikers.ch16.00 Männerzone: Kernstr. 57. Polarnacht. Häppchen, Weine und heisse Getränke19.00 Sector c; Fetish Club: Sunday Nacked. Fr. 12.- inkl. Eintritt Rage & Garde-robe20.00 Ladies Night im Adagio: Gotthardstr. 5 (Kongresshaus) Music by DJ x-child21.30  Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Mad HouseMO 01. FebruarZürich22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ GroovemasterDI 02. FebruarZürich11.30  Universitätsstr. 42. HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 5522.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJs Michael K & Jesse JayMI 03. FebruarBern21.00 Exzess: Party für Gays und Freunde im Sous-Soul: Junkern-gasse 1. DJ Jane Vayne - Elektro. Eintritt freiZürich20.00  Sihlquai 240 Brennendes Kabel. Electronica & Techno21.30  Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La LunaDO 04. FebruarZürich21.30  Marktgasse 14. Prét à Danser. DJ Groovemaster22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ QbassFR 05. FebruarAarau23.59 Aargay: Anmeldeschluss für Fondue-Schlittenfahrt ab Berg-station Seilbahn Wirzweli vom 13.2. Fr. 50.– auf PC-Konto 50-107321-7 mit Vermerk Fondueplausch. Platzzahl ist beschränkt. Infos www.aargay.ch. Wird nur bei guten Schneeverhältnissen durchge-führt. Auskunft unter 078 720 59 35Basel22.00  Burgweg 7 - 15. Neue Partyreihe. DJ High Heel on SpeedBern21.00  Partytime Hot Floor mit DJ Paulito22.00  Bahnhofparking Bern, 3. Stock DJs Dee Jay G.P. (Hits, 70s to 90s, House) & Pra-Vos (House, Electro). Fr. 20.-Zürich20.00  Höck im Hot Pot Café, Badenerstr. 13821.30  Marktgasse 14. Bootylicious. DJs Raffiness & Zör Gollin22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren BadBoyz-Friday22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro Collage DJ Nick Harvey23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode sportsLAB - cum in sports gear23.00 Minimal, Tech House, Techno Benja, High Five, Polonium 88/79 Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich SA 06. FebruarBern21.00  Partytime Dance Floor Fever mit DJ AndiLuzern22.00  Schwul-lesbisches Zentrum LesBiSchwule Party von Halu & Why NotSt. Gallen21.00  Saturday Night Fever. Tanzbarer Sound mit DJ WhitermoonZürich14.00 Queertangoqueer: Tango-Workshop II for queers and friends mit Thomas Reyes. Cafetin de Buenos Aires, Alfred Escherstr. 23. Fr. 75.-. Anmeldung bis 30.1. queertan-goqueer@gmx.ch. Weitere Infos www.queertangoqueer.ch18.00 a.part: Frauenbar bei Buvette Philipp, Zweierstr. 16620.30  Zürich Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-, Getränk Fr. 3.-. DJ Thomas21.30  Marktgasse 14. G-Dance. DJ Groovemaster22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Men-2-Men Cruising Zone22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Jump the House. DJ Gil Everest23.00  Night Club im Festsaal, Kaufleuten, Pelikanplatz. The Sweat is Best Issue. DJs Terry Vietheer, Juiceppe, Angel O., The Fabulous Love Bandits. Infos www.jackcompany.com23.00 Testosteron Party: Men only Kinky Dance im Lotus Club, Pfingstweid-str. 70. DJs DJanson, Manuel & Alan Joe. Dress fetish & benefit. Infos www.testosteron-party.ch23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Motorbikers & Leather / Rubber23.00 Loop 38: Albulastr. 38. Party mit After Hour am Sonntag ab 06h flexx-goes crazy. DJs Jan Fischer & Gloria Viagra23.00 Musiglade:Minimal, Tech House, Techno DJs: TonTon, Winnie Puuh, TECHNOkultur DJ’s, Markoff Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich SO 07. FebruarBasel21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Roj.r - Centuries Pop UpsAnzeige

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! Checkpoint Zürich Konradstrasse 1 www.checkpoint-zh.ch 044 455 59 10@ Barfüsser Café-Bar-Sushi Spitalgasse 14 www.barfuesser.ch# Apollo Sauna Seilergraben 41$ Restaurant Johanniter 044 253 62 00 Geöffnet bis 04:00 Uhr www.johanniter.com% The Dynasty Club 3 Bars – 1 Entrance Zähringerstrasse 11 www.dynastyclub.ch^ Cranberry Bar Metzgergasse 3 www.cranberry.ch& Rathaus Café Limmatquai 61 www.rathauscafe.ch* Tip Top Seilergraben 13 www.tiptopbar.ch( Paragonya Wellness Club Mühlegasse 11 www.paragonya.chBL G-HOTEL Marktgasse 14 +41 (0)44 250 70 80 AAAH! Trendclub Dancefloor & Cruising T&M Club Live DJs & PerformancePIGALLE Bar Evergreens & SchlagerBM Leonhards Apotheke Stampfenbachstrasse 7BN Lobby Cocktail Bar Spitalgasse 3BO Macho City Shop Häringstrasse 16 www.macho.chBP Predigerhof Mühlegasse 15 www.predigerhof.chInteresse in diesem Inserat aufgeführt zu sein? Anfragen bitte an: info@zbiro.chInserat: ZBIRO GmbH, 8304 Wallisellen / info@zbiro.chCentralCentralCentralLimmatquaiLimmatquaiLimmatquaiSBBSBBSBBHaupt-Haupt-Haupt-bahnhofbahnhofbahnhofMühlegMühlegMühlegasseasseasseHäringstrHäringstrHäringstr...Häringstr.HäringstrHäringstrHäringstr.Häringstr.Häringstr.HäringstrHäringstrHäringstr.HäringstrZähringerstZähringerstZähringerstr.r.r.SpitalgSpitalgSpitalgasseasseasseRatRatRathausbrüchausbrüchausbrückekekeRudolf-Bruhn-BrücRudolf-Bruhn-BrücRudolf-Bruhn-BrückekekeSeilergrabenSeilergrabenSeilergrabenMetzgergMetzgergMetzgergasseasseasseMarktgMarktgMarktgasseasseasseHirschen-Hirschen-Hirschen-PlatzPlatzPlatzGrossmünsterGrossmünsterGrossmünsterBellevue-Bellevue-Bellevue-PlatzPlatzPlatzQuaibrücQuaibrücQuaibrückekekeUtoquaiUtoquaiUtoquaiRämistrRämistrRämistr...Rämistr.RämistrRämistrRämistr.Rämistr.Rämistr.RämistrRämistrRämistr.RämistrNiederdorNiederdorNiederdorfsfsfstrtrtr...tr.trtrtr.tr.tr.trtrtr.trLimmatquaiLimmatquaiLimmatquai&&&Metzgerg&MetzgergMetzgergMetzgerg&Metzgerg&Metzgerg&MetzgergMetzgergMetzgerg&Metzgerg&&&BPBPBPasseBPasseasseasseBPasseBPasseBPasseasseasseBPasseBPBPBPBPBPBPBMBMBMBMBMBM$$$Niederdor$NiederdorNiederdorNiederdor$Niederdor$Niederdor$NiederdorNiederdorNiederdor$Niederdor$$$BOBOBOHäringstrBOHäringstrHäringstrHäringstrBOHäringstrBOHäringstrBOHäringstrHäringstrHäringstrBOHäringstrBOBOBO######******(((Mühleg(MühlegMühlegMühleg(Mühleg(Mühleg(MühlegMühlegMühleg(MühlegBP(BPBPBP(BP(BP(BPBPBP(BPBP(BPBPBP(BP(BP(BPBPBP(BP(((%%%%%%BP%BPBPBP%BP%BP%BPBPBP%BPBP%BPBPBP%BP%BP%BPBPBP%BPBP%BPBPBP%BP%BP%BPBPBP%BP(%(((%(%(%(((%(BP(BP%BP(BPBPBP(BP%BP(BP(BP(BP%BP(BPBPBP(BP%BP(BP%BP(BP%BP(BPBPBP(BP%BP(BP(BP(BP%BP(BPBPBP(BP%BP(BP(%(((%(%(%(((%(%%%BNBNBNSpitalgBNSpitalgSpitalgSpitalgBNSpitalgBNSpitalgBNSpitalgSpitalgSpitalgBNSpitalgBNBNBNBLBLBLBLBLBL!!!!!!\\\!\!!!\!\!\!!!\!!\!!!\!\!\!!!\!@@@Spitalg@SpitalgSpitalgSpitalg@Spitalg@Spitalg@SpitalgSpitalgSpitalg@Spitalgasse@asseasseasse@asse@asse@asseasseasse@asse@@@^^^Metzgerg^MetzgergMetzgergMetzgerg^Metzgerg^Metzgerg^MetzgergMetzgergMetzgerg^Metzgerg^^^G ay L i v e - D a t e0906 56 56 56 Fr. 2.-/Min. 45CRUISER Edition Februar 2010 AgendaLausanne23.00 Une House progressive teintée d’Electro, énergique, hypnotique et dark. Avec Dj David ArmadaSchwyz20.00 Mythengay: schwyz & schwul Treff im Hirschen Backpackers, SchwyzSt. Gallen15.00 Saunaclub Why-Not: Scheibenackerstr. 7, St. Gallen-Fiden. GangBang Par-ty. Alles was gefällt inkl. einem Buffet. Anmeldung erwünscht 076 227 33 70Zürich07.00 «»Pad Martin, Ezikiel, Titto La Rocka, Sky Janssen, Sonik. Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich18.15 Andere : Im Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13, www.homo-gottesdienst.info19.00  Party von Frauen für Frauen. Ab 19h Salsa-Special, ab 21h DJane Beatween (Disco Deluxe), ab 23h DJane Sanguine (Tec-House, Minimal & Electro)21.30  Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Mad HouseMO 08. Feb.Zürich19.30 Queertangoqueer: Tango Anfängerkurs an 5 Abenden for queers and friends mit Thomas Reyes. Auch ohne Tanzpartne-rIn willkommen. Cafetin de Buenos Aires, Alfred Escherstr. 23. Fr. 180.–. Anmeldung bis 31.1. queertangoqueer@gmx.ch. Weitere Infos www.queertangoqueer.ch22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ QbassDI 09. FebruarBern20.00 Uncut: warme Filme am Dienstag im Kino der Reitschule. Bar ab 20h, Film um 20.30h. Infos über Film www.gay-bern.ch/uncutZürich22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJs Michael K & Jesse JayMI 10. FebruarZürich20.00  Sihlquai 240 DJane Beatween21.30  Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ UpspaceDO 11. FebruarZürich21.30  Marktgasse 14. Ungarian Gay Dance. DJs Hamvai PG, Mongonja & Holic. Special Party22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Mad HouseFR 12. FebruarBern21.00  Partytime Dance Revolution mit DJ DäniZürich19.30 HAZ-Centro: Freitags-Centro mit speziellem kulinarischem Angebot20.00 gay my way: Schwule Männer im Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67. Coming-out Gespräche in Kleingruppen20.00 LMZ: der Schwule Schweizer Motorradclub Stamm im Restaurant Moléson, Grüngasse 7, 8004 Zürich 21.30  Marktgasse 14. Absolutely Disco. DJs Dynamike & Groovemaster22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Schlagerpiste mit Hauch von Can-zoni & Chansons; Discopiste 70er/80er Disco und einem Schuss 90er; Latinpiste mit Salsa, Bachata etc. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 11822.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren P1MP.MY.Ass-Friday22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro Collage DJ Plus 123.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode FF / SM / Bondage / Fetish23.00 Another World:I-Tee, TonTon. Stairs Club, Baslerstr. 50, 8066 ZürichSA 13. FebruarAarau16.05 Aargay: 2 Stunden Fondue-Schlittenfahrt ab Bergstation Seilbahn Wirzweli. Aarau ab 16.14h, Olten ab 16.30h, Luzern an 17.05h, Luzern ab 17.11h, Dallen-wil an 17.39h, Luftseilbahn Dallenwil-Wirzweli ab 18.20h. Spezialrückfahrt zur Talstation nach der Schlittenfahrt. Fr. 50.- auf PC-Konto 50-107321-7 mit Vermerk Fondueplausch. Platzzahl ist beschränkt. Anmeldeschluss 5.2.! Infos www.aargay.ch. Wird nur bei guten Schneeverhältnissen durchgeführt. Auskunft unter 078 720 59 35Anzeige

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matchmakermaakerproudly presents:Opening PartySamstag20. Februar 201023.00 till lateDJ La LunaStairs Club (Zürich)DJ AjaxxFlexx (Zürich)CSD (Stuttgart)progressivetribal-housetech-houseAlbulastrasse 388048 Zürichwww.party-revolution.chLunaClub (ZüricaxxZürich)uttgart)ressivel-househouseastrasse 38Zürichr 2010atech)00100117_1649_ins_februar.ai 1 17.01.2010 16:50:26Anzeige46Agenda CRUISER Edition Februar 2010Basel22.30 queerPlanet: Party im Singerhaus, Marktplatz 34. DJs Taylor Cruz & Nick Harvey. Verlosung Tickets für «Glitterball» vom 13.3. Infos www.queerplanet.chBern21.00  Partytime Deal Mix mit DJ BobbyZürich20.00  GayRadio auf LoRa 97,5 MHz oder Cablecom 88, 1 MHz. Infos www.gayradio.ch20.30  Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-, Getränk Fr. 3.-. DJ Guy21.00 Monkeys on Stage!: Live-Bands & Party im Papiersaal (Sihlcity). 5 Nach-wuchsband der Schweizer Indie-Rock Szene: Chri-stopher Christopher, Les Yeux Sans Visage, Sheila Loves You, White Stiff Music & Boredom Laughs. Hosts of the Night One Lucky Sperm (7 Dollar Taxi Sänger Tizian) & Reto Zampano. Afterparty mit DJ Scott Vega. Infos www.wesetmonkeysonfire.ch & www.monkeysonstage.ch21.30  Marktgasse 14. G-Dance. DJ Marc S22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Industrial Cruise Zone. Bierpass 3 für 222.30 AAAH!: Marktgasse 14. Jump the House. DJ Gaetano23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Yellow - Piss-off23.00 DJs 5th Element, Willi P & Fred Extasia Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, Zürich23.00 :Progressive, Goa Gaudium – Live, Beat Herren, Jacky, Marcosis, Heinz Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 ZürichSO 14. FebruarBasel21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Bruder Roland - EgotripLausanne23.00 Un style unique avec un savant mélange de house sensuelle, fraîche et trendy... Avec Miss SadiaThurgau11.00 HOT: Valentinsbrunch im Vereinslokal, Wilerstr., Wängi. Fr. 25.- (Vereinsmitglieder Fr. 20.-) Anmeldung bis 9.2. an anmeldung@hot-tg.ch, 077 401 31 76 (Roger)Zürich07.00 HAZ Outdoor: Schneeschuh-Tour im Waadtländer Jura. Route: Vuiteboeuf, Les Rasses, Chasseron - Ste. Croix. Zürich ab 07.04h (IR Richtung Lausanne), Genaue Infos & Ameldung bis 11.02. www.haz.ch/outdoor-aktuell07.00 Progressive, Goa, Minimal, Tech House, Techno La Luna, TonTon, Tonic. Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich21.30  Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Mad HouseMO 15. Feb.Zürich22. AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ GroovemasterDI 16. FebruarAarau20.00 Aarglos Lesbengruppe: Treff im GZ Telli, Girixweg 12. Programmplanung; eure Ideen sind gefragtZürich11.30  Universitätsstr. 42. HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 5522.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJs Michael K & Jesse JayMI 17. FebruarZürich20.00  Sihlquai 240 DJ Microcat - reloaded madmixed nano techno tracks21.30  Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Angy DeeDO 18. FebruarZürich

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47CRUISER Edition Februar 2010 Agenda21.00  Schiffbaustr. 3. Ladybumb, Party for Lesbians & Friends. Infos www.ladybumb.ch21.30  Marktgasse 14. Prét à Danser. DJ Groovemaster22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ QbassFR 19. FebruarBern21.00  Partytime Dance Floor Fever mit DJ AndiLuzern22.00 Frigay Night: happy sound for happy peo-ple@The Loft Haldenstr. 21 DJ Whiteside, DJ C-Side und MC Stephen DavisZürich19.00  Universitätstr. 42. Nachtessen (Unkostenbeitrag Fr. 5.-). Info 044 455 59 0021.30  Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Suck my Dick-Zone22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro Collage DJ Mad House23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode X-treme Leather & Rubber23.00 :Minimal, Tech House, Techno Glückshormon, Tanto Fernando, TonTon, TECHNOkultur DJ’s. Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 ZürichSA 20. FebruarBern21.00  Partytime Disco Inferno mit DJane JasminSt. Gallen21.00  Infernal Night. Die Nacht der Phantasien. Bei gedämpften Licht und Kerzenschein den Fetisch ausleben von Leder bis nackt.Zürich18.00 a.part: Frauenbar bei Buvette Philipp, Zweierstr. 16620.30  Morgartenstr. 15. Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-, Getränk Fr. 3.-. DJ Marcel21.30  Marktgasse 14. Klubnacht. DJs PraVos & special guest DJ dB22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Freistoss - Sniff my Sneaks. Sports & Sneaks22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Klubnacht. DJ Plus 123.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Freistoss - Sniff my Sneaks. Sports & Sneaks only!23.00 Celestial 4th by Androphil:DJs Martin & Thomi B. mit Progressive - Goa - Trance Sound Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, Zürich23.00 EmoTTion:Progressive, Goa. Mahi, Epi, Inorganic, La Luna. Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 ZürichSO 21. FebruarBasel22.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 Tanz in den Morgenstraich. Extra Large Party mit den Psychonaunts, Möped Lads & DJ High Heels on Speed. Eintritt Fr. 15.-Lausanne23.00 Le «cute boy» qui vous met la pêche en distillant un son joyeux et festif. Avec Dj Daniel dBSt. Gallen15.00 Saunaclub Why-Not: Scheibenackerstr. 7, St. Gallen-Fiden. GangBang Par-ty. Alles was gefällt inkl. einem Buffet. Anmeldung erwünscht 076 227 33 70Zürich07.00 HAZ Outdoor: Schneeschuh-Schnupper-Tour in den Innerschwei-zer Voralpen. Genaue Infos & Ameldung www.haz.ch/outdooraktuell07.00 Progressive, Goa, Minimal, Tech House, Techno Marcosis, Ezikiel, DJ Helder, TonTon Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 Zürich21.30  Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Mad HouseMO 22. Feb.Zürich22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ QbassDI 23. FebruarBern20.00 Uncut: warme Filme am Dienstag im Kino der Reitschule. Bar ab 20h, Film um 20.30h. Infos über Film www.gay-bern.ch/uncutZürich19.00  Trinken, essen, kennenlernen. Im Hot Pot Café, Badenerstr. 13822.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJs Michael K & Jesse JayMI 24. FebruarZürich20.00  Väterstamm im Café Rathaus, Limmatquai20.00  Sihlquai 240 Wednesday Night Fever with DJ Chris. Best of Soul, Funk & Pop from 70s to 90s21.30  Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Garçon SauvageDO 25. FebruarZürich19.00  offener Treff für bisexuelle Männer und Frauen 19h Treff im Café Rathaus, ab 20.30h Bistro Marion 19.30  z&h Nachtessen im HAZ-Centro, Sihlquai 67 20.00 HAZ-Centro: Schwubliothek, Schwule Bücher- und ausgewählte Videoausleihe, Sihlquai 67 21.30  Marktgasse 14. Prét à Danser. DJ Groovemaster22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Mad HouseFR 26. FebruarBern21.00  Partytime Cool Hits mit DJane Peter PanZürich18.00  Schneeweekend in den Flumserbergen. Infos und Anmeldung bis 14.2. siehe www.zundh.uzh.ch19. GayMigs: schwule Migranten Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 6720.00 Queertangoqueer: Queer Milonga für Schwule, Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 2321.30  Marktgasse 14. Gala Gay Brazil. DJs Miss Delicious & Angel O mit Brazil Elektro House22.00 Lollipop: Party mit 3 Tanzpisten! Schlagerpiste mit Hauch von Canzoni & Chansons; Discopiste 70er/80er Disco und einem Schuss 90er; Latinpiste mit Salsa, Bachata etc. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 11822.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren XXL Naked Party Supersize. Fr. 38.- alles inklusive (exkl. Spirituosen). Eintritt nur nackt im ganzen Club22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro Collage DJ Gil Everest23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode XXL Naked-Party23.00 :TonTon Birthday Bash / Minimal, Tech House, Techno TonTon, I-Tee, Tonic, Angy Dee Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8066 ZürichImpressumHerausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin EnderRedaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.chInfos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.chRedaktionelle Mitarbeit: Vinnie Albani, Thomas Borgmann, Kurt Büchler, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel, René Gerber, Oliver Hölcke, Mark-Philip Ingenhoff, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Stefan Schüpbach Grafik / Layout / Litho: Hubertus Design, Deny Fousek, Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 ZürichInserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.chFachberater: Pierre André Rosselet, RechtsanwaltDruck: Neue Luzerner Zeitung AG, Cruiser Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich

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„Ja, ich will ihn.“Mit gay-PARSHIP, Europas führender Partneragentur für Schwule und Lesben, haben bereits Tausende den Partner gefunden, der wirklich passt. Wir setzen uns nicht nur für das Glück einzelner Paare ein, sondern auch für die Gleichstellung. Deshalb unterstützen wir das weltweite Engagement von „The White Knot“. Für die gleichgeschlechtliche Ehe.Wem würden Sie Ihr Ja-Wort geben?Jetzt kostenlos testenwww.gay-PARSHIP.com